eigene Alkoholprobleme

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Oftmals ist es doch wesentlich einfacher, sich externe Hilfe zu holen - einfach nur "zum anhalten" - zu wissen, dass man begleitet wird - egal, ob durch einen Aufstellungsleiter oder Therapeuten oder was auch immer.

Muß man bei massiver Alkohol"sucht" sowieso.
Aber die FA und auch kein Therapeut kann die physische Entgiftung übernehmen.
Genau das ist der >punkt.

Aber wenn du dich nicht mehr unterhalten magst:schmoll:

LG
flimm
 
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Hallo flimm :)

Muß man bei massiver Alkohol"sucht" sowieso.

Gibt es einen Grund, weshalb du den Begriff Sucht in Anführungszeichen setzt?

Aber die FA und auch kein Therapeut kann die physische Entgiftung übernehmen.
Genau das ist der punkt.

Aushalten muss den Entzug der Süchtige. Er kann sich aber begleiten lassen. Sich in eine Zone begeben, die den Entzug nicht noch schwerer macht, als er eh schon ist.

Davon abgesehen arbeitet meines Wissens kaum ein Therapeut mit jemandem, der völlig angedüdelt ist, es sei denn, das ist ausdrücklich so vereinbart, etwa in Gruppen, die auf einen Entzug vorbereiten. Aber selbst dort werden diejenigen herausgebeten, die nicht mehr in der Lage sind, etwas aufzunehmen.

Liebe Grüße
Rita
 
Solange der Nutzen/Gewinn des Leidens den Nutzen/Gewinn einer möglichen Lösung übersteigt, ist es egal, welche Therapie ein Leidender anstrebt - er wird sie immer nur instrumentalisieren, um sich seines Nutzens zu vergewissern. Gute TherapeutInnen erkennen das und können damit hilfreich umgehen und/oder sich aus dem Spiel nehmen. TherapeutInnen mit einem Helfersyndrom freuen sich, ein Opfer gefunden zu haben, und spielen das Spiel begeistert mit.

Wenn der Punkt überwunden ist, an dem es noch darum geht, sein Leiden anderswo festzumachen ("Auch du hast mir nicht helfen können!"), dann kann eine systemische Aufstellung selbstverständlich einen wesentlichen Schritt auf dem Weg zu Lösungen beitragen. Wozu sonst wäre das alles denn gut? Einzig und allein psychisches Wellnessprogramm? Nein, es geht schon um echte Bewegung, um echte Lösung.

Wobei in einer Aufstellung das jeweilige Leiden - hier also eine Suche nach etwas, die sich als Sucht manifestiert - in seine systemischen Zusammenhänge gestellt wird, und das ermöglicht eine ganzheitliche Erfahrung, wie sie tatsächlich mit anderen, nur kognitiv oder nur physiologisch/kinesiologisch ausgerichteten Verfahren nicht möglich ist. Schwachsinnig ist es, daraus sofort Gegensätze oder Konkurrenzen zu konstruieren; hilfreich ist es, das Zusammenwirken verschiedener Möglichkeiten einzusetzen. Dafür braucht es jemand, der im Lebensumfeld des Klienten solche Möglichkeiten kennt und gemeinsam mit ihm Strategien entwickeln kann, die Lösungswege begleiten.

Wundermittel ist die systemische Aufstellungsarbeit keines - wer das erhofft und das quasi wie die Zauberdroge konsumieren möchte, und dann ist alles gut, der wird vermutlich wenig von einer Aufstellung haben, es sei denn, er gerät an eine/n Aufstellungs-Gastgeber/in, die/der ihn entsprechend vorbereitet und die Erwartungen auf realistischen Boden stellt. Wobei Che Guevara gilt: Seien wir realistisch - vertrauen wir auf das Unmögliche! Vielleicht besser: das Überraschende. Die neue, lösende Erfahrung, die die vertrauten Routinen der immer wieder gleichen Teufelskreise aufbrechen kann.

Aufstellungsarbeit ist anspruchsvoll, auch für den Klienten... und er geht mit seiner ganzen Eigenverantwortung in eine Aufstellung und ins Nehmen von Lösungsschritten hinein.

Alles Liebe,
Jake
 
Muß man bei massiver Alkohol"sucht" sowieso.
Auch das sehe ich anders - "muss man" nicht - aber es machts wesentlich leichter.

