Ein Leben in der Natur

Wenn ich aussteige dann aber wirklich. Eigentlich braucht man nur einen 50kg Sack Reis und ein Stück Land.

So kann man schon fast ein halbes Jahr leben und teuer ist das auch nicht. :)
 
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Meinen Traum verwirkliche ich Stück für Stück - allerdings nicht durch Auswandern, sondern hier.

Nach vielen Überlegungen, was denn am Leben in der Natur für mich denn die obersten Prioritäten wären, kam ich darauf, dass es das Thema Autonomie ist, das mich so fasziniert.

Ich werde nicht auswandern, ich habe Kinder hier - also versuche ich, schrittweise an mein Ziel - die Autonomie - heranzukommen. Die Illusion, dass das gänzlich gelingen wird, hab ich mir auch schon abgeschminkt, aber wenigstens teilweise wäre schon schön.

Ich hab eine alte Hütte am Land gekauft, diese in den letzten Jahren völlig renoviert, pflanze inzwischen selbst Gemüse an, möglichst viele Sorten, um draufzukommen, was problemlos wächst und was nur Beiwerk beim Speisezettel sein wird. Jedes Jahr komm ich mehr drauf, was funktioniert und was nicht so gut wächst.

Kartoffeln z.B. sind anfällig für Kartoffelkäfer oder Braunfäule - Kürbisse (Butternut) sind das nicht und können wie Kartoffeln verwendet werden. Oder Topinambur, der außer Wühlmäusen keine Probleme kennt und der auch wie Kartoffeln verwendet werden kann. Darum pflanze ich Kartoffeln zwar auch, aber eine Missernte wird uns nicht gleich verhungern lassen.:rolleyes:

Möglich war das alles jedoch nur durch meinen Job - ohne Kasseninhalt gibts keinen Zement, keine Ziegel, keine Samen für den Garten.

Ich denke, die Richtung der Selbstversorgung braucht Jahre, viele Jahre, ich bin noch lange nicht soweit, komme allerdings jedes Jahr ein Stück weiter an das Ziel. Und dieser Prozess wird sicher noch länger dauern.

Ich hatte früher in meiner Kindheit oft Gelegenheit, das Leben auf einer Almhütte zu genießen. Da gabs Wasser von der Quelle, Plumpsklo, dafür keinen Strom oder Energieformen, die man nutzen hätte können.

Brennesseln vor dem Haus wurden auf dem Steinofen, für den das Holz täglich gehackt werden musste, zu Spinat verarbeitet, Pilze aus dem Wald geholt, Gemüse aus dem Beet...

War schön und karg zugleich, dieses Leben.

Es ist in der heutigen Zeit doppelt schwer, auf Luxus zu verzichten - damit meine ich Strom und Hauserhaltungskosten wie Müllabfuhr, Grundsteuer, Kanalgebühren etc. Darum wird es mir nicht möglich sein, gänzlich zum Selbstversorger zu mutieren.

Aber es wäre schön, zumindestens einen Großteil seines Lebensbedarfs selbst abdecken zu können. Es ist viel Arbeit, das stimmt. Aber auch irgendwie ein schönes Gefühl, wenn (so wie jetzt grade im Herbst) alles, was auf den Tisch kommt, aus dem eigenen Garten stammt und nichts zugekauft werden muss.

"Ein Leben in der Natur" heißt für mich nicht zwangsläufig "da draußen in der Wildnis", sondern bei mir im Garten, der nicht für die Augen, sondern für den Magen verwendet wird.:)

Liebe Grüße
Suena
 
doch Menschen lernen aus Fehlern... ich auch... ich suche längst keine Öko-Gemeinschaft... ich will mitten im Leben stehen... überleben und etwas zum ganzen beitragen... anstatt irgendwo außerhalb eine schöne Welt für sich zu bauen.

