Ein gesunder Staat...

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Nein, nicht jeden Unsinn.

Mir geht's darum, dass es eben nicht vom Geldhaben abhängig sein sollte, das tun zu können, was einem als sinnvolle Lebensaufgabe erscheint.

Vom "Geld haben" hängt es sicher nicht ab - sehr wohl aber davon, ob ich, wenn ich von meiner Lebensaufgabe allein nicht leben kann, zusätzlich Geld verdiene, oder ob ich jahrein-jahraus von Vater Staat (sprich Bevölkerung) unterstützt werde und im Alter dann mittellos z.B. in einem Altenheim für Künstler lebe, das wiederum (auch) von Spenden lebt.

Würde jeder, der im esoterischen/spirituellen Bereich diese Einstellung vertreten (Lebensaufgabe, und zusätzlich staatl. Unterstützung), dann wäre bei manchen der Teufel los.
 
Man sollte hier denke ich nicht vermischen zwischen Staat und Politik, wobei sich beide natürlich gegenseitig beeinflussen.

Ein gesunder Staat wäre ein Staat in dem es dem Volk entsprechend seiner Disposition so gut geht, wie es sich das jeweilige Volk erarbeiten kann. Und das ist ein Zusammenwirken zwischen der Leistungsfähigkeit eines Volkes und der Politik.

Als krank würde ich einen Staat dann bezeichnen, wenn ein Staat in sich gespalten ist, wenn eine Politik nicht mehr dem Volk dient, wenn es dem Volk schlechter geht als es ihm auf Grund seiner Konstitution möglich ist. Also der Zustand den wir heute fast in ganz Europa sehen - wegen verfehlter Politik.

Ok, wenn ein "gesunder Staat" die Möglichkeit in sich birgt, dass ich jederzeit mit meinem Eigentum mein Recht auf Sezession wahrnehmen kann, dann bin ich gerne bereit von einem gesunden Staat zu sprechen, jedenfalls für diesen einen Moment indem ich meine Unterschrift setze - ein danach gibt es ja nicht.
 
Ich sagte im Bundespräsidenten-Thema, ein gesunder Staat ermöglicht in meinen Augen allen seinen Bürgern, ihre Talente zu leben.
Es klappt ja leider nichtmal bei den Bildungschancen der Kinder unterschiedlicher Schichten.
Das ist schon heute ein staatlich definiertes Ziel, leider bis jetzt nicht erreicht.
Um wieviel schlechter steht es dann bei der Talentförderung. Das kostest nämlich viel Geld und ist letztlich Privatangelegenheit.
Es sei denn, jemand fällt durch ein herausragendes Talent so stark auf, dass hier staatlich gefördert wird.
Ich wünsche jedem das er seine Talente und Begabungen entwickeln kann - aber ich sehe auch nicht ein, dass dafür die Steuergelder (sprich: die Allgemeinheit) herhalten müssen.
 
Nun, mir ist an deinen Bemerkungen aufgefallen, dass du die Konstruktion "Staat" generell kritisch bis ablehnend siehst. Mich interessiert, warum. Und was stattdessen.

stattdessen die auf Freiwilligkeit beruhenden vertraglichen Vereinbarungen zwischen Individuen.
Ich will nicht plump erscheinen - aber ich glaube das ist die beste Antwort auf deine Frage.
 
:)
Nein, nicht jeden Unsinn.

Mir geht's darum, dass es eben nicht vom Geldhaben abhängig sein sollte, das tun zu können, was einem als sinnvolle Lebensaufgabe erscheint.

Ja, aber wer entscheidet denn dann darüber was Unsinn ist oder nicht? Irgendwann muss eine Entscheidung getroffen werden, ob das was dieser Mensch als Lebensaufgabe sieht für die Gesellschaft nützlich ist oder nicht. Und wenn die Gesellschaft (stellvertretend dafür die Politik) keinen Wert in einem Angebot sieht, dann ist es sinnvoll, dieses Angebot sich selber beweisen zu lassen.

