eine Frage zum Buddhismus

Danke für den Link. Was ich an dem ganzen nicht so recht verstehe (bezieht sich aber nicht nur auf den Buddhismus), wenn jegliches Ich abgelehnt wird, Gefühle und Gedanken in diesem Sinne auch, wie kann es dann Mitgefühl für etwas geben? Vielleicht finde ich in dem Text ja noch eine Antwort.

Kaji

Gefühle werden nicht abgelehnt. Es wird nur die Tatsache gesehen daß sie vergängliche Phänomene sind, daß sie inhaltlich zumeist verblendung transportieren und von daher zu zähmen und auf lange Frist zu überwinden sind. Und zwar durch Geistestraining und Meditation über Leerheit.

Mitgefühl ist eine grundlegende Qualität der erleuchteten Natur. Also gewöhnliche Gedanken gibt es nach der Erleuchtung nicht mehr, dafür aber Mitgefühl.

Und das Mitgefühl das ein unerleuchtetes Wesen hat ist quasi ein kleiner Funken des grossen Mitgefühls.
 
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Bist du mal Bungee oder Fallschirm gesprungen? Oder hattes mit dem Auto einen Beinahunfall? Da ist der Geist völlig überpersönlich und klar. Das zeigt in die Richtung, um dies im Buddhismus geht.

Das ist aber der blanke Zustand von Alaya, dem Grund des gewöhnlichen Geistes. Wenn du da weitergehst wirst du wenn ich mich richtig erinnere im Bereich der formlosen Götter widergeboren wo du für endlos lange Zeit in diesem blanken aber unbewussten Zustand verweilst bis du daraus irgendwann wieder aufwachst und dann wieder ganz normal wie davor in Samsara weitermachst.

Ein Zustand wo Adrenalin die normale Gedankentätigkeit ausknockt ist absolut nichtt hilfreich für spirituellen Fortschritt weil das einzige was es mit wahrem Geistesfrieden gemein hat die Abwesenheit von Gedanken ist.

Einen Beinaheunfall hatte ich übrigens mal. Ich hab stundenlang gezittert, ich hatte nämlich einen leichten Schock. Das zeigt sicher nicht in eine Richtung die in irgendeiner Weise spirituell ist oder die ich sonstwie in meinem Leben haben möchte.
 
Hallo Garfiled,

da bringst du nun einige Begriffe und Ebenen durcheinander. Alaya hat je nach Zusammenhang verschiedene Bedeutungen. Und ein Haften an freudvolle aber formlose Zustände führt zu dem, was du beschreibst. Das hat in der Tat nichts mit dem Ziel im Buddhismus zu tun.
 
Ja, das Wort Alaya wird in machen Schulen für die Natur des Geistes gebraucht, aber das habe ich hier nicht gemeint. Das wurde bei den Belehrungen darüber auch erwähnt damit die Zuhörer nicht verwirrt sind wenn es mal woanders in einem anderen Kontext auftaucht.

Ich kenne es hauptsächlich als Bezeichnung für den Grund des gewöhnlichen, verblendeten Geistes, das Speicherbewusstsein, wo die Keime von allem was im gewöhnlichen Geist stattfinden kann angesiedelt sind. Dieses ist auch frei von Gedankentätigkeit, aber es ist nicht klar, es ist nicht glückseelig (wennes auch ein gewisses Wohlgefühl zu haben scheint darin zu ruhen was ich gehört habe) und es ist nicht intelligent. Es ist einfach nur gedankenfreie Stagnation.

Führ dir mal Literatur über den Unterschied zwischen beiden zu Gemüte :rolleyes:
 
Und ein Haften an freudvolle aber formlose Zustände führt zu dem, was du beschreibst. Das hat in der Tat nichts mit dem Ziel im Buddhismus zu tun.

Das passiert aber bei heftigen Sinneseindrücken wie Bungeejumping (wenn man es denn mag). Und wenn man den Zustand denn mag haftet man daran an, will ihn wieder haben etc usw....
Und es ist nicht wirklcih freudvoll, wie das Erleben von Leerheit freudvoll is weil es einfach sinnesstimulation ist, einfach ein adrenalinkick in dem weder Weisheit noch Mitgefühl ist.
 
