Eine Berufung bestätigen

Mitunter ist es im Leben so, daß man nicht auf etwas einfach so zugeht wie sonst, sondern daß man sich dazu persönlich berufen fühlt. Man wählt es nicht unbedingt, weil es einem gefällt. Man hätte sich das auch selber nicht ausgewählt. Und es ist mit Hingabe, ja sogar mit einem guten Teil Selbstaufgabe verbunden, einer Berufung zu folgen.

Ich glaube auf eine berufung 'geht man einfach so zu', weil man nicht anders kann. Ich sehe die berufung auch nicht darin, persönlich angesprochen zu sein oder sich selbst aufzugeben, weil letztlich gar nichts da ist, was es aufzugeben gibt. Es sind einfach überlegungen, die ich nicht mache, weil ich berufung als etwas selbst-verständliches, selbst-erklärendes, normales(?), ansehe, dem man im grunde nicht ausweichen kann.

Mich interessiert, ob jemand von Euch schon einmal an sich selbst die Frage gestellt hat, ob er wirklich zu etwas berufen ist.

Ich brauche mir diese frage nicht zu stellen, weil mein ganzer weg diese berufung ist, auch, wenn der weg ungewiss und kurvig ist, er jedoch unbeirrt i.s.v. selbstverständlich eine richtung hat. Ich könnte gar nicht anders.

Man nennt das auch eine "Prüfung" der Berufung, die man in sich selbst durchführen muß.

Dann ist es von mir aus gesehen keine berufung. Ich würde es als einen inneren weg beschreiben, dem man folgt, ob man will oder nicht. Dieser innere ruf ist langmütig und geduldig, drängt nicht und lässt sich aber auch nicht beirren.

Welche Wege seid Ihr gegangen, als Ihr diese Prüfung bei Euch durchgeführt habt? Was habt Ihr selberdenkend überprüft, zum Beispiel biographisch? Habt Ihr auch einen Weg gefunden, eine spirituelle Bestätigung zu bekommen? Welche Personen habt Ihr aufgesucht und mit ihnen gesprochen?

Ich habe keine prüfung durchgeführt, weil aus meiner sicht immer alles sehr klar war, ich zunächst aber dem weg auzuweichen versuchte, bzw. ihn mit füllmaterial überlagerte. Meine spirituelle bestätigung ist, dass es funktioniert, ohne, dass ich mich - wie ich früher immer dachte - anstrengen, ängstigen, bangen, etc. musste. Ruhe, ein gesichertes wissen, solche dinge sind bestätigung, wenn du so willst, aber im grunde brauche ich auch die nicht.
Ich habe keine personen dafür aufgesucht, um sicherheit betreffend einer berufung zu bekommen.

Um es ganz einfach zu formulieren: Berufung ist für mich das göttliche.
 
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Mitunter ist es im Leben so, daß man nicht auf etwas einfach so zugeht wie sonst, sondern daß man sich dazu persönlich berufen fühlt. Man wählt es nicht unbedingt, weil es einem gefällt. Man hätte sich das auch selber nicht ausgewählt. Und es ist mit Hingabe, ja sogar mit einem guten Teil Selbstaufgabe verbunden, einer Berufung zu folgen.

Mich interessiert, ob jemand von Euch schon einmal an sich selbst die Frage gestellt hat, ob er wirklich zu etwas berufen ist. Man nennt das auch eine "Prüfung" der Berufung, die man in sich selbst durchführen muß.

Welche Wege seid Ihr gegangen, als Ihr diese Prüfung bei Euch durchgeführt habt? Was habt Ihr selberdenkend überprüft, zum Beispiel biographisch? Habt Ihr auch einen Weg gefunden, eine spirituelle Bestätigung zu bekommen? Welche Personen habt Ihr aufgesucht und mit ihnen gesprochen?

Vielen Dank und eine rege Unterhaltung!

Trixi Maus


Ich denke schon, dass ich eine Bestimmung habe. Ich weiß nur noch nicht welche, aber wer suchet, der findet.
 
ich fühle mich heute so gar nicht berufen etwas zu sagen - zu schreiben.
ich denke berufen ist man in jedem moment in dem man eine handlung oder eine unterlassung als stimmig erkennt und sich selbst nicht zu anderem zwingt.
 
Ich fühle mich entspannt heute ... Morgen beginnt etwas Neues für mich :) obwohl ich die letzten Tage echt oft mit mir haderte und es mir nicht gut ging, weicht jetzt das Gefühl der Freude.

ob das ein Schritt Richtung Berufung ist ? Wer weiß das schon, jedenfalls tue ich etwas, wovon ich sicher bin, dass es mich weiter zu mir führt. Und vielleicht ist das die Berufung eines jedes Menschen - zu sich zu kommen ... Und wie das dann an Ausdruck Form nimmt ist individuell ... :)
 
Hallo Ihr Lieben, ich danke Euch für Eure Einträge.

