Einheimischen Schamanismus

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Ein versteckter Vorwurf sollte das nun nicht sein. Dass es früher nicht bekannt war, ist selbstredend. Der Qualität der Bücher tut es bestimmt auch keinen Abbruch. Jeder nach seiner Facon. Ich las sie früher nicht (weil ich sie nicht kannte) und werde sie, aus genannten Gründen, künftig auch nicht lesen.
 
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Diese 3 Bücher reichen fürs erste, um in der heimisch ursprünglichen, keltischen Kultur eine brauchbare Fährte aufnehmen zu können.

Wie haben die Kelten gelebt, etc. etc. ...wer sich für heimischen Schamanismus ernsthaft interessiert, der muß sich auch für die Gesellschaft interessieren, innerhalb der dieser praktiziert wurde. Die Kelten waren keineswegs eine geeinte Nation, sondern vielmehr ein bunter Haufen an kleineren und größeren Clans/Königreichen. Einige lebten ausschliesslich als Bauern, andere wiederum waren kriegerisch und lebten von ihren Raubzügen. Wie sah die Weltanschauung der Kelten aus? Jean Markale wurde für seine Recherche literarisch ausgezeichnet und gilt als einer der führenden Keltenexperten Europas, fernab der neodruidischen Märchenwelt der Moderne...alles jedoch in Hinsicht auf eine Rekonstruktion der kelt. Lebensweise. All dies kann allerdings für den zivilisierten Menschen unserer heutigen Gesellschaft zuteils sehr verstörend sein. Nur so als Beispiel käme heute keinem in den Sinn, einem Abgesandten eines fernen Landes den rechten Arm abzutrennen, um aus diesem die Absichten des fernen Landes zu lesen.

Was ist brauch- und auf heutzutage adaptiert anwendbar, was nicht...Tom Cowan hat hier in Bezug speziell auf Schamanismus gute Arbeit geleistet.

Bücher mögen zu Einsicht anregen, selbst empfehle ich die unmittelbare Erkenntnisgewinnung an einem Ort, wo es gesunde Bachläufe, Quellen, Wälder und Wiesen ermöglichen, mit Naturgeistern Kontakt aufzunehmen. Ohne Kontakt zur Geisterwelt spielt sich Schamanismus, ganz gleich welchen Ursprungs ohnehin nur im Kopf ab.

Es gäbe da allerdings noch viele andere Zugänge zur Geisterwelt in nicht-keltischem Kontext. Am bekanntesten Wohl das nordische Germanentum, allerdings kann ich hierzu kaum eine Empfehlung abgeben. Dennoch nennenswert gäbe da einen gewissen Geza von Nemenyi, der sich selbst Allherjersgode nennt. Von Schamanismus hat er keine Ahnung, das hat er mir selbst vor 10 Jahren eingestanden. Er ist allerdings ein guter Archivar, der sich sehr um die Rekonstruktion der germanischen Lebensweise bemüht hat und innerhalb der germanischen Glaubensgemeinschaft das Amt eines Priesters ausübt. Seine Recherche ist jedoch nicht mit der eines Jean Markale vergleichbar, da er an den Stellen, wo sich Forscher uneinig sind, mit selbstgebastelten Antworten die Dinge zurechtrückt, so wie es für ihn praxisorientiert lebbar gerade als passend erscheint. Bei Geza gibt es sicherlich die eine oder andere gute Antwort auf Fragen zum Germanentum, aber ein Gegenvergleich anderer Quelle kann sicher nicht schaden. Gerade beim Germanentum findet sich kein besseres Beispiel, was geschieht, wenn heimische, uralte Wurzel, für die eigene, im Falle Hitlers krankhafter Ideologie annektiert und mißbraucht wird. Das Interesse Hitlers am Germanentum hat eine Fülle rechtsextrem verseuchter Literatur hervorgebracht, auf die ich nicht weiter eingehen werde - ich mache nur darauf aufmerksam, hier sehr sorgsam zu recherchieren. Wenn es an die Runen geht und gelebten nordischen Schamanismus, kommt mir sofort Freya Aswynn in den Sinn. Ihre Bücher sind allesamt lesenswert und durchaus praxisnahe angelegt.

Andere starke Einflüsse bieten die slawischen Völker, bekannt auch als das fahrende Volk, das annodazumal auch tatsächlich noch nomadisch lebte. Gypsis, Roma, Sinthi, etc. allesamt nicht ausgestorben, aber hier gibts kaum brauchbare Literatur und die wenigen, die etwas wissen, treten kaum an die Öffentlichkeit, der Zugang als Nicht-familienangehöriger ist sehr erschwert.

Abseits diesen breiten Feldes eines "ursprünglichen" Zugangs werte ich aber auch nordamerikanischen "Schamanismus" als vertraut (heimisch). Weshalb? Ein paar Tausend Jährchen zurück trafen Europäer und Asiaten aufeinander bei ihrer Eiszeitflucht und wanderten auf mittlerweile nachgewiesenen, damals über Wasser liegenden tektonischen Platten in die heutige USA aus.

