Ehrlichkeit und / oder Achtsamkeit

Dann reg ich mich auf, wenn es MEINER Wahrheit widerspricht ;)
Was aber nichts darüber aussagt, ob diese wahr ist oder nicht...
 
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Dann reg ich mich auf, wenn es MEINER Wahrheit widerspricht ;)
Was aber nichts darüber aussagt, ob diese wahr ist oder nicht...

Du bist Du!
Du bist ein Indviduum! Ein Unikat! Und so darfst Du auch sein!
Ich war auch diejenige die dafür sorgete...für sooo viel Wahrheit, bis zu dem Himmel reichte...lach.
Heute sorge ich nur für meine Ruhe, meinen Mittelweg, für meine Diszipin im Leben, um meine kindlichen Träume zu erreichen.

:umarmen::)
 
Hin und wieder treffe ich auf Menschen die meinen dass Ehrlichkeit das oberste Gebot ist, auch wenn dadurch ein anderer Mensch verletzt wird.

Dann gibt es wieder Menschen die so achtsam sind, dass sie nicht mit der Wahrheit heraus rücken weil sie auf keinen Fall jemanden verletzen wollen.

Welchen Weg wählt ihr? Wie sieht der Mittelweg aus?

Der Ton macht die Musik. Ich finde, es kommt drauf an, wie man's rüber bringt. Ehrlich gemeinte Kritik kann ja auch ziemlich hilfreich sein.
Ich hab seit der Schulzeit eine "Freundin" die immer alles ehrlich und wie es ihr grad in den Kopf kommt frei heraus sagt, was oft ziemlich verletzend ist.
Ich allerdings hab immer alles für mich behalten. Was aber auch der falsche Weg ist, denn so ist man doch zu sich selbst nicht ehrlich. Das geht auf Dauer nicht gut. Im Moment such ich nach dem Mittelweg.
 
Sehr passendes Thema für mich :)

Ich bin momentan daran, die Anpassung abzulegen.
Also mehr auf mein "was will ich wirklich" zu achten, an Stelle des "das tue ich, um gemocht zu werden".

Und die Differenzierung ist verdammt schwer :D

Wobei, im schreiben wird mir gerade bewusst, dass sich Achtsamkeit und Ehrlichkeit überhaupt nicht ausschliessen, im Gegenteil.
Ein achtsamer, aufrichtiger Mensch ist wohl das "non plus ultra" :o

Quintessenz: ehrlich sein, ohne andere bewusst oder übermäßig zu verletzen, das scheint die Kunst zu sein.


Ich selber bin zu Freunden (zu?) ehrlich und im Business (zu) achtsam :(

Das ist insgesamt nicht ehrlich, leider...


Lebenskunst. Das ist es wohl.

Nur kämpfen, wenn man auch gewinnen kann.
Abgrenzen - seinen eigenen Garten verteidigen.
Mutig für die eigene Überzeugung eintreten.
Leben und leben lassen.
Ein Vorübergehender sein.
Solidarität üben.
Die eigenen Energien sammeln und gezielt einsetzen.
Anhaftungen und Vermeidungsstrategien in sich erkennen.

Bei mir im Moment weniger Kunst als mehr Krampf.
 
Jeder holt sich die Dinge in sein Leben von denen er ( sie ) sich erhoffen, dass es ihm ( ihr ) weiterhilft zu wachsen an sich selbst.
Wenn nun jemand eine Unehrlichkeit ins Leben ruft, so wird dieser trotzdem eine Erkenntnis daraus ziehen.
Ob das nun jedoch eine positive oder negative Erkenntnis ist, wird sich erst im Nachhinein zeigen.
Nur möge Gott uns davor bewahren im falschen Moment unehrlich zu sein.
 
ja, wobei ich dann denke, dass die offene verteidigung seiner eigenen wahrheit /sichtweisen , nicht nur noch ehrlichkeit sich selbst gegenüber ist.

Klar hat die Verteidigung und auch Nicht-Verteidigung mit der Ehrlichkeit/Wahrheit sich selbst gegenüber und dem damit verbundenen Ego zu tun.

Ich zahl reales Geld, weil ich NICHT gegen jemand aussagen wollte. Und da spielt klar das Ego bei der Wahrheit/Ehrlichkeit eine Rolle ;).

Aber die Ehrlichkeit - auch die, deine genannte Verteidigung und von mir hinzugefügte Nicht-Verteidigung - besteht immer nur vor einem selbst.

