Ein Leben im Luxus

Naja, als Mensch gehört man ja biologisch zu den Säugetieren. Aber ein Eichhörnchen ist ein Eichhörnchen, ein Wolf ein Wolf und ein Mensch eben ein Mensch! Oder?

Ja, vielleicht ... meinetwegen, tragen wir uns eben selbst in einem biologischen Kalender ein und nennen wir uns selber Menschen. Vielleicht hat Gott selbst uns diesen Namen eingegeben, bevor wir begannen zu erwachen. Aber ob ich mich Mensch nenne oder Quaximaxi ändert nichts am Lauf der Welt. Ich gehöre einer Art an, die aus der Überlieferung angeblich weiß, die Krone der Schöpfung zu sein. Aber was ist ein Mensch jetzt? eine tierart, die am Ende ihrer Entwicklung angekommen ist? Naja, wenn ich mich so umschau in der Welt, bin ich guter Dinge, dass die Reise noch nicht zu Ende ist.

Und drum will ich runter zum König, der die Krone trägt. Weil der weiß, wies weiter geht. Das wär ja wirklich schlimm, wenn die Perlen in einer Krone schlauer wären, als der Kopf der sie trägt.
 
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Is doch gerade noch so verständlich, hoffe ich?

Als Perle in der Krone der Schöpfung will ich nach unten, zum König, direkt in seinen Kopf werde ich mich bohren, weil der weiß am ehesten, wies weitergeht, mit mir und der Welt. Ihn will ich befragen, er soll es mir sagen. Und ich nehm an, dass der König die Krone auf dem Kopf trägt und nicht drauf sitzt, denn dafür gibts ja andere Möbel.

Und das der Weg nach unten einfach und unbeschwerlich ist, das ist auch nur ein Gerücht.
Ich hoffe, dass ich nicht scheitern werde und bete für mich selbst.
Nach unten, zum König unter der Krone und nach Oben, zu seinen Träumen.
 
Jetzt wollt ich eine Liste schreiben mit "Dingen", die ich brauche, ehrlich und ohne Pseudoesomärchengeschwaffel vom Froschkönig unter der Perlenkrone und bemerke, dass ich gar nicht in der Lage bin, drüber nachzudenken, was ich brauche, weil ich ja alles habe, was ich brauche und noch ein gutes Stück mehr.

Also mir fällt im Moment nichts ein, was mir noch fehlt ... an Dingen, meine ich jetzt. Das ich mich freuen würde, wenn Schrödi wieder mal ein paar Tage auf Besuch käme, das is ja was anderes. Schrödi is ja kein Ding.

Ich habe zu viel, viel zu viel an Luxusgütern, aber ich will mich jetzt noch nicht von ihnen trennen, weil sie mir manchmal doch den Alltag in der grauen Stadt bereichern und verzieren.
Aber wenn es soweit ist, werde ich sicher bereit sein, mich von diesen Dingen zu trennen.
Davon geh ich mal aus.
 
Ja, Zufriedenheit is gut.

Meine eigentliche Frage wäre ja demnach gewesen: kann man einem Menschen, der offensichtlich an seiner inneren Unzufriedenheit leidet, den es regelrecht zerreißt, irgendwie helfen? :dontknow:

Ja, vielleicht. Wenn Du es schaffst, sie dahin zu bekommen, daß sie begreift, daß die Welt jetzt nicht unter geht. Und das es im Prinzip nur eine Frage der Gewohnheit ist. Wenn sie jetzt nicht mehr mit dem Auto fahren kann, muß sie die Bahn nehmen. Das mag erstmal furchtbar unangenehm sein (?), aber irgendwann wird sie es akzeptieren. Was bleibt ihr auch übrig? Oft ist es ja so, daß man vergißt, was einst war, und sich nicht mehr so recht vorstellen kann, wie sich das anfühlte. So wird auch sie früher oder später in ihren neuen "Trott" fallen.

Zum anderen kann sie sich auf das konzentrieren, was sie noch hat (Gesundheit? eine Wohnung? was zu essen? ???), und nicht auf das, was ihr nun fehlt.

Hat sie ihren Job verloren? Dann besteht ja Hoffnung, daß sie einen neuen findet und es irgendwann wieder aufwärts geht.

Vielleicht kann sie ein wenig über Buddhismus oder Yoga lesen. Was "Anhaftung" und "die Entstehung von Leid" betrifft. Da findet man genügend in der Bibliothek, im Netz - es müssen also keine neuen Bücher gekauft werden.

Viel Glück.

Kaji
 
Vielleicht gibt es ja gar keinen König? Obwohl, schlecht wäre es nicht. Aber er müsste schon was taugen! :)

Ich vertraue dem König. Er ist gut, er denkt den ganzen Tag nur an seine störrischen Perlen in der Krone und er achtet sehr darauf, dass keine verloren geht.
Davon bin ich überzeugt.

Warum ich überzeugt bin? Das weiß ich nicht :D
Aber ich weiß, warum ich runter will, zum König.
Weil ich nicht mehr so planlos auf seinem Kopf rumkullern will,
sondern wissen will, was ich tu. :lachen:
 
Liebste aller Evas,

meine Hochachtung vor deiner Offenheit und deiner Disziplin, an die Dinge heran zu gehen, ist dir gewiss.
Disziplin ist ja etwas, das mir ja zur Gänze fehlt.
Also das mit dem Drittel vom Ersparten für Luxus ... ich meine, die Einteilung, das finde ich sehr diszipliniert.

Ich war in meinem Leben noch nichtmal in der Lage, mal ein wenig was anzusparen,
musste immer das Geld so rauswerfen, wie es reingekommen ist.
Das war fast wie ein Zwang.