Nein, das hast du leider falsch verstanden. Kein Ich. Der Geist ist Leer. Wie alles.
Die Ichvorstellung ist nur das freie Spiel des Bewusstseins. Nicht mehr. Eine Vorstellung. Ein Konzept. Eine (schlechte) Gewohnheit.
Wenn man nicht mehr durch eine Ichvorstellung eingeengt wird, zeigt sich der Geist als das was er ist. Freudvoll und klar.
Bist du mal Bungee oder Fallschirm gesprungen? Oder hattes mit dem Auto einen Beinahunfall? Da ist der Geist völlig überpersönlich und klar. Das zeigt in die Richtung, um dies im Buddhismus geht.

Das entsteht durch die extreme Situation, wo man das Geschehen nicht mit den eigenen Gewohnheiten, Konzepten und Vorstellungen gedanglich abgleichen kann (das ist, was Ego tut, sich immer in Relation mit der Welt zu setzen. Man trennt Erleber, Erleben und Erlebtes.)
So erlebt man ungefilter das, was gerade geschieht.
Wenn man 10-20 Jahre meditiert, wird dieser Zustand immer natürlicher.

Bevor du fragst, was wir denn dann sind, dann verweise ich nochmal auf die Beispiele oben. Man ist das, was bewusst ist, klar ist, ohne den Dingen irgendetwas hinzuzufügen, oder weg zu nehmen.

Kennst du den "Pfad des friedvollen Kriegers"?
Dort kommt im Dialog heraus:

"Wo bist du?"
"Hier"

"Wie spät ist es?"
"Jetzt"

"Was bist du?"
"Der Moment"


Oder Spassvoll: (ich hoffe du kannst Englisch)

http://www.helsinki.fi/~papinnie/matrix.html

LG
FM

danke für den supa beitrag! ;)


Wusstest du das "Ich" das meist gesprochene Wort ist? Ziemlich uncool, oder? :) Das zeigt schon, wie besessen wir von dieser Idee sind. Wie kann man damit frei sein?
erinnert mich an crowley... er hat sich mal bei jedem mal wenn er "ich" gesagt hat in den daumen gebissen
"und offenbahrte sich somit sein ego" oda so ähnlich

er nannte es glaub ich negative konditionierung oder so
 
Nein, das hast du leider falsch verstanden. Kein Ich. Der Geist ist Leer. Wie alles.

Dann verstehe ich nicht, wie etwas Mitgefühl und Freude empfinden kann. Und wozu das überhaupt gut sein soll, wenn es ja eigentlich nichts gibt, außer eben jenes klare Bewußtsein.
(wozu dann die Taras und Buddhas, die Erlöser der Welt?)

Die Ichvorstellung ist nur das freie Spiel des Bewusstseins. Nicht mehr. Eine Vorstellung. Ein Konzept. Eine (schlechte) Gewohnheit.
Wenn man nicht mehr durch eine Ichvorstellung eingeengt wird, zeigt sich der Geist als das was er ist. Freudvoll und klar.
Bist du mal Bungee oder Fallschirm gesprungen? Oder hattes mit dem Auto einen Beinahunfall? Da ist der Geist völlig überpersönlich und klar. Das zeigt in die Richtung, um dies im Buddhismus geht.

Weder das eine noch das andere. In einem solchen Zustand zu verharren würde für mich auch keinen Sinn machen. Bin wohl noch nicht so weit.

Das entsteht durch die extreme Situation, wo man das Geschehen nicht mit den eigenen Gewohnheiten, Konzepten und Vorstellungen gedanglich abgleichen kann (das ist, was Ego tut, sich immer in Relation mit der Welt zu setzen. Man trennt Erleber, Erleben und Erlebtes.)
So erlebt man ungefilter das, was gerade geschieht.
Wenn man 10-20 Jahre meditiert, wird dieser Zustand immer natürlicher.


Welcher Zustand jetzt? Das Erleber, Erleben und Erlebtes eins wird? Oder "nichts" mehr wahrzunehmen?

Wusstest du das "Ich" das meist gesprochene Wort ist? Ziemlich uncool, oder? :) Das zeigt schon, wie besessen wir von dieser Idee sind. Wie kann man damit frei sein?