Wo genau brauchst Du denn heute bei uns Geld, wenn Du das machen willst, wo es dich hin zieht? Sogar Dinge die nicht "produktiv" sind, sondern einfach Kunst und/oder Kultur kann man eigentlich sehr billig machen. Und auch das kann man verkaufen.
Wenn ich Musik machen will, kaufe ich mir eine Gitarre oder ein Keyboard, wenn ich ich töpfern will eine Topferscheibe, etc. Und wenn ich's kann, dann werde ich's verkaufen und werde davon leben können. Und wenn nicht, dann war's vielleicht doch nur ein Traum den ich aber selber auf Grund meiner Persönlichkeit nicht umsetzen kann.

Und ... mein (Alb)Traum wäre auch, in der Industrie auf einem guten Vorstandsposten zu sitzen ... deshalb wird mich auch niemand hinsetzen oder finaznzieren, dass ich das erreiche. Sondern es wird (und muss auch) meine eigene Leistung sein, die mich dort hin bringt.
 
Ok, wenn ein "gesunder Staat" die Möglichkeit in sich birgt, dass ich jederzeit mit meinem Eigentum mein Recht auf Sezession wahrnehmen kann, dann bin ich gerne bereit von einem gesunden Staat zu sprechen, jedenfalls für diesen einen Moment indem ich meine Unterschrift setze - ein danach gibt es ja nicht.

Wenn Du dich von einem Staat abspalen möchtest, dann ist das deine Sache. Das kannst Du heute ja auch, in die Staatenlosigkeit gehen. Das berührt deine Eigentumsverhältnisse in keinster Weise. Nur stellst Du dich natürlich ausserhalb des Rechtsrahmens einer Gemeinschaft, was dir ggf. halt Nachteile einbringen kann, weil Du halt nicht mehr zu diese Gruppe gehörst.
 
Wo genau brauchst Du denn heute bei uns Geld, wenn Du das machen willst, wo es dich hin zieht? Sogar Dinge die nicht "produktiv" sind, sondern einfach Kunst und/oder Kultur kann man eigentlich sehr billig machen. Und auch das kann man verkaufen.
Wenn ich Musik machen will, kaufe ich mir eine Gitarre oder ein Keyboard, wenn ich ich töpfern will eine Topferscheibe, etc. Und wenn ich's kann, dann werde ich's verkaufen und werde davon leben können. Und wenn nicht, dann war's vielleicht doch nur ein Traum den ich aber selber auf Grund meiner Persönlichkeit nicht umsetzen kann.

Du hast einen Faktor vergessen: derjenige muss auch gut genug sein, in dem worin er sich selbst verwirklicht, sonst ist es eben nur Hobby.

Eine gute Freundin ist Künstlerin, hauptberuflich. Sie weigert sich seit jeher Auftragsarbeiten zu übernehmen, sondern will immer nur das machen, wozu sie Lust hat. Die entsprechenden Produkte finden jedoch keinen Markt. Sie lebt entsprechend arm vor sich hin und findet das sehr frustrierend und ungerecht, dass die Leute ihre Bilder nicht unbedingt kaufen wollen. Frustrierend, weil Armut nicht unbedingt erstrebenswert ist, sie hat da schon ihre materiell gut situierten Vorbilder und wäre natürlich gerne gut situiert.

Wer also meint, am Geld hängt es nicht, sich zu verwirklichen, das stimmt schon. Warum aber sind diese Leute dann nicht zufrieden mit dem wenigen, sondern wollen am Ende doch mehr, mehr Geld? Und entsprechend kommen dann Forderungen an den Staat, der jede Selbstverwirklichung nicht nur finanzieren soll, sondern doch bitte gut bis sehr gut finanzieren soll. Füttere mich mit Leckerlis, aber fordere nichts von mir, wozu ich keine Lust habe. :rolleyes:
 
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stattdessen die auf Freiwilligkeit beruhenden vertraglichen Vereinbarungen zwischen Individuen.
Ich will nicht plump erscheinen - aber ich glaube das ist die beste Antwort auf deine Frage.
Plump finde ich es nicht, aber noch ein bissl zu schwammig, um mich auszukennen. In meinen Augen beruhen unsere Staatsgefüge grundsätzlich auf geschriebenen oder ungeschriebenen Vereinbarungen.

So oder so wäre das Zusammenleben auf jeden Fall geregelt. Ich kann die Art der Freiwilligkeit noch nicht ganz erfassen, die du meinst.
 
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