Ein Scheinleben für andere führen?

Liebe Dancfloor-Princess,

leider geht aus deinem Text nicht hervor welches Leben du führst und welches du gerne führen würdest. So kann dir kaum jemand irgendeinen Rat geben.
Was ist an deinem jetzigen Leben so schrecklich, außer dass es vielleicht ein ganz normales Leben ist, so wie jedes andere auch in dieser Gesellschaft?

Was genau ist (d)ein Scheinleben? Meinst du wirklich dass es Menschen gibt, die ausschließlich das tun und lassen können, was sie gerade wollen? Innerhalb einer festen Gesellschaftsordnung, der wir nunmal alle unterliegen, ist das gar nicht möglich, egal was man dir da erzählt.

Jeder, wirklich jeder Mensch hat bestimmte Bereiche, in denen er (z. T. auch faule) Kompromisse eingehen muss, damit es im Job läuft, oder die Miete bezahlt werden kann, damit die Beziehung hält, dem Ansehen nicht geschadet wird, um andere nicht zu verletzen, den Kindern den Start ins Leben zu erleichtern … es gibt unzählige Beispiele die zeigen, dass man nicht immer so auftreten kann wie man gerne möchte.

Allerdings kam mir bisher nie in den Sinn, das als Scheinleben zu bezeichnen.

Ist es evtl. deine Sichtwiese, der Gedanke, sich der Norm zu unterwerfen mache unfrei? Dann sieh es doch so, dass die Regeln nach denen wir mehr oder weniger alle leben auch Stabilität und Sicherheit bieten, und vielleicht gilt es nur die richtige Mitte zu erkennen, das sichere, freie Leben.

Schreib doch einfach mal, an welchem Punkt du deine momentanen Gedanken festmachst, was dir derzeit so zuwider ist.

An deiner Kritikfähigkeit und dem Aushalten können von Streit solltest du arbeiten, ggf. mit professioneller Hilfe.

Alles Liebe
Ruhepol
 
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Ich habe wieder einmal ein Problem namens mein Leben.
Irgendwie kann ich mein Leben nicht so leben, wie ich es will. Ich bin umgeben von Konservativismus, Eingeschränktheit und Regeln. Zumindest sehe ich das so. Vielleicht spricht hier schon wieder mein Inneres Kind, keine Ahnung.
Ich weiß nur, dass ich mich entscheiden muss, entweder so zu leben wie es andere gern sehen würden und wo ich friedlich meinen Heiligenschein waren kann, oder ich lebe so wie ich es will und müsste aber vorher mein Umfeld eliminieren. *g*

Der typische Mensch führt ein typisches Leben. Man schließt die Schule mit 18 ab, man hat einen Beruf und steht auf eigenen Beinen. Als Frau achtet man natürlich auf seinen Ruf und auch auf die Figur. Mit spätestens 30 ist man (natürlich hetero) verheiratet und dann kommen die Kinder. Man hat einen Freundeskreis, tut was für Körper und Geist, führt einfach ein Leben, das der Norm entspricht.
So soll man sein, so will man mich sehen. Und wenn wir ehrlich sind, führen die meisten tatsächlich so ein Leben. Zumindest das was ich bisher in meinem Umfeld beobachten konnte.
Das Problem ist nur, kein einziger Punkt trifft auf mich zu und ich will so ein Leben nicht im geringsten führen. *lol*

Und ich stehe nun zwischen: Ein Scheinleben führen und der Norm entsprechen oder so sein wie man wirklich ist und die Hexenverbrennung der moderenen Art erleben??!?