Aber die FA und auch kein Therapeut kann die physische Entgiftung übernehmen.
Genau das ist der >punkt.
Auch die physische Ent-Giftung kann nur der eigene Körper übernehmen - der Therapeut kann allerdings bei der psychischen Umstellung behilflich sein - aber auch das muss nicht sein - wenn der Klient "stark genug" ist.

Aber wenn du dich nicht mehr unterhalten magst:schmoll:
Ich mag halt einfach nicht im Kreis reden - dafür hab ich genug andere Projekte laufen, die mir im Endeffekt persönlich mehr bringen.


Noch zu dem vorher, wobei bezüglich physischen Entzug siehe vorstehendes - geht auch nur selbst - Augen auf und durch.
Wie vollzieht sich der Entzug? Der physische Entzug? darf er dann wieder ab und an Alkohol trinken?
Müßte ja eigentlich gehen, wenn das Warum gelöst ist.
Wenn es gelöst ist - ja - dann kann es durchaus funktionieren - aber das hängt auch wieder vom jeweiligen Klienten ab.
 
Hallo Jake,

Wobei in einer Aufstellung das jeweilige Leiden - hier also eine Suche nach etwas, die sich als Sucht manifestiert - in seine systemischen Zusammenhänge gestellt wird, und das ermöglicht eine ganzheitliche Erfahrung, wie sie tatsächlich mit anderen, nur kognitiv oder nur physiologisch/kinesiologisch ausgerichteten Verfahren nicht möglich ist.

Ich hatte von psychologischer Kinesiologie nach Dr. Keding geschrieben. Diese Art von kinesiologischer Auflösung spricht das Fühlen an. Kognitive Verfahren halte ich für ungeeignet eine Sucht aufzulösen. Hier spielt die Zeit eine Rolle, und rein vom Verstand die Sucht für immer zu unterbinden ist nicht möglich.

Eine Aufstellung kann auch nur wirken, wenn der Klient, das, was sich dort zeigt, aufnimmt und für ihn stimmig betrachtet und für sich innerlich zulässt, dass dem so ist. Dann braucht er auch nicht mit realen Personen, die in der aufstellung beteiligt waren, drüber zu sprechen. Würde eh nicht weiter bringen, denn das, was sich in der Aufstellung zeigt, ist die innere Realität des Klienten.

hilfreich ist es, das Zusammenwirken verschiedener Möglichkeiten einzusetzen. Dafür braucht es jemand, der im Lebensumfeld des Klienten solche Möglichkeiten kennt und gemeinsam mit ihm Strategien entwickeln kann, die Lösungswege begleiten.

Genau, sehe ich auch so. Der suchtkranke Klient braucht eine Begleitung im realen Leben, dass er einen Ansprechpartner vor Ort hat, an den er sich wenden kann.

Nach all dem, was ich bisher gelernt habe, gibt es außer den genanten Therapien noch andere, die hilfreich sein können. Es kommt immer auf den Klienten an, was er findet und auf den Therapeuten, dass er dem Klienten glaubt.

LG Pluto
 
Wenn der Klient die Sucht beenden will, dann kann er das theoretisch ganz alleine - wenn ers wirklich will - und da lass ich persönlich absolut keine Ausreden gelten wie


.

Ich möchte keinen Streit,es ist mir auch im ganzen so egal was hier geschrieben wird, aber deine Aussage ChrisTina stellen sich mir die Haare zu Berge!

Mit Rauchen aufhören ja stimme ich dir zu!

Aber andere Drogen,wie Alkohol :confused: so kann ein kalter Entzug Leben kosten,und bringt auch nichts!

Aufhören, nichts trinken ist alles um sonst, wenn man sich nicht die Probleme anschaut,und löst warum man trinkt! Alleine sein und aufhören, das hält auf dauer kaum einer aus,bringt auch nichts!

FA kann eine Möglichkeit sein,auf einem langen Weg der Trockenheit,aber FA alleine heilt nicht,egal wie gut der Aufsteller ist.

Wenn du dich ChrisTina( Du betonst es immer so) als guter Aufsteller siehst,würdest du solche Aussagen lassen!

lg Pia
 
Hallo flimm :)
Gibt es einen Grund, weshalb du den Begriff Sucht in Anführungszeichen setzt?
Ja, ich will eben nicht über die Menschen reden die gelegentlich zuviel Alkohol trinken, sondern ganz speziell die, wo der Körper (die Organe) schon schwer süchtig sind und somit einen Entzug nicht "einfach" mitmachen würden. Und das sind nicht wenige.
Das meine ich speziell mit dem Wort SUCHT.

