Aber darum ging es mir gar nicht, ich wollte in meinem vorigen Posting eigentlich nur aufzeigen, dass es nicht nur Macht sein kann, die als Motivation für Magie dient, sondern es auch andere gibt, wie z.B. Angst......also einfach nur der spezifische Wunsch/Wille.
Hinter dem oft geäusserten Wunsch, mal einfach ein Ritual durchzuführen, versteckt sich etwas. Was auch immer. Denn es war als
Frage formuliert. Auch noch als offene, d.h., es handelt sich nicht um eine Annahme oder Unterstellung. Daher brauchst du keine offenen Türen einzurennen.
Nach einigen Jahren im Beruf beschloss ich, aus meinem Leben etwas zu machen. Ich schrieb mich in Psychologie ein und besuchte Vorlesungen. Der Professor verwendete ein paar Spezialbegriffe, um mich herum schrieb alles mit. Als ich erstmal im Fremdwörterbuch nachgeschaut hatte und mir diese Begriffe übersetzt hatte, hörte ich zu und begriff, daß ich das alles kenne. Aus der Praxis, angewendet von mir. Mit einigen Elementen, die etwas anderes waren. Hinter all diesem Latein verbarg sich ein mir bekannter Alltagsgebrauch.
Warum wird der Zugang zu Wissen verschlüsselt? Was verbirgt sich in diesen Formeln? Khu ist im Khabs, nicht Khabs im Khu. Was auch immer das heissen mag, ich weiss es nicht. Gibt es auch in der Magie hierarchische Strukturen?
Muss ich mich erst von mir entfernen, ein System erlernen und eine neue Sprache sprechen? Oder leere ich besser meinen Kopf, damit die Welt wieder so mit mir spricht wie in der Kindheit? Wo es verbotene Räume gab (Dachboden), Orte des Schreckens (Keller), gelobtes Land (Omas Haus) und gefährliche Passagen durch die Wildnis (der Feldweg durchs Neubaugebiet). Es gab diverse böse Hexen (Nachbarinnen) und einige gute Feen (auch Nachbarinnen) und ein guter Tag verhiess der zu werden, an dem es mir gelang, auf keinen Spalt in den Bodenplatten zu treten. Damals konnte ich die Zeichen lesen, hatte Gelegenheit und Zeit, Ameisen zu studieren und wusste, daß in knorrigen Bäumen Geister leben.
Das alles verschwand mit dem Beginn der Pubertät. Als mir die Zeit überreicht wurde in Form einer Armbanduhr und vermehrt die Frage an mich gerichtet wurde, was ich denn werden will. War ich denn niemand? Jetzt? Wo sollte ich denn hin, um was zu werden? Was tun, wenn ich so gar keinen Willen hatte, ausser dem, NICHTS zu tun.