Eltern-Zusammenhalt oder Abnabelung

Ich habe Freundinnen die solche Probleme nicht kennen. Eine Kollegin von mir sieht ihre erwachsenen Töchter mehrmals in der Woche, telefoniert wird täglich, die fahren sogar gemeinsam in den Urlaub. Für mich ist das zu nah. Ob es dem Schwiegersohn gefällt weiß ich nicht.
Auf der anderen Seite finde ich Familienleben auch schön.

Wie gehen deine gleichaltrigen Freundinnen mit ihren Gefühlen zu ihren Müttern um?
Alles bei allen "bestens"?
Oder gab es Kontakteinschränkungen/ Kontaktabbrüche?

Aus der Generation meiner Mutter (über 80) habe ich oft gehört und erlebt, dass es da ebenfalls Probleme gab, diese aber nie thematisiert wurden. Z.B. "jung und alt unter einem Dach" wäre für die meisten dieser heute über 80jährigen ein Alptraum gewesen.
Aber das ist nur meine Erfahrung.

Bei den Kindern ist es (so denke ich) noch wieder etwas anderes.
 
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Klar, in dem Wortlaut von "sie müssen" oder "sie sollten" wäre das unpassend in einer Therapie, aber dass ein Therapeut einem Klienten nahelegt einen destruktiven Teil des Lebens, zB einen ungesunde Arbeit, ungesunde soziale Beziehungen, Wohnsituation etc verändert ist völlig legitim.
Nein, absolut nicht.
Wer will denn beurteilen, was genau "destruktiv" ist und was nicht?
Was ist für wen eine "ungesunde Arbeit", was "ungesunde soziale Beziehungen", welche Wohnsituation läßt sich denn mal "so eben" ändern?
All das entscheidet der Patient zusammen mit seinen Angehörigen/ dem Partner ganz allein!
Es steht niemandem an, das Leben anderer zu bewerten.
 
Wie gehen deine gleichaltrigen Freundinnen mit ihren Gefühlen zu ihren Müttern um?
Alles bei allen "bestens"?
Oder gab es auch Kontakteinschränkungen/ Kontaktabbrüche?

Aus der Generation meiner Mutter (über 80) habe ich oft gehört und erlebt, dass es da ebenfalls Probleme gab, diese aber nie thematisiert wurden. Z.B. "jung und alt unter einem Dach" wäre für die meisten dieser heute über 80jährigen ein Alptraum gewesen.
Aber das ist nur meine Erfahrung.

Bei den Kindern ist es (so denke ich) noch wieder etwas anderes.
Beide Großmütter hatten sehr schlechte Erfahrungen in der Kindheit gemacht. Geschuldet vor allem durch den Krieg.
Meine Mutter versöhnt sich zur Zeit mit ihrer Mutter, die seit vielen Jahren tot ist.
In meiner unmittelbaren Familie gab es kein harmonisches Mutter-Tochter-Verhältnis.
Werden da Muster weitergegeben?

Bei den Freundinnen steht eine Dankbarkeit der Mutter gegenüber im Vordergrund, denke ich.
 
Beide Großmütter hatten sehr schlechte Erfahrungen in der Kindheit gemacht. Geschuldet vor allem durch den Krieg.
Meine Mutter versöhnt sich zur Zeit mit ihrer Mutter, die seit vielen Jahren tot ist.
In meiner unmittelbaren Familie gab es kein harmonisches Mutter-Tochter-Verhältnis.
Werden da Muster weitergegeben?

Bei den Freundinnen steht eine Dankbarkeit der Mutter gegenüber im Vordergrund, denke ich.

Mit den Mustern liegst du absolut richtig - man lernt zunächst einmal das, was man direkt erlebt/ beobachtet.
Umstrukturierung fällt Menschen auch deshalb so schwer, weil man dafür nicht unbedingt Modelle hat - Logik, Wissen und Methoden können das nicht unbedingt "wett machen" - es geht ums "Erleben".
Das ist das, was Therapie mitunter so "langwierig" und anstrengend machen kann, vor allem dann, wenn man "ganz allein Therapie" macht - aber das ist heute glücklicherweise selten geworden.
Zumindest Partner und zu Hause lebende Kinder sollten "mit an Bord" sein.

Meine Mutter hat sich wohl nach dem Tod ihrer Mutter ebenfalls irgendwie mit dieser ausgesöhnt - ich sehe das anders (habe aber nicht den Anspruch, "Recht" zu haben).
Da war nie ein direkter Konflikt, aber viel Leid, viel Unausgesprochenes - meiner Ansicht nach.
Ich kann mit meiner Mutter "Tacheles" reden und doch erreiche ich nie das, was ich mir wünschen würde - und das ist das, was meiner Beobchtung ganz viele Frauen erleben ... .

Ich bin mir sicher, dass auch deine Freundinnen ihre Probleme mit ihren Müttern haben, aber darüber spricht in der Regel nie jemand gern.
Wenn man selbst den Anfang macht, dann "purzelt" es oft aus den anderen heraus (das betrifft fast alle etwas schwierigeren Themen, über die "man nicht spricht" , jedenfalls nicht gern/ nicht einfach so).
Oder es ist so, dass die Freundin "stärker" wird, je "schwächer" man sich selbst zeigt - Kommunikation ist da generell ziemlich schwierig.

Es ist in den allermeisten Fällen ja nicht so, dass die Mutter "nur schlecht" oder "nur gut" ist - je nach eigener Verfassung rückt mal dieser und mal jener Part in den Vordergrund und alle Parts sind "wahr", haben ihre Berechtigung.
 
Danke für die Antwort. Ich bin eigenständig und in unserer Familie bittet man nur im äußersten Notfall um Hilfe. Wir könne das nicht so.:unsure:
In der Therapie ging es mehr um emotionalen Druck und Abnabelung. Sie hat eine dominante Art manchmal und zeigt deutlich wenn ihr was nicht passt. Ist schnell beleidigt usw.
Ich gehe nur ans Telefon wenn ich will. Das habe ich schon gelernt.

Ich bin das einzige Kind. Also bin ich da bei Geldproblemen. Sie hat sehr wenig Rente. Ich bin da wenn irgendwas ist. Leider hat sie viel Pech im Leben. Gerade was finanzielle Dinge angeht.

Manchmal möchte ich nicht soviel Kontakt, aber dann denke ich, dass sie ja meine Mutter ist und ich auch eine Mutter bin deren Töchter mal so denken werden wie ich.
Das ist fast genau so wie bei mir.

Sie ist sehr instabil geworden.
Von betreuten wohnen will sie aber nichts wissen.

Seit einigen Jahren gehe ich einmal die Woche mit ihr Essen.
Wir treffen uns in einem Lokal.
Sie erzählt mir, wenn sie Sorgen hat oder Probleme.

Seither läuft alles besser. :)
 
Eben weil meine Mutter dominant ist, sehr viel Feuer hat und ich eher der zurückhaltende, gutmütige Mensch bin.
Manchmal geht es mir auch noch so. Ich frage mich immer ob es richtig ist, dass ich mich für sie verantwortlich fühle.
Das frage ich mich auch, in wieweit man sich verantwortlich fühlen soll/kann.

Ich denke, unsere Mütter sind erwachsen und solange sie für sich selbst sorgen wollen (und können), sollten wir uns nicht einmischen.
Sie werden wohl um Hilfe bitten wenn es notwendig ist.
 
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