Ich habe einige Alkoholkranke begleiten dürfen, und sie hätten bei alleinigem (selbst mit Psychologischer Begleitung u.a.) Entzug eben Organisch nicht überlebt.
Das meine ich.
Während der Entzugsphase "sollte" der Körper medikamentös behandelt werden.
Das heißt es bedarf eines Arztes, besser noch eines Krankenhausaufenthaltes.

Davon abgesehen arbeitet meines Wissens kaum ein Therapeut mit jemandem, der völlig angedüdelt ist, es sei denn, das ist ausdrücklich so vereinbart, etwa in Gruppen, die auf einen Entzug vorbereiten. Aber selbst dort werden diejenigen herausgebeten, die nicht mehr in der Lage sind, etwas aufzunehmen.

Siehe oben was ich meinte, was du hier schreibst ist natürlich auch richtig.


LG
flimm
 
Ja, ich will eben nicht über die Menschen reden die zuviel Alkohol trinken, sondern ganz speziell die, wo der Körper (die Organe) schon schwer süchtig sind und somit einen Entzug nicht "einfach" mitmachen würden.
Das meine ich speziell mit dem Wort SUCHT.
LG
flimm

Danke :danke:

Genau das ist auch mein Denken!

Ich habe einige Alkoholkranke begleiten dürfen, und sie hätten bei alleinigem (selbst mit Psychologischer Begleitung u.a.) Entzug eben Organisch nicht überlebt.
Das meine ich.
Während der Entzugsphase "muss" der Körper medikamentös behandelt werden.
Das heißt es bedarf eines Arztes, besser noch eines Krankenhausaufenthaltes.

1. Trinke ich zu viel!

2.Bin ich süchtig!

lg Pia
 
Muß man bei massiver Alkohol"sucht" sowieso.
Aber die FA und auch kein Therapeut kann die physische Entgiftung übernehmen.
Genau das ist der >punkt.



LG
flimm

Finde das wichtig, dass du das ganz deutlich sagst.:danke:
Habe selbst auch jahrelang Öffentlichkeitsarbeit im Suchtbereich gemacht und mich mit den Themen auseinander gesetzt.
Es wäre fatal zu glauben, so etwas würde hilfreich sein...wenn man dabei sterben kann oder auch "nett": ins Delirium tremens fällt.

Sayalla :)
 
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Hallo flimm :)

Ja, ich will eben nicht über die Menschen reden die gelegentlich zuviel Alkohol trinken, sondern ganz speziell die, wo der Körper (die Organe) schon schwer süchtig sind und somit einen Entzug nicht "einfach" mitmachen würden. Und das sind nicht wenige.
Das meine ich speziell mit dem Wort SUCHT.

Danke. Ich hatte dich genau entgegengesetzt verstanden bzw. diese Anführungszeichen nicht als Unterstreichung interpretiert.

Während der Entzugsphase "sollte" der Körper medikamentös behandelt werden. Das heißt es bedarf eines Arztes, besser noch eines Krankenhausaufenthaltes.
Ja, deshalb gibt es spezielle Stationen für den physischen Entzug. Ich war damals der irrigen Annahme, ich könne den Entzug ohne Hilfe überstehen, vor allem ohne Medikamente. Und obwohl der Entzug bei mir noch vergleichsweise diskret war, habe ich sehr deutlich gespürt, dass ich meinen Körper überfordere und es besser ist, meinen Widerstand gegen Medikamente aufzugeben.

Da wir hier ja im FA-Forum sind: Ich meine, dass Jakes Einschätzung zutrifft, dass es keinen Königsweg gibt, um zu gesunden. Eine FA kann helfen, zu lösen, ebenso wie viele andere Methoden, die etwas erfahrbar und spürbar machen. Für mich war eine Kombination vieler Methoden richtig und gut. Da waren Gruppentherapie, Einzeltherapie, Gespräche, Körperarbeit dabei. Wichtig war aber vor allem der Wunsch, der Wille, aus diesem Leidenskreislauf auszusteigen. Die Erfahrung des medikamentösen Entzugs war dabei ein nicht zu unterschätzender Motivator: Dieses Medikament hat mein Denken derart vernebelt, dass ich nicht mehr Kopfrechnen konnte. Das hat mich so erschüttert, dass ich beschloss, alles zu tun, um nie mehr dieses Zeugs nehmen zu müssen. Was auch half: Nicht mehr das Haar in der angebotenen Suppe (=Therapie) um jeden Preis finden zu wollen.

Liebe Grüße
Rita
 
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