Also ich finde schon die Einteilung in über- und unterlegen fehl am Platz.
Im Beispiel wird von einer Rechenaufgabe ausgegangen, zwei Personen versuchen sich an der Lösung. Beide kommen zum korrekten Ergebnis - nur Einer braucht länger als der Andere.
An dieser Stelle gehen die meisten Menschen wohl davon aus, dass der Schnellere (intelektuell) überlegen ist. Das kann man aber auch anders betrachten.
Die schnellere "Rechenleistung" kann durchaus durch das Abrufen auswendig gelernter Inhalte zustande kommen - und ist damit eigentlich keine Rechen- sondern eine Gedächtnisleistung.
Die langsamere "Rechenleistung" kann dadurch zustande gekommen sein, dass der Rechner sich die Mengenwerte bildlich vorgestellt hat und somit durch Bildgebung und Schlussfolgerung zum Ergebnis gekommen ist (vielleicht weil ihm auswendig lernen nicht liegt
). Der Lösungsweg ist in diesem Fall aufwändiger und dauert somit länger.
Letztlich sind beide Personen zum richtigen Ergebnis gekommen, von daher gibt es keinen nominalen Unterschied, nur der Lösungsweg war ein anderer.
Man könnte in diesem Falle auch andersrum die These aufstellen, dass der Langsamere dem Schnelleren überlegen ist, weil er zur Lösung des Problems selbst nachgedacht hat - anstatt eingetrichtertes Wissen abzurufen
Was will ich damit sagen? Überlegenheit ist reine Auslegungssache. Und natürlich fühlt Mensch sich lieber über- als unterlegen.
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