einfach "loslassen"

Dinge können nicht losgelassen werden in dem Sinne,meine ich.

Wenn ich z.B. einen Menschen durch Tod verloren habe,kann ich ihn an sich nicht loslassen.Für mich hat das loslassen mit Gefühlen zu tun,wie so Vieles im Leben.
Loslassen beinhaltet für mich aber auch eine Auseinandersetzung.Etwas erkennen,wahrnehmen-bewusst werden lassen-Gefühle ausleben.wenn ich mir mancher Gefühle aus früheren Erfahrungen bewusst werde und sie zulasse-siehe Vertrauen,kann ich die Sache beruhen....und es abhaken...während unbewusste Dinge ja oft durch Verhaltensweissen überdeckt sind ect.


Lg Beate
 
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Hallo,

in einem anderen Thread wurde geraten, das Thema "loszulassen".

Als ob das so einfach wäre!

Bei mir ist es so, dass alles, was ich loslassen will, ganz besonders arg festhalte. Das geht hin bis zur Verstopfung. Der Kopf sagt mir: lasse es los. Und mein Gefühl bzw. Unterbewusstsein denkt: ich halte daran fest. :banane: :banane: :banane: Bätsch. (Als ob man Psycho-Traumata so einfach loslassen könne. Die müssen m.E. erst einmal angeschaut werden und man muss sie kennen.)

Wie ist das bei euch?

Liee Grüße pluto

ich glaube du hast ein gefühl-verstand problem,

denn dein gefühl glaub ich nicht das dir sagt, he behalte es, das gefühl ist das jenige das dir sagt, lass es los, es ist nicht gut für dich.

der verstand ist es, der uns in vielerlei hinsicht ständig streiche spielt. wir spüren, dass der ganze müll in uns oder der ganze schmerz weg sollte, aber irgendwie will der kopf es nicht so wirklich loslassen, ständig sind diese gedanken da und dann funktioniert es nicht.

hast du schon mal versucht an hand von ritualen dinge oder probleme loszulassen. das funktioniert meist sehr gut, besonders, wenn man sich generell ein wenig schwer damit tut.
 
loslassen ... ist manchmal nur ein synonym für zulassen ...

Hallo jogurette,

zulassen ist genau in dem Moment, wo ich etwas loshaben will das am weitesten entfernte. Und doch so passend. Mein Kopf sagt: geh´ endlich weiter, lass doch das alte endlich hinter dir, was willst du noch damit. Und mein Gefühl möchte dies auch und würde sich etwas gutes tun, genau das Befürchtete (den Schmerz, die Wut, die Angst, die Trauer) zuzulassen.:liebe1:

Das würde auch zum Verlust eines lieben Menschen passen.


Ebenso das von dir, cuckma:
Loslassen beinhaltet für mich aber auch eine Auseinandersetzung.Etwas erkennen,wahrnehmen-bewusst werden lassen-Gefühle ausleben.wenn ich mir mancher Gefühle aus früheren Erfahrungen bewusst werde und sie zulasse-siehe Vertrauen,kann ich die Sache beruhen....und es abhaken...während unbewusste Dinge ja oft durch Verhaltensweissen überdeckt sind ect.

Das kann ich bestätigen. Es zeigte sich in der Arbeit mit meiner HP. Aber nur bei ihr war es mir möglich mich den tiefen Schichten meines Bewusstseins wieder zu öffnen und all das anzuschauen. Vielleicht sollte man sich eingestehen, dass dieser Loslass-Prozess und das dahinter liegende Annehmen nicht immer alleine bewältigt werden kann und es der Hilfe eines Menschen bedarf, der sich damit auskennt.


In der Folge möchte ich Reinhard zitieren:
Ehrliche und ungeschönte Selbsterkenntnis ist das Non-plus-Ultra jeder Therapie und jeder seelischen Entwicklung.

Das ist tatsächlich wie ein Befreiungsschlag. (Da frage ich mich jetzt: Wo kommt es eigentlich her, dass die Dinge beschönigt dargestellt werden und eine heile Welt den Menschen und Kindern suggeriert wird, die doch nur aufgedrückt ist, wie ein Stempel?)


@ antenne,

mit dem Vertrauen tue ich mich ein bisschen schwer, ganz besonders weil oft eine übergroße Angst da ist, die Gefühle zuzulassen, die man so gerne loshaben möchte.


