Eine schulische Frage

Hallo Ladybug,
ich würde vorschlagen, die Prioritäten zu überdenken und gemeinsam mit dem Kind zu besprechen.
Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.
Wichtiger als Ausbildung ist Herzensbildung.
Eine Mathe- oder Deutscharbeit oder eine andere Prüfung oder die Schule oder der spätere Beruf kann nie so wichtig sein. So kann mal der Druck abgebaut werden.
Entscheidend ist, dass dem Kind jederzeit bewusst ist, dass es bedingungslos geliebt wird und diese Liebe nicht von irgendwelchen Leistungen abhängt. Ich glaube, dadurch wird dann auch die Angst verschwinden.
Wenn etwas ohne großen Druck (unbeschwert) angegangen wird, dann fällt es leichter und es soll ja auch Freude machen.
Vielleicht könnt ihr gemeinsam die Einschränkungen seiner Freiheit wieder aufheben. Wie auch immer diese aussehen, ich glaube nicht, dass sowas hilfreich ist.
Ich wünsche euch jedenfalls alles Gute.
 
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Hier wird viel von Freiheiten geschrieben. Es geht für mich immer um die Freiheit zu. Ladybug gibt ihrem Sohn die Freiheit für`s Gymnasium , einige haben ja davon geschrieben, dass das nicht selbstverständlich ist bzw. war und sie nimmt sich die Freiheit ihre Vorschläge wie das klappen könnte ihrem Sohn angedeihen zu lassen. Und sie nimmt sich die Freiheit zu fragen, ob jemand noch Tipp´s hat. Alle wird sie nicht annehmen, manche passen für sie gar nicht und sie allein kennt die Situation gut genug um zu beurteilen,was geht und was nicht passt. Es kann beim Lehrer liegen, beim Sohn oder bei ihr und neue Lösungsversuche werden zeigen, was Erfolg bringt. Was ich so super finde, ist dass man bei den unterschiedlichsten Stellungnahmen sieht, dass jede/r s den eigenen Weg noch gefunden hat, auch wenn er dabei gelernt hat, sich gegen etwas aufzulehnen, was einfach für diese Person nicht gestimmt hat. Und wenn das Ergebnis ist: ich lasse mich von niemanden irgendwohin drängen, wo ich nicht sein möchte - ist das nicht eine wichtige Lernerfahrung?
 
Ich kann auch nachvollziehen, dass man aufs Gymnasium will. Hauptschule bietet weniger Optionen und wohl ebenfalls ein schlechteres Umfeld. Bei mir gab es da überhaupt keine Frage. Bis auf Sport hatte ich nur richtig tolle Noten. Probleme hatte ich allerdings auch schon, weil ich Tag für Tag gemobbt wurde. Keine Ahnung wie ich das damals geschafft habe.

Jedoch bin ich dann später in der 9. Klasse sitzengeblieben, und danach wäre ich in der nächsten 9. und der 10. Klasse wegen erneuter Nichtversetzung fast von der Schule geflogen. War da auch mal beim Direktor, der meinte, dass das wohl nicht die richtige Schule für mich ist.

Am Ende war es dann immerhin auch wieder ein 2,1er Abitur (ohne Windpocken kurz davor, wäre vielleicht ein Einser-Schnitt möglich gewesen).

Phasen wo nichts läuft sind schon möglich, aber ich weiß auch, dass Eltern (auch meine) die Intelligenz von Kindern immer überbewerten. Ich durfte dann zum Beispiel hochbegabt sein. Niemals irgendwo gab es ein Ergebnis, dass sowas erzählt hätte, aber es entstand dieser Druck auf mir. Klar war ich zu Beginn der Schulzeit richtig gut, aber ich konnte sonst nicht viel. Ich war ungeschickt, hatte keine sozialen Fähigkeiten, konnte keinen Ball fangen und die Rektorin der Grundschule meinte ich würde allein in kürzester Zeit überfahren werden. Klingt dann auch nicht so schlau.

