Du Heide

Dawn

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Niedersachsen
Wer kann mir endlich mal erklären, was das Wort "Heide" bedeutet???:confused:

Vor dem Christentum gabs das Heidentum.
Aber woher kommt dieses Wort? Welchen Stamm hat es?
Wer hat es erfunden?

Leute, strengt Euch an, ich will es endlich wissen!

Gruß Dawn:wut2:
 
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laut Bertelsmann:

seit 368 n.Chr. bezeugte, von christlichen Predigern als Übersetzung von lat. "paganus"/Dorfbewohner verwendete Kollektivbezeichnung für noch nicht zum Christentum Übergetretene.
Die unterschiedslos auf alle Nichtchristen angewandte Bezeichnung Heide ist, da es sich um ein theologisches Glaubensurteil mit abwertendem Charakter handelt, religionswissenschaftlich unzulässig.

Nach meiner Erfahrung bezeichnen die Vertreter der Katholischen Kirche ja noch heute jeden, der ihrer Gemeinschaft nicht angehört, als "Heiden", weil sie ja nicht dem "wahren Glauben" angehören.....

Schick Dir einen ganz lieben Gruß
Caitlinn
 
Ich glaube eher, Dawn will die etymologische Herkunft des Wortes wissen.

Dazu habe ich folgendes gefunden:

Etymologisch wird er der Begriff von germanisch: haithio: unbebautes, wildgrünendes Land, Waldgegend, Heide abgeleitet . Die englische Entsprechung ist heathen oder pagan, von lat. paganus = "Bewohner des unbebauten Landes".
 
Hallo Alice,
endlich mal jemand, der sich wirklich für die Germanen interessiert. Offensichtlich beschäftigst du dich schon etwas länger mit dem Thema. Vielleicht können wir uns ja hin und wieder mal austauschen.
Du gibst einen Link zum Fantasy-Forum an. Interessierst du dich den eher für den esoterisch/romantischen Aspekt oder für den wissenschaftlichen Bereich?
Fühlst du dich zu einem Stamm besonders hingezogen?
Wie nennst du Deine Götter?
Hast du überhaupt welche?
 
Hallo Wort der Götter,
ja, die Germanen, vor allem die Normannen interessieren mich schon seit langer Zeit. Auch die nordische Mythologie fasziniert mich. Auch die Kelten und alles was mit ihnen zusammenhängt.

Und in der Fantasy interessiert mich sowohl der romantisch/esoterische Aspekt als auch der wissenschaftliche. Obwohl ich eigentlich auch Esoterik als Wissenschaft sehe ;)

Wie meine Götter nenne? Je nachdem: Lust, Sonne, Wasser, Wind, Schnee, Berg, Baum, Mond... Ich fühle mich mit der Natur verbunden und dort auch eins mit Gott.
 