So uncool finde ich das nicht. (sagte ja schon, bin noch nicht so weit :rolleyes:). Und ich denke schon, daß man mit einem Ich frei sein kann. Mit einem bewußtem Ich - keine Ahnung, wie dieses sich anfühlt oder beschreiben läßt, doch ich denke, das gibt es.


Bevor du fragst, was wir denn dann sind, dann verweise ich nochmal auf die Beispiele oben. Man ist das, was bewusst ist, klar ist, ohne den Dingen irgendetwas hinzuzufügen, oder weg zu nehmen.

und dadurch löst sich ein Ich auf?



Kennst du den "Pfad des friedvollen Kriegers"?

Schon länger her. Mir ist das Beispiel mit der Zwiebel in erinnerung. Er soll die Zwiebel (die glaube ich für das Ich steht) schälen und sagen, was er findet. Eine weitere Schicht und noch eine weitere Schicht usw. Und am Ende dann nichts. Meint er. Aber sein Gesprächspartner sagt: "Doch, das ganze Universum ist übrig" (in einem so ähnlichen Wortlaut).
 
Gefühle werden nicht abgelehnt. Es wird nur die Tatsache gesehen daß sie vergängliche Phänomene sind, daß sie inhaltlich zumeist verblendung transportieren und von daher zu zähmen und auf lange Frist zu überwinden sind. Und zwar durch Geistestraining und Meditation über Leerheit.

Mitgefühl ist eine grundlegende Qualität der erleuchteten Natur. Also gewöhnliche Gedanken gibt es nach der Erleuchtung nicht mehr, dafür aber Mitgefühl.

Und das Mitgefühl das ein unerleuchtetes Wesen hat ist quasi ein kleiner Funken des grossen Mitgefühls.

Mitgefühl ist ja aber dennoch ein Gefühl. Wer oder was empfindet dieses denn und wem gegenüber? Wenn ich erkenne (falls ich es recht verstanden habe), daß es nichts gibt, außer ein reines, klares Bewußtsein und alles andere Illusion ist - wem gilt dieses Mitgefühl? Vor allem wenn im Prinzip nichts weiter existieren soll, außer "Gott", "Buddha", "das Licht", "man selbst als Gott" - und wie es noch alles benannt und bezeichnet wird.

Vermutlich ist es wirklich so, wenn man nicht die Gnade empfängt, durch einen Erleuchteten Einsicht zu bekommen, wird es einfach abstrakte Theorie bleiben. Oder auf ewige Meditationspraxis hinauslaufen, die einem vielleicht dann und wann ein wenig was vermittelt.

Solange aber Mitgefühl bestehen bliebt, muß es ja sowas wie ein "Ich" und "Du" geben.
 
Das ist aber der blanke Zustand von Alaya, dem Grund des gewöhnlichen Geistes. Wenn du da weitergehst wirst du wenn ich mich richtig erinnere im Bereich der formlosen Götter widergeboren wo du für endlos lange Zeit in diesem blanken aber unbewussten Zustand verweilst bis du daraus irgendwann wieder aufwachst und dann wieder ganz normal wie davor in Samsara weitermachst.

Ein Zustand wo Adrenalin die normale Gedankentätigkeit ausknockt ist absolut nichtt hilfreich für spirituellen Fortschritt weil das einzige was es mit wahrem Geistesfrieden gemein hat die Abwesenheit von Gedanken ist.

Einen Beinaheunfall hatte ich übrigens mal. Ich hab stundenlang gezittert, ich hatte nämlich einen leichten Schock. Das zeigt sicher nicht in eine Richtung die in irgendeiner Weise spirituell ist oder die ich sonstwie in meinem Leben haben möchte.


Was Du hier schreibst, finde ich sehr interessant.
 
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erinnert mich an crowley... er hat sich mal bei jedem mal wenn er "ich" gesagt hat in den daumen gebissen
"und offenbahrte sich somit sein ego" oda so ähnlich

er nannte es glaub ich negative konditionierung oder so

:lachen:

Hatte er dann eigentlich noch einen Daumen oder war er irgendwann abgebissen?
(ist es nicht auch eine Verhaftung, wenn man das Ich zwingend auf eine solche Weise loswerden will? Oder überhaupt loswerden will?)
 
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