Einschränkung der Pressefreiheit

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Ok, leuchtet ein. Zumal's ja scheinbar nicht mal die Springerpresse, die wesentlich mehr als wir vom schmutzigen Geschäft versteht in Erwägung zu ziehen scheint. :D

Wir werden sehen wie das ausgeht. Bisher hoffe ich noch, dass die Medien nicht nur darüber berichten sondern auch dagegen vorgehen.

Aber, nur nebenbei zur Verstrickung von Juristen: Vor kurzem las ich über den Doping-Prozess bei dem es um den Dopingarzt Fuentes ging (der u.a. auch Lars Ullrich und Tyler Hamilton "behandelte"). Und da liest man dann z.B. solche Dinge:

Madrid - Die Aufzeichnungen des spanischen Dopingarztes Eufemiano Fuentes bleiben geheim. Die Richterin Julia Patricia Santamaría entschied im Prozess um die «Operación Puerto», dass die Justiz die Daten aus dem persönlichen Computer des Mediziners nicht preisgeben wird.


(...)

Gegen eine Herausgabe der bei der Razzia 2006 sichergestellten Blutbeutel an die WADA hatte die Staatsanwaltschaft Einspruch erhoben. Die Guardia Civil hatte bei dem Arzt mehr als 200 Beutel gefunden, die mit Codenamen beschriftet waren. Obwohl einige Beutel eindeutig Sportlern zugeordnet werden konnten, blieben Strafen bislang weitgehend aus.

http://www.welt.de/newsticker/dpa_n...t-nicht-an-Fuentes-Beweise-Computer-tabu.html

In so einem vergleichsweise unbedeutendem Fall im Kontext eines eher unbedeutendem Themas (Sport) sind die Gerichte offenbar nicht unabhängig.

Da kann man sich echt fragen was hinter den Kulissen abläuft wenn es gegen Banken geht, wenn es um Politik geht, wenn es um Geheimdienste geht und so weiter. Ich habe da wenig bis kein Vertrauen.
 
@Condemn und Elfman: Genau das ist auch ein wichtiger Punkt. Ich habe kein Vertrauen mehr in unserer Judikative - selbst die obersten Bundesverfassungsrichter werden vom Bundesrat ernannt! Wer soll da noch an eine vollkommene Unabhängigkeit glauben?

Artikel 18 Grundgesetz:

Wer die Freiheit der Meinungsäußerung, insbesondere die Pressefreiheit (Artikel 5 Abs. 1), die Lehrfreiheit (Artikel 5 Abs. 3), die Versammlungsfreiheit (Artikel 8), die Vereinigungsfreiheit (Artikel 9), das Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis (Artikel 10), das Eigentum (Artikel 14) oder das Asylrecht (Artikel 16a) zum Kampfe gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung mißbraucht, verwirkt diese Grundrechte. Die Verwirkung und ihr Ausmaß werden durch das Bundesverfassungsgericht ausgesprochen.

Klingt ja gut, nur sind die Bundesverfassungsrichter ja wie gesagt von denen ernannt die dagegen (Pressefreiheit) verstoßen.
 
@Condemn und Elfman: Genau das ist auch ein wichtiger Punkt. Ich habe kein Vertrauen mehr in unserer Judikative - selbst die obersten Bundesverfassungsrichter werden vom Bundesrat ernannt! Wer soll da noch an eine vollkommene Unabhängigkeit glauben?

Artikel 18 Grundgesetz:

Wer die Freiheit der Meinungsäußerung, insbesondere die Pressefreiheit (Artikel 5 Abs. 1), die Lehrfreiheit (Artikel 5 Abs. 3), die Versammlungsfreiheit (Artikel 8), die Vereinigungsfreiheit (Artikel 9), das Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis (Artikel 10), das Eigentum (Artikel 14) oder das Asylrecht (Artikel 16a) zum Kampfe gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung mißbraucht, verwirkt diese Grundrechte. Die Verwirkung und ihr Ausmaß werden durch das Bundesverfassungsgericht ausgesprochen.

