https://www.amazon.com/Fire-Head-Shamanism-Celtic-Spirit/dp/0062501747
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Diese 3 Bücher reichen fürs erste, um in der heimisch ursprünglichen, keltischen Kultur eine brauchbare Fährte aufnehmen zu können.
Wie haben die Kelten gelebt, etc. etc. ...wer sich für heimischen Schamanismus ernsthaft interessiert, der muß sich auch für die Gesellschaft interessieren, innerhalb der dieser praktiziert wurde. Die Kelten waren keineswegs eine geeinte Nation, sondern vielmehr ein bunter Haufen an kleineren und größeren Clans/Königreichen. Einige lebten ausschliesslich als Bauern, andere wiederum waren kriegerisch und lebten von ihren Raubzügen. Wie sah die Weltanschauung der Kelten aus? Jean Markale wurde für seine Recherche literarisch ausgezeichnet und gilt als einer der führenden Keltenexperten Europas, fernab der neodruidischen Märchenwelt der Moderne...alles jedoch in Hinsicht auf eine Rekonstruktion der kelt. Lebensweise. All dies kann allerdings für den zivilisierten Menschen unserer heutigen Gesellschaft zuteils sehr verstörend sein. Nur so als Beispiel käme heute keinem in den Sinn, einem Abgesandten eines fernen Landes den rechten Arm abzutrennen, um aus diesem die Absichten des fernen Landes zu lesen.
Was ist brauch- und auf heutzutage adaptiert anwendbar, was nicht...Tom Cowan hat hier in Bezug speziell auf Schamanismus gute Arbeit geleistet.
Bücher mögen zu Einsicht anregen, selbst empfehle ich die unmittelbare Erkenntnisgewinnung an einem Ort, wo es gesunde Bachläufe, Quellen, Wälder und Wiesen ermöglichen, mit Naturgeistern Kontakt aufzunehmen. Ohne Kontakt zur Geisterwelt spielt sich Schamanismus, ganz gleich welchen Ursprungs ohnehin nur im Kopf ab.
Es gäbe da allerdings noch viele andere Zugänge zur Geisterwelt in nicht-keltischem Kontext. Am bekanntesten Wohl das nordische Germanentum, allerdings kann ich hierzu kaum eine Empfehlung abgeben. Dennoch nennenswert gäbe da einen gewissen Geza von Nemenyi, der sich selbst Allherjersgode nennt. Von Schamanismus hat er keine Ahnung, das hat er mir selbst vor 10 Jahren eingestanden. Er ist allerdings ein guter Archivar, der sich sehr um die Rekonstruktion der germanischen Lebensweise bemüht hat und innerhalb der germanischen Glaubensgemeinschaft das Amt eines Priesters ausübt. Seine Recherche ist jedoch nicht mit der eines Jean Markale vergleichbar, da er an den Stellen, wo sich Forscher uneinig sind, mit selbstgebastelten Antworten die Dinge zurechtrückt, so wie es für ihn praxisorientiert lebbar gerade als passend erscheint. Bei Geza gibt es sicherlich die eine oder andere gute Antwort auf Fragen zum Germanentum, aber ein Gegenvergleich anderer Quelle kann sicher nicht schaden. Gerade beim Germanentum findet sich kein besseres Beispiel, was geschieht, wenn heimische, uralte Wurzel, für die eigene, im Falle Hitlers krankhafter Ideologie annektiert und mißbraucht wird. Das Interesse Hitlers am Germanentum hat eine Fülle rechtsextrem verseuchter Literatur hervorgebracht, auf die ich nicht weiter eingehen werde - ich mache nur darauf aufmerksam, hier sehr sorgsam zu recherchieren. Wenn es an die Runen geht und gelebten nordischen Schamanismus, kommt mir sofort Freya Aswynn in den Sinn. Ihre Bücher sind allesamt lesenswert und durchaus praxisnahe angelegt.
Andere starke Einflüsse bieten die slawischen Völker, bekannt auch als das fahrende Volk, das annodazumal auch tatsächlich noch nomadisch lebte. Gypsis, Roma, Sinthi, etc. allesamt nicht ausgestorben, aber hier gibts kaum brauchbare Literatur und die wenigen, die etwas wissen, treten kaum an die Öffentlichkeit, der Zugang als Nicht-familienangehöriger ist sehr erschwert.
Abseits diesen breiten Feldes eines "ursprünglichen" Zugangs werte ich aber auch nordamerikanischen "Schamanismus" als vertraut (heimisch). Weshalb? Ein paar Tausend Jährchen zurück trafen Europäer und Asiaten aufeinander bei ihrer Eiszeitflucht und wanderten auf mittlerweile nachgewiesenen, damals über Wasser liegenden tektonischen Platten in die heutige USA aus.
Die Kelten verehrten keinen Zeus, aber in der Zeit zurückreisend, ist die gesamte mitteleuropäische Kultur in ihren Wurzeln mit Griechenland stark verwoben. Die Erfahrung von Grenzen oder einer Aufhebung dieser ist allerdings schon fast ein schamanisches Thema, das selbst erfahren werden muß. Bis dahin sind die Grenzen da, wo sie nun mal sind.
Über dem Tempel zu Delphi soll es eine Aufschrift in folgendem Sinn gegeben haben: "Mensch, erkenne dich selbst!"
Wer sich auf schamanische Zeitreise begibt, mag erkennen, was (er) einmal war, ist und vielleicht auch einmal sein wird und daß Kulturen/Zivilisationen ebenso "schnell" verschwinden können, wie sie entstanden sind, Naturgesetzen unterworfen, die Entstehung, Blütezeit und Verfall beinhalten. "Schamanismus" als Werkzeug heimisch animistischer Kultur, mag so wie die Kelten verschwunden sein, aber die Geister sind immernoch da, bereit dazu, den zu unterrichten, der zuhören kann, geduldig und zu einem gewissen grad auch leidensfähig (im Sinne einer Selbstüberwindung) ist.
Go n-éirí an bóthar leat!