Mein ganzes Denken und Schauen ist ziemlich kafkaesk geworden und frohe Stimmung verbreiten kann ich im Moment kaum. Darum ziehe ich mich lieber zurück. Ein wenig schizo war ich wohl schon als Kind. Das ist kein Problem, solang ich keinen Alkohol trinke. Wirklich depressiv bin ich seit 1995. Blind bin ich nicht, für die Probleme und Sorgen anderer, aber zu sehr auf die eigene Psyche zurückgeworfen, um wirklich eine Hilfe zu sein.
Freunde wollen mich ablenken, ins Kabarett verschleppen. Ich hab aber keinen Bock auf Unterhaltung und sag regelmäßig ab. Ich finds nicht schlecht, das Kabarett, aber im Moment kann ich nicht lachen, über eigentlich dramatische Zustände. Ja, hin und wieder zieh ich mir auf Youtub was zum schmunzeln rein, aber extra eine Location aufsuchen für den Zweck ist mir zu mühsam geworden.
Das liegt vermutlich daran, weil ich noch immer mit diesen
blauen Beruhigungstabletten raufe. Dosis unbewusst rauf... Dosis bewusst runter drücken, unbewusst anheben und wieder runter drücken... so geht das schon bald drei Jahre. Also ist meine Selbstwahrnehmung zur Zeit eine ziemlich eingeschränkte, pharmazeutisch präparierte und eher blaugrau.
Aber ich hab die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass ich im Hirn wieder freier werde und offen für was Neues.