Einfuehlsame Gespraeche

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Hallo hakage

habe den thread gerade erst entdeckt
Wie geht es dir diese Tage?
Der Coronavirus hat uns und wenn alles vorueber ist
wird diese Welt nicht mehr die sein, die sie heute ist.

Ich bin gut dran mit meinem Wohnsitzt an der Algarve, wo ich seit 35 Jahren lebte. Davor vier Jahre in Deutschland, und davor sieben Jahre in Brasilien. Dann kam ein Jahr Deutschland (ich gehe in der Zeit zurueck) und davor zwei Jahre Angola.

Nach einem sehr turbulentem Leben, zwei mal lebte ich in Brasilien, insgesamt 11 Jahre. So bin ich gar nicht mehr richtig deutsch, eher eine Deutsche mit latino Herz.

Die Zeit in Brasilien von 1973-1980 kam ich alle zwei Jahre auf Europaurlaub und staunte ueber die Kluft, die sich bildete zwischen zwei voellig unterschiedlichen Laendern.
In Brasilien, wo die Gene im Blut Samba tanzen, wo alles so spielerisch angegangen wird und die Leichtigkeit des Seins voll gelebt wird. Und Deutschland mit den vielen Regeln so steif und linke Gehirnhaelfte. Dafuer aber zuverlaessig und ungemeine Kompetenz in allem.

Als ich damals von Rio mich verabschieden musste, war ich sehr traurig, wusste aber: es sollte so sein.

1984 nach vier Jahren in einer fuer mich kalten Welt (kalt im aussen und kalt die Menschen, jedenfalls nahm ich sie so war, obwohl alle hoeflich... wanderten wir aus. Mein Mann verliess den Multikonzern Bayer und wir beschlossen fuer uns selbst zu sorgen.
Die Auswanderung mit drei Kindern, ging nach Portugal an die Algarve, wo wir ein Restaurant aufmachten und ich zwanzig Jahre Chef war.
Meine beiden erwachsenen Toechter leben in Deutschland und wenn ich sie besuche, empfinde ich inzwischen ein anderes Deutschland, viel offener und freundliche Menschen.

Mein Sohn lebt hier in der Naehe und besucht mich oefters.

Ich bin inzwischen mit einem neuen Lebenspartner zusammen und wir verstehen uns wie Zwillingsseelen.

2013 im Januar starb mein Mann und ich stand vor dem Nichts... ich schmiss mehr als ¾ der Wohnung weg, behielt zehn Kartons und zog in ein Studio.

In Deutschland sagte man mir, ich koenne jederzeit kommen und wuerde unterstuetzt werden, was ich aber nicht tat, das waere Ende der Fahnenstange, im System...

Nach vier Monaten nur, traf ich meinen neuen Lebenspartner, er ist ein alter Rosenkreutzer und lebte auch jahrelang im Ausland: erst Den Haag dann auf den Klippen von Dover.

So, jetzt weisst du, ein wenig ueber mich. Mein abenteuerliches Leben mit ueber dreissig Umzuegen verteilt auf einige Kontinente: ein Universalbuerger.

Ich wuerde mich freuen, wenn du mir auch ein bisschen ueber dich erzaehlst. Ich weiss dass Internetmenschen wenig von sich hergeben, aus welchen Gruenden auch immer. Ich bin in keiner Weise neugierig, eher intressiert
was ist das fuer ein Mensch die "hakage"?

So wie mir der Astrologe damals in Rio sagte: "Du bist ein Stern der strahlt, aber der auch brennt." Und so emfinde ich dich, dein Strahlen hier im Forum ist mir ganz bestimmt nicht entgangen. Aber auch eine sehr direkte, dominante Vorgehensweise...

Bin ja mal gespannt...

Hasta la vista baby :)
 
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Hallo @Seal144 ,

ich empfinde jeden Menschen zuerst einmal als kompetent für sich selber,
auch wenn die allermeisten Menschen genau das nicht gewohnt sind.

Das nächste, was mich nach wie vor erschüttert, ist die ungeheure Tiefe
und Komplexität jedes Menschen, was ich an mir selbst zuerst erfahre.

Für mich ist es von allergrösstem Interesse, wie der Mensch sich selber
zurückgegeben werden kann, seinem, ihrem wahren, echten Selbst.

Der Mensch ist in der Lage an sich selbst zu glauben, als Kind Gottes und
der Zahn der Zeit ist, dass der Mensch in seinem Herzen das Heiligtum
erkennt und aufbaut, das manche Kirche, andere Tempel nennen.

Meinen Menschengeschwistern mit meiner Kreativität beizustehen ist
bisher einer der besten Ausdrücke, die ich gefunden habe, um mich zu
beschreiben.

Und meine Kreativität kommt dabei mir selbst zuerst zu gute und aus
dem Feedback im Leben mit anderen Menschen erkenne ich mich und
die anderen. Was für ein Segen!

Mit Daten über mein Leben bin ich Google und Konsorten gegenüber
sehr geizig. Ihre Sammelwut macht mich einsilbig. Maschinen trennen
Inhalte von Gefühlen, was Gott so nicht vorgesehen hat – und was Gott
zusammen gefügt hat, soll der Mensch (und Maschinen) nicht trennen.

Das Leben hat mich gelehrt, was ich lernen sollte und das Leben erkenne
ich als den demütigsten Lehrer, denn es hat sich nie bei mir beschwert und
wenn es nötig ist, wiederholt das Leben eine Lektion so lange, bis ich es
kapiert habe. Es ist eher traurig, dass so wenige Menschen genau das als
grandiose Meisterleistung des Lebens erkennen.
Im Gegenteil: wir haben gelernt uns zu beschweren (sic!), warum wir
dies und jenes schon wieder erleben. Wir haben nicht gelernt, dass das
Leben immer persönlich für uns zugeschnitten ist und nichts weiter
als eine Nachricht.
Eine Nachricht so komplex und vielschichtig wie eine ganze Bibliothek –
in jeder Sekunde.
Mein bewusster Verstand kann gar nicht alle Inhalte dechiffrieren, aber
wie die Gehirnforschung zeigt, kann ich als Ganzes diese Nachrichten
viel besser und schneller entschlüsseln.

Daher kann ich heute sagen, dass das Leben ebenso gut mich lebt, wie
ich das Leben lebe.

Ich habe gelernt, mir selber zu vertrauen und lerne dies jeden einen Tag
mehr und mehr.

Ich freue mich auf jede Begegnung.
Ich erfreue mich am Leben.

Segen.

 
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