Um es ganz einfach zu formulieren: Berufung ist für mich das göttliche.
Ja. Das von Gott für mich Vorgesehene. So verstehe ich es. Zu dem Vorgesehenen ist man berufen, zu Anderem eben nicht.

Ich verstehe, daß man Berufung in jedem Moment erkennen kann, das stimmt. Man kann es so verstehen.

Ich persönlich unterscheide die Begriffe Bestimmung und Berufung. Jeder ist zu irgendetwas bestimmt, aber nicht jeder ist von Gott berufen, ihn zu seinem Mittelpunkt zu machen und kein weltliches, sondern ein geistliches Leben zu führen. Ich meine damit nicht, ein weltliches Leben zu führen und sich dabei mit geistlichen oder esoterischen Dingen zu beschäftigen. Sondern tatsächlich eben eine Lebensveränderung durch einen Klostereintritt. Armut, Ehelosigkeit, Gehorsam. Diese Dinge, die die meisten Menschen eigentlich eher nicht für sich wollen, ich aber schon.

Habe mir im November und Dezember etwas Auszeit genommen, weil ich einfach im Arbeitsalltag viel zu weit weg von mir selber und vor allem von Gott dahinschwebe. So kann ich meinen Lebensweg und auch das Thema Berufung nicht durchdenken, nicht erleben. Irgendwie ist gerade die Situation in mir so, daß ich die Reißleine ziehen will. Verlangsamen, still werden.

Bisher hatte ich immer irgendetwas, das ich wollte. Ein Auto, ein Haus, Anerkennung für Leistung, Unabhängigkeit. So ist das eben auch, wenn man in den 70ern und 80ern aufgewachsen ist, gell. Steckt so da drin.
Jetzt ist es im Moment sehr komisch: ich habe keine Wünsche für 2015, so wie ich sie von mir kenne. Und für die Jahre danach auch nicht mehr. Vielmehr habe ich den intensiven Wunsch, meiner Berufung zu folgen.

Anfang Januar geht es dann los mit einem Kennenlernen für einige Tage - ich bin sehr gespannt, wie ein Flitzebogen. Mannomann.

Wißt Ihr und das Schlimme ist irgendwie: Hingabe hab ich ja nun geübt. Aber diese Art von Hingabe beschäftigt mich nochmal auf eine ganz andere Weise, weil es eben sehr viel mehr für mich bedeutet, als einer Bestimmung zu folgen. Oder einem Talent, oder dem, was mir gefällt. Man muß alles etwas mehr Gott überlassen, als ich das gewohnt bin.
 
Hallo Ihr Lieben, ich danke Euch für Eure Einträge.


Ja. Das von Gott für mich Vorgesehene. So verstehe ich es. Zu dem Vorgesehenen ist man berufen, zu Anderem eben nicht.

Ich verstehe, daß man Berufung in jedem Moment erkennen kann, das stimmt. Man kann es so verstehen.

Ich persönlich unterscheide die Begriffe Bestimmung und Berufung. Jeder ist zu irgendetwas bestimmt, aber nicht jeder ist von Gott berufen, ihn zu seinem Mittelpunkt zu machen und kein weltliches, sondern ein geistliches Leben zu führen. Ich meine damit nicht, ein weltliches Leben zu führen und sich dabei mit geistlichen oder esoterischen Dingen zu beschäftigen. Sondern tatsächlich eben eine Lebensveränderung durch einen Klostereintritt. Armut, Ehelosigkeit, Gehorsam. Diese Dinge, die die meisten Menschen eigentlich eher nicht für sich wollen, ich aber schon.

Habe mir im November und Dezember etwas Auszeit genommen, weil ich einfach im Arbeitsalltag viel zu weit weg von mir selber und vor allem von Gott dahinschwebe. So kann ich meinen Lebensweg und auch das Thema Berufung nicht durchdenken, nicht erleben. Irgendwie ist gerade die Situation in mir so, daß ich die Reißleine ziehen will. Verlangsamen, still werden.

Bisher hatte ich immer irgendetwas, das ich wollte. Ein Auto, ein Haus, Anerkennung für Leistung, Unabhängigkeit. So ist das eben auch, wenn man in den 70ern und 80ern aufgewachsen ist, gell. Steckt so da drin.
Jetzt ist es im Moment sehr komisch: ich habe keine Wünsche für 2015, so wie ich sie von mir kenne. Und für die Jahre danach auch nicht mehr. Vielmehr habe ich den intensiven Wunsch, meiner Berufung zu folgen.

