Fakt ist dass hier in Deutschland jede 4. Frau mindestens einmal im Leben Opfer häuslicher Gewalt wird . Fakt ist auch dass die muslimische Kultur mehr chauvinistisch ist als die Deutsche. Daraus kann man nicht die Folge ziehen dass Muslime für häusliche Gewalt in Deutschland verantwortlich sind.
Wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, würde man beides getrennt in Betracht nehmen. Und man tut den deutschen Frauen keinen Gefallen, wenn man das Problem der häuslichen Gewalt in deutschen Familien ignoriert oder es ein muslimisches Problem macht.
Religiösität
Die Frage nach der Häufigkeit des Gottesdienst-" oder Gotteshausbesuchs" lässt sich auch deshalb auf muslimische Religionszugehörige übertragen, da - nach Auskunft der Bundesregierung -, die Pro-Kopf-Relation von 2.600 Moscheen und 3,2 Millionen Muslimen" 1: 1.231 beträgt (was den christlichen Relationen von Kirchenmitgliedern zu Kirchengebäuden entspricht: evangelisch = 1 : 1.164, katholisch = 1 : 1.050) und die Muslime (außer auf dem flachen Land) insofern keine allzu großen Probleme haben dürften, eine Moschee in erreichbarer Nähe zu finden.
Für den Gottesdienstbesuch von Befragten mit der eigenen Religionsangabe islamisch" ergeben sich folgende Verteilungen: Rund ein Fünftel der Muslime' sind als religiös" zu betrachten (18 %), ein weiteres Fünftel ist eher indifferent (20 %) und drei Fünftel leben keine religiöse Praxis (62 %).
Diese Ergebnisse entsprechen zum einen den Angaben, die in der Bundestagsdrucksache zur Zahl der Teilnehmer des wöchentlichen Freitagsgebets" genannt werden (493.000) und die (auf 2,7 Mio. sich dem Islam" zugehörig Bekennende bezogen) einen Anteil von 18,3 Religiösen" unter den Muslimen' ergeben.
Zum anderen entsprechen diese Verteilungen der Religiosität der Kirchenmitglieder der beiden großen Amtskirchen in Deutschland. Die Grundtendenz - dass die Mehrheit ein distanziertes Verhältnis zu ihrer organisierten Religion hat - ist die gleiche. Bei den muslimischen' Religionszugehörigen scheint jedoch die Kluft zwischen Religiösen" und Nicht-Religiösen" deutlicher zu sein, d.h. die Indifferenten" sind bei den Muslimen' weniger häufig als bei den christlichen Kirchenmitgliedern.
Erstes Fazit
Eine Minderheit von rund einem Fünftel der sich selbst als Muslime' Bezeichnenden ist in religiöser Hinsicht als tatsächlich und praktizierend religiös" anzusehen,
ein weiteres Fünftel hat ein eher distanziertes Verhältnis zur praktizierten Religion und drei Fünftel sind als Nicht-Religiöse anzusehen.
Insofern wäre eine Unterscheidung vorzunehmen zwischen einem Fünftel religiösen Muslimen'" und drei Fünftel vermutlich ethnisch-kultureller Muslime", für die eine entsprechende religiöse Praxis keine Bedeutung hat.
Insofern ist die Bezeichnung Muslim" erheblich zu differenzieren.
Nicht nur hinsichtlich der verschiedenen Glaubensgemeinschaften des Islam, sondern auch und gerade hinsichtlich der Religiosität, da gerade die religiöse Zuordnung bei mehr als drei Fünftel der Muslime' keinen Sinn ergibt. Insofern ist die Forschung gefragt, diese Zuordnungen inhaltlich genauer zu klären.
http://hpd.de/node/2906