Original geschrieben von Dawn
Wer kann mir endlich mal erklären, was das Wort "Heide" bedeutet? Vor dem Christentum gabs das Heidentum. Aber woher kommt dieses Wort? Welchen Stamm hat es? Wer hat es erfunden? Leute, strengt Euch an, ich will es endlich wissen!
Liebe Dawn,
Caitlinn und andere haben ja schon dazu geschrieben. Wenn man mehr über den Ursprung des Wortes 'Heid' und seiner Bedeutung wissen will, dann kann man darüber in der nordischen Mythologie vieles finden. Einiges ist ganz konkret, aber die eigentliche Bedeutung ist nur zu verstehen in einem großen Zusammenhang, der die verschiedenen Bedeutungen der menschlichen Prinzipien z.B. der Frau in all ihren Aspekten in den verschiedensten Kulturen untersucht. Wie die verschiedenen Aspekte der Frau in der indischen Mythologie, in der es die drei weiblichen Prinzipien 'Jugend', 'Mutter', und 'weise Alte' (Kali) gibt, gab es diese Prinzipien auch in der Nordischen Mythologie. Es sind auch die gleichen 'Götter' und Göttinnen, sie haben nur andere Namen. Sie sind auch identisch mit den 'Göttinnen' in Mesopotamien der Sumerer. Kern dieser Prinzipien sind die 'Kräfte', denen wir im Leben begegnen, durch Pubertät, Liebe, Mutter, aber auch Hure, Hexe, Heilerin, Shamanin, Sexsymbol, oder Verführerin. Vieles davon haben die Menschen auf der ganzen Welt erkannt, als etwas, das mit dem Planeten Venus zu tun hat. Die Stellung des Planeten Venus im Geburtshoroskop ist sehr bedeutend, exakt für die oben genannten Prinzipien. Ich z.B. habe eine Konjunktion von Venus und Pluto im Geburtshoroskop und eine Frau, die 2 Tage nach mir geboren wurde, ist eine berühmte Prostituierte (Upper class - callgirl) gewesen und hat viele Bücher über Sex in Millionenauflage geschrieben, in denen sie die Freuden, die man durch den Sex haben kann mit ihren Worten beschreibt. Venus, die bei den Sumerern Inanna hieß, und bei den Semiten Astarte oder Ashera, hieß bei den Menschen in Skandinavien Freya. Die nordische Mythologie ist vor einigen tausend Jahren von Indien nach Skandinavien gekommen und nach Island. In Lettland versteht man immer noch Sanskrit, die Sprache der spirituell Kundigen in der vedischen Religion und die Mythen über den Beginn der Welt (und das Ende der Welt) sind nahezu identisch, wie ich es hier vor einigen Tagen gezeigt habe. Viele Elemente der nordischen Sprache, wie es im Germanischen, im Isländischen und Skandinavischen enthalten ist, wurde zu der Zeit der europäischen Christianisierung ~500 AD - ~1100 AD von den Christen genommen um damit etwas auszudrücken, dass sonst nur in Hebräisch, Aramaisch, Griechisch oder Lateinisch ausgedrückt wurde. Der Hebräische YHWH (YeHoWaH) wurde zu 'Goð', weil 'Goð' dasselbe im Skandinavischen beschreibt.

" Þá gengu regin öll á rökstóla, ginnheilög goð, og um það gættust; nótt og niðjum nöfn um gáfu, morgun hétu og miðjan dag, undorn og aftan, árum að telja.

Då drogo alla makter till sina domaresäten, högheliga gudar, och höllo rådslag; åt natt och nedan namn de gåvo, uppkallade morgon och middag också, eftermiddag och afton, för att med åratal räkna.

Zum Richterstuhl gingen die Rater alle, heilige Götter, und hielten Rat:für Nacht und Neumond wählten sie Namen, benannten Morgen und Mittag auch, Zwielicht und Abend, die Zeit zu messen."

Dieser Ausschnitt aus dem Gedicht der Edda Sammlung: " Völospà " { „Der Seherin Gesicht” ) und auch der Titel zeigt schon, dass wir es mit einer Shamanin zu tun haben, über die dort berichtet wird, und dass das Wort Goð schon bekannt war, bevor die Christen Skandinavien versuchten zu Christanisieren. Andere Worte wie 'heilig' oder 'hölle' sind ebenso aus diesem Ursprung.

Während man weiß, dass es die verschiedensten Aspekte des Weiblichen gibt, wie es im Hinduismus durch die Göttin Sarasvati und durch die schwarze Göttin Kali ausgedrückt ist, die in Sumer Lilith hieß und im Prolog des Gilgamesch Epos sich mit dem männlichen Symbol 'Baum des Lebens' beschäftigt, der nach 10 Jahren wachsen relevant wird für eine Frau, ist dieser Aspekt der 'Freya' (Venus) in der nordischen Mythologie 'Heidi' und wird im Gedicht 'Völospar' der Edda erwähnt:

" (Isländisch) Heiði hana hétu hvar er til húsa kom, völu velspáa, vitti hún ganda; seið hún hvar er hún kunni, seið hún hugleikin, æ var hún angan illrar brúðar.