Aber deine Offenheit ist sehr gefährlich, liebe Eva.
Ich ahne, dass gleich die ersten Tierschützer auf dem Plan erscheinen werden.
Ich kann als Mischkostvernichter bestenfalls gerade mal meinen fallweisen Hunger auf Fleisch verteidigen.
Wenn sie jetzt über dich wegen dem Pelzmantel herfallen, kann ich dich gar nicht erretten :rolleyes:

Hallo Monki,

Die lieben Tierschützer bekommen ihn ja Gott sei Dank nicht mehr zu Gesicht. Er hängt ganz brav im Kasten und ich trage lieber die leichten Steppmäntel mit Daunen innen.

Als die Tierschützer seinerzeit mit Klingen und Sprays unterwegs waren, saßen mir in der Straßenbahn welche gegenüber. Und was glaubst, was sie flüsterten? Ob wohl mein Pelz echt wäre. Es war eine semmelfarben eingefärbte Nutriajacke. Sie dürften zu unsicher gewesen sein. So war mir eine Atacke höchstwahrscheinlich erspart geblieben.

Glück muss man haben!

Und was die Disziplin anlangt, wurde ich so erzogen. Auch mein Beruf erfordert viel Disziplin, aber nicht nur das.

Heute lass ich schon öfter 5 grad sein. Irgendwetwas muss man ja von seiner "Reife" haben, wenn schon......... Na Du weißt, was ich meine.

Dem großen Philosophen meine

Ehrerbietung

eva07
 
Ja, vielleicht. Wenn Du es schaffst, sie dahin zu bekommen, daß sie begreift, daß die Welt jetzt nicht unter geht. Und das es im Prinzip nur eine Frage der Gewohnheit ist. Wenn sie jetzt nicht mehr mit dem Auto fahren kann, muß sie die Bahn nehmen. Das mag erstmal furchtbar unangenehm sein (?), aber irgendwann wird sie es akzeptieren. Was bleibt ihr auch übrig? Oft ist es ja so, daß man vergißt, was einst war, und sich nicht mehr so recht vorstellen kann, wie sich das anfühlte. So wird auch sie früher oder später in ihren neuen "Trott" fallen.

Zum anderen kann sie sich auf das konzentrieren, was sie noch hat (Gesundheit? eine Wohnung? was zu essen? ???), und nicht auf das, was ihr nun fehlt.

Hat sie ihren Job verloren? Dann besteht ja Hoffnung, daß sie einen neuen findet und es irgendwann wieder aufwärts geht.

Vielleicht kann sie ein wenig über Buddhismus oder Yoga lesen. Was "Anhaftung" und "die Entstehung von Leid" betrifft. Da findet man genügend in der Bibliothek, im Netz - es müssen also keine neuen Bücher gekauft werden.

Viel Glück.

Kaji

Danke, dass du auf meine eigentliche Frage zurück kommst.
Ja, das mit der Gesundheit passt besonders gut.
Dieser Mensch lernt viel durch Krankheit, auch körperlich, soviel kann ich erkennen und das ist eben nicht wirklich lustig anzusehen.
Mir selber gings oder gehts auch heute noch ähnlich, nur ich weiß es, dass ich aus Symptomen etwas gewinnen kann
und sei es der Umstand, dass sie mich zu Ruhe bringen aus gewohnten Bahnen reissen,
und ich besser reflektieren kann, was schief läuft und wies besser ginge.
Mit esoterischer Literatur ist sie aber leider nicht zu erreichen.

Aber genug, ich muss mich darauf besinnen, dass ich hier über einen Dritten schreibe.

Liebe Grüße
Monk
 
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Nein, ich schreibs nochmal hier her, wie ich auf diese dämlichen Fragen kam ... ganz einfach, weil ich heute gesehen hab, wie eine Freundin unter ihrer Unzufriedenheit regelrecht leidet. Nicht, an dem Umstand das sie kein Auto hat, sondern an ihrer Unzufriedenheit.

Regelrecht leidet, dass ich den Wunsch verspürt hätte, ihr zu helfen, aber ich nicht gewusst habe, wie.

Wenn sie kein Auto hat, wird sie zu Fuß unterwegs sein...

DAS beste Mittel für sexy Oberschenkel und einen knackigen Po ist zu Fuß gehen.

Durch das Marschieren wird mehr Luft in ihre Lungen gepumpt, der Kreislauf angeregt, die feinsten Gefäße in ihrem Körper werden optimal mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, sie regenerieren sich, sogar die Hautzellen werden straffer, weil sie besser durchblutet werden, die Haare wachsen kräftiger und glänzend, weil auch die Haarwurzeln besser versorgt werden.

Die Seele atmet auf durchs Gehen - die Laune wird besser, die Augen glänzen dadurch mehr - sie wird letztendlich so attraktiv dadurch, dass es kaum mehr zum Aushalten sein wird.:)

Durch das zu Fuß gehen kommt sie mehr in Kontakt mit ihrer Umwelt, wird mehr Keimen und Umweltinformationen ausgesetzt - das Immunsystem wird dadurch bestens trainiert - und sie lernt vielleicht auch interessante Menschen kennen, die sie sonst niemals gesehen hätte...

...und irgendwann wird sie diesen Zustand so sehr lieben, dass sie nie wieder bewegungslos in einem unkommunikativen, cellulitefördernden, gesundheits- und attraktivitätsschädigendem Blechkanister sitzen will.;)

Sag ihr, dass sie Glück hat. Sie muss es nur wahrnehmen.:kiss4:

Liebe Grüße
Suena
 
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