Klingt ja gut, nur sind die Bundesverfassungsrichter ja wie gesagt von denen ernannt die dagegen (Pressefreiheit) verstoßen.

Wirkliche Unabhängigkeit gibt und gab es sowieso nie. Eine möglichst ideale Demokratie wird durch Machtverteilung und ein möglichst hohes Maß an Transparenz aufrechterhalten. In der Praxis meine ich damit, das etwa die Medien über Missstände berichten, kritisch berichten wie Urteile eines Gerichts zustande kommen, wie Politik Gesetze beschließt und ob sich an Gesetze gehalten wird etc. Und im Negativ-Fall führt das dann dazu, dass die Menschen auf die Straße gehen, protestieren, sich wehren.

Die Medien haben also eine große Macht. M.A.n. ist dort sogar das höchste Machtpotential überhaupt, aber nur in der Theorie. Insofern wäre fast es wichtiger, dass die Medien ethischen Idealen folgen als das es die Gerichte tun. Das Problem ist aber, dass Medien zu oft Konzerninteressen vertreten, selbst abhängig sind, selbst Konzerne sind. Konzerne und Banken müssen, um im Kapitalismus effektiv zu sein, intransparent sein. Dort liegt der große Interessenkonflikt... Die Medien lavieren zwischen dem eigentlichen Ideal Transparenz herzustellen, und einem Eigeninteresse an Intransparenz hin und her.


Viele glauben ja, das die Warnungen vor einer Diktatur übertrieben seien. Sie ziehen dann Vergleiche zwischen dem System das wir gegenwärtig haben, mit Wahlen, mit Demonstrationen, mit freier Meinungsäußerung, und Diktaturen der Vergangenheit und Gegenwart. Das Problem dabei ist: Die Vergleiche passen nicht, weil es sich bei den bekannten und offensichtlichen Diktaturen um politische Diktaturen handelt (wobei das auch täuschen kann).

Das was wir haben ist ein schleichender Prozess in eine Banken und Konzerndiktatur, die dann auch Politik und Medien bestimmt. Das kann man sehr gut an der EU sehen. Das ist ja kein demokratisches System. Gleichzeitig ist absolut deutlich das nicht die EU-Politik die Richtlinien vorgibt. Es sind Banken und Konzerne die bestimmen wo es langgeht. Deshalb ist auch egal wen wir wählen... die Politik bleibt gleich. Es gibt ja auch keine wirkliche Opposition mehr... SPD und Grüne stimmen zusammen mit Union und FDP um z.B. den ESM durchzusetzen und abgesehen von ein paar Lichtgestalten lügen sie das sich die Balken biegen.

Die Medien verteidigen das oft. Sie erscheinen kritisch, aber gemessen an dem was geschieht, und das ist nicht weniger als einer der größten Raubzüge der Geschichte, ist das nicht mehr als ein Schein...

Nimm das Titelthema. Wo bleibt der Aufschrei? BILD klagt zwar und die Zeitungen bringen irgendwo nen Artikel dazu. Aber sie müssten eigentlich richtigen Druck erzeugen. Vergleich mal die Berichterstattung während der Wulff-Affäre oder letztens wegen Brüderle und der Sexismus-Debatte mit diesem Thema. Jede Talkshow machte Wulff zum Thema, machte Brüderle/Sexismus zum Thema, oder vor 2 Jahren Guttenberg etc. Teilweise wochenlang.. Und dieses Thema? Ein paar kleine Artikel.


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Allerdings ist die Banken und Konzerndiktatur nicht ein so klares Machtsystem, das man sagen könnte: Der/die haben es zu verantworten. Es gibt zwar natürlich personelle Machtkonzentrationen und einige Strippenzieher im Hintergrund. Aber die wären und sind austauschbar ohne das sich etwas ändern würde. Das System ist deshalb auch nicht zu stürzen, weil es auf letztlich kollektiv-psychologischen Missständen basiert. Kurz gesagt: materieller Egoismus. Und da spielen (fast) ja alle mit.
 
