Glück ist wie der Blick,
schnell hinblicken, durch ein Guckloch,
ein kleines Quentchen Glück,
schnell wie der Klick, das Glück,
schon wieder vorbei, hoffend auf das nächste Mal,
neues Spiel, neues Glück,
und doch die Sehnsucht nach dem Andauern,
dem stabilen, zufriedenen, fülligen, satten Glück,
das mich beim Aufwachen überströmt,
und mich den ganzen Tag lang wie ein ununterbrochener Dauerregen stürmisch und ungestüm berührt,
ein Stakkato prestissimo von Tropfen, auf mich einhämmernd,
und doch gleichzeitig flüssig wie ein quirliger Bach,
rührig und gluckernd, rauschend,
und erfrischend wie die kleinen Tröpfchen Sekt, die aus dem Glas herausspringen an die Nase und kitzeln,
das große Glück wagen, und doch wieder merkend, dass man es teilen muss,
alleine zerspringe ich doch, fühle mich wie krank,
wie damals, bei einer schweren Erkältung, als ich ein Plätzchen gegessen hatte und der Mund irgendwie stundenlang mit einer ekligen Süße gefüllt war, die nicht wegging,
nein, es braucht Gesellschaft, dieses Glück,
den Moment, die Bewegung, die Struktur des Glücks,
das Unglaubliche, das auch nicht von außen kommt,
sondern von innen her heraussprudelt, wie ein Lachen aus der untersten Bauchfalte,
fast hervorqualmend, unbeherrscht,
ich kann nicht an mich halten, es bricht heraus, peinlich,
aber ich darf es keinem wirklich erzählen,
es ist ein Beschämtsein vor Glück, wenn es anhält,
nur die Dankbarkeit macht es erträglich,
ich schmelze dahin in einem brodelnden Magmastrom des Glücks,
jeden Moment werdend und vergehend,
ein Feuerwerk der Sinne und des Bewusstseins,
und dann die Frage ob das alles ist,
und das Innehalten, das Stillesein,
das schweigende Loblied der Schöpfung mit einer Gänsehaut erfühlend.