Ehe - Freiheitsberaubung?

[chaya_wien]

Für mich ist die Ehe ein Konstrukt an das ich nicht glaube und mit dem ich auch kein für mich erstrebenswertes Ideal verbinde. Für mich ist es schön, wenn man zusammen ist, so lange man sich liebt, durch nichts gebunden außer der Liebe, keine gemeinsamen Schulden, kein Zwang, sondern nur: Liebe, Lust und das Wissen um eine tiefe Verbindung.
Das genügt mir, die Hoch-Zeit ist dann immer wieder mal, eben in den guten Phasen und nicht auf einen Tag beschränkt.

Aber von mir aus sollen alle anderen gerne heiraten, ich schließe es für mich genauso gerne aus.

 

[Marlenchen]

Mir bedeutet die Ehe schon sehr viel. Es ist einfach die Entscheidung, bis ans Lebensende zusammen bleiben zu wollen. Ob das dann im Endeffekt auch klappt, steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Aber allein diesen Entschluss zu fassen und zu sagen "Mit dir will ich alt werden" ist doch sehr romantisch. Und wenn man die Sache auch wirklich ernst nimmt (auf beiden Seiten) und sich von Tag 1 immer bemüht, einen gemeinsamen Weg zu gehen, auf dem keiner auf der Strecke bleibt, dann wüsste ich auch, warum so eine Verbindung schief gehen sollte. Das Problem an der Ehe oder auch ganz normalen Partnerschaften ist ja nur, dass man den anderen an irgendeinem Punkt aus den Augen verliert. Das wird dann immer so schön als sich "auseinander leben" bezeichnet, für mich ist das im Endeffekt aber nur eine faule Ausrede. Man hätte den Weg ja auch gemeinsam gehen können, nur irgendwann hat sich halt einer von beiden entschlossen, mal kurz eine Abzweigung zu nehmen, ohne dem anderen Bescheid zu sagen. Wer immer offen und ehrlich miteinander ist und auch willig ist, Kompromisse zu schließen, der wird es auch mehr als nur ein Jahr miteinander aushalten.
Eine Ehe ist für mich alles andere als ein Zwang, sie hält eher zusammen, festigt die Beziehung. Eine Liebschaft beendet man schnell einmal, denn es bestehen ja keine gegenseitigen Verpflichtungen (der Bund ist generell nur sehr lose), aber eine Ehe nicht - zumindest nicht in meiner Auffassung. Darum würde ich meinen Partner schon sehr gerne heiraten, aber wir lassen uns noch etwas Zeit, da wir noch jung sind, kurz vorm Abschluss des Studiums stehen und uns eine Hochzeit mit allem drum und dran (so wie wir sie uns eben vorstellen) derzeit sowieso nicht leisten könnten. Wir sind übrigens schon mehr als sechs Jahres zusammen

 

[mimmi2]

Wenn die Waage von geben und nehmen stimmt und der Respekt

 

[Lifthrasir]

Wenn die Waage von geben und nehmen stimmt und der Respekt

Was ist die "Waage von Geben und Nehmen"? Wer bewertet wo der Ausgleich ist?

Entschuldigung, aber wer so denkt und argumentiert, der steht in einer Erwartungshaltung des Gebens nur um des Zurück-Bekommens und augenscheinlich nach seiner eigenen Bewertung die Waagschale austariert zu wissen...

...damit würde ich meinem Partner meine Bestimmungen, Ansichten und Meinungen aufzwängen - dazu aufzwängen, wann ich etwas als "In Waage" bewerte --- und nur dann zufrieden bin. Wie sich der Partner dabei fühlt? Scheint dabei nicht berücksichtigt oder in Betracht gezogen zu werden...

 

[winnetou]

Also, Oscar Wilde würde ich jetzt nicht gerade als sachverständig im Bereich Ehe ansehen.

Er war zwar verheiratet, was zu der Zeit unumgänglich war.

Aber, er lebte auch seine Homosexualität offen aus. Und musste deshalb England fluchtartig verlassen.

oscar wilde hatte aber einen guten riecher für die probleme seiner zeit und hat sie in seinen romanen treffend beschrieben.
ich persönlich glaube, dass für viele paare das ziel ist, beisammen zu bleiben statt mit nötigem respekt miteinander zu wachsen.
in den märchen endet die romantik mit der heirat und die tragödie beginnt. das heisst dann lapidar: und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie heute noch.

lg winnetou

 

[MorningSun]

oscar wilde hatte aber einen guten riecher für die probleme seiner zeit und hat sie in seinen romanen treffend beschrieben.
ich persönlich glaube, dass für viele paare das ziel ist, beisammen zu bleiben statt mit nötigem respekt miteinander zu wachsen.
in den märchen endet die romantik mit der heirat und die tragödie beginnt. das heisst dann lapidar: und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie heute noch.

lg winnetou

Oscar Wilde konnte es so gut erfassen, weil er sich geweigert hat, Rollenspiele
zu spielen. Er hatte genug Distanz.

 

[Sternensaat]

In einer Beziehung haben beide die Chance zu lernen.
Harmonie kann erst dann stattfinden, wenn wir aufhören den anderen verändern zu wollen.
Da läuft man gegen eine massive Wand.

Sich selbst verändern und der Partner passt sich dann automatisch an.
Das gilt übrigens für alles im Leben!
Probleme mit Beruf, dem Chef, Familie, Partner usw.... Die zeigen uns nur auf, was in uns selbst nicht in Ordnung ist.
Und was mich am anderen stört - zu mir gehört!!!

Ein kluger Mensch lernt aus seinen Fehlern,
ein weiser Mensch aus den Fehlern der anderen,
ein Narr - weder noch

 

[Urajup]

Die Ehe ist gegenseitige Freiheitsberaubung in beiderseitigem Einverständnis. (Zitat Oscar Wilde)

Nun ja, ein Widerspruch in sich. Wenn Einverständnis herrscht und zwei Menschen sich freiwillig in die Ehe begeben, dann kann es keine Freiheitsberaubung sein, weil die wäre ja unfreiwillig (die Freiheit würde be- oder ge-raubt werden).

Lg
Urajup

 

[winnetou]

Nun ja, ein Widerspruch in sich. Wenn Einverständnis herrscht und zwei Menschen sich freiwillig in die Ehe begeben, dann kann es keine Freiheitsberaubung sein, weil die wäre ja unfreiwillig (die Freiheit würde be- oder ge-raubt werden).

Lg
Urajup

es beginnt ja auch nicht so, sondern jeder zeigt sich von der besten seite.
mit der zeit kommen dann die leichen aus dem keller und dann entscheidet sich,
ob es eine gegenseitige abhängigkeit gibt, wo sich beide nach und nach verlieren.

lg winnetou

 

[Urajup]

es beginnt ja auch nicht so, sondern jeder zeigt sich von der besten seite.
mit der zeit kommen dann die leichen aus dem keller und dann entscheidet sich,
ob es eine gegenseitige abhängigkeit gibt, wo sich beide nach und nach verlieren.

lg winnetou

Aber das wäre doch eine große Illusion anzunehmen, dass der Mensch an unserer Seite nur "eine beste Seite" hat. Leichen im Keller sind schließlich zu erwarten. Wir sind halt Menschen.

Lg
Urajup