Ebola-Epidemie in Westafrika

PsiSnake

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Mittlerweile haben sich über 2000 Menschen infiziert (in der ganzen Zeit) und mehr als 1000 sind schon daran gestorben. Und obwohl jetzt mehrere Hundertmillionen Dollar investiert wurden breitet sich die Seuche dennoch weiter aus. Zudem könnte es auch wesentlich mehr unbekannte Fälle geben, wie die WHO andeutete.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ebolafieber-Epidemie_2014

Nun bricht offenbar das Chaos aus. In Liberia haben Bürger ein Krankenhaus gestürmt und Infizierte "befreit". http://www.faz.net/aktuell/gesellsc...tienten-fliehen-aus-krankenhaus-13102760.html

Teilweise läuft auch das medizinische Personal davon.

Anders als die gehypete (um Impfungen zu verkaufen) Schweinegrippe damals ist Ebola tatsächlich eine sehr ernste Gefahr, auch wenn sich die Krankheit hier wohl nicht so leicht ausbreiten könnte. Dennoch droht da in Westafrika und vielleicht auch noch in anderen Regionen eine Katastrophe, die nur mit der Pest verglichen werden kann. Es erscheint einem schon sehr ernst. Die Entwicklung von Impfstoffen und Behandlungsmethoden steht, obwohl die Krankheit schon seit 1976 bekannt ist, noch am Anfang (mehr oder weniger). Vermutlich hat es sich wirtschaftlich bisher nicht gelohnt. :rolleyes:

LG PsiSnake
 
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Ich hoffe , dass bald ein wirksames Mittel gefunden wird. Nigeria wird Nano Silver testen.
Viel Glück .
 
Zitat:Und die Situation dort ist immer noch schlimm ....

Sie wird immer schlimmer. Ohne wirksame Medikamente und/oder Impfungen droht eine Katastrophe. Das ist jetzt ein Wettlauf gegen die Zeit. So lange muss eine immer schnellere Ausbreitung so gut es geht verhindert werden.

http://www.stern.de/news2/aktuell/who-zaehlt-mehr-als-1900-ebola-tote-in-westafrika-2135642.html

Die Idee, dass zum Beispiel Malaria ja eine Million Leute pro Jahr tötet, und Ebola (fast 2000 Tote) deshalb vergleichsweise harmlos ist, ist falsch, da sich Malaria nur durch Mückenstiche ausbreitet, während Ebola eine Epidemie ist, die von Mensch zu Mensch übertragen wird wobei die Ausbreitung schon jetzt exponentiell ist. Pro Zeiteinheit verdoppeln sich die neuen Fälle. Bekommt man es überhaupt nicht unter Kontrolle, dauert es nicht sehr lange bis Malaria (in Bezug auf die Gesamtzahl der Toten, nicht auf die Tödlichkeit für das Individuum, da ist Ebola schon jetzt ganz weit vorne) und AIDS eingeholt ist. Und dazu kommt, dass die Kontrolle immer schwieriger wird, je mehr Fälle es gibt. Im Gegensatz zu AIDS ist Ebola auch sehr ansteckend, und man kann sich kaum dagegen schützen, wenn man in einer Region lebt, wo das Virus grassiert. Klar ist Grippe weit ansteckender aber auch enorm viel ungefährlicher, wenn man sich infiziert.

Habe ich zwar schon im anderen Thread erzählt, aber hier steht es dann noch mal auf erster Seite.

LG PsiSnake
 
Eine einzige Person hatte das Virus am 20. Juli per Flugzeug nach Nigeria gebracht, und obwohl diese Person sogar direkt entdeckt wurde, ist die Ausbreitung dort auch weiter nicht gestoppt (mindestens 21 Fälle und 6 Tote bis jetzt). Im Gegenteil gibt es jetzt eine weitere Komplikation:

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/ebola-who-fuerchtet-ausbreitung-in-nigeria-a-989936.html

Wer gegen den Stop des Luftverkehrs ist sollte sich das besser nochmal überlegen.
Das bedeutet nicht, dass man keine Hilfsgüter und wichtiges Personal dorthin bringen darf, aber jeder, der zurückkehrt, zumindest wenn er Kontakt zu Personen hatte (die Hilfsgüter kann man dort einfliegen, ausladen und dann wieder abfliegen ohne in Kontakt zu treten) müsste in Quarantäne für die Dauer der Inkubationszeit. Normaler Reiseverkehr (wenigstens in Bezug auf die 3 hauptsächlich betroffenen Länder) muss komplett gestoppt werden.

LG PsiSnake
 
Und man sollte auch vorsichtig sein, was den Vergleich zu früheren Ausbrüchen betrifft...

Es ist praktisch sicher, dass das Virus mutiert ist (bzw. es ist sicher, man weiß nur nicht sicher, ob die Mutationen adaptiv sind), und dass die Probleme nicht (nur) mit den mangelnden medizinischen Bedingungen vor Ort zu tun haben, denn die Überlebensrate ist größer als normal, was ja paradox wäre, wenn man behauptet, dass die medizinische Versorgung schlechter ist als bei früheren Ausbrüchen. Das ist wie gesagt überhaupt kein Vorteil im allgemeinen (außer für den individuellen Patienten), da sich das Virus vermutlich besser an den Menschen angepasst hat, und sich auch deshalb einfacher ausbreitet. Dass sowas passieren kann hätte jeder wissen müssen, weshalb Ebola höchste Priorität in der Forschung hätte haben sollen. Die potentielle Gefahr eines Virus, dass zu tödlich ist um gefährlich zu sein, ist immens, denn Mutationen die das Virus weniger tödlich machen sind vermutlich viel einfacher zu erhalten, da es sich ja möglicherweise um viel wahrscheinlichere/häufigere "schlechte" (irgendein Gen wird deaktiviert usw.) Mutationen handelt.

http://who.int/csr/disease/ebola/en/

LG PsiSnake
 
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Update:

Nun ja, in Liberia werden Infizierte weggeschickt, weil keine Betten mehr verfügbar sind, und ein Virologe eines Tropeninstituts (ein echter Experte also) http://www.dw.de/sierra-leone-und-liberia-drohen-an-ebola-zu-zerbrechen/a-17915339 meint, dass das Virus fast jeden in diesen Ländern infizieren könnte. Damit würde es Millionen Tote geben, regional vergleichbar mit der Pest früher...Und von da an ist meiner Ansicht nach nichts mehr abzuschätzen.

