Einfach gestorben.

Ich kann dich verstehen. Mir machen Veränderungen auch Angst. Wie viele Menschen haben sich schon das ewige Leben gewünscht besonders dann, wenn es ihnen hier auf Erden an nichts mangelt. Aber ich glaube auch nicht, dass das Jenseits ein anderer Ort ist. Ich glaube ja fest daran, dass das Jenseits hier ist, im selben Raum in dem wir auch jetzt leben. Der einzige Unterschied besteht darin, dass wir die Geistwesen und die verkörperten Menschen dann sehen können. Die letzteren aber nicht uns.

Doch wie gesagt, dass ist natürlich Glaubenssache und so ein bisschen Übereinstimmung mit den Theorien des Autors aus meiner Signatur. ;)
 
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Schon klar, einschlafen zu dürfen, hinüber gleiten, ein sogenannter schöner Tod. Wer wünscht sich den nicht, wenn es soweit ist! Trixi Maus: Ich habe schon einige liebe Menschen verloren, auch viele Tiere, welche bei mir lebten! Mir macht einfach die Ungewißheit Probleme, kommt noch was, wars das.Veränderungen, machen mir einfach Angst! war ja schon mal zu Besuch, dort drüben. Es ist schön auf der anderen Seite, ich durfte wieder zurück, es war irgendwie unheimlich, wie schnell es von hier nach dort gehen kann! Künnt ihr mich vertehen?:)

Hallo Neumond,

wenn ich jetzt diesen Text lese und dann deinen ersten hier, da glaube ich hast du dich vor irgendeinem thema davongeschlichen.
Ob ich dich verstehe?
Ich kann verstehen das man bei plötzlichem Tod erschrickt und auch nachsinnt, was , wie , warum. Auch Trauert.
Deine Angst ist aber deine Angst und nicht gleich die anderer.
Da du anscheinend ein Nahtoderlebnis hattest, welches ich nachvollziehen kann, dann hast du das wohl nicht verarbeitet .
Das der Tod immer auf uns treffen kann, das ist das Leben .
An Erkenntnissen könnte man daraus ziehen, das man die Momente bewußter genießt, weniger nachgrübelt was sein könnte und mehr auf sich achtet.
Das Vertrauen ins Leben entwickelt und den Tod als Teil des Lebens betrachtet.
Auf Grund deines eigenen Erlebnisses kann ich dich grad nicht so wirklich verstehen.

Mein herzliches Beileid für all die Todesfälle denen du begegnet bist.

Alles Liebe und Gute dir
flimm
 
Hallo flimm,

jetzt mal ganz abgesehen von dem Nahtoderlebnis oder den Todesfällen im engeren Umfeld. Kennst du dieses Gefühl nicht? Du gehst raus in die Natur, siehst den Wald und die Blumen oder du gehst einfach nur durch die Stadt, beobachtest die Menschen, die vielen Geschäfte... kommt dir da nicht manchmal der Gedanke, dass du diese Welt nicht verlassen möchtest? DEINE Welt?

Ich habe dieses Gefühl schon ab und an und dann bekomme ich auch Angst. Angst davor, dies alles nie wiederzusehen. Die meiste Zeit über freue ich mich auf die andere Seite, weil ich dann Menschen und Tiere wiedersehen werde, die ich einst hier verloren habe. Aber so ganz ausräumen kann ich das mulmige Gefühl dann doch nicht immer. Denn mein Glaube ist ja nicht Wissen... :confused:

Lg
Hoffnung
 
Hallo flimm,

jetzt mal ganz abgesehen von dem Nahtoderlebnis oder den Todesfällen im engeren Umfeld. Kennst du dieses Gefühl nicht? Du gehst raus in die Natur, siehst den Wald und die Blumen oder du gehst einfach nur durch die Stadt, beobachtest die Menschen, die vielen Geschäfte... kommt dir da nicht manchmal der Gedanke, dass du diese Welt nicht verlassen möchtest? DEINE Welt?
Ähm , nicht wirklich, ich schaue mir auch gerne alles an, betrachte es, und genieße dieses Bild weil ich weiß das alles was ich sehe und fühle sterben wird.
Als Meine Welt betrachte ich das nicht, eher so, ich sage lieber danke das ich zwischen euch verweilen darf.

