Ein gesunder Staat...

Ich sagte im Bundespräsidenten-Thema, ein gesunder Staat ermöglicht in meinen Augen allen seinen Bürgern, ihre Talente zu leben.
ich sehe da nicht nur den staat in der verantwortung, sondern nicht zuletzt jeden menschen, der ein kind in die welt setzt.
ein mensch, der in seinen indivuellen talenten gefördert wurde - von eltern, gesellschaft und staat - wird ein zufriedener mensch werden, der letztlich freiwillig dankbar sein wird dafür.
aber das irrende denkmuster beginnt ja schon in der keimzelle.
eltern schenken einem kind das leben - heißt es so schön.
in wirklichkeit erfüllen sich eltern - im besten fall - einen eigenen wunsch - den kinderwunsch -
einen wunsch, der mit der verantwortung verbunden ist das kind in seinen individuellen talenten so gut wie möglich zu fördern und nicht dankbarkeit einzufordern.
das einfordern ist der knackpunkt.
ich habe absolut nichts gegen dankbarkeit - aber sie sollte ein geschenk sein, das nicht fordert, wird aber nur dann ein solches sein, wenn die dankbarkeit nicht eingefordert wurde.
nur ein solches umdenken wird nach meiner meinung glücklichere menschen groß werden lassen, die auch sehr viel mehr - individuell und ihren begabungen entsprechend - für das gemeinwohl beitragen werden.
der staat sind wir alle - und er ist so 'gesund' oder 'ungesund' wie die psychische gesundheit des einzelnen.
 
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Ja, weil das die Gesellschaft so beschlossen hat. Natürlich gibt es auch in dem Bereich jede Menge an Menschen, die sich bereichern. Das ist aber noch kein Grund, das gesamte System in die Tonne zu treten.
Denn deine Ahnen sind einen langen Weg gegangen, um überhaupt dieses System (mithin eines der besten Sozialsysteme weltweit) aufzubauen.

weil das irgendjemand beschlossen hat, hat man doch kein Recht mich dafür zu belangen.

Ich glaube es gibt viele Beipsiele in der Geschichte, in der dieser kollektive Wille zu Mord und Totschlag im schlimmsten Fall, aber in jedem Fall zu Unrecht geführt hat.

Und auch meinen Ahnen Schulde ich nichts, weil ich mein Eigentum bin. Mich zwingt nichts und niemand mich mit meiner biologischen Linie verbunden zu fühlen, oder verpflichtet zu sein, was nicht heißt, dass ich nicht ein inniges Verhältnis mit meinen Eltern und Großeltern pflege. aber das tue ich, weil ich sie liebe und aus keinem anderen grund.


Wieso? Wenn Du deine Staatsbürgerschaft aufgibts, dann gibst Du ja nichts von deinem Eigentum auf, auch keine Menschen. Sondern Du erklärst ja nur, dass Du nicht mehr zu diesem Staatsgebilde gehörst. Was aber nichts daran ändert, dass Du natürlich trotzdem für die Leistungen die dir ein Staat bietet dann halt provat bezahlen musst. Aber Du kannst dann völlig frei entscheiden, ob Du bezahlen möchtest oder lieber krank bleiben willst.

aber ich unterliege dennoch den Gesetzen und der Herrschaft der Bürokraten. Es ist mir eben nicht gestattet mit meinen Eigentum zu machen und eigentum anzuschaffen was ich will

Der Staat ist die Gesellschaft. Wenn Du das nicht verstehst, dass ist jede Diskussion ziemlich sinnlos. Du kannst von mir aus gegen das politische System sein, das Teil dieses Staates ist. Aber Der Staat ist das Volk, das sind alle Menschen die in diesem Staat leben.

nein. Der Staat ist bloß die Ordnung einer Gesellschaft, die Form wenn du so willst. Auch ich argumentiere für eine bestimme Form dieser Gesellschaft, die jedoch mit dem Staat nichts mehr zu tun hätte, weil ihre Abhängigkeiten auf Freiwilligkeit beruhten. Ich spreche nicht von Gesetzlosigkeit und nicht von Eremiten-tum, sondern von der Loslösung einer durch die Bürokratie aufrechterhaltenen Zwangsgemeinschaft, die sich an einer Gruppe von Menschen labt.
Und lieb, wenn ich "von dir aus" gegen das Polit-establishment sein darf. Na dann ist ja alles geregelt, weil da wo ich leben möchte, es soetwas wie Politiker nicht mehr braucht, es sei denn man unterwirft sich ihnen und ihrer Expertise freiwillig.

aber um auf oben nochmal zurückzukommen: Staat bedeutet nach einer bekannten Definition Gewalt und die Möglichkeit sie durchzusetzen, Gehorsam zu finden, etc.
society meint aber die sozialen Beziehungen zwischen Individuen, die nur so lange Bestand haben müssen, solange sie Vorteile für ihre Mitglieder haben, oder dieses Gefühl erzeugt werden kann. Der Staat hat es geschafft dieses Gefühl für sich zu beanspruchen und darauf baut seine Macht auf. wäre es allein die rationale Überlegung, wäre es allein der Vorteil den der Staat bringt, würden wohl die wenigsten Menschen freiwillig mitmachen.

