Eine verstorbene Kollegin besucht mich

Waagemutig

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Zur Vorgeschichte:
Vor ein paar Tagen besuchte ich eine ehemalige Kollegin.
Normalerweise war ich dort immer nur mit meiner vor ca. 8 Monaten verstorbenen lieben Kollegin.
Ich war damals zwar sehr betroffen, als sie starb. Aber ich wusste, sie wollte es so.
Da sie selber nicht an ein Leben nach dem Tod glaubte, beließ ich es auch so.
Bei meinem Besuch bei der Kollegin stellten wir Beide fest, wir vermissen sie sehr.

In der kommenden Nacht war ich im Traum, wie so oft in der Schule in der wir unterrichteten.
Ich ließ in der Klasse eine Klassenarbeit schreiben.
Einige Svhülerinnen waren sehr schnell fertig und ich suchte eine Möglichkeit, sie sinnvoll zu beschäftigen.
Ich ging in den Keller um dort nach geeignetem Material zu suchen.
Unterwegs stellte ich fest, der Schlüssel, den ich hatte ist kein Kellerschlüssel.
Ich versuchte es, aber er passte trotzdem.
Als ich zurück gehe, sehe ich, der Keller ist auch auf der Rückseite offen
ich schaue auf die Treppe und meine verstorbene Kollegin sitzt dort.
Ganz real, so wie sie immer war, nur etwas zurückhaltener.
Ich spreche sie an, wie es ihr geht, sie zuckt mit den Schultern und sagt wohl, so etwas wie:
Geht so ...

Ich wache auf und traue mich nicht meine Augen zu öffnen, da ich weiß, sie wird dann nicht mehr da sein.

Ein sehr beeindruckender Traum. War sie es, die mich besucht hat oder .....
 
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... oder Du? :)

Liebe @Waagemutig .. mein Eindruck ist eher so, dass Du sie besucht hast, weil
  • Du diejenige bist, die eher daran glaubt, dass solche Besuche überhaupt möglich sind
  • Du mit einer weiteren Person kurz vor dem Traum Dein Unterbewußtes auf die Kollegin auf die Verstorbene "ausgerichtet" hast, also Deinen Sender und Empfänger sozusagen eingeschaltet hast
  • Du Dich im Traum in einem Bereich aufgehalten hast, in dem Ihr beide eine Verbindung zueinander habt
  • Du von einem Keller geträumt hast, der ein Symbol für das Unterbewußte ist und in den Du herabgestiegen bist
  • der Schlüssel nicht der Kellerschlüssel war (zu Deinem eigenen Keller), sondern ein anderer Schlüssel, also ein anderer Keller und ein anderes Unterbewußtsein, es kann auch sein, dass Du eine Art Universalschlüssel in der Hand hattest ;)
  • Du sie angesprochen hast und nicht sie Dich
  • sie Dir ein "gleichmütiges" Achselzucken (oder war es eher resigniert?) und ein "geht so" sagte
Ich glaube, da Du ja geschrieben hast, dass Du sie vermisst, wirklich wissen wolltest wie es ihr geht und Du hast es erfahren können.
Da ich auch schon Träume dieser Art hatte und sich diese eigentlich immer anders anfühlten als andre Träume, denke ich mittlerweile, dass wirklich ein Kontakt zustande kam. Aber ich lese aus Deinen Zeilen auch keinen Zweifel daran heraus.

Auf mich wirkt die Szene etwas traurig und ich frage mich, ob der Verstorbenen eigentlich schon bewusst ist, dass sie nicht mehr in diesem Leben ist, sondern quasi nebenan.
Auch wenn jeman an nichts glaubt, so ist doch immer eine Vorstellung vorhanden, was nach dem Tod kommt, und wenn sie erwartet hat, dass da nichts ist, aber noch Erfahrungen macht, dann glaubt sie vielleicht noch, dass sie in einer Art "seltsamen Leben" feststeckt, weil es nicht NICHTS ist, was sie wahrnimmt.

War sie denn krank oder litt sie an etwas, da Du geschrieben hast, "sie wollte es so"?

Dieses Leiden ist doch jetzt vorüber, doch ihre Erinnerung daran ist noch da.
Wenn Du ihr noch einmal begegnest, kannst Du sie ja drauf ansprechen, dass es ihr scheinbar jetzt besser geht, auch wenn sie anderes sagt?

Eine außerordentliche Geschichte, sehr berührend.

