Hallo Klartext
Zitat:Möglicherweise leide ich an einer verzerrten Wahrnehmung, aber es kommt mir doch so vor, als sei in diesem Forum das Übernehmen von Eigenverantwortung nicht wirklich beliebt.
Das mag durchaus so sein. Nur ist der Begriff Eigenverantwortung ein Modewort, was die Eingebundenheit, wie Abhängigkeit des Menschen im
sozialen Netzwerk verkennt. De facto übergibst du dauernd die Verantwortung
über dein Leben an andere: Dem Staat, der Polizei, dem Automechaniker,
den Nahrungsmittelherstellern,... Niemand kann sein Leben wirklich eigenverantwortlich führen(selbst ein Steinzeitmann nicht). Das einzige, was du machst, ist eine mehr oder weniger produktive Rolle im Gesamtwerk zu spielen. Wie gut dir das gelingt hängt von äußeren und inneren Faktoren ab,
du kannst entweder abhängig, produktiv schaffend, oder manipulativ aufzehrend auf die Gesellschaft wirken. Im Interesse der Gesellschaft müssen
die ersten (wieder) in Produktivität gesetzt, die zweiten geschützt
und die dritten gestoppt werden.
Produktivität verstehe ich übrigens sehr weitläufig.
Ich kann mich übrigens schon damit anfreunden, dass die Produktiveren etwas
mehr vom Kuchen kriegen, jedoch nicht unverhältnismäßig( wie im Moment), und nur, wenn sie auch wirklich gesellschaftsfördernd sind, und nicht etwa ausbeutend.
Zitat:Konkreter: Szenarien, in denen die Menschheit von der Galaktischen Föderation gerettet werden und dann alle ohne arbeiten zu müssen in Fülle schwelgen, scheinen sich größerer Beliebtheit zu erfreuen als die "lass uns die Ärmel aufkrempeln und selbst für den Planeten und unser Bankkonto was tun"-Variante.
Da hast du allerdings völlig Recht. Als Gesamtheit muss die Menschheit selbst ihr Schicksal bestimmen. Da erwarte ich keine Aliens, Götter usw.
Zitat:Überhaupt scheint die Diskussion über Geld geradezu zwangsläufig zu Reichen-, Unternehmer- und Manager-Bashing zu führen. Wer Geld hat, ist böse und soll gefälligst möglichst viel davon den anderen/Armen/Postenden geben. Geldvermehrung ohne Arbeit scheint auch nur Reichen möglich zu sein und ist pfui, obwohl doch jeder die Möglichkeit hat, einenTeil seines Incomes statt in das neueste Handy in Wertpapiere zu investieren, wovon er langfristig mehr hätte.
Mir geht es nicht um Gut oder Böse, es ist nur einfach so, dass das Gleichgewicht endgültig aus den Fugen gerät, wenn kein Widerstand von unten erfolgt. Ich strebe ein Gleichgewicht der Macht an, nur so wird
Willkür verhindert.Menschen haben immer ihre Macht ausgenutzt.
Wer da nicht Nein sagt ist und bleibt der Idiot.
In der Sowjetunion wäre ich wohl liberal gewesen aus gleichem Grund.
(Machtkonzentration der Partei)
Und Aktien sind nicht mehr als Glücksspiel, und dabei gewinnt die Bank immer,
wie intelligentere Menschen wissen.
Außerdem hat sicher nicht jeder die finanzielle Möglichkeit, wie die Zeit oder
Intelligenz sich über das vertrakte Wirtschaftssystem richtig zu informieren.
Ansonsten ist es wirklich nur Glücksspiel.
Zitat:Sagt mir, dass ich mich irre und auch Esoteriker Spaß daran haben, die Macht über ihr Leben und ihre Finanzen selbst zu übernehmen, statt sich vom Staat oder Aliens versorgen lassen zu wollen. Und sagt mir, dass auch Esoteriker verstehen, warum ein Wendelin Wiedekind sein Geld wert ist.
Macht über sein Leben übernehmen ist nur möglich wenn nicht von vornherein das Machtgleichgewicht so verschoben ist,dass da kaum eine Möglichkeit
besteht irgendetwas zu tun, wie in Entwicklungsländern.
Witzigerweise haben sogar viele Diktatoren keine Macht über sich selbst.
Sie werden von ihren eigenen Wahnvorstellungen getrieben, sie sind nicht mehr wie ein Ventil.
Träumen wir weiter von unserer Macht, Eigenverantwortung und freiem Willen,
denn bekommen werden wir sie so schnell nicht
LG PsiSnake