Ein heikles Thema!

ELLA

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Hallo zusammen! :kiss3:

Es wird so oft gesagt, die Kinder sind der Spiegel unserer Seelen, oder?

Wenn nun ein Kind, sich aggressiv verhält, aufmüpfig ist, einfach den Rahmen sprengt...( den die Gesellschaft mal so festgelegt hat ).....

Wer brauch dann HILFE????

Die Eltern, weil sie ja im unterbewussten etwas weitergeben......oder das Kind?

:schaukel:

:kiss4:
 
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Hi

das ist wirklich heikel.
Ich habe mal über ein ähnliches Thema nachgedacht.

Wenn jemand etwas schlechtes tut, wer denn dann eigentlich schuld ist, dass derjenige sich so verhaltet und demnach zur Verantwortung gezogen werden müsste?

Ein Beispiel: Ein Junge geht zu seinem Hund und tritt ihn. Eigentlich ist das böse und müsste bestraft gehören.
Vielleicht aber wars so dass der Junge von seinem Vater vorher wegen einer Nichtigkeit geschlagen wurde, und der Junge lässt an dem Hund nun seine Wut und Enttäuschung aus, denn eigentlich ist er ja gar nicht böse, und würde den Hund ohne Grund nie treten.
Gehört dann der Junge oder dessen Vater zur Verantwortung gezogen?

Der Junge? .... wieso? Er kann ja nichts dafür dass er selber schlecht behandelt wurde, und nun seine Wut am Hund auslässt, er weiss es eben nicht besser, muss vielleicht irgendwo seine Agressivität rauslassen bevor er sie gegen sich selbst richtet...

Der Vater? .... geht eigentlich auch nicht, denn der hat sicherlich auch nicht ohne Grund den Jungen bestraft, vielleicht hat er von weiter oben; seinem Chef... oder sonst wem; ebenfalls seine Abreibung bekommen, oder ist sein Leben lang so gedrillt worden dass er ebenfalls nicht weiss was richtig und was falsch ist...

So könnte diese Kette ewig weitergehen, im Grunde ist jedes Verhalten nur die Ursache eines vorangegangene/m Ereignisse/s.

lG
 
JoyeuX schrieb:
Hi

das ist wirklich heikel.
Ich habe mal über ein ähnliches Thema nachgedacht.

Wenn jemand etwas schlechtes tut, wer denn dann eigentlich schuld ist, dass derjenige sich so verhaltet und demnach zur Verantwortung gezogen werden müsste?

Ein Beispiel: Ein Junge geht zu seinem Hund und tritt ihn. Eigentlich ist das böse und müsste bestraft gehören.
Vielleicht aber wars so dass der Junge von seinem Vater vorher wegen einer Nichtigkeit geschlagen wurde, und der Junge lässt an dem Hund nun seine Wut und Enttäuschung aus, denn eigentlich ist er ja gar nicht böse, und würde den Hund ohne Grund nie treten.
Gehört dann der Junge oder dessen Vater zur Verantwortung gezogen?

Der Junge? .... wieso? Er kann ja nichts dafür dass er selber schlecht behandelt wurde, und nun seine Wut am Hund auslässt, er weiss es eben nicht besser, muss vielleicht irgendwo seine Agressivität rauslassen bevor er sie gegen sich selbst richtet...

Der Vater? .... geht eigentlich auch nicht, denn der hat sicherlich auch nicht ohne Grund den Jungen bestraft, vielleicht hat er von weiter oben; seinem Chef... oder sonst wem; ebenfalls seine Abreibung bekommen, oder ist sein Leben lang so gedrillt worden dass er ebenfalls nicht weiss was richtig und was falsch ist...

So könnte diese Kette ewig weitergehen, im Grunde ist jedes Verhalten nur die Ursache eines vorangegangene/m Ereignisse/s.

lG
das ist ja wohl ein bischen ein bloedsinn, oder ?

kinder sind kinder, erwachsene sollten erwachsen sein. deshalb ist man ja auch erst ab 14 (glaub ich) strafmuendig.
 