Wünscht Du Dir denn, dass sie Dich besuchen kommt? Hast Du noch Fragen an sie?
Vielleicht weiß sie gar nicht richtig, wie das geht, dass sie Dich besuchen kommt. Doch offenbar hat sie nichts dagegen, Dich zu sehen, sonst hättest Du sie ja nicht wahrnehmen können.

Liebe Grüße
Eva
 
War sie es, die mich besucht hat oder .....
Wer die Hinterbliebenen besucht, der bleibt nicht auf der Kellertreppe sitzen...
Der Deutung von evamaira ist kaum noch was hinzuzufügen. Anders würde ich deinen Traum auch nicht verstehen.

Diese Kollegin hat mit ihrem Tod die Erkenntnis gewonnen, dass es doch weitergeht.
Es kann aber dauern, bis sie sich zurechtfindet mit diesem Umstand, bis sie versteht, dass sie tatsächlich gestorben ist, wie ich schon geschrieben hatte in meinem Blog.
Das ist aber die Voraussetzung, um wirklich Kontakt aufnehmen zu können zu den Hinterbliebenen.

In deinem Traum hast du sie nun zufällig gefunden im Keller (klar, die Toten sind unter der Erde). Und sie reagiert auf dich eher gleichmütig. Das könnte man so verstehen, dass sie zwar begriffen hat, dass sie gestorben ist, aber noch nicht wirklich was anfangen kann mit ihrer Situation, einerseits tot aber doch genau so lebendig zu sein wie zuvor.
Genau dagegen baut sie Widerstand auf. Sie wollte ja sterben, wie du geschrieben hast.
Sie wird sich aber erinnern an sich selbst... an ihren geistigen Ursprung.

Ist das geschafft, wird sie in Kontakt treten wollen zu ihren Hinterbliebenen, und das sind nicht nur die Familienangehörigen.

Du bist dann Diejenige, die einen solchen Kontakt bemerkt oder auch nicht.
Die einfachste Methode ist der Weg über Träume. Achte halt auf weitere Träume.
Liebe Grüße, Renate
 
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Liebe @evamaira und liebe @Renate Ritter Offenbach,

nochmal ganz herzlichen Dank für eure Gedanken.
Liebe @Waagemutig .. mein Eindruck ist eher so, dass Du sie besucht hast, weil
und
In deinem Traum hast du sie nun zufällig gefunden im Keller (klar, die Toten sind unter der Erde).
Ja, wenn ich darüber nachdenke: Ich habe sie wohl besucht bzw. "zufällig" gefunden.

Sonst nehme ich immer zu nahen Verstorbenen gedanklich Kontakt auf.
Bei ihr tat ich es nicht ! Meine Sorge richtete sich eher um ihren Mann.
Ich sah aber, sie hatte sehr für ihn vorgesorgt, was um sorgende Kontakte für ihn ging.

Und da sie mir gegenüber deutlich machte: Mit dem Tod ist alles zu Ende,
beschäftigte ich mich auch weiterhin nicht mehr mit ihr.
Klar, sie fehlt mir mit den vielen tiefen Gesprächen - sie ist bzw. war eine sehr kluge, belesende Frau,
sie weiß, was für sie gut ist, somit beließ es es dabei.
Sie gab sicherlich nicht nur mir in unseren Kontakten das Gefühl, dass ich eine der wichtigen Kontaktpersonen bin.
Sie hatte sehr viele Kontakte.

War sie denn krank oder litt sie an etwas, da Du geschrieben hast, "sie wollte es so"?
Sie hatte in den letzten 20 Jahren zweimal eine lebensbedrohliche Erkrankung.
Die 3. Erkrankung dieser Art wurde 4 Wochen vor ihrem Tod erkannt.

Wünscht Du Dir denn, dass sie Dich besuchen kommt? Hast Du noch Fragen an sie?
Ja, ich wünsche mir, sie, wenn sie dadrüben "Hilfe" braucht, dass ich sie ein Stück begleiten zu darf.
Sie war im Gespräch immer diejenige, die viel zuhören konnte.
So manches Mal, wenn ich sie besuchte, nahm ich mir vor, mehr auf sie einzugehen. Seltener gelang es mir.
Das tat mir einige Male nach einem Besuch leid, nicht mehr darauf gedrängt zu haben, nach ihrer Befindlichkeit zu fragen - einzugehen.

Ich spreche sie an, wie es ihr geht, sie zuckt mit den Schultern und sagt wohl, so etwas wie:
Geht so ...
Das ist es wohl auch ihre typische Reaktion im Leben gewesen.

Die einfachste Methode ist der Weg über Träume. Achte halt auf weitere Träume.
Das werde ich sehr wohl tun.

Liebe Grüße
 
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