Hi Condemn,

ja das ist mir auch aufgefallen! Außer SPON hat kaum jemand über diese Sache berichtet. Die einzige oppositionelle Partei, die wirklich noch eigene Ansichten vertritt ist die Linkspartei. Grüne und SPD sind Fähnchen im Wind und absolut nicht Ernst zu nehmen. Allem anderen stimme ich dir zu. Die Konzerne diktieren die Politik und das Volk ist entweder indifferent oder fühlt sich ohnmächtig. Ich frage mich tatsächlich was wir dagegen tun können, mir fällt aber nichts ein. Hast du eine Idee?
 
Hi Condemn,

ja das ist mir auch aufgefallen! Außer SPON hat kaum jemand über diese Sache berichtet. Die einzige oppositionelle Partei, die wirklich noch eigene Ansichten vertritt ist die Linkspartei. Grüne und SPD sind Fähnchen im Wind und absolut nicht Ernst zu nehmen. Allem anderen stimme ich dir zu. Die Konzerne diktieren die Politik und das Volk ist entweder indifferent oder fühlt sich ohnmächtig. Ich frage mich tatsächlich was wir dagegen tun können, mir fällt aber nichts ein. Hast du eine Idee?

Ich misch mich mal kurz dazwischen. Wie wäre es denn mit wählen gehen?
Wenn in Niedersachsen 40% Nichtwähler nicht gewählt haben, dann hätten die aber einen gewaltigen Anteil bei der Meinungsbildung haben können, wenn sie denn gewählt hätten.
 
Hi Condemn,

ja das ist mir auch aufgefallen! Außer SPON hat kaum jemand über diese Sache berichtet. Die einzige oppositionelle Partei, die wirklich noch eigene Ansichten vertritt ist die Linkspartei. Grüne und SPD sind Fähnchen im Wind und absolut nicht Ernst zu nehmen. Allem anderen stimme ich dir zu. Die Konzerne diktieren die Politik und das Volk ist entweder indifferent oder fühlt sich ohnmächtig. Ich frage mich tatsächlich was wir dagegen tun können, mir fällt aber nichts ein. Hast du eine Idee?

Ich unterteile da sozusagen zwischen zwei Möglichkeiten sozusagen. Die eine ist im Grunde eher "philosophisch-utopisch": Das Grundproblem ist ganz einfach wie wir Menschen ticken, wobei es vielleicht sogar die Natur der Realität insgesamt ist. Denn ein großer Teil des Lebens (nicht nur des menschlichen Lebens) ist ja Konflikt. Nichts überlebt, wenn es ausschließlich aufopfernd zum Wohle anderen Lebens ist. Das Gegenteil ist krasser Egoismus, also die eigene Existenz und Befriedigung jeglicher Bedürfnisse auf Kosten anderer und anderen Lebens. Zwischen den Extremen schwanken wir alle, schwanken wir sogar schon in uns selbst. Und zwischen diesen Polen gibt es natürlich eine Art Mittelmaß, eine Art Ideal. Das geht dann in Richtung der "Indianer-Klischees" im Sinne von im Einklang mit der Natur.. nur soviel von der Natur nehmen das man gut davon leben kann, aber nichts horten, nicht mit dem Ziel handeln andere dominieren zu wollen.

Aber... wie gesagt, ich halte das für eine Utopie und ich glaube auch, dass es wirklich nur ein Klischee ist was die Indianer betraf. Die konnten auf die Art leben, weil sie riesige Flächen zur Verfügung hatten. Die Welt von heute ist so dicht besiedelt, hat einen Lebensstandard der sowieso schon zur Ausbeutung führen muss. Insofern ist das Ideal m.A.n. eine Illusion, solange so viele Menschen auf dieser Erde leben und immer noch mehr werden. Denn heilig werden wir sicher nicht. ;)

Das andere ist das was ich annehme, wovon ich ausgehe das es Realität werden wird: Die herrschenden Verhältnisse, die herrschenden "Klassen" (im Grunde der Westen insgesamt) werden die Schraube überdrehen so das sie bricht. Menschen sind nur eine gewisse Zeit lang friedlich und lassen sich dominieren. Kann man am nahen Osten sehen, kann man in allen armen Regionen sehen. Und sie können auch nur eine zeitlang dominiert werden, denn es werden ja immer mehr die sich wehren werden. Und die fegen dann ganze Regierungen weg. Ich glaube das die ganze Welt vor riesigen Veränderungen steht und das düstere Zeiten für jene anbrechen, die sich bisher ganz gut in ihren Machtpositionen eingerichtet haben, egal ob es Personen oder Institutionen oder ganze Staaten betrifft.