Ich weiß wirklich nicht was ich tun soll. Ich überlege ernsthaft, ein Leben zu führen, das ich nicht führen will. Schon bei der kleinsten Abweichung von der "Norm" wird man schief angeschaut bzw. angebrüllt und jetzt kommt das eigentliche Problem: Ich halte das nicht aus.
Ich halte Kritik nicht im kleinsten Maße aus. Ich kriege alle Zustände, wenn es Streit gibt (auch wenn er nicht mich selbst betrifft) und schwöre mir in solchen Situationen: "OK ich werde ein Scheinleben führen. Ich tue alles, aber ich will dass das aufhört. Ich werde brav sein, ich werde so leben wie andere es wollen. Hauptsache ich komme heil davon." Es ist wie Folter. Wie am lebendigen Leibe verbrannt und gehäutet zu werden und gleichzeitig ertränkt. Ich weiß nicht wieso es so schlimm für mich ist, keine Ahnung!! Aber das ist es nun mal.
Wenn ich 1 Tag so leben würde, wie ich wirklich will, dann.. ich weiß nicht. Schon bei dem Gedanken schnürt sich mir die Kehle zu.
Ich bewundere jeden Menschen, der sein Leben lebt wie er will, ohne dass es andere schert. Ich KANN das nicht.
Wenn jemals etwas von mir zum Vorschein kommt, "was sich nicht gehört", dann sorry - aber verschwinde ich von dieser Welt.

Da führe ich 100% lieber ein Scheinleben.

Ich weiß dass sich das alles krank anhört. Aber ich kann es echt nicht ändern.

Hat vielleicht trotzdem jemand einen Rat?

Kann es sein, dass ich ein "Scheinleben" führen SOLL?? Gehört das vielleicht zum Erwachsen werden?? Man soll ja schließlich erwachsen werden, oder nicht? Bedeutet erwachsen werden, ein Scheinleben zu führen? Vielleicht ist das ja alles wirklich nicht normal wie ich mein Leben führen will? Vielleicht ist es falsch?!
Man kann doch nicht alles tun was man will, oder? Du kannst dich nicht als 40jähriger Mann auf den Boden werfen und brüllen, wenn du etwas nicht bekommst das du gerne hättest. Auch wenn dir danach ist!! Meint ihr, man muss sich zwingen, anders zu sein als man ist?
Ich bin komplett verwirrt. :( Ich weiß nur, dass ich so nicht glücklich werde. Aber vielleicht ist meine Seele damit glücklich? Die will ja meistens sowieso das Gegenteil von dem was man selbst will. lol zumindest ist das bei mir so.

Warum tu ich mir mit dem Leben so schwer? :-(



Hallo Dancefloor-Princess


Deine Beschreibung hat auf mich vor 10-20 Jahren auch auf mich zugetroffen.

Du bist schon einen Schritt weiter, als ich es damals war - nämlich die Erkenntnis, dass Du anders bist und es ist nichts falsch an Dir so wie Du bist.
Auch ich führte den Kampf mich zu ändern für die anderen - ich kann sagen es ist nutzlos - siehe lieber zu, dass Du in kleinen Schritten leben kannst wie Du möchtest.
Wenn nötig hole Dir therapeutische Unterstützung, ich habe sie mir zeitweise immer wieder geholt, doch erst seit gut 2 Jahren geht es richtig vorwärts, auch wenn ich grad aktuell im psychischen Ablöseprozess von meiner Mutter befinde (und das mit fast 43 - besser spät als nie) und vieles grad nicht angenehm finde - im Moment nehme ich es halt als längerdauernder Prozess an im Sinne - Gut Ding will Weile haben.

Die starke Empfindlichkeit auf Kritik kenne ich auch, als Kind habe ich dauernd geweint, als ich in der Schule keine 1 oder 2 bekommen habe, das hat sich sogar bis Ende Schulzeit gehalten.
Und heute ist mir eine Kritik wieder mal lange nachgelaufen, ich habe die Stimmen in meinem Kopf beobachtet und dann mal gesagt, wer ist hier jetzt der Chef - die Stimmen im Kopf, die alles perfekt und anderen recht machen wollen oder das ICH BIN (ich meine damit den wahren Wesenskern in uns), daraufhin hatte ich wieder die unten beschriebene Reaktion - das Rülpsen.
In einem Horoskop stand mal, ich sei mit einer Haut zuwenig auf dieser Welt und nehme alles auf, bei mir geschieht das vorwiegend durch den Solarplexus (etwas oberhalb des Nabels) und das Auflösen des Hintergeschluckten äussert sich das bei mir als Aufstossen.
Meiner Meinung nach vermindert sich die Betroffenheit bei Kritik - wenn zum einen eine Schutztechnik (vor allem für den Solarplexus) angewandt wird und zum anderen die Situation wie in einem Film beobachtet, also die persönliche Identifikation (Verhaftung) mit dem Problem entkoppelt wird. (ist ein langer Prozess - also nicht enttäuscht sein wenn es nicht gleich klappt).