(Schwedisch) Heid hon hette, var till husen hon kom, en väl siande vala. Hon signade stavar, hon trollade, var hon kunde, trollade förryckthet. Alltid var hon älskad av onda kvinnor.

(Deutsch) Man hiess sie Heid, wo ins Haus sie kam, das weise Weib; sie wusste Künste:sie behexte Kluge; sie behexte Toren; immer ehrten sie arge Frauen."
Das 'ins Haus kommen' ist übrigens eine Beschreibung für feuchte Träume von Männern in der Nacht, in der sie von ihr besucht werden.

"Álfur og Yngvi, Eikinskjaldi, Fjalar og Frosti, Finnur og Ginnar; það mun upp meðan öld lifir, langniðja tal Lofars hafað.
Uns þrír kómu úr því liði öflgir og ástkir æsir að húsi, fundu á landi lítt megandi Ask og Emblu örlöglausa.
Önd þau né áttu, óð þau né höfðu, lá né læti né litu góða; önd gaf Óðinn, óð gaf Hænir, lá gaf Lóður og litu góða.
Ask veit eg standa, heitir Yggdrasill, hár baðmur, ausinn hvíta auri; þaðan koma döggvar þær er í dala falla, stendur æ yfir grænn Urðarbrunni.
Þaðan koma meyjar margs vitandi þrjár úr þeim sæ, er und þolli stendur; Urð hétu eina, aðra Verðandi, skáru á skíði, Skuld ina þriðju. Þær lög lögðu, þær líf kuru alda börnum, örlög seggja.
Það man hún fólkvíg fyrst í heimi, er Gullveigu geirum studdu og í höll Hárs hana brenndu, þrisvar brenndu, þrisvar borna, oft, ósjaldan; þó hún enn lifir.
Heiði hana hétu hvar er til húsa kom, völu velspáa, vitti hún ganda; seið hún hvar er hún kunni, seið hún hugleikin, æ var hún angan illrar brúðar.
Þá gengu regin öll á rökstóla, ginnheilög goð, og um það gættust hvort skyldu æsir afráð gjalda eða skyldu goðin öll gildi eiga.
Fleygði Óðinn og í fólk um skaut, það var enn fólkvíg fyrst í heimi; brotinn var borðveggur borgar ása, knáttu vanir vígspá völlu sporna.
Þá gengu regin öll á rökstóla, ginnheilög goð, og um það gættust hverjir hefði loft allt lævi blandið eða ætt jötuns Óðs mey gefna."

"Bis drei Asen aus dieser Schar, stark und gnädig ,zum Strand kamen: sie fanden an Land, ledig der Kraft, Ask und Embla, ohne Schicksal.
Nicht hatten sie Seele, nicht hatten sie Sinn, nicht Lebenswärme noch lichte Farbe; Seele gab Odin, Sinn gab Hönir, Leben gab Lodur und lichte Farbe.
Eine Esche weiss ich, sie heisst Yggdrasil, die hohe, benetzt mit hellem Nass: von dort kommt der Tau, der in Täler fällt; immergrün steht sie am Urdbrunnen.
Von dort kommen Frauen,vielwissende, drei, aus dem Born, der unterm Baume liegt: Urd (Vergangenheit) heisst man eine, die andre Werdani (Gegenwart) - sie schnitten ins Scheit - ,Skuld ('Soll' Zukunft) die dritte; Lose lenkten sie, Leben koren sie Menschenkindern, Männergeschick.
Da kam zuerst Krieg in die Welt, als Gullweig mit Geren stiessen und in Heervaters
Halle brannten, dreimal brannten die dreimal Geborne.
Man hiess sie (Gullweig) Heid, wo ins Haus sie kam, das weise Weib; sie wusste Künste: sie behexte Kluge; sie behexte Toren; immer ehrten sie arge Frauen.
Zum Richtstuhl gingen die Rater alle, heilge Götter, und hielten Rat, ob Zins die Asen zahlen sollten oder alle Götter Opfer haben.
Den Ger warf Odin ins Gegnerheer: der erste Krieg kam in die Welt; es brach der Bordwall der Burg der Asen, es stampften Wanen streitkühn die Flur.
Zum Richtstuhl gingen die Rater alle, heilge Götter und hielten Rat, wer ganz die Luft mit Gift erfüllt, Ods Braut verraten Riesensöhnen."

