Eigenverantwortung

hallo gabi, hallo handwerker,

nun, ich mag den begriff "seele" nicht. das hat damit zu tun, dass ich automatisch ein "mein" oder "dein" dauzdenke. in den bereichen von sowas wie "seele" existieren allerdings keine possesivpronomen mehr. der austausch mit anderen menschen zeigt uns am allerbesten, dass das wissen von "seele" ein universelles ist, die trennung also nicht mehr aufrechterhalten werden kann.
deswegen nenne ich diese tatsache lieber "sein", "bewusstsein" oder einfach "liebe".


dir handwerker moechte ich, bevor du vollends die flucht ergreifst, noch eine moeglichkeit anbieten, woher der "plan" kommen kann. :)

diesen plan, wenn ich das richtig verstanden habe, koennte man mit "schicksal" gleichsetzen. jetzt sag ich dir aber: vergiss schicksal !
den plan gibt es natuerlich tatsaechlich. er kann aber jeden moment umgestossen und neu gemacht werden, wenn du das willst. es geht sogar soweit, dass du jeden moment neue entscheidungen treffen kannst, in vollem gewahrsein deiner selbst. das nennt sich dann leben (liebe, sein oder gott geht auch. gabi sagt dazu seele). der plan bleibt kein plan mehr, da man nicht mehr daran festhalten muss, er wird zu leben.

der durchschnittsmensch hat einen plan, ein schicksal. das hat er aber nur, weil er es denkt. es besteht aus den glaubenssaetzen, die sich in ihm festgesetzt haben. und urspruenglich entstanden sind diese aus ENTSCHEIDUNGEN, die er dereinst (ich wuerde sagen in der kindheit, bin aber fuer andere moeglichkeiten durchaus offen) selbst getroffen hat. weil uns menschenkindern als allererstes gleich mal aberzogen wird, wir selbst zu sein (aus moralischen, religiösen, oder weiss der kukuk aus welchen gruenden auch immer) und unsere willensaeusserungen bekaempft werden, setzen wir an die stelle, wo urspruenglich unser spontaner kreativer selbstausdruck war, gewohnheiten, mechanische ersatzhandlungen, die dann zu unserem "charakter", ja unserem "schicksal", werden. diese vermitteln uns "sicherheit" und eine "identitaet" und halten uns davon ab, neue erfahrungen zu machen. wird dieses geruest bedroht, kriegen wir es mit der angst zu tun. allerdings ist der grund, dass wir uns daran festhalten, ebenfalls angst. und angst ist bekanntermassen das gegenteil von... liebe (obwohl das in wahrheit auch nicht moeglich ist, aber egal jetzt). in eso-sprache uebersetzt waere das das "ego".

theoretisch haben wir also die macht, diesen plan zu veraendern, wann immer wir wollen, einfach indem wir beginnen uns anders zu entscheiden, als damals und beginnen uns taeglich neu zu entscheiden (und somit beginnen uns selbst zu leben). um auch das zu uebersetzen: genau das ist gemeint, wenn hier die rede ist von "die seele leben".

das tragische ist, dass wir in der praxis leider glauben, wir SEIEN tatsaechlich dieser plan und somit unserem "schicksal" ausgeliefert. so gesehen ist, was wir als "leben" bezeichnen, nichts anderes, als ein warten auf den tod.


in diesem zusammenhang gesehen, ist auch "eigenverantwortung" eine relative sache. ;)

alles liebe !

mitsy
 
Werbung:
TIGERMAUS schrieb:
Aber wenn ein Mensch die Erkenntnis erlangt,ich überlasse alles dem Schicksal, ist er denke ich deplaziert im Leben.

Naja, nicht deplaziert. Ist halt sein Weg. Sein Erkenntnisprozeß. Du willst ihm doch nicht das Recht absprechen, Erfahrungen zu machen, so wie Du ?
 
handwerker schrieb:
ich kann diese diskussion (für mich) nicht mehr weiterführen.

Wie schon an anderer Stelle gesagt: kein Problem. Möchte aber dennoch hier etwas dazu sagen, denn es lesen ja noch andere mit.

handwerker schrieb:
denn das konzept eines solchen planes wirft bei mir zu viel fragen auf. ich halte ausserdem, wie gesagt... dieses konzept für ein problem. gerade u.a. für diejenigen... die der kosmos nicht verwöhnt.

