Ekel vor der eigenen Mutter

Hallo Mimosina

ich habe das ähnlich mit meiner Mutter erlebt: eine enge Verbundenheit und parallel dazu dieser Ekel...das ging über ein paar Jahre hinweg so. Ich habe dieses Gefühl ebenfalls viel untersucht;... und denke, dass Ekel ein sehr sehr archaisches Gefühl ist. Wenn wir uns vor etwas ekeln, sagt unser Organismus uns damit: "Das ist nicht gut für dich! So gaar nicht. Schnell weg damit!"

Manchmal ist es Zeit sich emotional abzulösen von der Mutter;...bzw., genauer gesagt, bestimmte Gefühle nochmal anzuschauen. zB wenn die Mutter zu sehr ins eigene Leben eingreift....kann das auch Ekel auslösen. (->Wovor genau ekelt man sich?...Was mag man nicht da haben?)
Für mich war der Ekel eng mit der Wut verbunden.
Ich sehe das als Teil des Ablösungsprozesses an.

Es könnte ebenfalls mit dem Thema Weiblichkeit/Scham zusammenhängen, wie jemand hier schrieb.

Liebe Grüße
maiila
 
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Hallo Mimosina,

ist deine Aversion gegen bestimmte Verhaltensweisen deiner Mutter gerichtet oder reicht es, sie zu betrachten?

 
Hallo Mimosa

Wie dein Nickname schon zeigt, hast du eine sehr tiefe Empathie, kannst dich gut in Menschen hineinfühlen, nimmst aber auch diese Gefühle in dir auf. So auch bei der Mutter.

Es sind zwei Dinge die dieses Gefühl auslösen:

a) Die Epigenetik. Dies bdeutet ein Ereignis, zwischen Deiner Mutter und ihrer Mutter, also deiner Großmutter, hat ein ähnliches Gefühl ausgelöst. Wir bekommen von unseren Vorfahren nicht nur das äußere Erscheinungsbild und Anteile des Charakters, wir erhalten auch einen zeitlichen Lebenslauf. Du wirst somit mit etwas konfrontiert, welches sich aber bereits zur Zeit der Großmutter zugetragen hat (aber nicht gelöst wurde).

b) Es gibt ein Ereignis im Alter von ca. 4 Jahren, mit der Mutter,, welches du wahrgenommen hast, aber als Kind nicht einordnen konntest. Dann wird es einfach abgespeichert und wird zur gegebenen Zeit wieder bewusst gemacht. Sehr oft wird dies durch einen Reflex bewirkt (Lichtblitz, Geruch Geräusch etc.) Vielleicht kannst du dich erinnern, wan dir dieses Gefühl für die Mutter bewusst geworden ist und ob es mit irgendwas im Zusammenhang steht?

Du kannst versuchen es selbst aufzulösen oder durch entsprechende therapeutische Hilfe.

Wünsche dir alles Liebe und dass der Spuk wieder bald vorüber ist.
lg Dieter

Wow !!! :)
 
Grüß Dich Trixi (<-:
Das Gefühl emotional zu erfassen und die Auswirkung dieser Emotion auf den eigenen Organismus zu lösen, ist mit Sicherheit ein langwieriger Prozess.
Ich glaube, es müsste nicht so langwierig sein. (und das ist der Punkt!) Er ist deshalb langwierig, weil wenig Klarheit über den inneren Bewusstseinsaufbau da ist.
Statt dessen rennen wir mit dem Farbeimer durchs Haus - und streichen mal dort ein paar Streifen an die Wand, dann im nächsten Zimmer einen Flecken, und hier mal fast eine ganze Wand.
So wird das auch was... wenn man lange Zeit hat (plus ein gerüttelt Maß an Glück). Ein langwieriger Prozess:

Zwar ist das mittelalterliche Verständnis, daß man die Sünden der Eltern in sich trage, sicherlich falsch. Jedoch richtig ist, daß man die emotionalen Wunden der Eltern in sich drin heilen "muß", wenn man das emotionale Schicksal der Eltern nicht wiederholen will - in der nächsten Generation des Gefühls. Scham wandelt zum Beispiel zu Ekel und Ekel wandelt zu Wut. Über die Generationen hinweg.
Scham wandelt zu Ekel wandelt zu Wut IN DIESEM LEBEN in deinem Inneren, in diesem Moment - nicht in Reinkarnationen, durch verschiedene Leben und Generationen. Was machen wir denn mit diesem Generationen-Generationen-Ansatz konkret?!? Gar nichts? oder fast nichts? Ein paar Streifen auf die Wand.

