lazpel
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Was ist eigentlich eine Religion?
Bei einer Religion handelt es sich um den zumeist institutionalisierten und organisierten Glauben an eine oder mehrere persönliche oder auch unpersönliche transzendente Wesenheiten sowie Prinzipien (z.B. Tao, Dhamma) und/oder andere Realitäten (z.B. Jenseits).
Grundsätze
Bei den meisten Religionen wird der Mensch kaum richtig berücksichtigt. Vielmehr wird ein Idealbild des Menschen als gläubigem Diener konstruiert, wonach sich dann auch die Regeln und Prinzipien der jeweiligen Religion richten.
Institutionalisierung
Da eine neue Religion gegründet wird, wird die Institutionalisierung noch auf sich warten lassen müssen. Zunächst bleibt wohl nur die Definition des Glaubens an sich, ich beschränke mich also auf die Organisation, die Definition der Wesenheiten, Prinzipien und andere Realitäten.
Organisation
Die Organisation der Religion wird unterteilt in:
- Definition der Mythologie
- Definition der sozialen Interaktion
Definition der Mythologie
Alle bisher definierten Religionen haben eines gemeinsam: Sie sind völlig undemokratisch.
Das Christentum, die Islamisten und die Juden haben jeweils ein zentrales Wesen als Gott vorgesehen, welches zudem alle Macht des Universums in seinen Händen hält. Das würde es im Vergleich zu anderen Wesen maßgeblich bevorzugen. Der Hinduismus und einige Stilrichtungen des Buddhismus geben den Glaube an mehrere Götter vor, also eine Clique von Wesen, die jeweils ein omnipotentes Merkmal aufweisen, jeweils abgeleitet von irdischen Phänomenen.
Diese Vorstellung ist mehr oder minder überholungsbedürftig, hat sich doch im Zusammenleben der Menschen gezeigt, daß eine Diktatur durch einzelne oder wenige Wesen immer zu unermeßlichem Leid anderer führt. Wenn man annimmt, daß der Monotheismus aus dem Henotheismus, also dem Glaube an einen speziellen Gott aus einer Gruppe von Göttern, entstanden ist, so könnte man meinen, daß der jeweils verbliebene Gott eines monotheistischen Glaubens die anderen Götter (gewaltsam) entfernen liess. Zu solchen Mafiamethoden sollte sich ein neu zu definierender Glaube nicht anbieten, es müßte vielmehr so sein, die Macht auf ein Kollektiv oder zumindest auf eine Gruppe von Vertretern der sonstigen Wesen zu verteilen, und diese Macht nicht ewig währt, sondern abhängt davon, ob der Glaube erfolgreich ist, oder nicht. Deswegen muß die Gruppe, das Kollektiv entscheiden, ob es einen Glaubensgrundsatz trägt, oder nicht.
Welche Wesen sollen die mythologischen Träger dieser Religion sein?
Althergebrachte Religionen definieren ein Kastensystem als mythologische Grundlage. Da gibt es Götter, die wiederum Diener in Form von Engeln oder ähnlichen Wesen haben, Gegenspieler der Götter, die wie auch wiederum andere Formen von Dämonen oder ähnliche Wesen als Diener haben. Es ist kein Wunder, daß diese Religionen auf diese Art entstanden sind, stammen sie doch sämtlichst aus Zeiten, in welchen die Welt hauptsächlich durch zentralistische monarchistische oder imperiale Strukturen regiert wurde.
Die Zeiten haben sich geändert, heutzutage ist die Demokratie die vornehmliche Gesellschaftsform. Davon wird auch die Mytholgie abgeleitet.
Diese Mythologie definiert keinen einzigen Gott, und auch keine Kaste von Wesen, sondern alle bewußtseinsfähigen Wesenheiten, die einen Glauben definieren und annehmen können, als mythologische Grundlage, mit der gleichen religiösen Macht, dem gleichen Recht, zu glauben und geglaubt zu werden.
Jedes Wesen, welches glaubt, trägt zum Glauben bei. Jedes Wesen definiert den Glauben mit.
Definition der sozialen Interaktion
Jede monotheistische Organisationsstruktur, so, wie sie auf der Welt gelebt wird, hat eine zentrale Organisationsstruktur. Der Papst in Rom ist der Diktator über die katholischen Christen. Eine kleine Gruppe von Menschen in Form eines Zentralrats entscheidet über den Glauben der Juden, und ein kleiner Kreis an Menschen in Form eines Kirchenrats über den Glauben der protestantischen Christen. Die Islamisten überlassen die Definition einem Ayatollah, einer einzelnen zentralen Figur ihres Glaubens.
Auch diese Strukturen sind nicht zeitgemäß. Vielmehr sollten die Wesen, die glauben, und an die geglaubt werden, einander helfen.
Wichtig ist: Das Wesen braucht einen sozialen Bezugspunkt, Personen, die die soziale Struktur organisieren. Jede Religion hat Wesen, die religionsspezifische Schriften erstellen, die in der Gemeinschaft soziale Dienste durchführen, und die ein Ansprechpartner in der Not sind.