Vergebt ihnen denn sie wissen nicht was sie tun
oder Unwissenheit schützt vor Strafe nicht....
Beispiel:Jungs werden so erzogen schneller,fitter ,stärker und schlauer sein wie andere....das ist gut.....Mitgefühl und weinen ist nur für Schwächlinge.
Haben nun die Eltern schuld wenn der Bengel rücksichtslos ist und ohne
Hilfsbereitschaft für andere?Das Alter spielt natürlich auch eine Rolle.
Kann ich im Moment nicht so einfach beantworten...
LG
 
In der Therapie ist die gängige Überzeugung, daß man einem Kind nur sehr bedingt helfen kann, wenn nicht das familiäre Umfeld mit einbezogen wird. Eltern und Kinder wachsen aneinander - ich glaube nicht dass es einen Schuldigen gibt, aber den Hebel beim Kind anzusetzen, das noch in Abhängigkeit zu den Eltern steht, ist Unsinn.

Letztens traf ich einen Mann, der von seiner Tochter erzählte und dass die irgendwann anfing zu klauen, tagelang wegblieb usw. Dieser Mann war ein ganz lieber, total herzlicher Mensch, aber er hatte keine persönlichen Konturen, da gab es keine Grenzen, ich hatte den Eindruck seine Grenzen lösten sich in der Umgebung auf, da war nichts zum festhalten für ein Kind, keine Klarheit, keine Vorgaben, Hilfen, Geländer, Stützen, die ein Kind in seiner Entwicklung braucht und von daher war ich nicht verwundert über die Entwicklung seiner Tochter, die halt nach Grenzen suchte, nach Regeln, nach klaren Beschreibungen der "Welt" in der sie ihren Platz suchte.

Wenn ein Kind einem anderen Lebewesen Schmerz zufügt, ist es ganz wichtig mit ihm über Schmerz zu reden, ihn zu fragen ob er weiß was Schmerz ist, ob er ihn kennt und wenn ja woher - anstatt ihn mit einer Moralpredigt über sein Verhalten in den Boden zu rammen.

Liebe Grüße Inti
 
Hi

Hilfe braucht dann die Gesellschaft und das System in welchem wir leben. Es ist ja nunmal so, dass wir unser gesamtes Handeln und unser gesamtes Leben (die einen mehr und die anderen weniger) nach diesem uns aufgezwungenen System richten. Und dieses wirkt sich gerade durch seine teils massiven Einschränkungen stark auf unser Familienleben aus und trifft damit von Geburt an die "Schwächsten", unsere Kinder.

Warum sollte ein Kind denn aufmüpfig werden, wenn nicht wegen der mangelnden Aufmerksamkeit oder der Gefühlskälte von Seiten der Eltern? Von Eltern welche heute, wenn sie grad nicht zu den Reichen gehören, Tagtäglich um ihre Existenz und das Überleben der Familie bangen müssen und desswegen meistens beide arbeiten und ein Teil wahrscheinlich sogar einen Zweitjob ausführen muss. Da gibt es spannungen zwischen Mann und Frau welche dem Kind nicht verborgen bleiben. Geschweige denn, dass viele Familien gezwungen sind, ihr Kleinknd Halbtags in einen Hort zu geben - Elternliebe gibts da nicht, selbst wenn sich die Menschen da noch so viel Mühe geben für die Kleinen. Ich bin mir durchaus bewusst, dass das nicht auf alle Familien zutrifft, aber auf sehr viele welche mir bekannt sind.

Später dann kommt der schulische Leistungsdruck auf sie zu - eine Sache welche oftmals lächerlich gemacht wird. Es heisst immer, Druck hätte es schon immer gegeben und man müsse den halt ertragen können, hätte man ja schon immer gekonnt. Aber dieses Denken von wegen nur der Beste bringe es zu etwas ist ganz und gar nicht Förderlich für uns Menschen. Und so lehrt man den Konkurrenzkampf und das Leistungsdenken schon im Kindesalter. Denkt ihr das sie damit umgehen können? Können wir erwachsene es? Macht es uns glücklich? Mich nicht.

In der Freizeit wird dann oftmals ferngesehen, Videospiele gespielt oder irgendwo rumgehangen und eventuell rumgepöbelt. Es wird geflucht, geraucht und somit die Welt der Erwachsenen imitiert. Kreativ sind viele nicht mehr und wenn, dann oft im nicht förderlichen Sinne indem sie etwas kaputtschlagen oder sonstwie verunstalten. Ein Spiegel unserer Lebensweise.