Natürlich müssen sie das. Wenn Du jemanden zu dir einlädst, dann hättest Du ja auch gerne, dass er sich deinen Vorstellungen gemäß verhält, oder? Dir nicht auf den Teppich pinkelt und die Blumenvase austrinkt doer mit Essen um sich wirft.

Selbstverständlich lade ich nur jemanden in mein Haus ein, zu dem ich vollstes Vertrauen habe. aber es liegt ein Kategorienfehler vor, wenn du die Privatheit deiner räumlichkeiten und deine Gastgeberschaft mit dem Staat und seinen Gesetzen gleichsetzt. Denn zum gegenwärtigen Zeitpunkt darf ich in meinen Räumlichkeiten nicht machen was ich möchte, weil der Staat es mir verbietet, was mit deiner Metapher gesprochen bedeutet, dass da jemand in meinem Zimmer steht, der mir auf den Teppich pinkelt und die Blumenvase austrinkt!

Natürlich sind auch kleinere Gruppen als Staaten Gesellschaften. Das Problem ist nur, dass sie gegenüber der größeren Gruppe Staat nicht überleben können, und daher entweder assimiliert oder vernichtet werden (siehe die Indostämme in Südamerika). Je grösser ein Gebilde ist, desto mächtiger ist es. Und letztendlich wird halt Macht = Gewalt angewendet um die Interessen durchzusetzen.

ja. Und das gefällt dir?

Selbstorganisation funktioniert nur in kleinen Gruppen. In der Dimension eines Staates muss es eine gemeinsame steurende Intelligenz geben, die die Richtung vorgibt. Oder warum glaubst Du, haben sich die existierenden Systeme genau so entwickelt, wie sie jetzt sind.

steuernde Intelligenz? am "linkslinken Honigtopf" genascht? Du denkst die Systeme haben sich so entwickelt, weil eine steuernde Intelligenz das berechnet hat? ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.

Nein, natürlich musst Du nicht gehen ... der Staat ist ja sozial. Du darfst auch bleiben ... nur musst Du halt auch mit den Konsequenzen leben, die es gibt wenn Du deinen Anteil am Staat nicht erfüllst.
Bei deinem Ideal ... einem kleinen Stamm ... würdest Du nämlich ausgeschlossen werden, wenn Du dich weigerst für die Allgemeinheit beizutragen.

Menschen und im weitesten Sinne Tiere sind sozial. In der Logik eines Staates ist vielleicht angelegt den Wirt am Leben zu halten, oder davon abzuhalten sich zur Wehr zu setzen, indem man ihn mit Sozialsystemen in sicherheit wiegt bzw. das Personal für Kapitalisten zur Verfügung stellt, damit diese nicht abziehen.

Ich glaube es wird redundant. Ich muss gar nichts (außer schlafen, trinken, atmen und ficken) es sei denn ich werde dazu gezwungen und darum gehts. Dein Beharren auf die Konsequenzen sehe ich ja auch und verstehe sie auch, ich hab dazu nur leider nichts positives beizutragen.

Wer steckt dir denn einen Tennisball in den Mund? Wir haben Redefreiheit und Meinungsfreiheit. Jeder kann sagen und denken was er will. Und niemand wird etwas sagen, so lange Du deinen Anteil zur Gemeinschaft beiträgst.

sollte man meinen und oft ist das ja auch so. Ich habe dich das aber aus einem anderen Grund gefragt, denn Zensur war lange (und ist es teils noch heute) ein wichtiges Instrument des Staates. Wenn dir der Staat die Vorteile bringt, die er dir bringt, du müsstest nur die Schnauze halten, weil das den Fortbestand des Systems sichert, würdest du dann dankbar sein?

1) sie hat sich, denn letztendlich hat sich Staat über Stämme - Stadtstaaten - König- und Kaiserreiche bis hin zu den derzeitigen Staatsgebilden entwickelt. In Übereinstimmung mit der Gesellschaft, denn sonst hätte sie sich dagegen gewehrt und das Ganze wäre einen anderen Weg gegangen.