Auch der religiöse Kollektivismus benötigt eine soziale Struktur.
Dazu organisiert sich der Kollektivismus in religiöse Gruppen, die sich, ohne dazu eine spezifische Vorschrift eines Intervalls vorzugeben, regelmäßig treffen.
Derjenige, der die Gruppe gründet, ist zunächst ein Moderator der Treffen, bis die Gruppe sich ihren Vorredner gewählt hat. Rederecht hat jeder, der zu der Gruppe gehört, es darf niemand diskrimiert werden.
Die gesamte Gruppe hilft sich einander. Der soziale Dienst wird von jedem an jeden geleistet. Benötigt jemand Beistand, kann in der Gruppe Halt finden.
Prinzipien
Damit nicht einzelne Gruppen das Basisprinzip des religiösen Kollektivismus an sich umdefinieren können, sind Regeln notwendig:
- Es gibt kein zentrales Wesen, an welches geglaubt wird, vielmehr glauben die Wesen an die Wesen und an die Grundsätze, die sie sich aufstellen. Das Kollektiv ist der Gott. Das Individuum ist der individuelle Gott.
- Kein Wesen darf sich über ein anderes Wesen und dessen Glaube erheben
- Der Glaube ist frei
|- Jedes Wesen darf selbst Glaubensgrundsätze definieren
`- Kein Wesen darf zum Glauben anderer Grundsätze gezwungen werden
- Der Glaube definiert die Mythologie, und nicht umgekehrt
- Die Wesen glauben an die unveräußerlichen Wesensrechte
|- Die Gedanken sind frei, und dürfen frei geäußert werden
|- Die Unversehrtheit eines jeden Wesens und eines jeden Wesensrecht muß gewahrt bleiben
|- Jedes Wesen hat das Recht, sich frei zu entfalten, mit Rücksicht auf andere
|- Wissen ist ein hohes Ziel. Lerne viel und lehre noch mehr
`- Soziales Verhalten ist ein hohes Ziel. Helfe den Kranken und Schwachen. Laß Dir helfen, wenn Du schwach oder krank bist.
Andere Realitäten
Der religiöse Kollektivismus definiert die Realität des einzelnen und der Gruppe als alternative Realität zur Realität anderer Gruppen und Individuen. Dieses Prinzip wird hiermit "Wesensrealität" getauft.
Weitere philosophische Grundsätze werden durch den Kollektivismus nicht definert, sondern sind der Gruppe und dem Individuum überlassen.
--EOT
Über Kommentare dazu würde ich mich freuen.
Gruß,
lazpel
Bei einer Religion handelt es sich um den zumeist institutionalisierten und organisierten Glauben an eine oder mehrere persönliche oder auch unpersönliche transzendente Wesenheiten sowie Prinzipien (z.B. Tao, Dhamma) und/oder andere Realitäten (z.B. Jenseits).
Grundsätze
Bei den meisten Religionen wird der Mensch kaum richtig berücksichtigt. Vielmehr wird ein Idealbild des Menschen als gläubigem Diener konstruiert, wonach sich dann auch die Regeln und Prinzipien der jeweiligen Religion richten.
Institutionalisierung
Da eine neue Religion gegründet wird, wird die Institutionalisierung noch auf sich warten lassen müssen. Zunächst bleibt wohl nur die Definition des Glaubens an sich, ich beschränke mich also auf die Organisation, die Definition der Wesenheiten, Prinzipien und andere Realitäten.
Organisation
Die Organisation der Religion wird unterteilt in:
- Definition der Mythologie
- Definition der sozialen Interaktion
Definition der Mythologie
Alle bisher definierten Religionen haben eines gemeinsam: Sie sind völlig undemokratisch.
Das Christentum, die Islamisten und die Juden haben jeweils ein zentrales Wesen als Gott vorgesehen, welches zudem alle Macht des Universums in seinen Händen hält. Das würde es im Vergleich zu anderen Wesen maßgeblich bevorzugen. Der Hinduismus und einige Stilrichtungen des Buddhismus geben den Glaube an mehrere Götter vor, also eine Clique von Wesen, die jeweils ein omnipotentes Merkmal aufweisen, jeweils abgeleitet von irdischen Phänomenen.
Diese Vorstellung ist mehr oder minder überholungsbedürftig, hat sich doch im Zusammenleben der Menschen gezeigt, daß eine Diktatur durch einzelne oder wenige Wesen immer zu unermeßlichem Leid anderer führt. Wenn man annimmt, daß der Monotheismus aus dem Henotheismus, also dem Glaube an einen speziellen Gott aus einer Gruppe von Göttern, entstanden ist, so könnte man meinen, daß der jeweils verbliebene Gott eines monotheistischen Glaubens die anderen Götter (gewaltsam) entfernen liess. Zu solchen Mafiamethoden sollte sich ein neu zu definierender Glaube nicht anbieten, es müßte vielmehr so sein, die Macht auf ein Kollektiv oder zumindest auf eine Gruppe von Vertretern der sonstigen Wesen zu verteilen, und diese Macht nicht ewig währt, sondern abhängt davon, ob der Glaube erfolgreich ist, oder nicht. Deswegen muß die Gruppe, das Kollektiv entscheiden, ob es einen Glaubensgrundsatz trägt, oder nicht.