Gerade dienjenigen, die vom Kosmos nicht verwöhnt wurden/werden ist es eine große Hilfe, sich bewußt zu werden, was das ganze Leiden für einen Sinn hat. Mich persönlich hat es gerettet, wäre sonst wahrscheinlich nicht mehr hier oder zumindest sehr sehr viel unglücklicher, als ich es jetzt bin, nämlich sehr glücklich.;)

handwerker schrieb:
was... wenn man scheitert, und man schafft es nicht, diesen höheren sinn für sich zu entdecken... oder sogar zu leben wie du sagst ? was, wenn es diesen sinn gar nicht gibt ? dann hat man das leben mit dem versuch einer sinngebung verbracht ;-) das ist alles nichts für mich.

Es ist ja nicht so, daß da jemand mit erhobenem Zeigefinger steht und sagt: was ... Du lebst Deinen Plan nicht ? Das gibt Ärger ! Der Großteil der Menschen lebt seinen Plan nicht ! Aber sie merken, daß ihr Leben nicht "stimmt" und begeben sich auf die Suche. Ohne Planerfüllung lebst Du auch, hast halt ein Leben wie die meisten Menschen. Mal glückllich, mal weniger, der ein oder andere Tiefschlag, Krankheit usw. usw.

Wer wirklich den Sinn seines Lebens ergründen will, der braucht nicht das ganze Leben damit zu verbringen. Es kommt nur darauf an, wo man sucht ! Es ist ja im Grunde keine Sache des Suchens, sondern des Bewußtwerden der Seele. Das kann sehr schnell gehen ! :)

Liebe Grüße
Gabi
 
Hallo Mitsy !

mitsy schrieb:
den plan gibt es natuerlich tatsaechlich. er kann aber jeden moment umgestossen und neu gemacht werden, wenn du das willst. es geht sogar soweit, dass du jeden moment neue entscheidungen treffen kannst, in vollem gewahrsein deiner selbst. das nennt sich dann leben (liebe, sein oder gott geht auch. gabi sagt dazu seele). der plan bleibt kein plan mehr, da man nicht mehr daran festhalten muss, er wird zu leben.

Im Grunde hast Du Recht. Wir entscheiden selbst über unser Leben. Und wenn wir unser wahres Selbst leben, dann gibt es auch keinen Plan mehr, den wir befolgen müssen ... aber wir befolgen ihn freiwillig ! Weil wir es wollen !!! :) Stell Dir vor, jemand wird sich seines wahren Selbst bewußt, weiß um seine Aufgabe ... Würde der sagen: ach nee, ich habs mir anders überlegt, ich tus doch nicht ?! Nee, er würde keine Sekunde zögern, um seine Aufgabe zu erledigen, weil er es will. Denn er ist sich ja schon der Einheit bewußt und weiß, welchen Wert seine Aufgabe im Zusammenhang mit der ganzen Menschheit, der Welt hat.

Wir leben aber (noch) nicht unser wahres SELBST. Denn das ist ALLES. Aus der Sicht des Egos kannst Du zwar den Plan verweigern, was anderes leben, aber Du kannst Deinen ursprünglichen Plan, der aus der EINEN Seele kommt, nicht einfach umschreiben, ändern. Denn das ist es, was Du (Dein wahres Selbst!) leben willst, Du (als Ego) bist es Dir nur nicht bewußt. Aber ... freier Wille ... Plan ignorieren, bzw. gar nicht erst erkennen, was die meisten Menschen tun, ist möglich und wird i.d.R. auch gemacht. Aber das bringt nicht das, was wir wollen. Das Selbst leben, Einheit, Frieden, Liebe ...

Liebe Grüße
Gabi
 
handwerker schrieb:
hallo,

wie passt das zusammen ? wenn er führt... wofür dann die vorstellung der verantwortung ???

cu

ps: gott kann m.e. nicht etwas sein. gott ist. wie auch (wie gabi sagte) ein grasshalm ist. aber ein grasshalm... oder gott, kann nicht aus sich heraus etwas sein. denn wo ist gott... wo der grashalm, wenn du nicht anwesend bist ?



Hallo

Führen heißt lange noch nicht planen.
Er führt auf dem Wege des Lebens, das ich für mich plane,Gott ist das Leben selbst den er ist immer in mir. Es gibt da auch kein getrennt sein.

LG Tigermaus
 
Gabi schrieb:
Naja, nicht deplaziert. Ist halt sein Weg. Sein Erkenntnisprozeß. Du willst ihm doch nicht das Recht absprechen, Erfahrungen zu machen, so wie Du ?


Das Problem liegt auch darin das viele das Denken haben, alles ist machbar und man könnte das Leben erzwingen, wie wir es gerne auch hätten. Zum Leben gehören Glück, Trauer, Leere, Mühsal, und wenn wir die Gegenpole zulassen können wir auch das Wahre wahrnehmen.