Nur: Das wird nicht schön und es bedeutet nicht, dass danach etwas besseres kommt, oder das überhaupt ein "danach" definierbar sein wird. Im nahen Osten gab es Revolutionen. Diktaturen wurden weggespült... aber bisher wurde keine friedlichere Alternative geschaffen, eher umgekehrt. Das ist Teil einer Entwicklung die möglicherweise auf friedliche Verhältnisse zuläuft. Aber das dauert und ist ein harter Weg... sogar ein blutiger und für viele Menschen unerträglicher Weg.
 
Ich misch mich mal kurz dazwischen. Wie wäre es denn mit wählen gehen?
Wenn in Niedersachsen 40% Nichtwähler nicht gewählt haben, dann hätten die aber einen gewaltigen Anteil bei der Meinungsbildung haben können, wenn sie denn gewählt hätten.

Würde nix ändern. Dann wären eben 40% mehr Menschen wählen gegangen was das Ergebnis nicht unbedingt verändert hätte. Und selbst wenn... welche Alternativen gibts denn? Sich selbstzerfleischende Piraten? Die sind noch sehr lange nicht soweit das sie auch nur ansatzweise die eigenen Ideale umzusetzen in der Lage sind. Und die bisherige Regierung wurde ja abgewählt. Aber wie ich schon sagte.... ich glaube nicht, dass das viele Unterschiede macht ob Rot-grün oder schwarz-gelb oder schwarz-rot oder rot-gelb regiert. Und die Linken schätze ich als Oppositionspartei, aber ob die fähig wären ein Land oder Bundesland besser zu regieren bezweifle ich.

Das einmischen der Bevölkerung in der Zukunft wird m.A.n. auf der Straße erfolgen, nicht mehr an der Wahlurne.
 
Würde nix ändern. Dann wären eben 40% mehr Menschen wählen gegangen was das Ergebnis nicht unbedingt verändert hätte. Und selbst wenn... welche Alternativen gibts denn? Sich selbstzerfleischende Piraten? Die sind noch sehr lange nicht soweit das sie auch nur ansatzweise die eigenen Ideale umzusetzen in der Lage sind. Und die bisherige Regierung wurde ja abgewählt. Aber wie ich schon sagte.... ich glaube nicht, dass das viele Unterschiede macht ob Rot-grün oder schwarz-gelb oder schwarz-rot oder rot-gelb regiert. Und die Linken schätze ich als Oppositionspartei, aber ob die fähig wären ein Land oder Bundesland besser zu regieren bezweifle ich.

Das einmischen der Bevölkerung in der Zukunft wird m.A.n. auf der Straße erfolgen, nicht mehr an der Wahlurne.

Na dann gehst eben nicht wählen. Blablabla....etc........
Den Rest kannst Du Dir im Internet zusammensuchen.
Nachti
 
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Na dann gehst eben nicht wählen. Blablabla....etc........
Den Rest kannst Du Dir im Internet zusammensuchen.
Nachti

Ich wähle durchaus, allerdings nicht in Niedersachsen. Es wird nur nichts verändern. Ich wähle schon ne ganze Weile und bisher war schnuppe wer regiert hat. Es mag kleinere Unterschiede geben und in BW und Stuttgart gibt es möglicherweise sogar mal etwas deutlichere Unterschiede wenn man auf S21 achtet... aber das ist läppisch gegen die bestehenden Missstände.

Siehst Du denn wirklich markante Unterschiede zwischen schwarz-gelb und rot-grün?
 
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