mit frisch traumatisierten menschen aus kriegsgebieten, welche unter lebensgefährlichen umständen geflüchtet sind
und alles was sie kennen hinter siche gelassen haben ist die lage halt eine andere...
zweifellos. in Berlin ist schon länger eine solche Unterkunft in der Nähe unserer dortigen Wohnung.
dort sind die Bedingungen recht gut, also die Menschen leben in richtigen Zimmern, nicht in Zelten oder so,
es gibt Betreuer dort, die Gebäude stehen in einem großen Park, die vielen Kinder können raus, man kann
spazierengehen, nicht nur drinnen hocken .. es gibt eine Initiative von Leuten aus der Gegend, die sich kümmern ..
dort wohnen mittlerweile glaub ich etwa 1000 Flüchtlinge - wirkliche Kriegsflüchtlinge. die ersten Jahre waren
es weniger Leute. ich hab´s schonmal erzählt, anfangs hörte ich oft Frauen oder Mädchen schreien in der Nacht.
weil Betreuer da sind, gehe ich davon aus, daß sie das auch gehört haben und nicht etwa grad Übergriffe passierten,
sondern daß sie wegen ihren Erlebnissen von zuhause geschrien haben. das ging monatelang so und wurde dann weniger.
wir waren manchmal auf dem Gelände, weil wie gesagt dort ein Park ist und außerdem ein Freund dort Räume
angemietet hat. wir sind nicht so, daß wir Leute anglotzen, aber man bekommt ja mit, wie die Menschen wirken,
die man bei einem Spaziergang sieht. amputierte Gliedmaßen sprechen ebenfalls für sich. mein Eindruck ist, daß
dort wirklich Menschen leben, die vor dem Krieg geflohen sind und die Schlimmstes hinter sich haben.
von Security-Einsätzen wegen wilden Prügeleien und dergleichen habe ich da nie was mitgekriegt. manchmal kam
ein Notarztwagen, vereinzelt auch mal die Polizei, aber das passiert anderswo auch. wenn im Sommer sehr spät noch
Gitarre gespielt und gesungen wurde, hat mich das eher gefreut als geärgert. ach ja, und eine Turnhalle ist abgebrannt.
da haben ein paar Bewohnerjungs gezündelt. sehr bedauerlich. hat ne mords Wolke gegeben und riesen Aufregung mit
viel Polizei, weil die einen fremdenfeindlichen Anschlag vermutet hatten. war aber keiner, die Jungs habens zugegeben.
was ich sagen möchte .. es gibt zweifellos echte Kriegsflüchtlinge, Menschen, die wirklich Hilfe brauchen,
und die sollen sie auch bekommen, das ist ja gar keine Frage. aber Hand aufs Herz: nicht alle, die ab Frühjahr 2015
hergekommen sind, sind tatsächlich vor dem schlimmen Krieg geflohen. ich glaub das zweifelt heute niemand mehr an.
ich finde es den wirklich schlimm belasteten Kriegsflüchtlingen gegenüber unfair, wenn junge quietschfidele Typen,
die sich denken cool, ich geh nach Deutschland, da gibt´s reichlich Kohle und da ist was los, nach Hause schicken
kann ich auch noch was, weil da hat ja jeder Geld, jetzt geht die Party richtig ab .. daß solche und erst recht richtige
Kriminelle, die
ebenfalls die Chance genutzt haben, im Zuge dieser großen Wanderung herzukommen, also daß diese
Typen ALLES kaputtmachen. DAS finde ich schlimm. und zwar für alle: für die echten Kriegsflüchtlinge wird es
dadurch doch
auch schlechter, weil sich auf einmal auch noch mal eben um ne Million weiterer Menschen gekümmert
werden muß. Menschen, von denen viele gar nicht hier sein müßten, weil SIE eben NICHT vor Krieg geflohen sind.
dieser Unterschied ist zu sehen, dieser Unterschied ist da - und nicht die Kriegsflüchtlinge sind das Problem,
sondern die anderen. die, wegen denen alle Nase lang die Polizei in den Unterkünften antanzen muß, die, die
herumziehen und Einheimische belästigen usw usf .. DIE sind das Problem. und sorry, wer sich SO aufführt - hallo?!?
wenn wir hier über "die Flüchtlinge" reden, dann ist zu bedenken, daß dies keine homogene Gruppe ist.
das kann man gar nicht oft genug sagen, weil es nunmal so ist. ohne diese Unterscheidung gibt es bei
Gesprächen über dieses Thema sonst zwangsläufig Streit, weil man gar nicht über das Gleiche spricht.
ist ja ganz schön lang geworden. das ist weil,
ich hätte das gerne mal geklärt zwischen uns hier.
ob ihr auch wollt, weiß ich nich.
schönen Gruß, die Sonne scheint.
