Ein Leben ohne Gehirn - Sitzt das Bewusstsein im Gehirn?

Begeben wir uns zur Veranschaulichung unseres Denkmodelles doch kurz in die
chirurgische Abteilung der Anstalt ;)
Wir öffnen die Schädeldecke des Perzipienten und haben nach kurzer,
schweisstreibender Beschäftigung mit der Knochensäge die geknackte
Nuss offen vor uns liegen. Natürlich könnten wir jetzt mit dieser grauen
Substanz allerlei Schindluder treiben. Da wir aber unsere Forschung ernst
nehmen, liegt es uns nur daran im Wirrwarr dieser Windungen das Bewusstsein
aufzustöbern. Meinereins fürchtet nur, das auch nach zerlegen des letzten
fetzens der Gehirnmasse kein Bewusstsein aufzufinden sein wird.
Die Greifbarkeit dieses "Bewusstseins" hat uns irgendwie an der
Nase herumgeführt. Aber das macht nichts, denn dem
Perzipienten ist das mittlerweile ziemlich egal ...

Mit meiner Aussage bezog ich mich auf den erfahrbaren Teil, der durch meine Handlungen mir sozusagen greifbar vor Augen geführt wird...
Ich habs vielleicht nicht eindeutig genug formuliert.
Es ist etwas vorhanden, was ein Bewußtsein sozusagen produziert. Meine Neuronen im Gehirn.
Die Seele wird nicht von etwas organischem "produziert".

Demnach ist für mich das Bewusstsein ein chemischer Ablauf im Gehirn.
Man kann heutzutage verschiedene Regionen, die auf Reize von Aussen reagieren, sichtbar machen.
Aber natürlich sehe ich das Bewusstsein nicht, wenn ich die Innereien des Schädels bearbeite...;)


Das würde also bedeuten, das dieses Bewusstsein mit den Zellen zerfällt
sobald die "Rechenmaschine" im Köpfchen ihren "Geist" aufgibt, nicht wahr?

Hat schon mal mit dir ein Hirntoter bewussten Umgang gepflegt?

Wenn ein Mensch an Hydrozephalus erkrankt ist, geben ja nicht alle Zellen ihren Geist auf. Lediglich das Volumen der Hirnmasse reduziert sich auf ein Minimum und das geht so langsam voran, dass noch verbliebene Regionen des Gehirns Funktionen übernehemen können, obwohl diese dafür garnicht vorgesehen sind...
Wenn nun allerdings eine sehr schnelle Zerstörung durch einen Unfall hervorgerufen wird, kann sich das Gehirn nicht so schnell anpassen und die normalen Funktionen der kaputten Regionen "umleiten".
Die Neuronen können also nichtmehr miteinander störfrei kommunizieren und je nach dem welcher Funktionsbereich zerstört ist, der Mensch nichtmehr "geschmeidig" aggieren.




ELIN
 
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Hallo Elin,



lt.neuester Gehirnforschung lässt sich eine Entscheidung im Gehirn "ablesen", noch BEVOR der zum Gehirn gehörende Mensch entschieden hat. ;) Die Wissenschaftler leiten davon ab, daß wir nicht wirklich einen freien Willen haben. Es ist also ein Impuls im Gehirn, der uns sagt, für was wir uns entscheiden werden. Würde man es rein wissenschaftlich sehen, würde also der Gedanke, der Impuls, für das was wir denken, von Außen kommen.

Wie gesagt, nur aus wissenschaftlicher Sicht. Spirituell sähe das wieder ganz anders aus. ;)

Liebe Grüße
Gabi

Hallo Gabi!

So neu ist das garnicht...

In meiner Definition vom Bewusstsein ist dieser Gedankengang schon aufgegriffen.
Deswegen ist meiner Ansicht nach das Bewusstsein die Summe...
Hab ich irgendwas von einem freien Willen geschrieben?
Nein.
Ich schrieb von bewußt...;)
Wie ich schon erwähnte, ist für mich das Bewusstsein ein chemischer Ablauf...