Möglichst ein Umfeld erschaffen, in dem man so leben kann, wie es Dir entspricht.
Beruflich ist es eher schwieriger ggf. bleibt einem der Schritt in die Selbständigkeit (während Ausbildung ist leider Anpassung soweit als nötig gefragt), aber im Privatleben kannst Du tun und lassen was Du willst, solange Du niemanden damit schadest.
Bedenke, dass Du Dich mit einer Selbstverleugnung Dir selber am meisten schadest und es Dir niemand dankt, wenn Du immer zugunsten der anderen zurückstehst.
Beginne mit kleinen Dingen, z.B. wenn Du grad keine Lust hast, eine Freundin anzurufen, dann lass es bleiben. Und zermarte Dir nicht anschliessend stundenlang den Kopf, warum Du es nicht getan hast, Du unzuverlässig bist usw. - Sage dann dem inneren Geplapper STOPP jetzt reichts, auch wenn Du es 100x sagen musst (geht mir auch nicht anders).
Ehrlichkeit sich selbst gegenüber bedeutet zugleich - Ich nehme mich als Person wahr und ernst.
Denn nur wer sich selber ernst nimmt, wird von den anderen Menschen zunehmend respektiert.

Fast alle Menschen haben Masken, die sie bei verschiedenen Gelegenheiten aufsetzen, nur ist das den wenigsten bewusst z.B. im Beruf die Ehrgeizige, Perfekte .... im Freundeskreis die Verständnisvolle ........ zu den Eltern - immer lieb und nett usw.
Folglich ist die zur Schau getragene Fassade einer heilen Welt entspricht bei vielen nicht ihrer inneren Wahrheit - überlege mal, warum es soviele psychische Erkrankungen gibt - sicherlich kommt ein grosser Teil davon, dass die Menschen sich verleugnen.


Am Arbeitsplatz habe ich es so gemacht, dass ich relativ viel Nacht- und Wochenenddienst mache und so in meiner Arbeitseinteilung frei bin und mir nicht dauernd was von anderen vorschreiben lassen muss oder ein Chef, der mir dauernd im Nacken sitzt. Nun bin ich schon gut 8 Jahre an meiner derzeitigen Arbeitsstelle, wo ich es zuvor nur durchschnittlich 3 Jahre ausgehalten habe.
Ich lasse mich auch nicht von einem Freundeskreis bremsen, lieber bin ich alleine (habe damit keine Probleme mehr - betrifft auch die Beziehungswelt - ich war nie verheiratet - hatte nur 2x eine längere Beziehung - habe keine Kinder)
Ich wünsche Dir ebenfalls einen kleinen Kreis von Menschen, bei denen Du so sein kannst wie Du bist (ich hatte das Glück vor einem Jahr fündig zu werden).


Puuh.......die Antwort ist lang geworden.......in letzter Zeit bin ich eher wortkarg.........ich hoffe, Du kannst etwas für Dich herausnehmen.



Liebe Grüsse und viel Mut so zu leben, wie es Dir entspricht



Shangrila
 
Wie wäre denn das Leben, was du willst?
Was würde sich ändern, wie würdest du leben?
Protestierst du nur gegen die Norm unserer Gesellschaft, oder gegen was bestimmtes in deinem eigenen Leben?
Ich habe jahrelang so gelebt wie es verlangt wurde, immer schön lachend nach außen hin, alles tun alles machend, und innen drinnen habe ich mich gefühlt wie schon gestorben.
Als Dank habe ich letztendlich dafür von den anderen einen Tritt in den Ar... nach dem anderen bekommen, und von meinem Körper ein Burn out.
 