Insofern bewerten Eltern ihre Kinder vermutlich über, aber momentane Situationen werden andererseits ebenfalls in negativer Weise dramatisiert (oft von Lehrern).

LG PsiSnake

Das ist auch ein ganz großes Thema, das, so denke ich sich in den letzten Jahren auch massivst verschärft hat.
Ich sehe es an der Schule, die meine Nichte besucht. Dort werden Jungs schon gemobbt, wenn sie ein rotes Shirt tragen. ^^

Liebe @Ladybug vielleicht wird dein Sohn auch gemobbt, was durchaus auch für schlechtere Noten verantwortlich sein kann.

Ich selbst wurde zwar nie gemobbt, aber ich gehörte auch nie wirklich dazu.. aber ich muss auch sagen, dass ich das garnicht wollte mit den zickigen Mädchen aus meiner Klasse, jeden Trend mitmachen. (aber wer weiß, was mir da entgangen ist :D)

Bei uns auf der Schule, bzw auf der Schule unseres Sohnes gibt es extra Vertrauenslehrer und Psychologen, die bei Mobbing sowohl von den Schülern wie auch von den Eltern angesprochen werden können.
Leider mussten wir diesen "Dienst" auch schon in Anspruch nehmen, weil unser Sohn von einem Mitschüler gewürgt wurde. Aber es war ganz unproblematisch, innerhalb der Klasse wurde darüber gesprochen ob so ein Verhalten richtig ist oder nicht, egal wie sehr man sich über Jemanden ärgert. Denke auch, dass die Eltern des Jungen angesprochen wurden. Seitdem ist Ruhe.
Ansonsten gibt es in der Schule noch so Streitschlichter. Das sind Kinder aus den höheren Klassen, auch Tutoren genannt. Sie greifen ein, wenn es in der Pause mal hoch hergeht und vermitteln. An diese können sich die Kinder auch generell wenden, wenn sie Probleme haben, dies aber noch nicht vor einen der Lehrer ansprechen wollen.

Ich finde dieses "Programm" wirklich klasse. Man hat von vorneherein ein gutes Gefühl.. als Eltern, aber auch als Schüler, denke ich.

Blöd wirds natürlich dann, wenn das eigene Kind auch da nicht immer offen ist. Bei unserem Sohn ist es so, dass er zu Hause alles erzählt.. aber wenn er jetzt Probleme innerhalb der Schule hat, dann sucht er sich keinen Beistand. Meist geht er aus der Situation heraus. Was ich auch gut finde.
Leider hat er wenig Vertrauen in Lehrer, da er in der Grundschule schlechte Erfahrungen mit einem Lehrer hatte, der noch dazu sein KL war.
Das prägt.

Und da sieht man dann auch mal wieder, wie wichtig es ist von vorneherein dass die Kinder immer bestmöglichst, ja und manchmal auch individuell behandelt werden müssen.
Das geht natürlich ab einer bestimmten Klassengröße nicht mehr, aber dann könnte man doch auch schon in der Grundschule ein solches Programm wie oben beschrieben einführen.
 
ich bin mathe-studentin und auch nachhilfelehrerin und ich kann da aus erfahrung berichten:

ich hatte auch schüler-/innen, die versagensängste hatten, bis jetzt habe ich nur 1 fall gehabt, wo ich nicht helfen konnte. Grund dafür war, dass derjenige neben der schule, die viele nachmittagsunterrichten hatte, auch noch andere interessen, wie z.b. training, hatte und die motivation für mathe so gut wie nie da war.
gut mathe ist nicht das beliebteste fach, ich glaub da sind wir uns einig und da liegt schonmal der punkt.