Ich glaube wir sollten langsam mal einen Gang runterschrauben und unseren Fokus darauf einstellen, was wirklich wichtig ist. Wir müssen aus unseren Gefängnissen ausbrechen, unsere Ketten ablegen und dafür einstehen, wer wir sind. Wir müssen das System anpassen. Anpassen an die Liebe und die Menschlichkeit und das Leben an die erste Stelle setzen. Wenn wir das schaffen werden auch die Kinder wieder das sein können, was sie eigentlich sein möchten: verspielt, voller herzlichkeit und freude, kreativ und glücklich. Und wir könnten auch wieder so sein, glaube ich. :banane:
 
wohl oft beide...

die frage ist m.e. ja...
WER braucht WAS...von WEM...und WARUM ?

sprich..wer hat den leidensdruck...welchen ?

oft hat man den wunsch, andere mögen bitte "reapariert" werden, damit es einem selbst besser geht. (was okay ist, doch sollte es offen gelegt werden.)
eine gute möglichkeit für eltern, um offen über ihre ängste, bedürfnisse und wünsche zu sprechen.

und...man hat den eindruck, das kind reagiert innere konflikte aus. ein guter grund um hin zu sehen, hin zu spüren...zu den ängsten, wünschen und bedürfnissen des kindes.

ist das kind noch klein, kann es noch nicht sehr reflektiert sein im ausdruck, dennoch viel sagen und zeigen.

und ich denke...man muss nicht in jedem fall ein problem daraus machen (oh gott, da ist etwas schlimm,...)...
sondern kann und darf es durchaus als chance begreifen, sich selbst und die kinder wieder bewusster wahr zu nehmen, mehr wieder in kontakt zu gehen, aufeinander in diesem offenen sinne vermehrt zu reagieren.
 
Jovannah
und ich denke...man muss nicht in jedem fall ein problem daraus machen (oh gott, da ist etwas schlimm,...)...
sondern kann und darf es durchaus als chance begreifen, sich selbst und die kinder wieder bewusster wahr zu nehmen, mehr wieder in kontakt zu gehen, aufeinander in diesem offenen sinne vermehrt zu reagieren.
ich halte es für wichtig, nicht Schuldige zu suchen die man an den Pranger stellen kann, sondern Prozesse, Bedürfnisse und Erwartungen offenlegen wie du auch sagst und nach Veränderungsmöglichkeiten zu suchen. Viele Eltern haben Angst der böse Vater die böse Mutter zu sein und schauen deshalb erst gar nicht hin oder erst wenn es nicht mehr geht. Aber das ist halt typisch für unsere Gesellschaft, es geht ums Verurteilen, darum den Bösen festzunageln, anstatt Fehler anzuerkennen und aus Fehlern zu lernen und auch ums verzeihen geht es dabei.

liebe Grüße Inti
 
da stimme ich dir sehr zu.

die frage ist eben...will man be/ver-urteilen, oder unterstützen bei veränderungen, die sich positiv auf alle auswirken können.

und ich denke auch, diese frage kann und darf man sich als elternteil auch immer wieder mal stellen. ;-)
denn wie oft "verwickelt" man sich selbst in schuldgefühle, macht sich dadurch klein und starr (und manipulierbarer *g*)...was wieder den natürlichen, offenen zugang zum kind bremst....und konstruktive handlungen ebenso.

eltern sind eben auch menschen, müssen lernen dürfen...da ist nichts perfekt. und jede beziehung ist ein immer währender entwicklungsprozess...so natürlich auch der zwischen
mutter/vater und kind.
 
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okidoki schrieb:
Beispiel:Jungs werden so erzogen schneller,fitter ,stärker und schlauer sein wie andere....das ist gut.....Mitgefühl und weinen ist nur für Schwächlinge.
LG

hallo !!

WER sagt, dass jungs so erzogen werden ????????
ich habe einen jungen (mittlerweile fast 20) und ein mädchen (15) und habe BEIDE GLEICH erzogen !!!

ein junge muss fitter, stärker, schneller und schlauer sein als ein mädchen??
das habe ich ja noch nie gehört !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

könntest du mir das bitte mal erklären, wie du auf das kommst ?????

lg und winke
die lilaengel
 
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