2) Über dein Eigentum kann niemand bestimmen, so lange Du deinen Anteil an den staatlichen Leistungen die Du bekommen hast/bekommst abträgst und zum laufenden Erhalt der Gesellschaft beiträgst.
Das kann dir gefallen oder auch nicht gefallen ... es ist eine gesellschaftliche Einigung, dass es so funktioniert.

In Übereinstimmung mit der Gesellschaft??? Es waren immer die Räuber, die sich über die Sammler hergemacht haben und den Sammlern letzlich beigebracht haben, dass es ihnen unter den Räubern besser geht. Das kann doch nicht dein Ernst sein?

natürlich wird über mein eigentum bestimmt! Wenn ich mir in mein dorf einen Wolkenkratzer stelle, dann kommt die Baupolizei und sägt mir das Teil wieder ab, um mal plakativ zu bleiben. Wir sind durchdrungen von diesen Zwängen, es fällt uns nur nicht auf!

:ROFLMAO:, der war gut. Welche "richtigen" Argumente hättest Du denn gerne? Gefällt es dir nicht, dass deine asoziale Einstellung die Du hier kommunizierst nicht ankommt?

ich bin nicht asozial. Ich empfinde es im Gegenteil asozial anderen wegzunehmen wofür sie Zeit und Leben investiert haben und ich empfinde Menschen als asozial, die das bewusst rechtfertigen, weil sie dadurch selbst Begünstigungen in ihrem Leben erfahren. ich nenne das Raub und Menschenverachtung!
 
Hallo Nussschale, so insgesamt entsteht bei mir der Eindruck, dass deine Ansichten in sich sehr widersprüchlich sind.

Mir erschließt sich nicht, wogegen genau du revoltierst. Und ob du nicht gegen ein selbst erschaffenes Feindbild anrennst...

hy!

zeigst du mir was du widersprüchlich findest? ich beschäftige mich schon lange damit und ich konnte bislang keinen Widerspruch entdecken. Schon allein deshalb nicht, weil diese Philosophie auf das Ich und das Mein zugeschnitten ist. Bin gespannt.

So gesehen hätte jede politische Partei mit dem Anspruch etwas zu ändern ein Feindbild. Ich spreche von mir und der Welt in der ich leben möchte und der Welt in der ich zurzeit nicht leben möchte.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich hab' den eindruck, dass es @Nussschale mit dem staat so ähnlich geht wie mir mit der religionszugehörigkeit. ich habe mich in dieser zugehörigkeit nicht wohl gefühlt, habe aber lange mit mir gerungen auszutreten -
aus dem einfachen grund, weil ich nicht aus einer gemeinschaft austreten kann, der ich als mündiger mensch nicht beigetreten bin.
das ist ein widerspruch in sich.
letztlich hab' ich's dann halt doch getan.
ungefähr genauso verhält es sich mit der staatsbürgerschaft - sie wird dem unmündigen auf's aug gedrückt.
da wird dankbarkeit eingefordert für alles was der staat investiert hat in dich.
es wurde aber - ungefragt - in einen unmündigen investiert.
wieso muss der dann dankbar sein, wenn die investition nicht seinen individuellen bedürfnissen entsprochen hat -
da sind wir jetzt auch bei deinem thema -
in unseren schulen wird viel unnötiges wissen in die schüler hineingestopft, alle werden über einen einzige kamm geschoren, auf individuelle talente wird kaum rücksicht genommen.
aber wieder zurück -
rechtlich korrekt wäre es, wenn die staatsbürgerschaft ab geburt nur eine befristete wäre bis etwa zur volljährigkeit, und dann frei entschieden werden kann - will ich ein bürger dieses staates bleiben oder eben nicht. das umgekehrte recht müsste natürlich auch dem staat zustehen.
(hmm, da wären wir so einige rechtsbrecher leichter los.)
ich denke, dass es schlicht und ergreifend nur um die anerkennung der freiwilligkeit geht und darum, dass eine mündige person keinen rechtsvertrag abschließen kann mit einem unmündigen.
sowohl die kirchen als auch der staat begehen letztlich einen rechtsbruch - jedenfalls der staat bricht gesetze, die er selbst erlassen hat.

ich weiß nicht ob nussschale das so meint - aber so verstehe ich ihn/sie.
ich wär' zwar nie auf die idee gekommen mich als staatsbürger unfrei zu fühlen, aber bei genauerer überlegung - wenn es in meinem auslegungssinn gemeint ist - dann hat er/sie recht.

finde ich mich sehr gut darin wieder, danke!
 
