G
Gawyrd
Guest
Nein, nein - ich verstehe Dich sehr gut, und das ist eine ganz wichtige Frage. Es bei sich selbst zu erkennen ist aufs erste (das ist glaube ich für Dich nachvollziehbar) enorm schwer. Wie soll die Seele erkennen, dass sie noch in einem Vorleben hängt - da sie ja genau deswegen sich von diesem nicht trennen und eine quasi neutrale Beobachterposition einnehmen kann.Das klingt jetzt alles ganz schon verknotet, hoffentlich kannst du überhaupt verstehen was ich meine.
Andererseits kann's das ja auch nicht sein, dass man dafür immer einen Therapeuten braucht.
Ich bleib mal bei dem Baumbild : es würde genügen zu erkennen, dass man Baum ist, und nicht bloß Ast. Da gibt es ein entscheidendes Problem : man müßte bereit sein, zu allem zu stehen, was man getan hat. Und davor schrecken meiner Sicht nach die meisten Menschen zurück. Zum Verständnis :
Das, wovor ein Menschen am meisten Abscheu empfindet, was ihn am meisten aufregt und wütend macht (wenn er es bei anderen erlebt), das hat er m.M. nach selbst einmal getan. (Es gibt ja viele Grauslichkeiten, die Menschen tun. Aber : bei einigen weiß man zwar, dass das fürchterlich ist - aber es berührt einen nicht so, wühlt einen nicht so auf. Und dann gibt es Grauslichkeiten, da läuft man heiß. Das dürfte in der Regel der eigene wunde Punkt sein.)
Und dem müßte man bereit sein, sich zu stellen (was immer es ist). Uneingeschränkte Ehrlichkeit sich selbst gegenüber wäre die Voraussetzung - im Sinne von : die Wahrheit heilt.
Kurz : an der Baustelle wird gearbeitet
LG, Gawyrd