D.h.:

Ich nehme über meine Sinnesorgane Reize aus der Umwelt wahr. Diese Reize werden , um es jetzt mal ganz einfach auszudrücken, in meinem Gehirn verarbeitet.
Z.B. höre ich einen gesprochenen Satz meines Gesprächspartners und nehme Stimmlage, Aussprache, Lautstärke...wahr, dann werden diese durch mein Ohr in bestimmte Regionen meines Gehirns geleitet. (Über den Hörnerv, wobei vorher die Schnecke im Ohr den Schall in einen elektrischen Impuls umgewandelt hat.)
Nun in dem Hörzentrum des Gehirns angelangt, finden verschiedene Abläufe statt, und genau diese Abläufe sind ja VOR dem Bewusstwerden da.;)
Deswegen kann ich laut meiner Anschauung bewusst handeln, demnach ist es für mich greifbar, aber ob es ein freies Bewußtsein ist...


ELIN
 
Hab mal das Video gefunden.Leute die psychiche Probleme haben sollten das nicht sehen^^ http://youtube.com/watch?v=w4yMTrVcQOg

Schöner Film, leider bleibt mir der Sinn der Warnung verborgen...;)

Das unterstreicht nochmal hervorragend meine Ausführung, danke.
Nur das ich eben das Ohr genommen habe und nicht das Auge.
(Ich hoffe doch, das hier jeder etwas Übertragungsarbeit leisten kann...)

Der Schlusssatz gefällt mir aber nicht so ganz. Ich finde ihn etwas unwissenschaftlich...
Da fängt die Gradwanderung an...

ELIN
 
hy, hecktro,

sehr interessant.

Philisophisch wären wir dann "Gottes Traum".


Hatte mal ein Erlebnis, worin ich hier eine Antwort sehe:

Es war nachts, ich war im Garten mit meinem Hund. Schaute zum Nachthimmel, wie weiße Nebelwolken dahinjagdten. Ich hatte mich selbst vergessen!.

Es gab mich nicht mehr. Wie lange (sicher nicht lange) keine Ahnung.

Ich nahm nur noch wahr, ich "blickte" zu mir hinunter (nach meinem Hund, wo ist er denn?), da war alles schwarz, kein Gras unter mir, keine Füße oder Beine, erst Sekunden später, kamen die Bilder wieder, ich war nicht da, war mir meiner aber bewußt!

Dann sah ich das Gras, meine Füße waren da, alles andere war noch "weg", dann waren die Beine da und dann erst wurde ich mir meiner Selbst, meines Körpers bewußt, er war wieder da. Auch mein Hund war wieder da, er lag entspannt neben mir im Gras.

Ich fragte mich damals ehrlich, wo ich denn gewesen bin, also mein Gehirn hinkte da irgendwo hinterher. Dieses Erlebnis konnte ich nie richtig einordnen.

Vielleicht war es auch nur ein magisches-schamanisches Erlebnis, obwohl ich weder das eine noch das andere je praktiziert habe.

Vielleicht hat es auch gar nichts zum Thread zu tun, es fällt mir nur gerade dazu ein.

Liebe Grüße Kosmos
 
D'Accord Elin!

Diese Sicht kann ich mit dir durchaus teilen. Nach meinem Ermessen, ist
das Produkt der Wahrnehmungen und dessen Verarbeitung in der "CPU"
jener Bereich den wir als "Geist" bezeichnen. Dieser widerum fungiert
als eine Art Relaisstation zur Seele, welche die gelebten Erfahrungen
ungefiltert aufnimmt und so ihre "Bibliothek" stetig füllt.

Hat schon mal mit dir ein Hirntoter bewussten Umgang gepflegt?
Passiert mir in diversen Foren tagtäglich ... ;)


Euer, das Leben in allen Variationen ausprobierender, Ischariot
 
Durchaus, auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin, worauf du eigentlich hinauswillst ... ?

Soll das etwa heissen, das sich die Seele irgendwo zwischen den Lungeflügeln
einzunisten gedenkt und besagter Vogel mehr Verstand zu besitzen scheint
als sein allerwertester Kollege eine Etage tiefer? ;)

Keine Ahnung, vielleicht ist es so. Ich finde es nur merkwürdig, daß man nicht auf das Hirn zeigt, wenn doch dort der Sitz des Bewusstseins sein soll.

Wir sollten bei unseren Betrachtungen über den Sitz des Bewusstseins nicht uns selbst vernachlässigen, als diejenigen, die diese Betrachtungen anstellen. Wenn wir ein Hirn sezieren oder Hirnexperimente machen, oder darüber lesen, sind nur wir allein diejenigen, die entsprechende Beobachtungen machen. Auch wenn andere zugegen sind, die ebenfalls Betrachtungen anstellen, so läuft doch alles ausschließlich in unserem eigenen Bewusstsein zusammen und erscheint dort als unser ganz privater Eindruck. Selbst wenn andere unsere Eindrücke teilen, erscheinen uns diese anderen ebenfalls nur in unserem eigenen Bewusstsein. Wir können von nichts sagen, daß es ausserhalb unseres Bewusstseins existiert.

