eine Frage zum Buddhismus

Da gibts eben unterschiedliche Betonungen, von unterschiedlichen Schwerpunkten.
In den Tantrajana Schulen, würde man sicherlich nicht behaupten, daß es die anderen wirklich gibt.

Was man sagen kann ist, daß es sie eben nicht gibt. Ebenso, wie alles andere. Alles ist leer, sagt man dazu. Das bedeutet, daß die Dinge zwar erscheinen, aber gleichzeitig keine inhärente Wirklichkeit besitzen. Sie sind Illusionen, an denen wir haften, als wären sie wirklich.
EIn Lehrer drückte das mal so aus: "Die Welt und ihr Inhalt (die Wesen), sind blosse Erscheinungen, und nicht mehr als das."


Da gibt es ganz wichtige Grundsatzlehren, nämlich:

Form ist Leerheit,
Leerheit ist Form,
Form und Leerheit untrennbar.

Leerheit wird widerum auch unterschiedlich erklärt, je nachdem, ob man es eher mit dem Kopf begreifen will, oder später dann in der Meditation, und dann diese Erkenntis richtig verwirklichen möchte.

Die Ausländischen Begriffe spar ich mir hier, aber sinngemäß ist der UNterschied hier so:
Leer von anderem, und leer aus sich heraus.

Du siehst, es gibt unzählihe Zugänge, zur letztendlichen Erkenntnis. Jeder muss für sich wissen, welche Art der Darlegungen für ihn gut sind.

Vom Intellekt her, ist "leer von anderem" interessant. Das bedeutet natürlich auch nur, daß es die Wahrnehmungsobjekte nicht wirkich gibt. Es verhält sich wie mit dem bekannten Beispiel der Tasse. Möchte man sie beschreiben, dann fällt auch, daß es eine Aussenseite gibt, eine Innenseite, einen Boden, oben offen, Henkel, oder nicht, verschiedene Farben, Formen, Metrialien. Am Ende kommt man zum Ergebnis, daß "Tasse" nur ein verallgemeinernder Begriff für ein Sammelsorium anderer Phänomene ist. Und dennoch halten wir die Tasse in der Hand, und halten sie für wirklich. Auf Physikalischer Ebene Zb, ist sie nur ein Haufen Moleküle, die ständig in Bewegung sind.

Trotzdem klammern wir uns an eine Wirklichkeit, die es nicht gibt. Und mit den Wesen ist es genauso. Sozialisation, Geschichte, Körper, Familie, Erziehung, Bildung, ständig wechselnde Gefühle und Erinnerungen, ständig wandernde Gedanken etc. Da ist nichts, was wirkliche eine Person wäre. Wir halten es nur dafür.
 
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Liebe FrischMilch!

Zuletzt besteht alles aus Leere, das kann ich so nicht stehen lassen,
handelt es sich doch um eine Teilwahrheit!

Wie Du selbst geschrieben hast, bestehen die Moleküle aus Atomen, und selbst dort kreisen Neutronen um einen Kern. Dazwischen sei diese Leere, aus der Alles bestehe.
Das kann man dann noch ergänzen und den Makrokosmos anführen, wo auch zwischen den einzelnen Himmelskörpern das „leere“ All sich erstreckt.

Das besagt aber nichts anderes, als dass es in den Formen der Materie, die aus Ruhe und Bewegung besteht, eine gehörige Portion von Leere gibt. Aber da sogleich von alleiniger Leere zu sprechen , das halte ich im Verhältnis von Energie und Masse doch ein wenig zu gewagt.

Bausätze, Naturgesetze lassen sich erkennen, und in diesen Konstruktionen ist Leere ein überwiegendes „Element“. So kann man das meiner Meinung nach formulieren, aber nicht in der Art dem Dogma nachzueifern, alles sei letztlich die Leere und das Nichts.

Wenn Energie zu Materie wird, schließt sie die Leere mit ein.

So kann man das sagen. Aber wie Du aus der Energie die Leere ableiten möchtest ist mir nicht ganz klar?!


und ein :weihna2
 
Da gibts eben unterschiedliche Betonungen, von unterschiedlichen Schwerpunkten.
In den Tantrajana Schulen, würde man sicherlich nicht behaupten, daß es die anderen wirklich gibt.

Was man sagen kann ist, daß es sie eben nicht gibt. Ebenso, wie alles andere. Alles ist leer, sagt man dazu. Das bedeutet, daß die Dinge zwar erscheinen, aber gleichzeitig keine inhärente Wirklichkeit besitzen. Sie sind Illusionen, an denen wir haften, als wären sie wirklich.
EIn Lehrer drückte das mal so aus: "Die Welt und ihr Inhalt (die Wesen), sind blosse Erscheinungen, und nicht mehr als das."