Welche Wesen sollen die mythologischen Träger dieser Religion sein?
Althergebrachte Religionen definieren ein Kastensystem als mythologische Grundlage. Da gibt es Götter, die wiederum Diener in Form von Engeln oder ähnlichen Wesen haben, Gegenspieler der Götter, die wie auch wiederum andere Formen von Dämonen oder ähnliche Wesen als Diener haben. Es ist kein Wunder, daß diese Religionen auf diese Art entstanden sind, stammen sie doch sämtlichst aus Zeiten, in welchen die Welt hauptsächlich durch zentralistische monarchistische oder imperiale Strukturen regiert wurde.
Die Zeiten haben sich geändert, heutzutage ist die Demokratie die vornehmliche Gesellschaftsform. Davon wird auch die Mytholgie abgeleitet.
Diese Mythologie definiert keinen einzigen Gott, und auch keine Kaste von Wesen, sondern alle bewußtseinsfähigen Wesenheiten, die einen Glauben definieren und annehmen können, als mythologische Grundlage, mit der gleichen religiösen Macht, dem gleichen Recht, zu glauben und geglaubt zu werden.
Jedes Wesen, welches glaubt, trägt zum Glauben bei. Jedes Wesen definiert den Glauben mit.
Definition der sozialen Interaktion
Jede monotheistische Organisationsstruktur, so, wie sie auf der Welt gelebt wird, hat eine zentrale Organisationsstruktur. Der Papst in Rom ist der Diktator über die katholischen Christen. Eine kleine Gruppe von Menschen in Form eines Zentralrats entscheidet über den Glauben der Juden, und ein kleiner Kreis an Menschen in Form eines Kirchenrats über den Glauben der protestantischen Christen. Die Islamisten überlassen die Definition einem Ayatollah, einer einzelnen zentralen Figur ihres Glaubens.
Auch diese Strukturen sind nicht zeitgemäß. Vielmehr sollten die Wesen, die glauben, und an die geglaubt werden, einander helfen.
Wichtig ist: Das Wesen braucht einen sozialen Bezugspunkt, Personen, die die soziale Struktur organisieren. Jede Religion hat Wesen, die religionsspezifische Schriften erstellen, die in der Gemeinschaft soziale Dienste durchführen, und die ein Ansprechpartner in der Not sind.
Auch der religiöse Kollektivismus benötigt eine soziale Struktur.
Dazu organisiert sich der Kollektivismus in religiöse Gruppen, die sich, ohne dazu eine spezifische Vorschrift eines Intervalls vorzugeben, regelmäßig treffen.
Derjenige, der die Gruppe gründet, ist zunächst ein Moderator der Treffen, bis die Gruppe sich ihren Vorredner gewählt hat. Rederecht hat jeder, der zu der Gruppe gehört, es darf niemand diskrimiert werden.
Die gesamte Gruppe hilft sich einander. Der soziale Dienst wird von jedem an jeden geleistet. Benötigt jemand Beistand, kann in der Gruppe Halt finden.
Prinzipien
Damit nicht einzelne Gruppen das Basisprinzip des religiösen Kollektivismus an sich umdefinieren können, sind Regeln notwendig:
- Es gibt kein zentrales Wesen, an welches geglaubt wird, vielmehr glauben die Wesen an die Wesen und an die Grundsätze, die sie sich aufstellen. Das Kollektiv ist der Gott. Das Individuum ist der individuelle Gott.
- Kein Wesen darf sich über ein anderes Wesen und dessen Glaube erheben
- Der Glaube ist frei
|- Jedes Wesen darf selbst Glaubensgrundsätze definieren
`- Kein Wesen darf zum Glauben anderer Grundsätze gezwungen werden
- Der Glaube definiert die Mythologie, und nicht umgekehrt
- Die Wesen glauben an die unveräußerlichen Wesensrechte
|- Die Gedanken sind frei, und dürfen frei geäußert werden
|- Die Unversehrtheit eines jeden Wesens und eines jeden Wesensrecht muß gewahrt bleiben
|- Jedes Wesen hat das Recht, sich frei zu entfalten, mit Rücksicht auf andere
|- Wissen ist ein hohes Ziel. Lerne viel und lehre noch mehr
`- Soziales Verhalten ist ein hohes Ziel. Helfe den Kranken und Schwachen. Laß Dir helfen, wenn Du schwach oder krank bist.
Andere Realitäten
Der religiöse Kollektivismus definiert die Realität des einzelnen und der Gruppe als alternative Realität zur Realität anderer Gruppen und Individuen. Dieses Prinzip wird hiermit "Wesensrealität" getauft.
Weitere philosophische Grundsätze werden durch den Kollektivismus nicht definert, sondern sind der Gruppe und dem Individuum überlassen.
--EOT
Über Kommentare dazu würde ich mich freuen.
Gruß,
lazpel