@ Rita

"Loslassen kann ich erst, wenn ich so richtig die Schnauze von dieser Sache voll habe. Wenn ich mich mit ihr von oben bis unten, von vorn bis hinten und im Kreis herum befasst habe und einfach nicht mehr kann. Dann, genau dann, dann lasse ich los. Weil ich richtig "satt" bin, es satt habe."

Ich hatte schon oft "die Schnauze voll". Und dann wusste ich nicht mehr weiter. Vorher gab es wenigstens noch Wege, die ich ausprobieren konnte, aber an dem Punkt ist irgendwie Endstation und nichts geht mehr. Und mein Gefühl hat mich immer noch. :escape:


@ Reinfriede,

Loslassen = Abschied - vielleicht schmerzt es deshalb, vielleicht wehrt man sich darum - hätte man ein Hintertürchen, durch das das Losgelassene wieder hereinkann....*schummelnwill*

....*schummelnwill* - leider passiert das viel zu oft, dann ist aber auch das Thema noch nicht ganz verarbeitet und geklärt. Ist wohl eine gängige Masche und weit verbreitet. :) und passend dazu gibt es leider viel zu viele Therapeuten die sowas unterstützen.

Liebe Grüße pluto
 
Hallo,

"nicht loslassen" bedeutet für mich generell am Ego festhalten. Wobei hier Ego nur als Trenn-Instrument (ohne Wertung!) zur Seele, zu allem was ist gesehen wird. D.h. wenn ich etwas erlitten habe und halte an dem Leiden fest, halte ich an der Getrenntheit, am Ego fest. Habe ich allerdings Vertrauen in die Seele, daß alles was geschieht mir dient, dann fällt es mir leichter, das Leiden loszulassen, weil ich weiß, daß es einen Sinn hat. Das Loslassen geschieht im Grunde von allein, sobald wir uns der wahren Ursache des Leidens bewußt geworden sind. Denn Loslassen ist keine Kopfsache. Je mehr ich versuche, etwas loszulassen, umso fester halte ich es. Loslassen ist ein Geschehen im ganzen Wesen. Erst geschieht das Loslassen, dann erst weiß man, daß man losgelassen hat.

Liebe Grüße
Gabi
 
Der Feind des loslassen ist das eigene Ego, daß an der Vergangenheit festhält und eine bessere Zukunft will.

Mit diesen Gedanken beschäftigt, lebt man nicht im hier und jetzt. Wer im hier und jetzt lebt, braucht nichts loslassen, sondern nur fühlen was im Jetzt verborgen ist.

Nicht loslassen können, heißt in der Vergangenheit leben und sich die Zukunft ausmalen.

Am schwierigsten ist es, das kleine Ego zu überwinden und im Sein zu leben, ohne zu werten. Weil nur das jetzt ist wirklich und real.

Was gestern war, kann ich nicht ändern, was morgen kommt kann ich selten beeinflussen.

Loslassen müssen wir alle mal, spätestens, wenn der Tod vor der Türe steht.

Es hat etwas mit Transformation zu tun. Erst nach dem sterben kann eine Wiedergeburt erfolgen.

Was nicht loslassen kann, ist das kleine Ego und die Gedanken die wir uns um ihm machen, damit es eine Existenzberechtigung erhält.

Ich denke, wenn man wirklich im Hier und Jetzt lebt und fühlt, lassen sich viele Dinge leichter leben, weil die Last der Vergangenheit abfällt und die Angst vor der Zukunft nicht enthalten ist.

LG Laura
 
Nicht loslassen können, heißt in der Vergangenheit leben und sich die Zukunft ausmalen.

Genau.

Was gestern war, kann ich nicht ändern, was morgen kommt kann ich selten beeinflussen.

Das sehe ich anders. Ich kann meinen Blick ändern und meine Gefühle so annehmen oder transformieren, wie du schreibst. Dann ändert sich mein gesamtes Leben.

Loslassen müssen wir alle mal, spätestens, wenn der Tod vor der Türe steht.

Tun wir das wirklich? Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Tode gar nicht mit ihrem Zustand einverstanden sind.

Was nicht loslassen kann, ist das kleine Ego und die Gedanken die wir uns um ihm machen, damit es eine Existenzberechtigung erhält.

Ich denke, wenn man wirklich im Hier und Jetzt lebt und fühlt, lassen sich viele Dinge leichter leben, weil die Last der Vergangenheit abfällt und die Angst vor der Zukunft nicht enthalten ist.

