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Leyla
Guest
Jetzt frage ich mich, ob es vielleicht in deiner eigenen Familie ein ähnliches Thema gibt, z.B. das Trinken von Alkohol, oder dass du wieder gerne Kontakt hättest, oder anderes.
Nö, also bei mir ist alles okay. Das Interesse an dieser Famlilie (davon abgesehen das sich sie ja persönlich kannte) liegt mit unter wohl auch darin, dass ich sehr psychologisch interessiert bin und in naher Zukunft auch den Berufsweg zur Psychotherapeutin einschlagen werde. Ich war schon immer entsprechend hilfsbereicht und für andere da, wenn sie jamanden brauchten. Das "Problem" hier ist nur, dass die Familie nicht den Anschein macht, als ob sie Hilfe brauchen würde. Klar besteht die Möglichkeit, dass die Mutter gerne Hilfe hätte, sich aber nicht traut, welche zu suchen. Aber ob oder ob nicht, weiß ich nicht.
Man sieht ein Problem, und weiß nicht wie man es anpacken soll. Und alle drum herum sagen: halt dich raus. Nur besteht damit das Problem weiter.
Ich stehe mir da selbst im Weg. Gäbe es nur mich, würde ich ohne zu zögern sofort der Familie helfen, das steht völlig außer Frage. Allerdings war genau das vor ein paar Jahren mein Problem, dass ich immer und überall zur Stelle war und mir das auf Dauer zu viel wurde und ich echt lernen musste, Abstriche zu machen, auch mal "nein" zu sagen und nicht jedem und allem zu Helfen und das auch gar nicht zu können. Deswegen auch mein Zwiespalt:
Helfen? Was ich von mir aus gerne machen würde. Oder nicht eingreifen, weil es im Grunde nicht meine Probleme sind und ich mich auch nicht um alles und jeden kümmern kann. Wenn ich später einmal Psychotherapeutin bin, helfe ich auch nur den Leuten, die sich Hilfe bei mir suchen, anstatt durch die Straßen zu gehen und zu gucken, wo Leute sind, die Hilfe brauchen.
Und ich habe momentan einfach auch den Gedanken, dass es wird wie damals, dass ich wieder zu selbstlos bin, mich völlig außer Acht lasse und mir zu viel vornehme nur aus dem Grund umbedingt helfen zu wollen. Und das kann's eben nicht sein. Ich bin nicht nur für andere und deren Probleme da und schon gar nicht für deren Problemlösung zuständig.
Es wäre wohl eine andere Situation, wenn sie mich um Hilfe bitten würden. Aber einfach so zu beschließen, sich da nun tatkräftig einzumischen und ihnen jetzt auf Biegen und Brechen umbedingt helfen zu müssen, ist womöglich auch nicht die richtige Vorgehensweise. So lange ihnen nicht selbst bewusst wird, was eigentlich falsch läuft, kann ich da glaube ich auch nicht sonderlich viel anrichten.
Wobei *Idee hatte* ich doch einen anonymen Brief, auch entsprechend ohne Absender und mit PC geschrieben etc. an die Familie schreiben könnte, in dem ich als Familienexterne Person darstelle, wie ich die dortigen Verhältnisse sehe. Vielleicht könnte sie dies veranlassen, mal darauf zu achten, ob es wirklich so ist oder nicht. Und dann würde ihnen ja eventuell (hoffentlich) selbst auffallen, dass da etwas nicht so ganz richtig läuft. Und das wäre ja dann der erste Schritt dazu, dass sie selbst etwas ändern oder sich freiwilig Hilfe/Unterstützung holen.