Du fehlst mir soo....Papi

Sunshine06

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24. April 2006
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Meine Geschichte:

Mein lieber Papi

Am 24.12. ist mein Papi (nicht mein leiblicher) aber dennoch waren wir uns sehr nah, gestorben.

Er war Arzt. Aber nicht nur. Er half mir über Jahre hinweg - mit meinen Unfallfolgen zu leben, zu kämpfen, für die Gerechtigkeit, aber auch für meine Schmerzen. Ich habe viele Erinnerungen an Dich. Als ich Dich kennenlernte, gabst Du mir die Antwort, die ich absolut nicht hören wollte in jener schwierigen Lebenslage. Aber Du hast Dich nicht getäuscht und mir einfach die Wahrheit gesagt.
NIE, wurde Dir etwas zu viel. Er und meine Mutti waren die Einzigen, die all die Jahre hindurch zu mir gehalten haben. Egal, wie schwierig es oft war. (oder ich am verzweifeln war....) Entweder half er wieder, mit Anrufen beim Anwalt oder den Versicherungen, oder meine Mutti.
Er und ich, standen uns sehr nahe. Obwohl er ein ruhiger Mensch war. Eine unermessliche Wahrheit drang aus jeder Deiner Poren und Deiner REINEN Seele.
Wir waren Freunde. Wir waren aufrichtig und liebevoll und haben Augenblicke miteinander geteilt, Ängste und Erfolge ohne irgendeine Gegenleistung dafür zu erwarten ausser dieser Freundschaft. Wir haben uns ausgesucht und uns direkt gemocht. Auch wenn wir uns nicht häufig gesehen haben, wegen Deiner Arbeit und den Alltagsroutinen, so wussten wir doch, dass wir aufeinander zählen konnten, wenn wir uns brauchten.

NUR eines wusste ich nicht, dass er krank war. Das erzählte er mir nicht! Nein er erzählte es niemanden......

Es schmerzt mich sehr, dass ich nicht bei Dir war, als es Dir gesundheitlich schlecht ging. Alles ging so schnell, Du gabst mir keine Zeit Dich zu sehen. Vielleicht wolltest Du auch nicht, dass ich Dich so sähe und wünschtest Dir, dass ich Dich so in Erinnerung behalte wie an dem letzten Abend, als wir uns trafen und Du mich so stark und liebevoll umarmtest, dass ich es bis heute spüre sowie Deinen Geruch.
Und Deine Worte, halte durch... es kommt schon gut.
Du warst mein Papi.

Anno 2005 musstest Du für ca 1 Monat eine Pause einlegen. Da bekam ich es mit der Angst zu tun. Du, wie ich damals nahm mich nicht so ernst...Du; ich bin da für dich. Ich müsse mir keine Gedanken machen. Ich bin schliesslich Arzt. Ich würde es schon spüren, wenn es etwas Ernstes wäre...

Dabei hatte er seit Sommer Mühe. Er musste oft an Wochenenden schlafen gehen... So wie ich, damals, als der Unfall geschah - als ich noch weiterarbeitete...bis ich nach 4 Jahren einen Zusammenbruch erlitt. Er half mir, er stand mir bei, er unterstützte mich, weil ich mit dem nicht umgehen konnte, ICH und nicht mehr arbeiten können? Wow, das war ein Ding, aber er war da, immer und jede Zeit.
Und dann das

Keiner wusste es. Am 25.11. erhielt ich die bittere Wahrheit. Darmkrebs mit Ablegern in der Leber.....
Niemand glaubte mehr an ihn, jeder sagte mir, das schafft keiner mehr.
Ich fing an zu lesen, was dieser Krebs bedeutet. Aber ICH glaubte an Dich....
Ich konnte Dir noch SMS schreiben. Wie ich an Dich glaube, wie ich Dich vermisse, wie ich Dich mag....