Da gibt es ganz wichtige Grundsatzlehren, nämlich:

Form ist Leerheit,
Leerheit ist Form,
Form und Leerheit untrennbar.

Leerheit wird widerum auch unterschiedlich erklärt, je nachdem, ob man es eher mit dem Kopf begreifen will, oder später dann in der Meditation, und dann diese Erkenntis richtig verwirklichen möchte.

Die Ausländischen Begriffe spar ich mir hier, aber sinngemäß ist der UNterschied hier so:
Leer von anderem, und leer aus sich heraus.

Du siehst, es gibt unzählihe Zugänge, zur letztendlichen Erkenntnis. Jeder muss für sich wissen, welche Art der Darlegungen für ihn gut sind.

Vom Intellekt her, ist "leer von anderem" interessant. Das bedeutet natürlich auch nur, daß es die Wahrnehmungsobjekte nicht wirkich gibt. Es verhält sich wie mit dem bekannten Beispiel der Tasse. Möchte man sie beschreiben, dann fällt auch, daß es eine Aussenseite gibt, eine Innenseite, einen Boden, oben offen, Henkel, oder nicht, verschiedene Farben, Formen, Metrialien. Am Ende kommt man zum Ergebnis, daß "Tasse" nur ein verallgemeinernder Begriff für ein Sammelsorium anderer Phänomene ist. Und dennoch halten wir die Tasse in der Hand, und halten sie für wirklich. Auf Physikalischer Ebene Zb, ist sie nur ein Haufen Moleküle, die ständig in Bewegung sind.

Trotzdem klammern wir uns an eine Wirklichkeit, die es nicht gibt. Und mit den Wesen ist es genauso. Sozialisation, Geschichte, Körper, Familie, Erziehung, Bildung, ständig wechselnde Gefühle und Erinnerungen, ständig wandernde Gedanken etc. Da ist nichts, was wirkliche eine Person wäre. Wir halten es nur dafür.

Glaubst Du an diese Dinge?

Wie lebst Du damit, nachdem ja alles nur eine Illusion ist?

Vielleicht denkst Du jetzt, dass das, was ich schreibe, auch nicht wirklich ist.

Meine Behauptung ist, dass es wirklich ist für Dich, wenn Du es liest, so wirklich wie für mich das Schreiben im Moment.

Diese Theorie ist recht interessant, aber für das reale Leben recht unbrauchbar, da man es schwer umsetzen kann.

Wie wirst Du mit dieser Auffassung glücklich oder mindestens zufrieden?

Wenn Du mich fragst, halte ich derartige dauerhafte Gehirnverrenkungen im täglichen Leben für Zeitverschwendung. Ich lese es und lege es ad acta.

Doch dass es Menschen gibt, die solchen Ideen ein Leben lang nachhängen und krampfhaft versuchen, so etwas Kompliziertes auch noch zu verstehen und in das eigene Leben zu integrieren, ist schon interessant.

Dabei soll es für mich auch bleiben.

Herz-lichte Grüße :umarmen:

eva07
 
Hallo, Teigabid und Eva.

Teigabid, das hast du leider falsch verstanden. Leerheit ist nicht etwas, das wirklich existieren würde. Sondern, wärend die Dinge entstehen, sind sie gleichzeitig leer von Eigennatur. Sie bestehen nicht aus sich selbst heraus, sondern sind nur ein Sammelsorium von Bedingungen, die zusammenkommen.

Eva:
Ich denke, eine Grundsatzdiskussion würde hier den Rahmen sprengen. Es ist nicht so, dass man als Buddhist einfach denkt: "Die Dinge sind leer", und dann ist man erleuchtet, oder befreit.
Und das stimmt: Es geht nicht, das als Gedankenspiel im Leben zu nutzen. Es geht um Erfahrung. Da kommt dann die Meditation ins Spiel.

Und auch hier wird Leerheit als Nihilismus fehlverstanden. Und aus der Sicht, kann man sicherlich nicht froh werden. Da gebe ich dir völlig Recht. :)
 
Habe heute eine weitere Antwort auf meine Fragen bekommen:

"Das gewöhnliche Bewußtsein jedoch beschränkt sich auf den engen Kreis zeitlicher Ziele und Wünsche, so daß der große Fluß gehemmt und abgelenkt und seine Energie vergeudet wird, mit dem Erfolg, daß das daraus entspringende Licht der erkennenden Wahrnehmung getrübt wird. Wenn das Individuum auf diese Weise seine bewußte Beziehung zu seinem universellen Zentrum verliert und versucht, seine beschränkte Persönlichkeit zum Mittelpunkt zu machen, indem es sich an seine augenblickliche Daseinsform klammert, wird die Illusion einer unwandelbaren, separaten Ichheit geschaffen, die sich dem Fluß des größeren Lebens und Bewußtseins entgegenstemmt und zu geistiger Stagnierung führt. Das Heilmittel hierfür ist nicht die Unterdrückung der Individualität (was, nur das entgegengesetzte Extrem wäre), sondern die Erkenntnis, daß Individualität nicht dasselbe ist wie "Ichheit" (im erwähnten Sinn) und daß Wechsel, als eine natürliche und notwendige Bedingung allen Lebens, weder willkürlich noch sinnlos ist, sondern auf Grund einer innewohnenden und universellen Gesetzmäßigkeit vor sich geht, welche die Kontinuität und die innere Stabilitär der Bewegung aufrecht erhält.
Induvidualität ist nicht nur das notwendige und komplementäre Gegenstück der Universalität, sondern der Brennpunkt, durch den allein Universalität erlebt werden kann. Die Unterdrückung der Individualität, die philosophische oder religiöse Leugnung ihres Wertes oder ihrer Bedeutung, kann nur zu einem Zustand völliger Indifferenz und Auflösung führen, der zwar eine Befreiung vom Leiden mit sich bringen mag, aber nur eine rein negativ sich auswirkende, da sie uns der nächsten Erfahrung, auf die der Prozeß der Individuation abzuzielen scheint, beraubt: des Erlebnisses der völligen Erleuchtung und Ganzwerdung, der Buddhaschaft, in der die Universalität unserer wahren Natur verwirklicht wird.
Bloß "im Ganzen aufzugehen, wie der Tropfen im Weltmeer", ohne dessen Ganzheit verwirklicht und erlebt zu haben, ist nichts anderes als eine poetische Anerkennung völliger Vernichtung und ein Ausweichen vor dem Problem, das die Tatsache unserer Induvidualität uns stellt. Warum sollte das Universum individualisiertes Leben und Bewußtheit hervorbringen, wenn diese nicht dem innersten Wesen des Universums entsprächen oder dem "Geist der Natur" inhärent wären?"

"Der Weg der weißen Wolken", Lama Anagarika Govinda


Kaji
 
Energiekanäle gibt es nur im tantrischen Buddhismus (Vajrayana).
Wesentlich ist der Zentralkanal, knapp vor der Wirbelsäule verlaufend, dann gibt es meistens noch fünf Chakras (es gibt auch andere Systeme). Es handelt sich um ÜBUNGEN, nicht um die Annahme tatsächlich existenter "feinstofflicher Organe" oder ähnliches.
Die buddhistische Bezeichnung für die Hauptübung, um den Zentralkanal zu aktivieren (=das Bewußtsein in diesen zu versetzen) nennt sich Tumo, die Praxis des Innern Feuers.
Die buddhistischen Lehren vom Zentralkanal und den Chakras werden auch Tsa Lung genannt (Tsa = sanskrit Nadi = Kanäle, Lung ist sk. Prana = Atem/Energie/Wind, dazu kommt noch als drittes Thigle = sk. Bindu = Tropfen, feinstoffliche Bewußtseinsessenzen).
Wenn man es praktizieren will, beginnt führt man zunächst die sogen. Erzeugungsphase durch (Gottheitenyoga mit Visualisation und Mantra), dann die Vollendungsphase, eben Tsa Lung. Mit andern Worten, man übt diese Dinge im buddhistischen Kontext i. a. nicht aus dem Stand ohne Vorbereitung.

Einen ersten Überblick gibt:
Kanäle, Winde und Tropfen

Sowie hier:
Anuttara Tantra Teil 2

Der Autor dieser Texte unterrichtet in Wien.

liebe Grüsse

Padma8
 
FrischMilch hat folgendes geschrieben:

Teigabid, das hast du leider falsch verstanden.
Leerheit ist nicht etwas, das wirklich existieren würde.
Sondern, wärend die Dinge entstehen, sind sie gleichzeitig leer von Eigennatur.
Sie bestehen nicht aus sich selbst heraus, sondern sind nur ein Sammelsorium von Bedingungen, die zusammenkommen.

schon möglich.

aber unter leere verstehe ich doch eher etwas nicht-körperliches,
das materie und energie keine begrenzung entgegen setzt.

nun wird aber buddhismus in kurzbeschreibungen gerne so charakterisiert,
dass am ende das nichts stehe - also die leere.

weil doch alles darin eingebettet sei. also das ursprüngliche.

während in einem verstehen wo alles zusammen das funktionieren des systems umfasse, wie etwa in einem pantheismus, es sich so verhält wie du es angedeutet hast.
vorausgesetzt wir verlassen unser logisches system und erlauben einer anderen logik gültigkeit.