Hi Dancefloor-Princess!

Ich finde, das hier ist ein interessanter Punkt:


Kann es sein, dass ich ein "Scheinleben" führen SOLL?? Gehört das vielleicht zum Erwachsen werden?? Man soll ja schließlich erwachsen werden, oder nicht? Bedeutet erwachsen werden, ein Scheinleben zu führen? Vielleicht ist das ja alles wirklich nicht normal wie ich mein Leben führen will? Vielleicht ist es falsch?!
Man kann doch nicht alles tun was man will, oder?

Ein Teil Deines Konflikts besteht vielleicht darin, das Du insgesamt zuviel auf das "soll man?" schaust. Ich meine damit nicht nur die eine Richtung, "Scheinleben", sondern auch die andere... Denn wenn Du darüber nachdenkst, ich kann nicht wissen ob es so ist, aber: Ist nicht auch das "Ich sollte so leben wie es mir entspricht, wie ich es mir wünsche" eine Art "Ich sollte" aus dem Du ein Gesetz machst?

Und je nachdem wie Du es definierst, führen alle Scheinleben, oder niemand. Immer oder nie. Das liegt daran, das die Gründe ein Scheinleben zu führen, ebenfalls in einem selbst liegen. Das können Reaktionen auf andere Personen sein, das "Außen", aber das sind erst mal genauso Motive und sie sind genauso gut oder schlecht, wie das Motiv: Ich will das meine Wünsche wahr werden. Das muss man erst mal nicht bewerten. Hinter allem steht nämlich dasselbe: Ich will nicht mehr leiden. Die Intensität des Leidens mag verschieden sein, die individuellen Gründe, aber es liegt immer eine gewisse Unfreiheit zugrunde und das bei allen. Du täuschst Dich übrigens mit hoher Wahrscheinlichkeit, wenn Du glaubst, das andere glücklich sein. Fast alle leben auf einem erträglichen Niveau oder auch darunter. Glück ist Mangelware, Leiden das "Normale".

Ich will jetzt nicht zu ausführlich werden, neige bei solchen Themen etwas dazu... :D Aber vielleicht ein Tipp: Entscheide Dich nicht! Und sieh nicht als falsch an, wie Du Dich jeweils aus dem Moment heraus lebst. Das folgt Deinen Motiven. Die sind sowieso immer auch auf Angst gebaut, bei allen. Du musst kein "Ich sollte es ab jetzt so oder so machen". einbringen und dann dazu in Konflikt stehen. Und letztlich steuert das Leben selbst genau auf die tiefsten Wünsche zu, wenn Du Deinen Frieden mit dem machen kannst wie Du bist. Und dazu gehört alles, auch der "Schein". Mach daraus Aufrichtigkeit, indem Du Dir klar machst, das die Motive dahinter verständlich sind: Nicht zu leiden. Und wirklich: Das geht (fast) allen so.

VG,
C.
 
Hi Dancefloor-Princess!

Ich finde, das hier ist ein interessanter Punkt:




Ein Teil Deines Konflikts besteht vielleicht darin, das Du insgesamt zuviel auf das "soll man?" schaust. Ich meine damit nicht nur die eine Richtung, "Scheinleben", sondern auch die andere... Denn wenn Du darüber nachdenkst, ich kann nicht wissen ob es so ist, aber: Ist nicht auch das "Ich sollte so leben wie es mir entspricht, wie ich es mir wünsche" eine Art "Ich sollte" aus dem Du ein Gesetz machst?