LG Tigermaus
 
Zum Leben gehören Glück, Trauer, Leere, Mühsal, und wenn wir die Gegenpole zulassen können wir auch das Wahre wahrnehmen.
Achtung! das ist auch nur eine (eigenverantwortliche) Entscheidung, die du triffst. So muss es nicht zwangsläufig sein. wir können uns der Gegenpole auch bloß durch beobachtung bewusst sein, und unser Leben könnte theoretisch, (warscheinlich bei einer bestimmten reife oder bewusstwerdung) völlig harmonisch ablaufen ohne das auf und ab. Aber vielleicht meintest du dies auch allgemein, dh. dass es zumindest irgendwo im Außen sein muss, damit wir das Wahre wahrnehmen...
 
TIGERMAUS schrieb:
Das Problem liegt auch darin das viele das Denken haben, alles ist machbar und man könnte das Leben erzwingen, wie wir es gerne auch hätten. Zum Leben gehören Glück, Trauer, Leere, Mühsal, und wenn wir die Gegenpole zulassen können wir auch das Wahre wahrnehmen.

LG Tigermaus

Hallo Tigermaus,

es ist durchaus alles machbar, wenn wir unser wahres Selbst leben, also unsere Seele, das was wir in Wahrheit sind. Das bedeutet, wir nehmen alles an, was uns begegnet, was wir erfahren. Aber Annehmen ! Nicht Erdulden, Hinnehmen, Akzeptieren. Denn das machen die meisten Menschen: sie akzeptieren die Welt, wie sie ist, nehmen Glück, Trauer, Leere, Mühsal HIN, nicht wir AN. In diesem Stadium ist es natürlich nicht möglich, unser Leben zu bestimmen, bzw. wahrhaft glücklich zu leben, denn wir haben die Dinge in uns nicht geheilt, nur akzeptiert, daß sie da sind ...

Liebe Grüße
Gabi
 
Butterflybaby schrieb:
Achtung! das ist auch nur eine (eigenverantwortliche) Entscheidung, die du triffst. So muss es nicht zwangsläufig sein. wir können uns der Gegenpole auch bloß durch beobachtung bewusst sein, und unser Leben könnte theoretisch, (warscheinlich bei einer bestimmten reife oder bewusstwerdung) völlig harmonisch ablaufen ohne das auf und ab. Aber vielleicht meintest du dies auch allgemein, dh. dass es zumindest irgendwo im Außen sein muss, damit wir das Wahre wahrnehmen...

Hallo Butterlrybaby,

ab einem gewissen Bewußtseingrad läuft unser Leben vollkommen harmonisch ab, das stimmt, aber das geschieht nicht durch pure Beobachtung. Wir müssen uns bewußt werden, daß alles was uns geschieht mit uns zu tun hat, daß wir dafür verantwortlich sind, egal was es ist. Und es dann annehmen, als unser Eigenes, als ein Teil von uns. Das Wahre ist eben nicht irgendwo da draußen zu finden, sondern in uns drin ! In unserer wahren Natur, unserer Seele. Sie ist es, die uns diese Erfahrungen machen läßt und die wir (als Seele) wollen.

Liebe Grüße
Gabi
 
Werbung:
Gabi schrieb:
Es ist ja nicht so, daß da jemand mit erhobenem Zeigefinger steht und sagt: was ... Du lebst Deinen Plan nicht ? Das gibt Ärger ! Der Großteil der Menschen lebt seinen Plan nicht ! Aber sie merken, daß ihr Leben nicht "stimmt" und begeben sich auf die Suche. Ohne Planerfüllung lebst Du auch, hast halt ein Leben wie die meisten Menschen. Mal glückllich, mal weniger, der ein oder andere Tiefschlag, Krankheit usw. usw.

Wer wirklich den Sinn seines Lebens ergründen will, der braucht nicht das ganze Leben damit zu verbringen. Es kommt nur darauf an, wo man sucht ! Es ist ja im Grunde keine Sache des Suchens, sondern des Bewußtwerden der Seele. Das kann sehr schnell gehen ! :)

Liebe Grüße
Gabi

wie auch immer... nun, ich frage mich... was es denn dann ist, was mich hindert, dieses konzept anzunehmen ? muss ich in der lage sein, dem konzept wirklichkeit zu verleihen ? wieso sollte das konzept wirklicher sein... als das konzept vom menschen ? alles was je gesagt wurde, ist m.e. ein gerücht. demnach ist alles richtig so wie es ist - es gibt nicht das geringste zu verbessern. auch mein standpunkt... dass ich dem nicht zustimmen kann... braucht nicht verbessert/geändert zu werden.

cu
 
Zurück
Oben