Diese Heid (Der Name bedeuet "Die Helle"), die auch Freya ist, ist auch noch in unseren Wochentagen erhalten (freitag = Venustag), die von den Chaldäern als mit den sieben antiken Planeten verbunden gesehen wurden, ebenso wie der Odinstag, Onsdag, Wendsday und Thorsdag, Thursday, Donarstag.

Heid ist also eine ganz normale Hexe, eine ganz normale Frau, unverstanden von Männern, unverstanden von Christentum und wie auch immer die Übung der Christen, die Nicht-Christen als Heiden ('Heathen')abzuqualifizieren, sich historisch entwickelt hat, es ist genauso doof, wie diese Nicht-Christen 'Pagan' zu nennen ohne zu wissen, was das Wort 'baghwan' im Sanskrit bedeutet. :) das Christentum weiß ebenso wenig über die spirituellen Prinzipien, wie sie dargestellt sind in den vorchristlichen Mythen wie der Islam über seine vorIslamische Geschichte in Arabien, in der die drei weiblichen Prinzipien aus der vedischen Religion Indiens verehrt wurden. Muhammad, unwisssend über diese Symbole hat sie zum Teil in den Islam übernommen ohne ihre Bedeutung zu erkennen, oder er hat sie vernichtet. In diesem Jahrtausend verurteilen Männer eine Mutter in Nigeria, die ein Baby hat, aber keinen Ehemann, zum Tode durch Steinigen durch das Volk, nicht wissend, das jede Frau eine Göttin Heid ist, während meist Männer in Mecca mit Steinen auf ein Steinsymbol schmeissen und ein Object küssen und berühren ...

Namo

"O Mullah, why do you climb to the top of the minaret? The Lord is not hard of hearing. Look within your own heart for the One, for whose sake you shout your prayers." (Kabir)
 
ich wußte, dass Namo eine ausführliche Erklärung hereinstellen wird - zum Heidentum hätte ich Dir "nur" noch die Ausführungen aus "Das geheime Wissen der Frauen" hereinstellen können.......

nun warten wir mal, wie zufrieden Du mit uns bist;)

Behalt Dich lieb, es zahlt sich aus - übrigens: ich fand Deinen Beitrag zum "Sich bei Allem/Allen bedanken......" wunderschön, ist auch das, was mir an jedem Tag ein Bedürfnis ist
Caitlinn
 
Ihr habt mich nicht enttäuscht, ich bin befriedigt.

Seit Kindheit schlage ich mich mit diesem Begriff herum und niemand, sei es Lehrer oder Pastor, konnte mir eine befriedigende Antwort geben.
:) Alice, Du warst kurz und bündig, aber deutlich, Danke.
:) Namo, Deine Ausführung hatte schon was von Referat, aber sehr detailliert und aufklärend, Danke.

Es ärgert mich sehr, dass wir so gedankenlos Worte benutzen, ohne den wahren Sinn, oder die Herkunft zu kennen.

Daher ist und bleibt es mir ein Bedürfnis, immer mal wieder nachzuhaken.

Nun bin ich stolz, eine Heidin zu sein, bin ich doch in guter Gesellschaft:D

Gruß Dawn
 
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