Anfang Januar geht es dann los mit einem Kennenlernen für einige Tage - ich bin sehr gespannt, wie ein Flitzebogen. Mannomann.

Wißt Ihr und das Schlimme ist irgendwie: Hingabe hab ich ja nun geübt. Aber diese Art von Hingabe beschäftigt mich nochmal auf eine ganz andere Weise, weil es eben sehr viel mehr für mich bedeutet, als einer Bestimmung zu folgen. Oder einem Talent, oder dem, was mir gefällt. Man muß alles etwas mehr Gott überlassen, als ich das gewohnt bin.
triximaus, ich wünsche dir das allerbeste.:)

zu gott möchte ich an dieser stelle etwas sagen.
ich persönlich habe ein schwieriges verhältnis zu einem gott, der - um es sehr salopp aber umfassend zu formulieren - die 'propaganda' braucht.
'mein' gott spricht für sich selbst und erweist sich selbst in allem/n und jedem.
 
triximaus, ich wünsche dir das allerbeste.:)

zu gott möchte ich an dieser stelle etwas sagen.
ich persönlich habe ein schwieriges verhältnis zu einem gott, der - um es sehr salopp aber umfassend zu formulieren - die 'propaganda' braucht.
'mein' gott spricht für sich selbst und erweist sich selbst in allem/n und jedem.
Ja. Das ist der Unterschied zwischen katholisch und evangelisch, den Du da beschreibst. Auf evangelisch erschliesst sich dem Glaubenden die Bibel via Lesen und ein weiteres Geheimnis ist nicht nötig. Laut Katholiken kennt der Glaube ein Geheimnis (hat also eine Esoterik) und ist nicht allein durch Lesen der Bibel zu erschliessen, sondern auch durch das Zusammenkommen und die aus Tradition entstehende Auslegung der Bibel in Form einer Kirchenlehre.

:D Ich steh halt auf Geheimnisse und bin deshalb eines der seltenen Exemplare Mensch, die bei den Protestanten ausgetreten und bei den Katholiken eingetreten sind.

:ROFLMAO:
 
Ja. Das ist der Unterschied zwischen katholisch und evangelisch, den Du da beschreibst. Auf evangelisch erschliesst sich dem Glaubenden die Bibel via Lesen und ein weiteres Geheimnis ist nicht nötig. Laut Katholiken kennt der Glaube ein Geheimnis (hat also eine Esoterik) und ist nicht allein durch Lesen der Bibel zu erschliessen, sondern auch durch das Zusammenkommen und die aus Tradition entstehende Auslegung der Bibel in Form einer Kirchenlehre.

:D Ich steh halt auf Geheimnisse und bin deshalb eines der seltenen Exemplare Mensch, die bei den Protestanten ausgetreten und bei den Katholiken eingetreten sind.

:ROFLMAO:
also trixi, zumindest was mich betrifft irrst du, denke ich.
ich bin zwar evangelisch groß gezogen worden, was den schulunterricht betrifft, aber was meine denkansätze betrifft, war mein esoterischer vater grundlegend.
meine reliogionsprofessorin hatte ihre lieb not mit mir - hat mein freidenkertum aber sehr geschätzt.
unsere diskussionen sind legende.
bibelinhalte schwirren natürlich in meinem hinterkopf herum, sind aber auch nur eine grundlage von vielen.

inzwischen habe ich mich längst von allem gelöst und bin in meinem denken 'frei wie ein vogel'.;)
 
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also trixi, zumindest was mich betrifft irrst du, denke ich.
Ich hatte es nicht unbedingt auch Dich bezogen.
ich bin zwar evangelisch groß gezogen worden, was den schulunterricht betrifft, aber was meine denkansätze betrifft, war mein esoterischer vater grundlegend.
meine reliogionsprofessorin hatte ihre lieb not mit mir - hat mein freidenkertum aber sehr geschätzt.
unsere diskussionen sind legende.
bibelinhalte schwirren natürlich in meinem hinterkopf herum, sind aber auch nur eine grundlage von vielen.

inzwischen habe ich mich längst von allem gelöst und bin in meinem denken 'frei wie ein vogel'.;)
Ja, frei wie ein Vogel - das bin ich noch lange nicht. (auch das wieder aufgrund katholischer Annahmen: Fegefeuer und so. Tja, hi, ha. Kacke. *lach*)
 
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