Wenn du Stück für Stück, die Charakterteile anhebst, Trixi, und zeigst was darunter ist... ist das schon eine Kunstfertigkeit. Und die Leute reagieren positiv, weil es ein anregendes Gespräch war. Und?

ein laangwieriger Prozess:
....Und die vierte Generation, die Generation nach der Wut also, die erfaßt die Problemgrundlage kognitiv. Und läßt sich eben nicht in das Gefühl hineinfallen, dessen Zusammenhang es kognitiv durchschaut hat. Die vierte Generation nippt nur dran und läßt die Vorfahren Vorfahren sein.
Jedes Ding das weggestellt wird Bleibt Da, bleibt aktiv. Es ist unsinnig zu glauben oder zu denken, dass man einen Gefühlsausbruch, einen Vulkanausbruch, oder irgendein E r e i g n i s wegmachen/ungeschehen machen kann, indem man es wegstellt/versteckt/verdrängt/nicht mehr darüber spricht/über etwas anderes spricht.
Das hat noch in keinem Fall funktioniert. Wenn der Lavastrom auf der einen Seite nicht raus kann -> kommt er auf einer anderen raus:


Wenn das Gefühlsereignis 'Scham' nicht gefühlt sondern 'weggestellt' wurde/wird -> drückt es sich in die nächstbeste Form, und tritt zb als Gefühl Ekel auf -> wenn man sich auch davon 'abwendet' -> ermöglicht die nächste Situation zb Wut -> wird auch jetzt das Gefühl nicht gefühlt - folgt einfach die nächste Mutation; das nächste und immer nächste:
pop up

und das alles innerhalb einer Generation. Innerhalb von ein paar Minuten.
Und es gibt keinen pop-up-Blocker - es sei denn du tust das was im ersten Moment des E r e i g n i s s e s angemessen gewesen wäre: Du lässt es zu. Stoppel raus.
...Was immer da sein will (wollte), was immer durchfließen will, was immer gefühlt werden will - du lässt es zu.



As simple as that. Und nicht langwierig.
 
Hallo Mimosina

Das Thema ist nicht einfach zu erklären und es ist hier auch nicht der richtige Ort dazu.
Da ist ein kleines Mädchen ( 4 Iahre), welches neugierig ist und etwas sieht, was nicht für es bestimmt ist. Da ist auch deine Entbindung und ein Thema mit dem Partner, Beides hat einen gemeinsamen Nenner.

Wenn du spirituell arbeitest, dann versetze dich bitte einmal in das 4. Lebensjahr und zum anderen nach der Entbindung. Das hift dir evtl. weiter.

Wünsche dir alles Liebe!
lg Dieter
 
Ich empfinde eine große, körperliche Abscheu vor meiner Mutter. Es ist mir erst seit kurzen wirklich bewusst. Ich sehe sie an und verabscheue ihren Blick, ihre Mimik, ihre Gesten. Wir haben eigentlich ein recht gutes auch enges Verhältniss zu einander, zumindest besser, als das vieler Mütter und Töchter, die ich kenne und trotzdem ist da dieser Ekel, den ich mehr und mehr empfinde. Ich wüsste so gern, was das bedeutet, woher es kommt, wie ich damit umgehen soll...
hallo mimosina,
dein nick zeigt ja schon auf, dass du ein sehr empfindsamer mensch bist - nicht wahr?

ich würde mal sagen, dass du etwas empfindest, was dein verstand nicht erklären kann, oder will -
so schreibst du es ja auch.

ich bitte dich darum - wenn du magst - zu beschreiben -
abseits deines gefühls -
vielleicht auch nur für dich selbst.

1.) wie ist ihr blick?
2.) wie ist ihre mimik?
3.) wie ist ihre gestik?
 
P.s.: Ekel ist die Tochter der Scham. Daher könnte es ein Problem mit der Fraulichkeit sein.

Ist es nicht eher umgekehrt? ...zumindest individuell gesehen.
Mein Gefühl ist, dass Ekel viel tiefer im Gehirn verankert wird. Ich bringe es viel mehr in Verbindung mit Sinneswahrnehmung und Angst und vermute, dass schon bei der Geburt die sensorischen Grundlagen gelegt werden könnten.

Scham bringe ich viel mehr in Verbindung mit Kognition, die dann später noch "oben drauf gesetzt" wird.

Das Folgende klingt dann aber für mich stimmig:

mhm, das ist, was ich meine mit "Der Ekel ist die Tochter der Scham": Die Durchbrechung der Scham der Mutter sorgt für Ekelgefühle bei der Tochter.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
mimosina war seit 13.8. nicht mehr da - vielleicht ist ihr ja schon geholfen.

ich persönlich denke, das problem liegt darin, dass mütter sehr oft nicht loslassen können -
dass sie die mutterrolle leben über die zeit hinaus - in form von einmischung und mangelndem vertrauen - und auch einen körperkontakt verlangen (wollen), der aus dem missverständnis heraus ablehnung erzeugt.

war jedenfalls meine erfahrung.
 
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ich kenne deine situation nicht. es gibt für das ego oft gute gründe, so ein gefühl zu haben.

bedenk aber auf alle fälle, daß die eltern jene wesen sind, die einem das leben, das man hat, gegeben haben. es besteht aus diesem grund eine sehr besondere karmische beziehung. man sollte also versuchen zu verstehen, daß alle negativitäten, die bestehen, aus einem selbst entstanden sind. das bedeutet, daß man wenigstens keine allzu starken negativen handlungen setzen sollte.

wenn es nur ein gedanke ist: du mußt dich mit deinen gedanken nicht identifizieren. denk einfach nicht in dieser weise. ein einmaliger gedanke entsteht "von selbst", aber alles weitere ist deine verfolgung dieser idee. tu das einfach nicht.
 
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