Ein Tier im Käfig

A

Andreas

Guest
Sie hegen ihre kleinen Träume für ihr so kurzes Leben, haben Wünsche und Ideale, denken jeder einzelne von ihnen sei etwas Besonderes, ein Individium.
Aber schau sie dir an, sie laufen, rennen, eilen hastig hin und her, haben Termine die so unendlich wichtig sind.
Gehen einer Arbeit nach, horten wertloses Geld um wertlose Sachen zu kaufen, zahlen wertlose Steuern an einen machtlosen und lügnerischen Staat.
In dem bisschen Freizeit, das sie ihr "Leben" nennen hegen sie dann ihre kleinen Träume und Ideale um sch eine Individualität zusammen zu lügen, um ihrem sinnlosen Leben einen Sinn zu geben.
Am Ende sind sie aber nur Futter für eine sterbende Welt, die Henkersmahlzeit.
Aber warum nur sie?
Sollte man nicht lieber sagen, wir?
Wir alle?
Ja, vermutlich.
Wir sind nicht besser, auch wir gehen sinnlosen Tätigkeiten nach um wertloses Geld zu horten, um uns wertlose (nach unseren Idealen aber wertvolle) Dinge zu kaufen.
Wir schulen unseren Geist, traineiren unsere geistigen Fähigkeiten- wofür?
Um unsere Träume, Ideale und Wünsche zu hegen und zu pflegen, um unseren kleinen, sinnlosen und kurzem Leben einen Sinn zu geben, um uns von unserer freudlosen und sinnlosen Arbeit abzulenken, das Leben irgendwie über die Runden zu kriegen.
Aber am Ende sind wir doch alle gleich, Nahrung für eine sterbende Welt und unsere Wünsche, Träume und Ideale sind nur unser persönliches Opium um unsere gequälten Seelen zu beruhigen.
Denn zu erkennen das unser kurzes leben mit Sinnlosigkeit gefüllt ist, ist wahrlich nicht schwer.
Darum suchen wir uns unser ganz persönliches Opium, um die Unzufreidenheit ruhig zu stellen.

Ich gehe einer ganz und gar sinnlosen Tätigkeit im Leben nach, sie bereitet mir keine Freude und ich bin nicht wichtig, bin leicht zu ersetzen.
Aber ich gehe ihr nach weil ich bin wie jeder andere auch, ich führe sie aus bis ich wohl irgendwann in Rente gehe, um dann ein paar Jahre als Rentner in einem Altersheim zu zu bringen, umsorgt von einigen jungen Pflegerinnen und Pflegern die vielleicht grade in der Ausbildung sind.
Die grade eine sinnlose Tätigkeit erlernen um diejenigen zu pflegen die ein Leben lang einer sinnlosen Tätigkeit nachgegangen sind, das tun sie so lange bis sie selber die Gepflegten sind, gepflegt von neuen Auszubildenden.
Und so schließt sich der Kreis.
Menschen vom Fließband.

Um mich von meiner sinnlosen Arbeit abzulenken und die Sinnlosigkeit des Ganze nicht zu sehr zu hinterfragen hat die Medienwelt (die ihrerseits von dem sterbenden System geboren wurde) dafür gesorgt das es genug Opium giebt um die Unzufriedenheit ruhig zu stellen.
Fehrnsehen, Computersiele, Bücher, Kino.
Und was bietet uns das sterbende System?
Reisen, Clubs, Discos, Vergnügungsparks.
LCD- und Plasmafehrnseher, die neusten Rechner, die schnellsten Autos, die kleinsten Handys...
Ja all das schöne Opium damit wir ruhig sind.
Die kleinen sinnlosen Dinge um unserem sinnlosen Dasein einen Farbschimmer zu verleihen, um das Sterben des Systems hinaus zu zögern.
Was sind wir doch alle individuell mit unseren LCD- und Plasmafehrnsehern, unseren schnellen Autos und kleinen Handys.
Was sind wir individuell mit unserem Wissen, unseren geistigen Fähigkeiten, unserem Glauben.
Mit unseren kleinen Träumen, Idealen und Wünschen.
Mit unseren Besitztümern-
Unserem Opium.

Und was ist wenn das Opium irgendwann nicht mehr wirkt? Oder nie gewirkt hat? Wenn ein Mensch die Sinnlosigkeit erkannt, begriffen und im vollen Ausmaß erfasst hat?
Wenn ein Tier dieser riesigen Herde (denn das sind wir- Tiere in einem goldenen Käfig) den Blick von seinem Futter abwenden und feststellt das das Futter nicht schmeckt, alle Tiere gleich aussehen und man eingesperrt ist?
Nichts, denn das Tier ist nur ein Tier das aussieht wie alle anderen, sein kurzes Dasein lebt und zur Schalchtback geführt wird...

Ich habe festgestellt das ich geistige Fähigkeiten erlernen und anwenden kann, ich kann gut Auto fahren, bin sportlich, kucke Fehrnsehen, spiele Computer, lese Bücher...
Aber das Opium ist nicht mehr gut, das Futter schmeckt nicht mehr.
Ich hebe den Blick, sehe die anderen Tiere die alle so aussehen wie ich, ich sehe den großen Stall in dem wir alle stehen...
Das Futter schmeckt nicht mehr, hat nie geschmeckt aber ich fresse es weiter, nehme brav mein Opium...denn es ändert nichts, wird sich nie ändern.