Ich habe dieses Gefühl schon ab und an und dann bekomme ich auch Angst. Angst davor, dies alles nie wiederzusehen. Die meiste Zeit über freue ich mich auf die andere Seite, weil ich dann Menschen und Tiere wiedersehen werde, die ich einst hier verloren habe. Aber so ganz ausräumen kann ich das mulmige Gefühl dann doch nicht immer. Denn mein Glaube ist ja nicht Wissen... :confused:

Lg
Hoffnung

Ich bin mit meinen Gedanken nicht beim: was erwartet mich danach oder wer werde ich, wen sehe ich. Ich geb zu das es eine Zeit gab, in dem auch ich mir Gedanken über die Zeiten nach dem Tod gemacht haben. Es hört sich auch verlockend an wenn man glaubt dann sehen wir uns wieder oder dann werde ich neu geboren usw.
Ich bin für mich letztlich zu dem Schuß gekommen, da ich teils sehr realistisch bin, keiner weiß es genau. Also kann ich nur annehmen das ich sterbe und das war es dann. was es in mir ausgelöst hat? Ein intensiveres Leben, mehr Zufriedenheit und Glück.
Ich lebe in meinen Kindern weiter, doch auch das finde ich nicht wichtig.
Ich hätte jetzt also keine Problem damit wenn ich sterben würde. Angst jemanden nicht wiederzusehen habe ich nicht, irgendwie habe ich wohl die Fähigkeit den Tod anzuerkennen und loslassen zu können. Ich behalte gerne auch die Erinnerungen in mir in Ehren.

Alles Liebe
flimm
 
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Schon klar, einschlafen zu dürfen, hinüber gleiten, ein sogenannter schöner Tod. Wer wünscht sich den nicht, wenn es soweit ist! Trixi Maus: Ich habe schon einige liebe Menschen verloren, auch viele Tiere, welche bei mir lebten! Mir macht einfach die Ungewißheit Probleme, kommt noch was, wars das.Veränderungen, machen mir einfach Angst! war ja schon mal zu Besuch, dort drüben. Es ist schön auf der anderen Seite, ich durfte wieder zurück, es war irgendwie unheimlich, wie schnell es von hier nach dort gehen kann! Künnt ihr mich vertehen?:)

;)Ich denke schon, daß man das verstehen kann, ja. Natürlich.

Mir ist es ein Bedürfnis, Dir nochmal ein Wort hierher zu schreiben, das Du sicher kennst: Nahtoderlebnis.

Wenn ich einkaufen gehe, habe ich Einkaufserlebnisse. Gehe ich dagegen nur am Geschäft vorbei und nicht hinein und kaufe ich nicht ein, habe ich dieses Einkaufserlebnis nicht. Zwar kann es sein, daß ich innerlich erlebe, was ich erleben würde, wenn ich das Geschäft betreten würde, also ein "Naheinkaufserlebnis". Aber: wenn ich noch niemals einkaufen gewesen bin: woher weiß ich dann bzw. will ich dann wissen, daß meine Vorstellung, die ich mir vielleicht vom Einkaufen mache, wirklich dem Einkaufen entspricht? Alle meine Vorstellung und alles, was ich erlebe, wenn ich nicht wirklich einkaufen gehe, kann also nur ein Nah-Einkaufserlebnis sein. Das heisst aber nicht, daß mein Naheinkaufserlebnis dem tatsächlichen Einkaufserlebnis auch nur ansatzweise nahe kommt. Oft habe also nicht nur ich vermutlich ein inneres Erleben, das stattfindet, weil ich den Dingen nur nahe komme oder nahe kommen will, sie aber nicht wirklich erlebe.

Betrachte ich nun dies analog zum Todeserlebnis, so wird mir persönlich klar, daß ein Nahtod kein Tod ist, und daß ein Nahtoderlebnis eine vorgebahnte Vorstellung enthalten muß, die mit dem eigentlichen Todeserlebnis nicht zwingend etwas zu tun hat.


Betrachte ich nun weiter, was die Welt über Meditation berichtet und insbesondere der Osten, so lese ich, daß Meditierenden die gleichen Erfahrungen zugeschrieben werden, wie sie Nahtoderleber machen. Man tritt ein in den Tunnel, beginnt die Reise durch das Dunkel in das Licht hinein. Man tritt im Licht aus und begegnet den Erinnerungen des Lebens. Damit auch den Verstorbenen. Unsere moderne Zeit beschreibt dies mit der Hirnphysiologie.

Wenn also unser Bewusstsein lebend, in der Meditation, diese Erfahrung machen kann (und ich kann das so aus mannigfaltiger Erfahrung während der Meditation persönlich bestätigen, was nix heissen will), so liegt für mich der Schluss nahe, daß alles, was Nahtoderlebnis ist, immer noch Lebenserlebnis ist und über dieses Leben Auskunft gibt, jedoch mit der Realität des Todes noch nichts zu tun haben kann.


Übrig bleibt dann ein Häufchen "nix", eine Vorstellung. Zum Beispiel die Vorstellung, ein Toter lebe in dieser Welt hier weiter, nur unsichtbar. Jedoch stelle ich hier die Frage entgegen: gibt es denn dann kein Leben nach dem Tod? Ich dachte und las allüberall, daß durch den Tod das Leben verlassen würde und nicht, daß man zum Geist a la Gespenstergeschichten wird. Auch diese Geistergeschichten und die damit verbundene Parallelwelt bleiben also für mich im Bereich der Vorstellung, die letztlich nur Zeichen unseres eigenen Lebens ist, jedoch über den Tod keine Aussage machen kann. Denn keiner von uns hat den Tod je erlebt.