Du verstehst doch nicht was ich hier schreibe... wie willst du dann mich als ganzes verstehen.... meine Arbeit mache ich gewiss gut genug... und ob ich Frust oder sonst was habe ist auch meine eigene Sache...

wie gesagt ... steh nicht so auf Eso-Therapiegeschwaffel.
schöne Nacht.

wie bist Du denn drauf...?
 
Schön, Suena, so sehe (und lebe) ich es auch.

ciao, :blume: Delphinium

Ja, ich hatte (leider erst nach meinem Posting) Deinen Beitrag zum Selbstversorgerleben gelesen und musste grinsen wegen der Kartoffelkäferchen...da spricht jemand, der sich bei dem Thema auskennt und weiß, dass einem nichts geschenkt wird, sondern man bereit sein muss, für die Autonomie viel von dem aufzugeben, was einem vorher selbstverständlich erschien.

Da gibts keine Disko, toll lackierte Fingernägel und Designerklamotten...der Tanz findet zwischen den Tomatenpflanzen mit möglichst kurzen Nägeln und in 25 Jahre altem, modisch durch Erdflecken aufgepeppten Schlabberlook, ergänzt durch sexy Gummistiefel statt.:D

Liebe Grüße
Suena
 
Hi,
ich denke ich kann deine traeume sehen und dir sagen ,dass ich sie erlebt habe.
ich habe im paradies gelebt und gearbeitet um herauszufinden das es kein paradies gibt. ich hatte trotzdem eine gute zeit in honduras. wenn ich jetzt nachrichten von der insel bekomme,bin ich froh nicht mehr dort zusein. gewalt,mord,zerstoerrung der natur und der unterwasserwelt...
Wieder hatte ich 4 jahre lang das schoenste leben. wir segelten von america nach europa durch die caribik nach neuseeland. eine super zeit.keine computer nur wenn wir an land waren und unsere familie informierten wo wir waren und wie es uns geht. du lebst mit der natur und die natur lehrt dich. es gab situationen wo ich gern woanders gewesen waere,aber wir haben die situation gemeistert und neptun ist nur etwas aufbrausend um sich dann wieder zuberuhigen und uns delphine und wale zuschicken.
nun sind wir in newzealand und muessen wieder geld verdienen. das ist hier nicht einfach!! die kosten sind hoch, die arbeit ist hart.Aber die natur und der livestyle ist schon toll.ganz anders als in DE
ich habe festgestellt in honduras haben wir auch gearbeitet und ich habe mich auf einen regentag gefreut.man hat mehr pausen gemacht wegen der hitze aber mir haben die jahreszeiten gefehlt.
segeln und nichts weiter tun war ok fuer eine gewisse weile,doch dann habe ich mich auf newzealand gefreut. endlich wieder etwas tun!! endlich mal wieder ins Kino,theater,groessere staedte,licht,menschen,telephon.
hier bin ich nun und ???? die arbeit ist hart,ich freue mich auf den sonntag unseren freien tag.ich habe heimweh nach meiner familie und wieder ist nicht alles rund.
ich bin eben ein ganz normaler mensch. denke ich jedenfalls. moechte all diese erfahrungen nicht missen und denke jeder sollte versuchen einen wohlfuehlweg zufinden. meine erfahrung ist,dass er sich immer wieder veraendert.
ich hoffe ich konnte etwas helfen
liebe sonnige gruesse aus newzealand wo endlich der fruehling anfaengt
Susi