Die Kelten verehrten keinen Zeus, aber in der Zeit zurückreisend, ist die gesamte mitteleuropäische Kultur in ihren Wurzeln mit Griechenland stark verwoben. Die Erfahrung von Grenzen oder einer Aufhebung dieser ist allerdings schon fast ein schamanisches Thema, das selbst erfahren werden muß. Bis dahin sind die Grenzen da, wo sie nun mal sind.

Über dem Tempel zu Delphi soll es eine Aufschrift in folgendem Sinn gegeben haben: "Mensch, erkenne dich selbst!"
Wer sich auf schamanische Zeitreise begibt, mag erkennen, was (er) einmal war, ist und vielleicht auch einmal sein wird und daß Kulturen/Zivilisationen ebenso "schnell" verschwinden können, wie sie entstanden sind, Naturgesetzen unterworfen, die Entstehung, Blütezeit und Verfall beinhalten. "Schamanismus" als Werkzeug heimisch animistischer Kultur, mag so wie die Kelten verschwunden sein, aber die Geister sind immernoch da, bereit dazu, den zu unterrichten, der zuhören kann, geduldig und zu einem gewissen grad auch leidensfähig (im Sinne einer Selbstüberwindung) ist.

Go n-éirí an bóthar leat!
 
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Ein versteckter Vorwurf sollte das nun nicht sein. Dass es früher nicht bekannt war, ist selbstredend. Der Qualität der Bücher tut es bestimmt auch keinen Abbruch. Jeder nach seiner Facon. Ich las sie früher nicht (weil ich sie nicht kannte) und werde sie, aus genannten Gründen, künftig auch nicht lesen.
Nachdem ich ab dem Alter von 9 in der Woche ca. 5 Bücher gelesen habe - Kinderbücher natürlich *ggg* - und sich das immer mehr steigerte, wurde ich eben mit immer fetterem Lesematerial versorgt, damit ich länger brauch. Und "Die Nebel" waren eben damals so ca. eins der fetteren, die man für mein Alter als angemessen ansah. :ROFLMAO:
Wobei es mir damals schon gut gefiel. Hab später mal probiert, zwei andere von ihr zu lesen, die mich dann maßlos enttäuscht haben. Und naja, wie ich mit 25 nochmal die Nebel lesen wollte - äääääääääähm ...war ich aus dem Alter raus, würd ich mal höflich sagen. *g*
 
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Für gewöhnlich lohnt es sich ja nicht, ignorierte Inhalte zu lesen.:rolleyes:

Ein kluger Mensch fragt nach, nur die Dummen wissen alles besser, zusammenhangslos aus dem Kontext gerissen und dem noch Dümmeren gefällt das dann auch noch xD

Eine kluge Frage könnte zb. lauten: Wann und wo lebten Slawen nomadisch...evtl. auch warum...Seitenweise könnte man hier über die Bedrängnis der sesshaften Slawen durch skythische Reiternomaden Zahlen und Fakten liefern...weiterführend in die Ansiedlung nomadisch lebender Slawen im byzantinischen Reich inkl. versuchter Eroberung Thessalonikis etc...Slawen galten als äusserst anpassungsfähig an die Bedingungen ihrer Umgebung.

Ebenso gäbe es genug über Roma und Sinti zu berichten, vor allem über jene, die nach der Vertreibung der Türken 1699 in Ungarn verblieben sind und bis ins 19Jh. als Kesselflicker, Musiker, Künstler, Strassengaukler und fahrendes Volk unterwegs waren.

Das Karpatenbecken war schon vor 6000 Jahren zentrale Anlaufstelle unterschiedlichster ethnischer Zugehörigkeit.

Bei der vorhandenen Aufnahmekapazität scheint es mir im Moment allerdings nicht allzu erstrebenswert, ins Detail zu gehen. Was über Mongolen oder Tuwa hinausgeht, interessiert sowieso keine Sau xD

Im Gegensatz zu einem Rätsch habe ich stets Zahlen und Daten von Historikern und Archäologen zur Hand, wobei man hier sehr gut darauf acht geben muß, wer die "Geschichte" erzählt hat. Zumeist, speziell ersichtlich bei Griechen und Römern, handelt es sich um eine Studie und militärische Einschätzung eines fremden Volkes. Die Skythen nannten sich selbst nicht die Skythen...ist so ähnlich wie bei den "Indianern", Kelten, etc..

Was Slawen, Roma und Sinti gemeinsam haben, ist vordergründig historische Vertreibung, daß sie nicht "ausgestorben" sind und nicht jeder, aber einige können da noch was themenrelevantes erzählen...selbst bei den Ungarn findet sich ein Totem, der allseits bekannte Schlachtfalke, König Arpad, die Landnahme, ein Blutschwur der Fürsten...aber wollen wir den durchschnittlichen Forumsuser mit seinem kleinen Horizont eines wiki-Abiturs nicht überfordern...^^
 
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