warum eigentlich?
ganz klar, weil es viele nicht kapieren
leider ist es so, dass gerade die guten mathematiker aus d. uni, nicht als lehrer arbeiten, die meisten lehrer wissen zwar den stoff in-und auswendig was in der schule vorkommt, doch sehr wenige- behaupte ich- BEGREIFEN es auch wirklich und können es somit auch nicht wirklich gut erklären..
die folge davon ist: den schülern werden formeln hingeworfen, die sie auswendig lernen sollten und dann bei textbsp anwenden.
zu den textbsp: DAS HAT ABSOLUT NICHTS MIT MATHE ZU TUN. Wenn ein Schüler zu mir sagt, er hat Probleme mit Textbsp, dann sage ich: du hast dann keine mathematische schwäche, sondern du verstehst lediglich nicht was im text drinnen steht. Wenn der Schüler einfach ohne Text das bekommen würde, was zu berechnen wäre, die noten würden ganz anders aussehen. Und wenn wir ehrlich sind, auch Erwachsene- inkl. mir- haben manchmal Probleme die Texte zu verstehn. Das liegt aber auch oft nicht an uns, sondern am ungenauen Text und das bestätigen viele Mathematiker....

zu den Formeln: Es ist banal, von Schülern zu verlangen, irgendetwas allgemein auswendig zu lernen (z.b. Vokabel, Formel, etc...) sowas hat einfach überhaupt keinen sinn, die schüler haben absolut nichts davon.
Ich habe Schüler in der Oberstufe, die noch immer nicht die Formel für den Flächeninhalt von einem Rechteck können, sowas lernt man in der Volksschule, dann weiß ich, aha, der - oder diejenige hat es auswendig lernen müssen. Ich hatte glück damals, mir wurde erklärt, wie man auf diese Formel kommt

und genau das mache ich auch: Wenn da irgendwelche Formel zu lernen sind, zeige ich den Schülern, wie man es selber herleiten kann, das ist ganz einfach, und dann überlasse ich ihnen die Entscheidung, ob sie lieber auswendig lernen wollen oder ob sie sichs selber herleiten. Das mit dem herleiten funktionert erfahrungsgemäß ganz gut.

ich sag auch immer wieder: wenn ein schüler schlecht ist, liegt es nicht nur am schüler, sondern auch am lehrer, und wenn die schüler das wissen, dann sollten sie ihr selbstvertrauen wieder zurückgewinnen, und ja, sie machen im moment was durch, ich weiß nicht wie es in D ist aber hier in Ö gibt es ja die Zentralmatura, und das ist absolut zum kotzen.

hoffe ich konnte hier irgendwie helfen, hab diesen thread erst jetzt gelesen, sorry @Ladybug

liebe grüße

Da bin ich ganz bei Dir. Ich habe oft ein Brett vor dem Kopf, wenn ich mir die Textaufgaben durchschaue. Oftmals denkt man dann auch evtl zu kompliziert. Nach mehrmaligen durchlesen machts meist dann "klick". Aber als Kind möchtest du in erster Linie einfach nur fertig werden und hast mitunter keine Lust mehr. Der Kopf ist voll und dann kommen so Textaufgaben.

Das was du schreibst liest sich schön, wäre schön wenn andere Lehrer auch dieses Verständnis für ihre Kinder aufbringen würden.
Die Realität sieht leider ganz anders aus.

Unser Sohn lernt grade "Satzglieder".. Ich muss zugeben, dass das für mich böhmische Dörfer waren, da ich das nie gelernt habe. Aber zG gibts das Internet und so habe ich dann, zwar spät, aber auch noch etwas dazugelernt ;) Zumindest konnte ich es meinem Sohn dann verständlich erklären. Schön aber für Junior verwirrend war, dass die Aufgabe in Form eines "Abenteuers" verfasst war.
Am Ende sollte ein Lösungswort herauskommen, mit dem wir alle rum gerätselt haben. Leider ging aus der Aufgabe nicht hervor, dass dieses Wort ein Buchstabensalat war und es nur in die richtige Reihenfolge gebracht werden musste.