Man packt quasi aus oder nicht, weil es das eigene Ego betrifft, weil man in SICH kämpft und sich fragt, ist das jetzt richtig oder nicht. Selbst, wenn man andere verteidigt oder nicht, geht es im Grunde um die Wahrheit/Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, die eigene Moral, das eigene Ego.

Bei mir in der alten Arbeit z. B. war eine Frau, die wurde gemobbt. Auf das Extremste, wirklich. Mir wurde immer der Titel Mutter Theresa aufgebrummt, weil ich sie ständig verteidigte. ABER es ging mir darum, dass dieses Mobbing offensichtlich krass hinterhältig von statten ging. KEIN MENSCH hatte sie direkt darauf angesprochen, anstatt dessen wurde ihr z. B. zum Geburtstag eine Seife geschenkt und so ein Mist. Ich war der Meinung, jeder hätte mal einen schlechten Tag und das Recht mal sich gehen zu lassen, auch kranke Menschen bzw. war meine Überzeugung, dass gerade, wenn alle scheinbar gegen einen sind, sich ganz klar eine Mauer auftürmt, die einem sagt, jetzt erst recht oder was weiß ich, was in so einem Menschen vorgeht, aber mit der Keule kommt man da nicht weit... (ABER alles nur MEINE Meinung, MEINE Wahrheit auf MEINEM Ego). Ich hab damals die Teamleitung angesprochen und gefragt, ob sie sie direkt in einem Gespräch darauf hingewiesen hat. Sie sagte ja, ich glaubte ihr nicht. MEINE Wahrheit. Heißt nicht, dass ich was gegen die Teamleitung hatte, trafen uns auch privat. Also war kein Rachegedanken oder so, dass ich ihr da net glaubte, sondern es ging um MEINE Wahrheit, dass ich fand, so macht man das nicht, auch wenn ich es nur am Rande mitbekommen hatte. Vielleicht auch MEINE Schuld, weil ich mich da schon zurück zog, immer iPod und so. Schotten dicht. Einmal traf ich die Frau dann jedoch in der Stadt. ABER auch ich sagte ihr nicht die Wahrheit ins Gesicht, MEINE Wahrheit, weil ich auch nicht wirklich wusste, ist da jetzt was dran oder nicht. Aber egal, Hauptsache MEINE Wahrheit verteidigt. MEIN Ego war zu feige, wollte sie nicht verletzen. Das ist nicht rühmlich, sondern nur MEINE gefühlte Wahrheit, sowas macht man nicht. Also gab es einen Smalltalk und ich lenkte das Gespräch so, dass ich mir quasi noch ein Deo zu kaufen hätte (hab ich dann getan, aber normal net gebraucht... also war das MEINE Lüge.) Klar, kamen wir so ins Gespräch und sie fing von einer Sekunde auf die nächste extrem an zu riechen, also die totale Nervensache bei ihr. Sie war klar in dem Moment dankbar, ABER es ging im Grunde, in dem Moment NUR um MEINE Wahrheit, um MEIN Ego/Gewissen, dass da sagte, ey, so geht das nicht. So geht man mit Menschen nicht um. Hm... MEIN Empfinden, MEINE Wahrheit, MEIN Ego, MEINE Einmischung oder auch nicht, wie man es dreht, es gehört immer einem selbst.

Saß damals auch gerne nach der Arbeit bei 'meiner' Obdachlosen. Sie wurde sofort anders behandelt, weil da wohl ein netter 'Normalo bei ihr saß. MEINE Wahrheit. Ich ging mit ihr Eisessen und manche Leute guckten richtig schief. Das Eiscafe war tolerant, war da öfters. Ich war froh, dass ich ihr in dem Moment sowas wie Akzeptanz schenken konnte, ich war extrem sauer auf die Leute, die mich anstrahlten und sie komisch von der Seite anguckten und enttäuscht als sie MEINE Hilfe nicht annehmen wollte, saß ja nicht nur einen Tag bei ihr auf der Straße... also wir unterhielten uns schon über ihr Leben, ihr Dasein, ihre Sorgen. Da musste ich MEINE Wahrheit erst einmal schlucken, sie wollte keine Hilfe, sie wollte auch keine Verteidigung. MEINE Wahrheit war nicht IHRE Wahrheit. Jeder Mensch besteht in diesem Moment immer nur vor sich selbst. Mehr wollte und will ich mit dem obigen Satz gar nicht aussagen. Wahrheit, Ehrlichkeit ist immer in gewisser Weise ein Egoputzen.
 
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