Einschulung

Schultüte hatte ich...war ein Zebra drauf und die Farbe der Tüte irgendsowas fliederrosanes...Kindergarten war ich ja nie...und ne Einschulungsfete...nicht, daß ich mich daran erinnern könnte...

Sage
 
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Ich kann mich noch gut an meine Einschulung erinnern. Am Nikolaustag 1966. War echt so, da in dem Jahr ein Kurzschuljahr war. Im Sommer 1967 bekam ich mein erstes Zeugnis und wurde in die zweite Klasse versetzt. Beim nächsten Zeuignis dachte ich, nun komme ich in die dritte Klasse und habe erst gar nicht kapiert, dass das nur ein Halbjahreszeugnis war.

Ich habe mich riesig auf die Schule gefreut. Wir waren damals sehr arm, wohnten in einem Haus, dass heute wohl als Assozialenhaus gelten würde. Meine Mutter hat Monate vorher genäht wie eine Wilde, teilweise aus alten Sachen, damit ich in der Schule was ordentliches anzuziehen habe und nicht von den anderen Kindern ausgelacht wurde. Und dann wurde ich im ersten Schuljahr gehänselt, weil ich immer so schön angezogen war. Ob ich was besseres sein wollte?:D

In unserem Dorf war eine Zwergenschule. Alle vier Klassen in einem Raum und meine erste Klasse bestand inklusive mir aus sieben Kindern. Die Schultüte war klasse. Mein Vater hatte sich extra frei genommen, damit er dabei sein konnte. Außer meinen Eltern war niemand da und gefeiert wurde auch nicht. Das habe ich bei der Einschulung in meiner Kindheit auch nie bei anderen erlebt.
 
Ich kann mich noch gut an meine Einschulung erinnern. Am Nikolaustag 1966. War echt so, da in dem Jahr ein Kurzschuljahr war. Im Sommer 1967 bekam ich mein erstes Zeugnis und wurde in die zweite Klasse versetzt. Beim nächsten Zeuignis dachte ich, nun komme ich in die dritte Klasse und habe erst gar nicht kapiert, dass das nur ein Halbjahreszeugnis war.

Ich habe mich riesig auf die Schule gefreut. Wir waren damals sehr arm, wohnten in einem Haus, dass heute wohl als Assozialenhaus gelten würde. Meine Mutter hat Monate vorher genäht wie eine Wilde, teilweise aus alten Sachen, damit ich in der Schule was ordentliches anzuziehen habe und nicht von den anderen Kindern ausgelacht wurde. Und dann wurde ich im ersten Schuljahr gehänselt, weil ich immer so schön angezogen war. Ob ich was besseres sein wollte?:D

In unserem Dorf war eine Zwergenschule. Alle vier Klassen in einem Raum und meine erste Klasse bestand inklusive mir aus sieben Kindern. Die Schultüte war klasse. Mein Vater hatte sich extra frei genommen, damit er dabei sein konnte. Außer meinen Eltern war niemand da und gefeiert wurde auch nicht. Das habe ich bei der Einschulung in meiner Kindheit auch nie bei anderen erlebt.

Ist jetzt zwar out of topic, aber macht nichts.
Dein Avatar, bzw. dieses Bild, wohl aus Deinen Kindheitstagen, bewegt mich. Frag mich nicht warum, ist einfach so. Erstmal ein "süßes Mädel", habe ja selber eines, aber da kahm spontan eine Erinnerung oder Erkenntnis in mir hoch, die da sagte: " Tja, das Leben ist kurz, egal, wielange dies dauert".
Dieser unschuldige Blick, der Blick eines Kindes in die Welt, faszinierend.
JiK
 
Ist jetzt zwar out of topic, aber macht nichts.
Dein Avatar, bzw. dieses Bild, wohl aus Deinen Kindheitstagen, bewegt mich. Frag mich nicht warum, ist einfach so. Erstmal ein "süßes Mädel", habe ja selber eines, aber da kahm spontan eine Erinnerung oder Erkenntnis in mir hoch, die da sagte: " Tja, das Leben ist kurz, egal, wielange dies dauert".
Dieser unschuldige Blick, der Blick eines Kindes in die Welt, faszinierend.
JiK

Ja, das ist ein Bild von mir. Da muss ich so drei gewesen sein - jetzt bin ich 55. Und Deine Gedanken habe ich tatsächlich auch oft, wenn ich das Bild anschaue. Im Rückblick ist das Leben so kurz gewesen und damals hatte ich noch alles vor mir, voller Neugierde auf jeden neuen Tag.