Ich finde, solche Aufgaben sollten immer klar ausdrücken, was verlangt wird.
 
Hier wird viel von Freiheiten geschrieben. Es geht für mich immer um die Freiheit zu. Ladybug gibt ihrem Sohn die Freiheit für`s Gymnasium , einige haben ja davon geschrieben, dass das nicht selbstverständlich ist bzw. war und sie nimmt sich die Freiheit ihre Vorschläge wie das klappen könnte ihrem Sohn angedeihen zu lassen. Und sie nimmt sich die Freiheit zu fragen, ob jemand noch Tipp´s hat. Alle wird sie nicht annehmen, manche passen für sie gar nicht und sie allein kennt die Situation gut genug um zu beurteilen,was geht und was nicht passt. Es kann beim Lehrer liegen, beim Sohn oder bei ihr und neue Lösungsversuche werden zeigen, was Erfolg bringt. Was ich so super finde, ist dass man bei den unterschiedlichsten Stellungnahmen sieht, dass jede/r s den eigenen Weg noch gefunden hat, auch wenn er dabei gelernt hat, sich gegen etwas aufzulehnen, was einfach für diese Person nicht gestimmt hat. Und wenn das Ergebnis ist: ich lasse mich von niemanden irgendwohin drängen, wo ich nicht sein möchte - ist das nicht eine wichtige Lernerfahrung?

Ich denke, dass hier einige Faktoren mit reinspielen. Ich sehe das immer wieder auch bei meinem Sohn. Und manchmal weiß man dann vielleicht auch nicht genau wie man das Übel an der Wurzel packen soll. Vielleicht ist die Freiheitseinschränkung hier in diesem Fall das einzig richtige oder zumindest ein richtiger Ansatz. Wir alle wissen ja nicht, welche Freiheiten der Junge genießt oder wie sehr sie gekürzt wurden. Ich denke mir immer, dass jedes Kind anders ist, anders tickt. Vielleicht ist es bei Ladybugs Sohn der richtige Weg. Wir wissen einfach zu wenig über den Jungen um uns ein Bild zu machen.
Vielleicht haben andere Maßnahmen nicht gefruchtet.

Generell finde ich es gut, wenn Eltern so viel Interesse an ihren Sprösslingen haben und diese auch fördern wollen. Hier ist es ja sogar der Fall, dass der Junge selbst sich ein hohes Ziel gesteckt hat, nämlich auf das Gymnasium zu wechseln. Ich finde es gut, dass speziell auch hier das Interesse der Eltern da ist, ihren Sohn so gut wie möglich zu unterstützen. Was ich persönlich nicht rauslese ist, dass der Druck von den Eltern kommt, doch wohl vielmehr vom Kind selbst.

Ich denke, dass hier ein Gespräch mit dem KL ganz ratsam wäre. Gemeinsam mit dem Lehrer nach Lösungsmöglichkeiten zu schauen, dass Kind so zu unterstützen, dass auch diese Prüfungsangst in Zukunft keinen Stellenwert mehr hat. Vielleicht ist es auch generell ganz gut, wenn der KL weiß, woran der Abrutsch der Noten liegt. Eben durch Blackouts bei Arbeiten, vielleicht ist es ihm garnicht bewusst.
In vielen Schule werden solche Themen wie Prüfungsängste usw sich ein großes Thema sein, erkundige dich doch mal, ob eure Schule da einen Kurs anbietet.

Aus meiner persönlichen Erfahrung weiß ich, dass man solche Themen nicht so hochkochen sollte, erst recht nicht wenn das Kind dabei ist.
Ich kann ja immer nur von mir ausgehen, aber ich habe diese Erfahrungen mit meinem Junior schon ein paar mal machen dürfen.
 
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Ich frage mich gerade, wie es dem Jungen denn inzwischen wohl ergangen ist - und noch ergehen wird?
 
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