Hallo susisorglos,
danke für Deinen Forumsbeitrag.
Ja das Paradies gibt es nirgendwo, außer man findet es in sich selbst. Was aber nicht heißen soll, dass man für immer und ewig in dem Land leben muss indem man aufgewachsen ist. Jedenfalls habe ich es für mich jetzt herausbekommen. Eine Familie habe ich hier nicht wirllich, d.h. ein Heimwehgefühl werde ich nicht bekommen. Meine Familie ist in der ganzen Welt verstreut und ich bin hier nur ein kleiner "Ableger" und Wurzeln habe ich hier nie "geschlagen".
Ich kann natürlich auch die anderen Beiträge hier verstehen. Vor allem, wenn man "Deutsch" ist, nur mit der Sprache und der Kultur groß geworden ist. Aber Deutschland ist nicht die "Welt", auch wenn die Nationalhymne auf anderes hin verweist.
Ich habe in Deutschland auch bereits "alternativ" gelebt, es ist aber nicht das gleiche und wenn ich es für mich vergleiche, wie ich gelebt habe in meinem "zweiten" Heimatland ist es ein sehr großer Unterschied.
Ich finde es sehr schön und auch mutig, wie Du 4 Jahre Deines Lebens gesegelt bist. Warum auch nicht? Andere leben 40, 50, 60 und mehr Jahre ihres Lebens an einem Ort und an einer Stelle und können sich nicht vorstellen so zu leben. Muss auch keiner. Wir alle haben die freie Wahl so zu leben, wie wir gerne möchten.
Ich schaue mir zum Beispiel tagtäglich das Leben in der Großstadt an. Manchmal bekomme ich wieder einen Arbeitsvertrag für 3 oder 6 Monate, manchmal für ein Jahr oder zwei, dann gibt es wieder Zeiten, wo ich arbeitslos bin. Hier hibt es keinen Lifestyle oder Natur pur. Für ein Zugticket in die Eifel hin und zurück muss man schon 25 Euro hinblättern und es ist viel wenn man vielleicht trotz Arbeit nur 500 Euro im Monat zur Verfügung hat. Hier kann man natürlich auch ins Kino gehen, in die Disko, Klamottenläden gibt es zu hauf- aber es interessiert mich nicht. Es ist "abgegrast" sozusagen und ich bemerke irgendwann kam die Sehnsucht nach "Stille und Ruhe". Ich glaube, dass ging bei mir ca. ab dem 30 Lebensjahr los. Und jetzt denke ich, wird es an der Zeit die Koffer zu packen und weiterzuziehen. Jedem so wie es ihr oder ihm gefällt! ;-)
Einen lieben Gruß aus Deutschland
HH
 
Hallo Du,
also mir war schon immer ein Rätsel wie Menschen in Städten leben können, aber es hätten nicht alle Platz auf dem Lande....ich hab noch nie in einer Stadt gewohnt,würde ich nicht aushalten..
Aber es gibt auch viel Natur in Deutschland und den Umliegenden Ländern..
Neuseeland ist kalt,oder?
Und Kanada ist sehr weit weg, da kostet jeder Familienbesuch viel Geld,ich hab Cousins und Cousinen in Kanada, da wirds im Winter so kalt wie in Russland und die haben Eichhörnchenplagen und so`n Zeug,oder warens Waschbären,weiss grad nicht mehr..:D

Zum mitkommen bin ich leider zu alt , aber ich schick Dir Fresspäckchen..:umarmen:
Die Statistik sagt übrigens,dass viele Auswanderer (prozentzahl hab ich vergessen) innerhalt Vier Jahren in ihre Heimat zurück gehen....

Hallo Du zurück...
ja die Familie..meine Familienbesuche waren schon immer teuer gewesen, weil sie nicht in Deutschland leben...;-)
Zu der Statistik. Ich war einmal beim Arbeitsamt um mich zu informieren, ob ich in meinem Bereich/Ausbildung einen Job bekommen würde. Ich habe dann nachgefragt, ob jemand von denen wieder zurück gekommen ist und wie die sich wieder hier eingelebt haben. Die Arbeitsvermittlerin meinte nur: "Bisher ist noch niemand wieder von denen zurück gekommen!"
Ja, und mit der Heimat. Klar, wenn man Deutscher ist und hier seine Familie hat, ist es die Heimat. Ich bin aber weder wirklich deutsch, noch sehe ich dieses Land als meine Heimat an. ;-)
Mit nichtdeutschen Grüßen
HH
 
ich lebe mein Leben so wie ich es für richtig halte.... menschliches Miteinander hat direkt (erstens) mit MENSCHEN zu tun.... (zweitens) mit der JETZIGEN Zeit etwas zu tun.... es hat nichts damit zu tun etwas mit Natur zu erzwingen und eine frühere Zeit herbei zu zaubern....
es hat etwas mit gescheiter Anpassung an die Entwicklung zu tun....