Und je nachdem wie Du es definierst, führen alle Scheinleben, oder niemand. Immer oder nie. Das liegt daran, das die Gründe ein Scheinleben zu führen, ebenfalls in einem selbst liegen. Das können Reaktionen auf andere Personen sein, das "Außen", aber das sind erst mal genauso Motive und sie sind genauso gut oder schlecht, wie das Motiv: Ich will das meine Wünsche wahr werden. Das muss man erst mal nicht bewerten. Hinter allem steht nämlich dasselbe: Ich will nicht mehr leiden. Die Intensität des Leidens mag verschieden sein, die individuellen Gründe, aber es liegt immer eine gewisse Unfreiheit zugrunde und das bei allen. Du täuschst Dich übrigens mit hoher Wahrscheinlichkeit, wenn Du glaubst, das andere glücklich sein. Fast alle leben auf einem erträglichen Niveau oder auch darunter. Glück ist Mangelware, Leiden das "Normale".

Ich will jetzt nicht zu ausführlich werden, neige bei solchen Themen etwas dazu... :D Aber vielleicht ein Tipp: Entscheide Dich nicht! Und sieh nicht als falsch an, wie Du Dich jeweils aus dem Moment heraus lebst. Das folgt Deinen Motiven. Die sind sowieso immer auch auf Angst gebaut, bei allen. Du musst kein "Ich sollte es ab jetzt so oder so machen". einbringen und dann dazu in Konflikt stehen. Und letztlich steuert das Leben selbst genau auf die tiefsten Wünsche zu, wenn Du Deinen Frieden mit dem machen kannst wie Du bist. Und dazu gehört alles, auch der "Schein". Mach daraus Aufrichtigkeit, indem Du Dir klar machst, das die Motive dahinter verständlich sind: Nicht zu leiden. Und wirklich: Das geht (fast) allen so.

VG,
C.


Hi, Condemn!


Ich stimme dir in jedem einzelnen Punkt zu! :danke:
Ich frage mich nur hin und wieder, warum es öfter mal so VERDAMMT SCHWER ist, es einfach anzunehmen! :confused:


Liebe Grüße

believe
 
Hi, Condemn!


Ich stimme dir in jedem einzelnen Punkt zu! :danke:
Ich frage mich nur hin und wieder, warum es öfter mal so VERDAMMT SCHWER ist, es einfach anzunehmen! :confused:


Liebe Grüße

believe


Ich bin sicher, dass sich hier in dem Fall von Prinzesschen um Kindheitserlebnisse handelt. Da ist vermutlich ganz grob was schiefgelaufen und ich würde mal raten, einen Therapeuten auszusuchen.


Jedenfalls wünsch ich dir, Prinzessin alles Liebe und wünsch dir, dass du das in den Griff kriegst.

:umarmen:
Mandy
 
Ich verstehe dich sehr gut!

Gerade in letzter Zeit kommt immer wieder das Gefühl auf, daß für solche sensiblen Menschen kein Platz ist. Viele scheinen einen sogar noch extra fertigmachen zu wollen dafür, dass man so ist wie man ist. Bist du schön angepasst wird auf dich ge*******n, zeigst du etwas Rückgrat werden manche sogar gehässig.

Du kannst dich, wenn es auf konventioneller Ebene nicht geht, auch auf andere Weise mit deiner Umwelt austauschen. Mit Musik zum Beispiel...
Kauf dir irgendein gebrauchtes Instrument, nimm dir die Zeit und entdecke den Spaß dabei. Auch wenn gerade keiner zuhört, tauscht du dich damit in irgendeiner Form mit deiner unmittelbaren Umwelt aus, und wenn nur deine Zimmerpflanzen die Schwingungen Spüren.

Man kann doch nicht alles tun was man will, oder?

Ich glaube daß es einfach an ausreichender Reflexion fehlt. Wenn ich mache was ich will und dabei jemanden unwissentlich meinen verletze oder übergehe, ist der Fehler der, daß ich mich vorher hätte fragen sollen, ob ich das als logische Konsequenz auch wirklich will.
Meistens sind es die unreflektierten Manischen Ideen irgendwelcher verrückter die diese Realität schaffen, in die sich Seelenakrobaten wie du dann einfügen müssen
 
Hi, Condemn!