Ich musste es schreiben, obwohl er wusste, dass ich ihn sehr lieb gewonnen hatte. Auch er mich. Wir wussten es ohne grosse Worte. Ich war wie betäubt....aber ich hoffte....-


bis ich am 24.12.2006 diese entsetzliche Nachricht erhielt.
Ich dachte Warum? Warum gerade am Heiligen Tag? Warum konnte ich nicht mehr mit ihm reden? Warum immer die liebsten Menschen?
Ich weiss - am 3.1. war die Beerdigung - man versuchte mich zu trösten. Ich war aus Stein... immer wieder hörte ich, das Leben geht weiter.....
Das weiss ich - aber mich stören diese Worte...denn sie tun weh....
Denke an die schönen Stunden......
Als wir, wegen ihm in seine Heimat flogen...
Auf seine Insel.... in Spanien. Wir waren so vertraut miteinander.

Da ich schon mit 7 Jahren den Vater verlor (Nicht durch den Tod - aber ich empfand es so. Die alten Wunden reissen wieder auf......
Ich versuchte Kontakt herzustellen vor 10 Jahren - um mit ihm und mir Frieden zu schliessen. ER will nicht - er ist wieder weg, abgehauen ins Ausland) Ich empfinde keinen Hass oder Groll, nur Traurigkeit. Ich glaubte es überwunden zu haben. Da ER für mich der Papi war.
Er kannte ihn auch, mein Vater, half mir aber über diesen Schmerz hinweg.
Er sagte noch, lass es so bleiben wie es ist. Es tut Dir nur weh!! Er tut Dir weh!!

Vielleicht habe ich noch mehr Mühe damit umzugehen, weil ich vor 5 Jahren meine Freundin verlor? Mein Papi wusste es als erstes...orientierte mich damals, er telefonierte mir, von seiner Heimat, seiner Insel aus und teilte es mir mit. Sie war eine Patienin von ihm.....
an Ostern 2006 starb meine Tante an Krebs....(hatte mit dem schon Mühe, konnte aber dabei sein.......) und er jetzt am 24.12.2006

Einen kleinen Trost an dem ich mich etwas halten kann. Jemand schrieb mir, stell Dir vor, er ist nun Dein Weihnachtsengel. Ja ich glaube an Engel. Ich spreche täglich mit ihm. Aber es ist nicht dasselbe.

Und vorallem bin ich untröstlich, weil ich heute weiss, dass es Menschen gibt, die es verhinderten mir wichtige Sachen mitzuteilen, welche ich Dir gerne persönlich mitgeteilt hätte. :mad:

Ich weiss, ich hätte zu Dir kommen dürfen. Obwohl Du Dich geschämt hast, weil DU schwächer wurdest. Doch ich hätte Dir gerne die Hand gehalten, um bei Dir zu sein, Dir zu sagen, meine "Geschichte" ist einwenig weitergekommen. Dir die Hand zu halten, Dich zu spüren, aber auch, dass Du hättest spüren können, obwohl ich selber sehr geschwächt bin, ich bin da für Dich. In diesen schweren Stunden.
Du hattest noch mit div. Leuten telefoniert, und gesagt, macht endlich etwas. 9 Jahre sind genug!!
Als hättest Du diese Macht gehabt, mitte Dezember waren von 3 - 2 "Fällle" gelöst worden. Weisst Du - wie Du Dich gefreut hättest?
Darum nage ich so daran und kann nicht loslassen...........

Wunden heilen...ich weiss. Aber bei mir wird dies lange dauern... ich bin immer noch wie geschockt.

Mir ist kalt - es ist Winter. Der nächste Sommer wird kommen - gewiss - aber dazu muss die Zeit meine Wunden heilen...

Danke. Danke, dass ich hier meine Gedanken niederschreiben durfte.
 
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Hallo Sunshine :liebe1:

Ich habe mit meinem Papa eine ähnliche Geschichte erlebt ...

Nicht traurig sein daß er nicht mehr hier ist - sondern freuen daß er bei Dir war...

Das hat mir mal meine Mama geschrieben...Da ging es allerdings um meinen Hund......