dann verändert sich zwar der weg, aber nicht die bausteine.

wir ziehen es aber vor, sowohl die bausteine als auch den werdegang, fest in unserer natur zu besitzen.

kann sein, dass gott, den es vielleicht nicht geben könnte, in einer liga spielt, die für uns um eine nummer zu gross ist.

das heisst ich lasse es durchaus gelten, den eingottglauben zu verneinen, und einen wettbewerb für möglich zu halten. diese gedankengänge dürften für einen buddhisten nichts fremdes sein. oder neuzeitlich gedacht versucht man sich mit der verneinung eines gottes dieser denkweise anzunähern.

wo ein universum ist, da könnte auch ein zweites oder drittes sein ...


und ein :zauberer1
 
meine überlegungen zu dieser theorie die man gerne unter '"absurd" einreihen darf, lehnen sich an einem glauben an, der ein menschlches jenseits als gegeben annimmt. gibt es nun ein solches, ist ein geistiger und seelischer fortbestand gesichter, und wenn nicht, haben alle vorbeugenden bemühungen eine verbesserung im jetzt zur folge ohne verlängerung und dadurch auch einen sinn. nun wissen wir aber, dieses jenseits ist einmal mehr und einmal weniger als existent bewiesen.

verhält es sich doch mit der theorie von nicht nur einem universum sondern mehreren dieser art ganz ähnlich. wir haben keinen beweis dafür in unserer kleinheit, aber wenn es nicht so wäre, und unsereres sich so verhält als ob davon eine vielzahl vorhanden wäre, verbessert sich seine position im jetzt.
ein verhalten nach aussen, ein wachsen und grösser werden, im gegensatz zu einer komprimierenden beschäftigung nach innen.

siehst du, so etwas nenne ich dann eine ansatzweise andere logik,
als wir sie für gewöhnlich gebrauchen und nützen.

und ein :weihna2
 
Hi Taigabid

Das ist in der Tat ein ziemliches viel Potpourri. :)

nun wird aber buddhismus in kurzbeschreibungen gerne so charakterisiert,
dass am ende das nichts stehe - also die leere

Das wurde von Nicht-Buddhisten in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts tatsächlich so verstanden. Und bis heute leisten Buddhisten da Aufklärungsarbeit. (EIn ähnliches Phänomen, wie die Vorstellung, Buddhsiten würden tatsächlich auf Gottheiten meditieren. Sehr mißverständich!)

Leider ist es immer schwierig das zu erklären, da unser Verstand sich aufgrund unserer Beschaffenheit immer an etwas letzendlich echtes hängen möchte.
Wenn das verneint wird, dann denkt der Verstand an ein "Nichts", oder ein "Vakuum", "Schwarzes Loch" etc.

Das hat allerdings mit Leerheit nichts zu tun.
Darum wird der Dharmakaya mit "Soheit" betitelt. Wie die Dinge sind. Sie sind nichts weiter, als das freie Spiel unseres Geistes. Projektionen. Audruck seiner Unbegrenztheit. Ein Traum.
Wir sehen die Wellen, nicht das Meer. Wir nehmen die Bilder im Spiegel wahr, aber nicht den Spiegel.
Darum ist Buddhismus auch kein Pantheismus. Denn was nicht wirklich ist, da kann auch nichts göttliches drin sein.

Es geht im Buddhismus immer nur darum zu erkennen, was Leid ist, und wie man es überwindet. Das bedeutet zu erkennen, daß es kein "Ich" gibt. Es geht nicht darum zu erkennen, das man einem falschen Ich folgt, und man das "wahre ich" erkennen muss, das in allem steckt.
Pantheismus ist die Lehre vom Atman. Buddhismus lehrt Anatman bzw Anatta.

Gruß
FM
 
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FrischMilch hat folgendes geschrieben:

Pantheismus ist die Lehre vom Atman. Buddhismus lehrt Anatman bzw Anatta.

hier einmal stopp!

Du hast für Dich fremdworte als kurzbezeichnungen verwendet, ohne sie zu erklären.
kann mich noch gut erinnern, wie hier der disput von dir unvermittelt beendet wurde,
nach einer erklärung aus christlicher sicht mit der dreifaltigkeit eines gottesbegriffes.
damals fehlte auch die betreffende erklärung,
die man entweder nicht beibringen wollte oder konnte.

nun verwendest Du eine ähnliche haltung.
also wenn das schule macht, ich weiß nicht ... ?!

versteh mich nicht falsch, ich bin nicht horus,
und ich muss auch nicht aus ägypten kommen.
meine wurzeln stammen zum teil aus ungarn,
eine weltgegend der man asiatische vergangenheit nachsagt.


und ein :weihna1
 
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