Ich stimme dir in jedem einzelnen Punkt zu! :danke:
Ich frage mich nur hin und wieder, warum es öfter mal so VERDAMMT SCHWER ist, es einfach anzunehmen! :confused:


Liebe Grüße

believe

Hi Believe!

Ja, das ist schwer. Bzw.: Das ist paradox. Einfach weil es erst mal gar nicht geschieht und dann ist es leicht. Die Ursache liegt m.A.n. in einer wirklich extremen Täuschung begründet, die man über sich selbst hat. Das zu beschreiben würde jetzt wirklich ausufern, zumindest bei mir ;)

Aber mal eine Metapher: Denk Dir mal, das Du etwas an der Hand hast, das Du nicht haben willst. Du leidest darunter... Da klebt was an Dir. Du drehst fast ab und schüttelst Deine Hand, versuchst das "etwas" loszuwerden. Der Effekt ist: Keiner. Es bleibt. Du kannst durch das Schütteln auch nicht erkennen was genau es überhaupt ist, Du willst das aber auch nicht, willst es nur so schnell wie möglich loswerden. Irgendwann wirst Du aber ruhiger, bewegst Deine Hand immer noch, und versuchst weiterhin... aber irgendwann wirst Du ruhig, einfach weil Du merkst: Das hat nicht funktiniert. Das auch nicht. etc.

Wenn Du die Hand irgendwann ruhig hältst, erkennst Du:
1. Das was da "klebt" ist nicht so erschreckend wie Du dachtest. Deine Panik war das Problem.
2. Es klebt gar nicht. Du hältst es fest.

Übersetzt bedeutet das: Der Verstand bewegt sich dauernd. Er erzeugt Probleme - Angst, weil er davon überzeugt ist. Er geht von einem Problem aus, weil er etwas wahrnimmt und das als Problem interpretiert. Sage ich jetzt bewusst allgemein. Nun geht er auf Problemlösungs-Suche. Er beschäftigt sich aber die ganze Zeit mit dem was er dafür hält, nicht mit dem was das Problem wirklich ist. Er beschäftigt sich nicht mit dem wirklichen "etwas" und nicht mit sich selbst (der Hand). Wenn er sich beruhigt, erkennt er das die Bewegungen Angst erzeugen, die ihn dann falsch sehen läßt. Ein "panischer" Verstand ist tatsächlich verrückt und nicht zu gebrauchen. Handelt ganz simpel zum Schlechtesten aller. Das ist wirklich so. Aus Angst heraus werden nie hilfreiche Entscheidungen getroffen. Der Punkt ist aber, und das wollte ich mit dem Beispiel deutlich machen: Es gibt erst mal oft lange keine wirkliche Entwicklung, kein wirkliches besser werden. Erstmal gibt es nur Umgang mit der Angst und Erzeugung von Angst (bewegen der Hand, Möglichkeiten ausprobieren etc.). Der Moment der Lösung ist dann simpel und ein kleiner Moment.

Anders: Denk mal an Dein Leben von Geburt bis jetzt und ruf Dir ein paar Situationen vors innere Auge, wo Du wirklich Angst hattest und dann was geschah. Würdest Du nicht auch sagen, das es fast immer so war, dass die Angst nicht berechtigt war? Und wenn sie Deiner Ansicht nach doch auch manchmal berechtigt war, was machte eine Erfahrung wirklich leidvoll? Das was war, oder das was Du interpretiertest, die Angst? Es ist tatsächlich immer der Verstand der Leid erzeugt. Manchmal versteht er im Nachhinein das es nicht "nötig" war, manchmal auch nicht. Aber wenn er es nicht versteht, dann dadurch, das er von einem grundlegenden Irrtum ausgeht: "Das was ich wahrnehme, ist objektiv und getrennt von mir."