Wir haben doch nicht nur die Natur um uns herum oder? Wir sind doch keine Urmenschen mehr oder? Wer den Sinn in dem ganzen nicht erkennt der rennt halt zurück zur Natur aus Angst vor Herausforderung der Gegenwart...

wir haben vor allem Beton... Stahl... Glas... Städte... und all den damit verbundenen Chaos.... und damit sollten wir lernen klar zu kommen... darin die Entwicklung zu suchen... in der Moderne.. und nicht in der Vergangenheit...
sonst ist alles nach dem Muster "früher war alles besser"

Schön, dass du meine Threads dir gemerkt hast... bemerkenswert...
kannst sicherlich auch noch mehr finden... über dies und das...
doch Menschen lernen aus Fehlern... ich auch... ich suche längst keine Öko-Gemeinschaft... ich will mitten im Leben stehen... überleben und etwas zum ganzen beitragen... anstatt irgendwo außerhalb eine schöne Welt für sich zu bauen.

Du verstehst doch nicht was ich hier schreibe... wie willst du dann mich als ganzes verstehen.... meine Arbeit mache ich gewiss gut genug... und ob ich Frust oder sonst was habe ist auch meine eigene Sache...

wie gesagt ... steh nicht so auf Eso-Therapiegeschwaffel.

nimms bitte nicht persönlich... ich tick halt so.
....
in diesem Sinne
schöne Nacht.

Dann solltest Du aber schleunigst Deinen Job wechseln. Ich steh nämlich nicht auf "rumgeprolle" und sowas sucht Adressen von Lebensgemeinschaften...:confused:
 
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ja die Familie..meine Familienbesuche waren schon immer teuer gewesen, weil sie nicht in Deutschland leben...;-)
Zu der Statistik. Ich war einmal beim Arbeitsamt um mich zu informieren, ob ich in meinem Bereich/Ausbildung einen Job bekommen würde. Ich habe dann nachgefragt, ob jemand von denen wieder zurück gekommen ist und wie die sich wieder hier eingelebt haben. Die Arbeitsvermittlerin meinte nur: "Bisher ist noch niemand wieder von denen zurück gekommen!"

Nunja, das erklährt sich wahrscheinlich dadurch, dass zurückgekommene gar nicht zum Arbeitsamt gehen,da es kein Geld gibt, jedenfalls bin ich nach 12 Jahren Auslandaufenthalt nicht zum Arbeitsamt gegangen, die wissen also niochts von meiner Rückreise, auch wenn ich die ,damal Vier Jahre Statistik, überschritten habe...:)
Ich denke, es ist so,wie irgendwo in diesem Thread gelesen,es ist überall das gleiche, Natur gibts überall und menschen sind überall gleich, denn man nimmt ja das Wichtigste, sich selbst, mit...!...so gesehen gibt es nur Ideale Orte oder eben keinen.

Ja, und mit der Heimat. Klar, wenn man Deutscher ist und hier seine Familie hat, ist es die Heimat. Ich bin aber weder wirklich deutsch, noch sehe ich dieses Land als meine Heimat an. ;-)
Mit nichtdeutschen Grüßen

Achso ja, stimmt, das kann schon heftig in die Weite ziehen, ich denke Du kannst da gar nichts falsch machen,die Welt liegt Dir zu Füssen, solange man noch jung ist sollte man sie sich ansehen und seinen Platz zum Ausruhen suchen....mit schweizerischen Grüssen, da endlich angekommen nach vielem hin und her reisen...:)
 
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