Einsam sterben...

hamied schrieb:
Ich kenne aber auch viele Menschen, die alles andere als Klar im Kopf von diesem Mittel waren.

LG
Hamied :kiss4:

Ich denke, das kommt immer auf die Krankheit selbst an. Z.B. Demenz kann auch große Verwirrtheit hervorrufen. Oder wenn Organe versagen - da bleibt der Kopf nicht immer unbeteiligt...

Liebe Hamied,
die Hospizbewegung ist mächtig im Kommen, es hat bereits ein Umdenken in der Gesellschaft angefangen. Der Besuch beim Kongress des Onkologischen Forums bei mir in der Nähe hat mich da sehr zuversichtlich gestimmt. Um Palliativmedizin wird bald kein Hausarzt mehr drumrum kommen. Oder, wenn er davon keine Ahnung hat, kann man beim Onkologischen Forum einen Palliativmediziner anfordern, der ambulante Besuche macht, sowohl zu Hause als auch im Heim.
 
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Romaschka schrieb:
Ich stimme Nirak zu.
Wenn Morphium nicht als Bedröhnungsdroge missbraucht wird (Süchtige wollen sich den "Hammer" geben), sondern der Patient mit niedrigen Dosen allmählich auf Verhinderung von Schmerzspitzen eingestellt wird, können oftmals die so Behandelten nach Aushalten langer Schmerzen und damit einhergehender Sprachlosigkeit wegen fehlender Kraft endlich wieder zur Ruhe finden, sich artikulieren und wachen Geistes Abschied nehmen.

Du hast da sicherlich recht, wenn es aber auch Schmerztherapie kann man übertreiben. Letztendlich entscheidet immer die Dosis.

In dem Fall, den ich geschildert hatte, litt der Patient aber nicht an übermäßigen Schmerzen, sondern wurde eben nur ruhig gestellt.
Mir geht es daher um den Mißbrauch von dem Medikament.
Schmerz zu nehmen ist die eine Sache, allerdings kann es gerade bei der Onkologie auch durchaus überdosiert werden.

Aber stimmt darüber läßt sich streiten.......was ist nun für einen Sterbenden würdevoller.......mit klarem Geist zu sterben und Schmerzen zu haben.....oder....benebelt ohne jeglichen Schmerz????
Hmm.... :rolleyes: schwierig.

Liebe Grüße
Hamied :kiss4:
 
Romaschka schrieb:
Ich denke, das kommt immer auf die Krankheit selbst an. Z.B. Demenz kann auch große Verwirrtheit hervorrufen. Oder wenn Organe versagen - da bleibt der Kopf nicht immer unbeteiligt...

Liebe Hamied,
die Hospizbewegung ist mächtig im Kommen, es hat bereits ein Umdenken in der Gesellschaft angefangen. Der Besuch beim Kongress des Onkologischen Forums bei mir in der Nähe hat mich da sehr zuversichtlich gestimmt. Um Palliativmedizin wird bald kein Hausarzt mehr drumrum kommen. Oder, wenn er davon keine Ahnung hat, kann man beim Onkologischen Forum einen Palliativmediziner anfordern, der ambulante Besuche macht, sowohl zu Hause als auch im Heim.


ich denke das wurde auch höchste Zeit !!! :)
 
mir geht grad ein verrückter gedanke durch den kopf:
warum die dinger krankenhäuser heissen.

warum nicht "Haus der Gesundheit/Heilung" oder etwas in der Richtung

wie wirken namen auf das (unter-)bewusstsein?
was schwingt in dem namen Krankenhaus mit?
 
Wyrm schrieb:
mir geht grad ein verrückter gedanke durch den kopf:
warum die dinger krankenhäuser heissen.

warum nicht "Haus der Gesundheit/Heilung" oder etwas in der Richtung

wie wirken namen auf das (unter-)bewusstsein?
was schwingt in dem namen Krankenhaus mit?

Ja, das stimmt!! Das ist mir noch garnie aufgefallen.
Ich finde ohnehin sollte ein Krankenhaus anders gestaltet sein. Freundlicher, heller, bunter......die Räumlichkeiten wirken oftmals so kalt. Selbst auf der Entbindungsstation, wo ja wirklich kaum ein Grund zur Trauer besteht, wirkt alles ziemlich steril und wenig freundlich. (Zumindest war das bei den Krankenhäuser, die ich kennengelernt habe so).
Ich denke das auch diese Dinge bei der Genesung und beim Heilungsprozess eine sehr große Rolle spielen, die aber leider oftmals unterschätzt wird.