Denn das was man wahrnimmt, ist in gar keinem Fall getrennt. Weder andere Personen sind von dem was Du über sie denkst getrennt, noch ist es der Bus den Du vielleicht verpasst, oder das was Du jetzt gerade liest... Gar nichts ist von dem getrennt was in Dir abläuft, auch wenn das schwer zu glauben ist. Und selbst wenn es das wäre... Dann hättest Du trotzdem nie eine objektive Wahrnehmung. Das Problem wäre weiterhin der Verstand, weil er immer interpretiert. Er sagt dann: "Das ist objektiv. Das ist wahr." Oft genug sagt er dann ein bisschen später: "Okay, hab mich geirrt, aber jetzt ist DAS wahr." Das er aber wahrnimmt, was er denkt, darauf kommt er nicht. Aber wenn... dann geschieht das "Öffnen", das "Loslassen"... "Annehmen"... etc. Daher ist ein Mittel wirklich das des Hinterfragens, auf den Verstand schauen. Alleine das kann schon den Zweck haben, sich selbst als "mehr" zu erkennen. Man könnte nicht den Verstand beobachten, wenn man ihn nicht wahrnehmen würde... als Gedanken. Die Tatsache dass das so ist, bedeutet das es etwas/jemanden gibt "der" wahrnimmt, und das ist nicht der Verstand. Der Verstand ist dazwischengeschaltet und teilt das Wahre durch Interpretation und sehr lange interpretiert er alles in die Richtung Angst.

So, das war jetzt etwas sehr allgemein und vielleicht schwer verständlich.
Aber Du kannst vielleicht verstehen was ich meine, wenn Du Dir mal ein Problem vor Augen rufst, erkennst wie daraus der Wunsch nach der Lösung entsteht und das Motiv ist: Ich will nicht leiden. Die Lösung liegt aber erst mal nicht in der Beseitigung der äußeren Ursache, sondern in dem Änern der Vorstellung die man darüber hat. Die äußere Lösung geschieht dann nebenbei. Solange man aber nach einer äußeren Lösung sucht, geht man vom grundlegenden Irrtum aus, das es angemessen sei zu leiden. Und die Gründe, die muss man kennen. Und wenn man sie kennt, läßt man sie automatisch los, wenn man ihren illusionären (selbstgemachten) Charakter erkennt. Und wenn Du jetzt daran zweifelst, dann schau mal darauf. Dann sagt Dir Dein Verstand gerade: "Aber bei manchen Situationen/Erfahrungen/Gründen ist Leiden doch angemessen... Da geht es doch gar nicht anders." Du hast Deine Gründe dafür, und das ist normal, ich bin da selbst nicht drüber hinaus, zumindest nicht bei allen "Themen". Aber die Gründe kennt man dann nicht. Man hält an etwas fest, weil man glaubt, das es einfach objektiv "da" ist. Und das ist der Irrtum.

So, doch mehr geworden als ich beabsichtigte... :D

VG,
C.



Weiß ich auch, kenne es ja selbst. Anders zwar, aber ich bin sicher, das die Prinzipien bei allen gleich ablaufen.
 
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hallöchen Dancefloor-Princess:)


Ich weiß wirklich nicht was ich tun soll. Ich überlege ernsthaft, ein Leben zu führen, das ich nicht führen will. Schon bei der kleinsten Abweichung von der "Norm" wird man schief angeschaut bzw. angebrüllt und jetzt kommt das eigentliche Problem: Ich halte das nicht aus.
Ich halte Kritik nicht im kleinsten Maße aus


Ok es sind einige Punkte die bei dir anstehen.

Ich meine aus deinen Zeilen rauslesen zu können, das es dir auch um Anerkennung und Liebe geht, wenn du nicht die Normen erfüllst oder diesen entsprichst, dann wirst du schief angesehen?

Wer sieht dich schief an, was interessiert dich das?

Wenn du zu dir hinter dem stehst was du möchtest, was du tust, dann akzeptiert das auch deine Umweelt, wenn nicht sch...... drauf;-)
 
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