Das habe ich in zig Variationen probiert, hat nicht funktioniert. Solange ich noch von meiner Vergangenheit beeinflusst werde, wie schaffe ich es im Hier-und-jetzt zu leben? :confused: Bei mir ist es dann so, dass ich das eine will, aber genau entgegengesetzt handele.

Hallo Gabi, hallo Laura,

mit dem Wort "Ego" tu ich mich ein bisschen schwer. Was ist das Ego? Etwas, wo wir weit von unserem Selbst, unserem wahren realen Selbst, entfernt sind?

Liebe Grüße pluto
 
Ego ist der egoisitische Teil in uns, das Selbst ist der spirituelle Teil, das Pendant dazu.
Ego = fühlt sich von Gott getrennt
Selbst = gottverbunden
 
Hallo Gabi, hallo Laura,

mit dem Wort "Ego" tu ich mich ein bisschen schwer. Was ist das Ego? Etwas, wo wir weit von unserem Selbst, unserem wahren realen Selbst, entfernt sind?

Liebe Grüße pluto

Hallo Pluto,

ALLES ist ein Teil der Seele, also auch das Ego. Das Ego ist sozusagen das eingeschränkte Bewußtsein. Lebst Du Ego, nimmst Du nur Dich und Deine Umgebung eingeschränkt wahr. Du siehst Dich als Körper oder Person, nimmst Dich als Ich nur soweit wahr, wie es Deinem Denken, Deinem Fühlen und Erfahrungen entspricht. Ego ist also lediglich ein "Instrument" der Seele, um die Illussion zu erzeugen, Du seist nur diese eine Person. Diese Illussion, d.h. die scheinbare Trennung von allem anderen was Du bist ist natürlich sinnvoll und gewollt, solange Du Erfahrungen einer bestimmten Art sammeln willst. Allerdings heißt das nicht, daß Du nur dieses Ego bist. Du bist sehr viel mehr, Du nimmst es nur nicht wahr, es ist Dir nicht bewußt.

Festhalten am Ego bedeutet im Grunde, Du willst Sicherheit, Du willst bestimmen, wie Dein Leben läuft, Du willst planen usw. Das was Du wirklich - als Seele - hier auf der Erde willst, das erkennst Du oft erst, wenn Du erkennst, daß Du eben nicht nur Ego bist und daß das, was Du in Wahrheit bist, Dir genau die Dinge zeigt, erfahren lässt, die Dir dienen um bewußter zu werden. Und bewußter werden heißt, die scheinbare Trennung zu "durchschauen", das wahre Selbst zu erkennen und zu leben. Sich bewußt zu werden, daß man im Grunde mit allem verbunden ist und es nichts gibt, was in Dir existent ist.

Und Erkenntnis und "bewußt werden" geschieht nicht durch Denken oder Glauben. Es geschieht allein durch die Erfahrung und das annehmen dessen was ist, so wie es ist. (Nicht zu verwechseln mit Hinnehmen).

Nee, Ego bedarf keiner Wertung. Es ist weder gut noch schlecht. Es ist da, weil wir es brauchen und es bleibt, solange wir es brauchen und wollen. Wir können entscheiden, ob wir Ego leben oder Seele, wenn wir beide wahrnehmen. Aber selbst wenn wir Ego leben, sind wir nicht von der Seele getrennt. Wir nehmen sie nur nicht wahr. Was dann natürlich bedeuten kann, daß wir nicht wirklich das leben, wozu wir hergekommen sind, weil wir es schlichtweg nicht wissen.

Liebe Grüße
Gabi
 
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Hallo Indigomädchen,

Indigomädchen;978766 schrieb:
Ego ist der egoisitische Teil in uns, das Selbst ist der spirituelle Teil, das Pendant dazu.
Ego = fühlt sich von Gott getrennt
Selbst = gottverbunden

Wobei egoistisch ja oft negativ besetzt wird. Es mag sein, daß jemand gerne schnelle Autos fährt, Frauen liebt, viel Geld ausgibt ... so jemand mag von vielen als egoistisch dargestellt werden. Aber auch so ein Leben kann spirituell sein, wenn er damit das lebt, wozu er hergekommen ist.

Spirituell sein bedeutet ja nicht unbedingt meditieren, geistig abheben, beten. Spirtuell sein bedeutet das zu leben, wozu man hier ist, die Seele zu erkennen und zu leben.

Das kann äußerlich ganz unterschiedliche Facetten haben.

Liebe Grüße
Gabi
 
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