Betrachte ich nun weiter die mögliche Motivation, einer wie auch immer gearteten Vorstellung über den Tod anzuhängen, so erkenne ich persönlich Angst. Ich muß dies oder jenes glauben, wenn ich Angst vor dem Tod habe und nicht annehmen kann oder will, daß wer stirbt, eintritt in eine neue Welt, in ein neues Leben, mit dem ich selber nicht verbunden bin. Oder aber daß mit dem Tod ein Aufgehen einer Seele in ein grösseres Ganzes geschieht, das man Gott nennen könnte. Letztlich fehlt mir also bei dieser Betrachtungsweise das Vertrauen, der auf Glauben beruht. Glauben an Gott, der allein dieses Vertrauen geben kann, meiner Erfahrung nach. Er kann diese Angst nehmen, und unsere Vorstellungen und Verblendungen entfernen, ebenso wie Buddha das ermöglicht durch die Hingabe zu ihm.


Natürlich: dadurch weiß ich aber noch nichts. Die Frage ist: kann ich überhaupt wissen, was ich nur glauben kann? Kann meine Vorstellung weiter reichen als bis in mein Leben hinein, also bis zum Versiegen meiner neuronalen Aktivität? Denn dann gehe ich ja per definitionem in den Tod, und in ihm nicht etwa in eine Weiterleben meines alten Lebens, sondern in ein neues Leben hinein. Oder auch nicht.


Nehme ich dies an, daß ich letztlich nicht wissen kann und daß mein Glaube nur solange reichen wird, wie mein Gehirn existiert, so ist natürich zunächst mal eine gewisse Herausforderung für mich vorhanden: ich muß akzeptieren zu leben, jetzt und hier, und sonst im Grunde nichts wirklich zu können ausser mir Vorstellungen von Vergangenheit und Zukunft, von Leben und Tod zu machen. Und nicht wissen zu können, was "danach" geschieht. Ich könnte Illusionen verfallen oder mir Vorstellungen machen - aber dies kann ich vermutlich genauso gut unterlassen und ganz einfach im Hier und Jetzt leben.

Um aber dann zu demjenigen Zeitpunkt, an dem ich bemerke: "jetzt bald werde ich sterben" nicht zu verzagen und dann doch noch Angst zu bekommen und einen Glauben zu vermissen, ist es eben mannigfaltiger Literatur nach wichtig, einen Ankerpunkt für das eigene Vertrauen zu haben. Dieses Vertrauen muß letztlich so tief sein, daß es potentiell mein Leben mit seinen neuronalen Aktivitäten überdauern kann.

Um dieses Vertrauen haben und erhalten zu können bis zuletzt, muß ich mir meiner selbst bewusst werden, und zwar bis in das Unterbewusstsein hinein. Ich muß alles, was mich fälschlich stark macht, ablegen. Alles, woran ich mich klammere, muß ich loslassen. Jeden und Alles, was ich liebe, muß ich letztlich lernen zu lassen und akzeptieren, daß ich einsam und allein nur für mich bin und auch sein werde, wenn ich sterbe. Denn dieser Weg - das lehrt und das Leben - kann von niemandem mitgegangen werden, unabhängig von der Religion der Hinterbliebenen, die ihre neuronale Aktivität entsprechend ihrem Glauben weiterleben werden, auch ohne mich.

Diese Aufgabe könnte man "Bewusstheit über das Bewusstsein erlangen" nennen. Das heisst, mein Ich, das leidet und glaubt, mein Ego, das verhindern will und will, mein Selbst, das ich für mich als mein Inneres identifiziere, loszulassen und es als nicht-dauerhafte Teile von etwas zu erkennen, das länger andauert als das Leben, potentiell. Und wenn man dies weiß, daß das Vertrauen in einem einen Ankerpunkt hat, welcher länger andauert als das Leben, dann kann im Leben auch keine Angst mehr von dem Tod entstehen und es entsteht: allumfassende Liebe. Denn man weiß dann: man ist. Unabhängig von Zeit, Raum, und dem bisschen Erfahrung mit Menschen, die man in diesem Leben letztlich nur gemacht hat.

Nun ja und das öffnet dann die Augen und Ohren für alles, was ist. Und nimmt Vorstellungen und Illusionen und auch Glauben weg. Es lässt uns nackt und bloss, als Menschen übrig, wie wir sind. Mehr sind wir nicht. Und das anzunehmen ist natürlich ein schwieriger Prozess, er beinhaltet, demütig zu werden, nicht zu wissen und nicht zu fragen, um zu wissen, sondern zu lieben, ohne Anhaftung an etwas oder jemanden. Dieser Prozess nimmt uns im Grunde die Worte, damit auch unsere Vorstellungen und Illusionen und lässt uns damit leben, daß wir nicht wissen.

Jou, neumond, das fiel mir jetzt gerade dazu in die Tasten. Vielleicht ist ein bisschen davon mit Sinn für Dich erfüllt.

lg
 
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