Ein merkwürdiges Fußballspiel.

Liebe Moonlight,

im Prinzip teile ich Deine Interpretation. Sicherlich können die User dieses Forums als eine Gemeinschaft verstanden werden, darüber habe ich auch schon nachgedacht. Vor einiger Zeit hatte ich zu dem Thema Avatar und Co. eine interessante Studie gelesen. Unabhängig davon sind in meinen Träumen schon häufig Elemente aus fremden Träumen aufgetaucht, mit denen ich mich zuvor beschäftigt hatte (die Teilhabe). Ja, ich bin auch der Auffassung, dass es bei dem Lied lediglich um das Hochgefühl geht, gemeinsames etwas schaffen zu können.

@moonlight: Wenn sich jemand durch die starke Präsenz eines anderen eingeschränkt fühlt, hat derjenige ein Problem mit seinem Selbstwert, da sollte derjenige daran arbeiten, statt dass du versuchst, dich zu verbiegen.

Da hast Du völlig recht, aber gerade im privaten Bereich habe ich da leidvolle Erfahrungen gemacht, wie da Menschen mit dieser Präsenz einfach nicht zurechtkahmen. Das erinnert mich an die Geschichte von Jim Knopf, der in der Wüste den Scheinriesen Tur Tur begegnet, vor dem er sich fürchtet und als er näher kam, musste er erkennen, dass Tur Tur eigentlich ein ganz normaler Mensch ist.

Für manche ist nun Tur Tur leider kein Scheinriese, je näher sie ihm kommen, je größer wird er für sie. Das liegt daran, dass sie nicht so sein wollen, wie sie nun einmal sind, sondern größer werden möchten wie Tur Tur. Das Problem dabei ist, dass sie dadurch den Menschen Tur Tur nicht mehr erkennen.

Solche Leute können dann solange an sich arbeiten, solange sie wollen, sie werden in ihrem Selbstwertgefühl immer den Scheinriesen Tur Tur als Maßstab sehen. Sie werden auch nicht verstehen wollen, dass man sie auch so schätzen und liebe kann, wie sie nun einmal sind. Du siehst, dass es per se nicht immer möglich ist, sein Gegenüber einfach sich selbst zu überlassen. :unsure:


Merlin
 
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Lieber Worti,

in meinem Traum ging es nicht um das Fußballspielen an sich, sondern um das Anschauen eines Fußballspieles im Fernsehen. Etwas, das jedoch im Traum selbst nicht stattfand. Dennoch hat der Gedanke, dass ich es mir im Leben manchmal leichter machen sollte, etwas für sich. Ja und dabei spielt auch der Glaube alles regeln und dafür verantwortlich zu sein eine gewisse Rolle. Wenn ich also auf der Veranda zusammen mit einer Mannschaft klar Schiff machen möchte, scheint sich da bei mir jedenfalls schon einmal eine gewisse Einsicht auszubreiten.

Merlin
 
Liebe Moonlight,

im Prinzip teile ich Deine Interpretation. Sicherlich können die User dieses Forums als eine Gemeinschaft verstanden werden, darüber habe ich auch schon nachgedacht. Vor einiger Zeit hatte ich zu dem Thema Avatar und Co. eine interessante Studie gelesen. Unabhängig davon sind in meinen Träumen schon häufig Elemente aus fremden Träumen aufgetaucht, mit denen ich mich zuvor beschäftigt hatte (die Teilhabe). Ja, ich bin auch der Auffassung, dass es bei dem Lied lediglich um das Hochgefühl geht, gemeinsames etwas schaffen zu können.



Da hast Du völlig recht, aber gerade im privaten Bereich habe ich da leidvolle Erfahrungen gemacht, wie da Menschen mit dieser Präsenz einfach nicht zurechtkahmen. Das erinnert mich an die Geschichte von Jim Knopf, der in der Wüste den Scheinriesen Tur Tur begegnet, vor dem er sich fürchtet und als er näher kam, musste er erkennen, dass Tur Tur eigentlich ein ganz normaler Mensch ist.

Für manche ist nun Tur Tur leider kein Scheinriese, je näher sie ihm kommen, je größer wird er für sie. Das liegt daran, dass sie nicht so sein wollen, wie sie nun einmal sind, sondern größer werden möchten wie Tur Tur. Das Problem dabei ist, dass sie dadurch den Menschen Tur Tur nicht mehr erkennen.

Solche Leute können dann solange an sich arbeiten, solange sie wollen, sie werden in ihrem Selbstwertgefühl immer den Scheinriesen Tur Tur als Maßstab sehen. Sie werden auch nicht verstehen wollen, dass man sie auch so schätzen und liebe kann, wie sie nun einmal sind. Du siehst, dass es per se nicht immer möglich ist, sein Gegenüber einfach sich selbst zu überlassen. :unsure:


Merlin


Mal sponti was dazu schreibe, Merlin! :)
Herr Tur Tur ist ein Scheinriese, aber in Wirklichkeit ist er eher zart und klein.
Es gibt aber auch Scheinzwerge.
Das sind die Leute, die sich kleiner machen, als sie sind und da kommt die Angst dann, wenn man näher dran geht. :D
Am besten, man zeigt sich so groß oder so klein, wie man ist, dann gibt 's auch keine bösen Überraschungen. :)

LG :)
 
Zu meiner Freude habe ich anscheinend die ewigen Baustellen in meinen Seelhäusern hinter mir gelassen und bin nun wieder in meinem Bungalow angekommen. Das zeigt mir, dass man in der Traumwelt mit etwas Geduld auf subtile Weise, lästige Dinge verändern kann.