Das was aber aus @Nussschale 's Aussagen hervorgeht ... sie lehnt eigentlich unser Staatssystem ab, möchte keine Verpflichtungen im Staat haben, möchte aber gerne alle Vorteile unseres Staates genießen. Egoismus pur. So kann ein Staat nicht funktionieren, und so wird er auch nie funktionieren.

Für die Kirche gilt analog das gleiche ... jeder kann jederzeit austreten.

was fantasierst du? das habe ich nirgends geschrieben. Ich will für Leistungen bezahlen und zwar dem markt entsprechend. Nicht dem DaumenXPi-Gutdünken der Herrschaftsklasse und ihrer Bürokraten!
 
Nein, das ist rechtlich nicht gedeckt, da einem Staatsbürger die Staatsbürgerschaft nicht entzogen werden kann. Allerdings kann man sie ja freiwillig zurücklegen, was den gleichen Effekt hat, dass man sich frei entscheiden kann sobald man volljährig ist. Genau aus diesem Grund kann auch Rechtsbrechern die Staatsbürgerschaft nicht entzogen werden (wäre auch unnett, wenn uns alle Staaten rundherum ihre Verbrecher schicken würden).
naja, gesetze werden von menschen gemacht und können auch revidiert werden.
ich persönlich denke, dass es sehr viel weniger rechtsbrecher gäbe, wenn die verleihung der staatsbürgerschaft ein beidseits freiwilliger akt wäre.
so mancher jugendliche würde vielleicht doch lieber den geraden weg wählen, als den krummen, wenn er nur angesichts seiner individuellen leistung in einer gemeinschaft als vollwertiges mitglied anerkannt wird, wenn er eben sein persönlich bestes gibt.
klar ist natürlich, dass eine solche neuregelung eine weltweite sein müsste - vorläufig natürlich eine utopie.
tja, aber es sind nun mal die visionen, die letztlich weiterentwicklungen anstoßen (können).
 
Wenn ich mir in mein dorf einen Wolkenkratzer stelle, dann kommt die Baupolizei und sägt mir das Teil wieder ab, um mal plakativ zu bleiben. Wir sind durchdrungen von diesen Zwängen, es fällt uns nur nicht auf!

Hallo Nussschale, ich finde du hast eine sehr gute Diskussion damit begonnen. Wenn man sich jetzt das Thema Wolkenkratzer hernimmt. Dies gehört zu einer Gesellschaft, würde dieser Wolkenkratzer hier her passen, würde er den Nachbarn behindern, das Licht wegnehmen etc. die Bauweise, ist es hier sicher oder könnte das Haus durch zu viel regen unter Wasser stehen. Das sind jetzt nur so Kleinigkeiten, was man zu bedenken hat, auch fairer Weise Ist in dieser Bauweise alles in Betracht gezogen worden, dass dieses Haus sicher ist. Jedoch bezieht man es auf das Grundstück, finde ich es auch als eine Frechheit, wenn man einen Grund gekauft hat und ja auch Steuern bezahlt hat, warum muss man dann immer noch Grundsteuer bezahlen.

Wie siehst du es mit der Krankenkasse, Pensionsversicherung, AMS.
 
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Hallo Nussschale, ich finde du hast eine sehr gute Diskussion damit begonnen. Wenn man sich jetzt das Thema Wolkenkratzer hernimmt. Dies gehört zu einer Gesellschaft, würde dieser Wolkenkratzer hier her passen, würde er den Nachbarn behindern, das Licht wegnehmen etc. die Bauweise, ist es hier sicher oder könnte das Haus durch zu viel regen unter Wasser stehen. Das sind jetzt nur so Kleinigkeiten, was man zu bedenken hat, auch fairer Weise Ist in dieser Bauweise alles in Betracht gezogen worden, dass dieses Haus sicher ist. Jedoch bezieht man es auf das Grundstück, finde ich es auch als eine Frechheit, wenn man einen Grund gekauft hat und ja auch Steuern bezahlt hat, warum muss man dann immer noch Grundsteuer bezahlen.

Wie siehst du es mit der Krankenkasse, Pensionsversicherung, AMS.

Der Wolkenkratzer war ein Extrembeispiel. Tatsächlich wäre ich gewissermaßen von meinen Nachbarn und einem gute Verhältnis zu ihnen in vielen fällen abhängig. Das erste was mir dazu einfällt wäre die Straßenverbindung. Will ich mich daran beteiligen, um eine Zufahrt zu meinem Grundstück zu haben, werde ich mit diesen Nachbarn verhandeln müssen und diese werden mich nur dann in ihre "Gesellschaft" aufnehmen, wenn ich bereit bin mich auch nachbarschaftlich zu verhalten (also kein Wolkenkratzer) - wenn mir dieses Angebot nicht passt, dann ziehe ich weiter.

privat.
 
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