Gruß Andreas
 
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Hallo Gnadenhof
Ich weiß nicht ob du weißt wie ich mein Geschriebenes beurteile.
Ich sehe darin nichts Posetives (ist auf deine Smilies bezogen).
Wie gesagt halte ich auch all diese individuellen Wege im Leben für reines Opium.
Der ist ein Schamane, ein anderer kann mit Hilfe der Karten die Zukunft vorhersagen.
Ja und? Das ist auch nur Opium, eine Tätigkeit für die Freizeit um dem sinnlosen Leben den Anschein von einem Sinn zu geben.
Ich habe eine gute Körperbeherrschung und eine gute Vorstellungskraft für dynamische Bilder.
Ja und?
Ich bin trotzdem ein nutzloses Herdentier, wie der Schamane, der Kartenleger...
Das Leben ist nicht sinnvoll.
Gruß Andreas
 
Ich bin trotzdem ein nutzloses Herdentier, wie der Schamane, der Kartenleger...

Really? Dann verlaß den Stall, den du oben ansprichst. Das Dasein bietet mehr als den Stall. Wird natürlich seine Nachteile haben, außerhalb des warmen Stalls. But who cares? Besser als weiter das tumbe Gemuhe und den schlechten Stoff, oder?

ciao, :blume: Delphinium
 


Zufälligerweise hege ich ähnliche Gedanken wie Du.


Möglicherweise wäre Einsamleben ja etwas für dich... selbstverständlich müsstest du vorher aus der Gesellschaft aussteigen.
Hat meines Erachtens aber viele Vorteile.
Denk also mal darüber nach.



Grüßend verbleibend,

der einsame Wolf


 
Futuristen....

Dann verlaß den Stall, den du oben ansprichst. Das Dasein bietet mehr als den Stall.
Und was giebt es noch außer dem Stall?
Es ist doch egal was wir machen weil es irgendwie immer auf das gleiche hinausläuft.
Wir werden geboren, gehen dummen Tätigkeiten nach weil wir Geld BRAUCHEN, so quälen wir uns jahrzehntelang durch die Arbeitswelt, bis wir irgendwann auf unserem Totenbett liegen und uns fragen was uns das Leben gebracht hat.
Neben dem Arbeitsalltag führen wir dann unser kleinen Privatleben, versuchen uns selbst aufzumuntern, uns unsere Lebensfreude zu bewahren, uns abzulenken damit wir nicht in Depressionen versinken.
Gut so sieht der Alltag aus.
Was giebt es denn für eine Alternative?
Möglicherweise wäre Einsamleben ja etwas für dich... selbstverständlich müsstest du vorher aus der Gesellschaft aussteigen.
Da haben wir unsere Alternative...
Wir ziehen uns aus der Gesellschaft zurück, ziehen in den Wald um dort unseren Überlebenskampf fort zu setzen, nur auf einem anderen Niveau.
Was leider nicht geht, da der Wald auch irgendwem gehört der was dagegen hat, ja man passt schon auf das wir alle brav im Stall bleiben.
Man kann sich nur aus der Gesellschaft ausklinken wenn man genug Geld hat, ja wieder dreht sich alles um sinnloses Geld.

@Delphinium dann sag mir was giebt es außerhalb des Stalls und wie kommt man dahin?

@Hurz dann sag mir wie klinke ich mich aus der Gesellschaft aus?

Gruß Andreas
 
Unter Bedinungen, wie sie für Normalsterbliche in Mitteleuropa zu finden sind, erachte ich das Gefühl "frei zu sein" lediglich abhängig von inneren Faktoren. Freiheit ist ein Geisteszustand, kein Klischeebild ;)
 
@chaya_wien
Und wenn man keinen harmonischen, glücklichen und zufriedenen Geisteszustand mehr erreichen kann weil einem alles so sinnlos erscheint?
Gruß Andreas
 
Wieder Sinn finden? Sich selbst finden? Ich habe für mich festgestellt, wenn man lebendig und voller Liebe ist, dann stellt sich die Sinnfrage gar nicht, also muss man wohl immer bei sich selbst beginnen, auch wenn das manchmal mühsam ist ;) :liebe1:
 
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Futuristen....

[...]

@Hurz dann sag mir wie klinke ich mich aus der Gesellschaft aus?



Zu deiner Information: Ich lebe im Hier und Jetzt. Nix da Futurist.



Aber zu deiner Frage:

Wo ein Wille ist, ist grundsätzlich auch ein Weg.
Du brauchst eben nur Augen und Ohren offen halten.


Ich könnte dir jetzt viele Möglichkeiten nennen. Ich nenne dir mal ein paar, die mir so spontan einfallen:


- Du könntest in den Wald gehen und dort als Jäger leben. Im Wald ist es schön ruhig und friedlich.

- Du könntest als Leuchtturmwärter auf einer abgelegenen Insel leben (falls du möchtest auch mit deinem Lebenspartner oder Freund - meist sind es zwei Personen, die einen Leuchtturm betreuen).

- Du könntest nach Neuseeland auswandern und dort beispielsweise als Hirte leben. Ich hab gehört, die haben mehr Schafe als Leute auf ihrer Insel...


Wichtig ist nur, dass man irgendwie den A*sch hoch bekommt, von selbst ändert sich nur wenig an der Situation.



Du könntest natürlich auch wie Rambo höchstpersönlich schwerbewaffnet Amok laufen... aber die Gesamtsituation in der Gesellschaft bleibt unverändert.


Was ist also die bessere Alternative?




Denk mal darüber nach,

Hurz


 
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