Von daher erscheint es mir zwangsläufig, daß wir unsere Betrachtung auf uns selbst, auf die Betrachtungsfähigkeit selbst ausrichten müssen. Und das können wir, indem wir unser Beobachten genauer unter die Lupe nehmen und untersuchen, wie es genau funktioniert. Denn wenn wir das tun, dann müssen wir einräumen, daß all diese Ideen vom Hirn und dem Bewusstsein allein in unserer eigenen Wahrnehmung erscheinen. Nur wir selbst können uns unserer Beobachtung sicher sein. Was andere beobachten, können wir nur glauben, aber wir sehen deren Beobachtungen nicht so direkt, wie wir unsere eigenen sehen. D.h.: was immer uns für Ideen über den Sitz des Bewusstseins in den Sinn kommen, existieren diese Ideen ausschließlich in unserem eigenen Bewusstsein und es gibt keinen Weg aus dieser Tatsache heraus. Die materialistische Sicht übersieht diesen Sachverhalt, weil sie den Beobachter nicht untersucht. Für die materialistische Sicht ist Bewusstsein darum auch nur eine Funktion oder ein Nebenprodukt der Hirnschwabbelmasse. Wenn man aber den Beobachter in die Forschung einschließt zeigt sich das Problem in ganz anderer Weise, so wie ich es versucht habe darzustellen - und dann ist auch die Suche nach dem Bewusstsein anders. Sie setzt eben nicht mehr in der Materie an, sondern im Bewusstsein selbst.
 
Also ich kann es nur so erklären,dass das Gehirn wie ein Radioempfänger ist.Also wenn wir z.b Radio hören,dann hören wir nicht das Originale,sondern die Kopie davon.Wenn wir etwas sehen,dann sehen wir das was wir von unserer Seele empfangen haben.

So stelle ich mir das auch vor. :)

Ich hab mal vor Jahren eine mega-interessante Doku gesehen. Es ging um eine Frau, die eine schwere Gehirnoperation über sich ergehen lassen musste. Sie hatte einen Gehirntumor, der an einer sehr schwer zugänglichen Stelle war. Von daher mussten sämtliche Hirnfunktionen abgestellt werden. Natürlich ist sie in eine spezielle Klinik dafür gegangen.

Sie wurden also in einen künstlichen Hirntod versetzt. In ihren Ohren waren irgendwelche Stöpsel drin, Verkabelungen, was weiß ich, so dass sie auch nicht mehr gut hätte hören können. Und das Gesicht war sowieso mit einem Tuch abgedeckt, wie es für OP`s ja typisch ist. Also sehen konnte sie demnach auch nichts.

Nach der OP konnte sie alles mögliche beschreiben, was an Gesprächen statt gefunden hatte. Sie konnte auch die Operationsinstrumente genau beschreiben, obwohl die erst nach Einsetzen der Narkose ausgebreitet wurden.


Einer der interviewten Ärzte sagte darauf hin, dass man wohl davon ausgehen müsse, dass das Gehirn ein Empfänger und kein Sender ist. Und dass der Sitz des Bewusstseins nicht im Gehirn läge. Auch wenn das bisher anders gesehen wurde.

Natürlich gab es auch andere Experten, die dazu befragt wurden, und die versucht haben das wissenschaftlich zu erklären, mit irgendwelchen Neuronen, die eben auch nach Einsetzen des Todes noch weiterarbeiten, wie eine Batterie, die noch nicht ganz leer ist. Aber sehr überzeugend fand ich das nicht.
 
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D'Accord Elin! :kiss4:

Diese Sicht kann ich mit dir durchaus teilen. Nach meinem Ermessen, ist
das Produkt der Wahrnehmungen und dessen Verarbeitung in der "CPU"
jener Bereich den wir als "Geist" bezeichnen. Dieser widerum fungiert
als eine Art Relaisstation zur Seele, welche die gelebten Erfahrungen
ungefiltert aufnimmt und so ihre "Bibliothek" stetig füllt.


Tut er das wirklich? ;)

ELIN:)
 
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