Als ich in der ersten Klasse war, habe ich oft mit einem Jungen gespielt, der in der zweiten Klasse war. Der Junge ist ganz plötzlich im Alter von sieben Jahren gestorben. Ich habe überhaupt nicht getrauert, weil ich als Kind gar nicht begriffen habe, was der Tod bedeutet. Kurz darauf sind wir aus dem Dorf weg gezogen. 37 Jahre später, da war ich 43, bin ich mal in das Dorf gefahren und zum Friedhof gegangen. Ich habe sein Grab gefunden und während ich davor stand, habe ich an all meine gelebten Jahre gedacht, an all meine Erlebnisse. Ein ganzes Leben, das für ihn nach nur sieben Jahren vorbei war.

Ja, das Leben ist kurz. Für manche viel zu kurz.
 
Ja, das ist ein Bild von mir. Da muss ich so drei gewesen sein - jetzt bin ich 55. Und Deine Gedanken habe ich tatsächlich auch oft, wenn ich das Bild anschaue. Im Rückblick ist das Leben so kurz gewesen und damals hatte ich noch alles vor mir, voller Neugierde auf jeden neuen Tag.

Als ich in der ersten Klasse war, habe ich oft mit einem Jungen gespielt, der in der zweiten Klasse war. Der Junge ist ganz plötzlich im Alter von sieben Jahren gestorben. Ich habe überhaupt nicht getrauert, weil ich als Kind gar nicht begriffen habe, was der Tod bedeutet. Kurz darauf sind wir aus dem Dorf weg gezogen. 37 Jahre später, da war ich 43, bin ich mal in das Dorf gefahren und zum Friedhof gegangen. Ich habe sein Grab gefunden und während ich davor stand, habe ich an all meine gelebten Jahre gedacht, an all meine Erlebnisse. Ein ganzes Leben, das für ihn nach nur sieben Jahren vorbei war.

Ja, das Leben ist kurz. Für manche viel zu kurz.

DAS Leben ist so lange bzw. so kurz, wie benötigt, es gibt kein zufälliges Sterben. Aber der Blick eines Kindes ist immer wieder faszinierend. Offen die Welt anschauend, ohne Angst. Warum geht das "Später" nicht mehr?????
 
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DAS Leben ist so lange bzw. so kurz, wie benötigt, es gibt kein zufälliges Sterben.

Da widerspreche ich heftig. Das Leben dauert meiner Meinung nach nicht für alle so lang wie benötigt. Welche Länge des Lebens wird denn benötigt? Habe ich wirklich bis jetzt 55 Jahre benötigt? Benötigte meine Mutter wirklich nur 56 Jahre Leben und mein Vater dagegen 77? Benötigte eine Freundin von mir nur 30 Jahre? Benötigte sie kein Leben mehr, um ihre Kinder groß zu ziehen, die bei ihrem Tod fünf und ein Jahr alt waren?

Ich bin überzeugt, dass es eine Menge zufälliges Sterben gibt.

Offen die Welt anschauend, ohne Angst. Warum geht das "Später" nicht mehr?????

Ich habe nicht geschrieben, dass ich damals ohne Angst und jetzt mit Angst in die Welt schaute. Sondern dass ich voller Neugierde auf jeden Tag war. Ich glaube, dass auch Erwachsene offen in die Welt schauen können und viele es auch tun. Ich tue es auf jeden Fall. Aber nicht mehr mit dieser kindlichen Neugierde, es ist eine andere Neugierde. Es ist jetzt die Neugierde einer 55jährigen und nicht mehr die Neugierde einer 3jährigen. Und das finde ich gut. Ich möchte nicht mehr wie eine dreijährige in die Welt schauen. Ich habe seitdem 52 Jahre Leben gelebt und all diese Jahre Leben möchte ich bei mir haben.
 
Kann mich bei meiner Einschulung nur noch daran erinnern, daß ich eine Schultüte verweigert habe, weil ich sie peinlich gefunden habe, ansonsten ist alles weg.
 
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