Liebe Grüße
hamied :kiss4:
 
Wyrm schrieb:
mir geht grad ein verrückter gedanke durch den kopf:
warum die dinger krankenhäuser heissen.

warum nicht "Haus der Gesundheit/Heilung" oder etwas in der Richtung

wie wirken namen auf das (unter-)bewusstsein?
was schwingt in dem namen Krankenhaus mit?

genau, wyrm. so ist es auch mit der bezeichnung "krankenkasse".
sie sollten besser "gesundheitskasse" genannt werden.

und bei den ärzten sollte es so sein, wie in der asiatischen medizin - die vorsorge sollte eine größere rolle spielen als das behandeln der krankheiten...
upppsi, ich schweife grade von hamieds thema ab.

liebe hamied,
auch wenn du das erlebt hast mit dem benebeltsein des patienten und dem ruhigstellen - ich will nicht abstreiten, dass es solche fälle gibt. morphium mag sich auch bei menschen unterschiedlich auswirken.

aber generell davon auszugehen, dass es immer so ist, halte ich für verkehrt.

die krebspatienten unter morphium, die ich erlebt habe, waren wirklich klar im kopf, wenn die schmerzen erträglich waren.
 
Hallo Hamied,

gute Frage und nun die Antwort.
Aber stimmt darüber läßt sich streiten.......was ist nun für einen Sterbenden würdevoller.......mit klarem Geist zu sterben und Schmerzen zu haben.....oder....benebelt ohne jeglichen Schmerz????
Hmm.... schwierig.


Ein Patient,Bronchuskarzinom mit Lymphknotenmetastasen und einem Tumor im Gehirn. Der Lymphknoten,sichtbar,ca. die Größe einer Faust,die Haut die ihn umgibt bläulich,schwarz..........Alter des Patienten.....Mitte 50.
Er konnte vor Schmerzen nicht mehr schreien,er hatte dazu keine Kraft mehr.......er lag im Bett und hat sich nur mehr gekrümmt vor Schmerzen.

Wenn du in deinem Leben einmal solche Schmerzen verspürst welche sehr viele Karzinompatienten haben und auch erleiden müssen weil nicht ausreichend Schmerzmedikamente verabreicht werden........dann wirst du diese Frage nie mehr stellen.

Tumorschmerzen und Durchbruchschmerzen bei Tumoren,Krebs wünsche ich meinem ärgsten Feinde nicht.

Meine Mutter hatte die ganze Nacht vor Schmerzen geschrien.........auch heute höre ich es noch.

Morphine helfen einen würdevollen Tod zu sterben und nicht schreiend den letzten Atemzug zu tun.

lg
 
Noch ein Nachtrag:
Liebe Hamied, wenn jemand wahnsinnig starke Schmerzen hat, ist er auch von diesen benebelt, bevor er in Ohnmacht fällt.
Da würde ich persönlich aber ein Medikament bevorzugen, was mich EVENTUELL benebelt, ehe ich solche Höllenqualen bis zuletzt erleiden muss...
 
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nirak schrieb:
Hallo Hamied,

gute Frage und nun die Antwort.



Ein Patient,Bronchuskarzinom mit Lymphknotenmetastasen und einem Tumor im Gehirn. Der Lymphknoten,sichtbar,ca. die Größe einer Faust,die Haut die ihn umgibt bläulich,schwarz..........sein Alter.....mitte 50.
Er konnte vor Schmerzen nicht mehr schreien,er hatte dazu keine Kraft mehr.......er lag im Bett und hat sich nur mehr gekrümmt vor Schmerzen.

Wenn du in deinem Leben einmal solche Schmerzen verspürst welche sehr viele Karzinompatienten haben und auch erleiden müssen weil nicht ausreichend Schmerzmedikamente verabreicht werden........dann wirst du diese Frage nie mehr stellen.

Tumorschmerzen und Durchbruchschmerzen bei Tumoren,Krebs wünsche ich meinem ärgsten Feinde nicht.

Meine Mutter hatte die ganze Nacht vor Schmerzen geschrien.........auch heute höre ich es noch.

Morphine helfen einen würdevollen Tod zu sterben und nicht schreiend den letzten Atemzug zu tun.

lg


Das mit deiner Mutter tut mir sehr Leid, liebe niraK !!!

Ja,keine Frage, bei solchen Fällen ist es sinnvoll und für den Patienten auch hilfreich.
In diesem Fall verschafft man dem Patienten auch einen angenehmeren (drück es einfach mal so aus) Tod, als ihn natürlich sterben zu lassen........eben ohne Beigabe von Morphine.

Alles Liebe
Hamied :kiss4:
 
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