Übrigens sagte der selbe Mediziner früher, dass hier in Deutschland keine Gefahr besteht. Als "Angstmacher" kann man ihn also auch nicht gerade bezeichnen.

Die Zahlen (neue Fälle pro Zeit) zur Epidemie sind ähnlich schlimm, und bei der Verschlechterung der Situation (Wegschicken von Patienten) ist nicht davon auszugehen, dass überhaupt noch die meisten Fälle erfasst werden.

Wie ich im anderen Thread sagte, man hatte fast 40 Jahre Zeit für die Entwicklung von Impfstoffen und Behandlungsmethoden. Bei Ausbruch der Epidemie gab es quasi nichts. Jetzt sind da ein paar experimentelle Arzneien und eventuell auch "bald" ein Impfstoff, aber das kommt möglicherweise zu spät. Ein großer Skandal ist das.

LG PsiSnake
 
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Nun ja, in Liberia werden Infizierte weggeschickt, weil keine Betten mehr verfügbar sind, und ein Virologe eines Tropeninstituts (ein echter Experte also) http://www.dw.de/sierra-leone-und-liberia-drohen-an-ebola-zu-zerbrechen/a-17915339 meint, dass das Virus fast jeden in diesen Ländern infizieren könnte. Damit würde es Millionen Tote geben, regional vergleichbar mit der Pest früher...Und von da an ist meiner Ansicht nach nichts mehr abzuschätzen.

Übrigens sagte der selbe Mediziner früher, dass hier in Deutschland keine Gefahr besteht. Als "Angstmacher" kann man ihn also auch nicht gerade bezeichnen.

Die Zahlen (neue Fälle pro Zeit) zur Epidemie sind ähnlich schlimm, und bei der Verschlechterung der Situation (Wegschicken von Patienten) ist nicht davon auszugehen, dass überhaupt noch die meisten Fälle erfasst werden.

Wie ich im anderen Thread sagte, man hatte fast 40 Jahre Zeit für die Entwicklung von Impfstoffen und Behandlungsmethoden. Bei Ausbruch der Epidemie gab es quasi nichts. Jetzt sind da ein paar experimentelle Arzneien und eventuell auch "bald" ein Impfstoff, aber das kommt möglicherweise zu spät. Ein großer Skandal ist das.

LG PsiSnake

ja, ganz meine Meinung!

Es konnte eben nicht genug Geld verdient werden.
 
ja, ganz meine Meinung!

Es konnte eben nicht genug Geld verdient werden.

Doch, es konnte genug Geld verdient werden! Die Herrschenden in diesem Teil Afrikas haben es nur vorgezogen, das verdiente und abgepresste Geld lieber für ihren eigenen Luxus auszugeben, als für die Entwicklung ihrer Länder und die Forschung und Entwicklung wirksamer Medizin.

Die Ursache für Ebola Infektionen ist seit wahrscheinlich Jahrhunderten das Essen von infizierten "Wildfleisch", meist Affen. Die Leute essen das, obwohl sie um die Gefahr wissen, weil sie keine Mittel haben, um sich anderes Fleisch zu kaufen. Das liegt u.a. auch daran, dass die afrikanische Landwirtschaft in weiten Teilen extrem unterentwickelt und ineffektiv ist. Und das ist von Teilen des "Westens" natürlich auch so gewollt! So wurde zum Beispiel in Nigeria auf Druck westlicher NGOs und mit Hilfe der erpresserischen Weltbank die Einfuhr billiger EU Hühnchen verboten ("um die kleinbäuerliche einheimische Landwirtschaft zu fördern") Mit dem Resultat, dass sich wieder wesentlich weniger Menschen diese Bio-Erzeugnisse leisten konnten und wieder Affen essen mussten, was zwangsläufig zu vermehrten Ebola Ausbrüchen führte. Nebenbei blüht auch der Schmuggel über die Grünen Grenzen mit Hühnern und Hühnerfleisch, was auch zur Gesundheitsgefährdung und Verbreitung von Krankheiten beiträgt...

Hätten böse westliche Konzerne versucht, Impfstoffe gegen den alten Ebola Erreger zu entwickeln, wären sie wohl wegen unverantwortlicher Menschenversuchen aus Geldgier an den Pranger gestellt wurden. :rolleyes:
Oder hätte sich von den Guten Menschen hier jemand freiwillig zur Testung der Wirksamkeit eines solchen Impfstoffes zur Verfügung gestellt?
 
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Was ein Quark, es dürfte wohl nix geben was mehr BIO ist, wie in den Wald gehen und sein Essen selber zu jagen. Und das Wild-Tiere wegen den fehlenden Kontrollen halt nun mal auch Krankheitsereger haben können, liegt wohl eher nicht am Importverbot von Billig Hühnchen. Häufig ist es schlicht die Tradition und eine Geschmackssache ob und welche Tiere gegessen werden ;)
 
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