Gestern war ich also wieder in meinem Seelenbungalow. Es war dann zwar auch wieder das große Thema Aufräumen angesagt, aber in einer weitaus angenehmeren Umgebung. Zugegeben auf der Veranda hinter dem Haus war inzwischen alles zugewuchert, da mussten also die Hecken kräftig gestutzt und Unkraut gejätet werden. Einige Freunde gingen mir zur Hand, die ich aber meinem realen Freundeskreis nicht zuordnen kann.

So weit, so gut – wenn ich da nicht zur Eile angetrieben hätte, damit wir rechtzeitig mit der Arbeit fertig würden, um zusammen im Fernsehen ein Fußballspiel ansehen zu können. Merkwürdig an der Geschichte ist aber nun, dass ich mir eigentlich nichts aus Fußball mache und mir so gut wie nie ein Fußballspiel ansehe. Ob wir uns dann letztlich das Spiel angeschaut hatten, weiß ich nicht, denn ich war schon zuvor aufgewacht. Ich dachte noch eine Weile darüber nach, warum ich mich im Traum so richtig auf dieses Spiel gefreut hatte und es mir so wichtig erschien.

Es geht da sicherlich nicht um etwas Weltbewegendes, aber aus reiner Neugier möchte ich der Sache mit dem Fußballspiel doch auf den Grund gehen. Ein paar Denkanstöße wären da sicherlich recht hilfreich.


Merlin

Ich verorte hier einen Humor der unbewussten Sonderklasse :)

Insofern es um die Kunst der Traumdeutung geht, zähle ich dich zur Crème de la crème in Bezug auf die Fähigkeit anderen einen Denkanstoß zu geben. Nicht nur deine Fähigkeit, sondern auch dein Bemühen und deine unermüdliche Einsatzbereitschaft zeichnet dich aus.

Du bist so sehr mit dem Kehricht anderer beschäftigt, um nicht zu sagen abgelenkt, daß du es dir verdient hast, daß dir auch mal andere beim Stutzen deines eigenen Unrats zur Hand gehen.

Da scheint nun einiges zusammengekommen zu sein...deine Bereitschaft, die Leiden anderer zu teilen und zu mindern ehrt dich...doch sei dir bewusst, es ist nicht dein Leid.

So wäre es nun an der Zeit, auch einmal die Freuden, selbst wenn es nicht die eigene ist, zu teilen...doch so sehr du dich darauf auch gefreut hast...du hast nicht nur den Anstoß, sondern das ganze Spiel verpasst.

Vielleicht bedeutet es, zunächst im bungalow richtig anzukommen und den Focus vermehrt auf erfreulich teilbares zu richten, auch wenn dir das schwer fällt.

In Japan sagt man, daß die Lebensspanne die gleiche ist, egal, ob man sie lachend oder weinend verbringt :)

Es scheint als wollte das Unbewusste sagen, daß anderer Träume zu entschlüsseln eine Sache, die eigenen Träume zu erkennen, eine andere ist. Zu wenig Energie auf die eigenen Belange zu richten, erscheint so sinnvoll, als mit der Freude Dritter über ein Spiel mitzueifern, das einem Selbst nicht am Herzen liegt.

Mein Rat: Vergiss die großen Baustellen da draussen und arbeite am Kleinen, dort, wo du wirklich lebst, bzw. (so wie du) leben willst^^
 
Mal sponti was dazu schreibe, Merlin! :)
Herr Tur Tur ist ein Scheinriese, aber in Wirklichkeit ist er eher zart und klein.
Es gibt aber auch Scheinzwerge.
Das sind die Leute, die sich kleiner machen, als sie sind und da kommt die Angst dann, wenn man näher dran geht. :D
Am besten, man zeigt sich so groß oder so klein, wie man ist, dann gibt 's auch keine bösen Überraschungen. :)

LG :)
Liebe Nuzu,

ist das nicht eine tiefsinnige Geschichte, von Michael Ende? Eine Geschichte, aus der nicht nur Kinder etwas lernen können, sondern auch Erwachsene. Interessant ist bei Herrn Tur Tur, dass man in aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten kann, am Ende bleibt da aber immer nur ein Scheinriese.


Merlin
 
Mein Rat: Vergiss die großen Baustellen da draussen und arbeite am Kleinen, dort, wo du wirklich lebst, bzw. (so wie du) leben willst^^
Lieber Holztiger,

mir fällt da eine Erkenntnis Laotses ein:
„Wer andere kennt, ist klug.
wer sich selbst kennt, ist weiße.“


Es gibt aber auch einen Lehrsatz, der da rät, vom Leichten zum Schweren zu gehen. Warum also sollte ich nun bei einer Selbsterkenntnis ausgerechnet im scheinbar Kleinen in mir anfangen? Ich denke, dass ich auf meinem guten Weg bin, weil ich aus den Träumen anderer auch etwas über mich selbst erfahren kann. Sicherlich muss man das alles nicht tun, aber ich schon und das meinetwegen. Wie sagten schon die alten Mönche: „Age, quod agis!“, oder auch „Tu, was du tust!“


Merlin
 
Liebe Nuzu,

ist das nicht eine tiefsinnige Geschichte, von Michael Ende? Eine Geschichte, aus der nicht nur Kinder etwas lernen können, sondern auch Erwachsene. Interessant ist bei Herrn Tur Tur, dass man in aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten kann, am Ende bleibt da aber immer nur ein Scheinriese.


Merlin


Lieber Merlin!

Die Geschichten von Michael Ende liebe ich sehr, denn sie sind alle tiefsinnig! :)
Ich dachte schon oft, dass Michael Ende erleuchtet war.

LG, Nuzu :)
 
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