Ich nehme Dich einmal ganz lieb in meine Arme und möchte daß Du weinst um Deinen Papa.....
 
Liebe Sunshine,

du hast in deinem Leben bereits einige liebe Menschen verloren. Sie alle haben dich ein Stück deines Weges begleitet. Es ist schwer diese Zeit der Trauer! Geh in den Schmerz hinein, versuche nicht, ihn zu verdrängen, trauere, weine, gib deinem Papi die Ehre, verbeuge dich vor ihm, danke ihm, dass er für dich da war, dann kann er in Frieden gehen (und das will er) und dein Leben wird mit der Zeit wieder leichter werden, durch die Achtung, Liebe und Ehre, die du deinen verstorbenen Familienmitgliedern entgegenbringst.
Der Tod ist nicht unser Feind, er ist ein Teil unseres Lebens.

Mögen die Engel, das Licht und die Liebe mit dir sein

Alisha
 
liebe sunshine,

danke für deinen bericht, der sehr zu herzen geht.
auch ich wünsche mir,
dass du um deinen papa weinen kannst,
aber auch,
dass du dich über die jahre freuen kannst,
die er so toll in viel liebe an deiner seite war!

alles, was du loslässt,
kommt wieder zu dir zurück.
klar kann er in diesem, deinem irdischen leben nicht
in person vor dir stehen,
aber glaube mir,
er kann dich sehen, hören und spüren.
vielleicht mehr und intensiver als zu lebzeiten.

trauer um ihn,
lass all deine schmerzen und tränen raus,
aber dann lass ihn bitte frei !!!

dein papa ist sicher stolz,
eine so tolle stieftochter wie dich zu haben !!!
liebe endet N I E !!!

in liebe
die lilaengel :liebe1:
 
Hallo

Ich drücke dich ganz lieb!!!:liebe1:

Ich habe diese Gefühle auch, und weine manchmal einfach drauflos.

Das erleichtert.

Liebe Grüße

Marion
 
Ich danke Euch allen für Eure aufmunternden lieben Worte.

Schön, dass ich hier ein Forum gefunden habe, wo man verstanden und geliebt wird.

@lilaengel1965
Ja ich traure um ihn. Ich lass all meine schmerzen und tränen raus,
aber dann lass ihn bitte frei !!!
soweit bin ich leider noch nicht. Mit allen anderen konnte ich relativ schnell loslassen - sie ziehen lassen. Bei meinem Papi geht es nicht. Noch nicht.

dein papa ist sicher stolz,
eine so tolle stieftochter wie dich zu haben !!!
liebe endet N I E !!!


Ich weiss dass er stolz ist auf mich. Ich bin auch froh, wenn Du schreibst Liebe ende NIE. Das tut gut. Ich lese einige Bücher über den Tod, auch welche die im Forum sind.....habe ich bereits.

Ich danke Euch. :) Es tut gut.
 
liebe sunshine,

ich schrieb ja auch DANN lass ihn los ...
lass dir zeit für deine tränen und deine trauer.
das ist legitim und reinigt deine seele ....

ich nehme dich aus tiefstem herzen und in ehrlichem mitgefühl
ganz fest in die arme und halte dich !!!!!!!!!

(es berührt mich vielleicht auch deshalb, weil ich sehe, wie innig eine stieftochter ihren stiefvater lieben kann. wenn meine tochter oft sagt, sie hat meinen mann = ihren stiefvater, lieber als ihren eigenen papa, habe ich
manchmal daran gezweifelt)

red mit deinem papa,
sag ihm alles,
was dir im moment auf der seele liegt,
er ist ja da und er kann dich hören !!!
bitte denke immer daran !!!

dich umarm,
die lila :liebe1:
 
Ein Brief an mein Papi.....

Mein lieber Papi, mein lieber Freund!

Diesen Brief habe ich unzählige Male zu schreiben begonnen. Ich hab Dir soviel zu sagen und anzuvertrauen, dass ich nicht wusste, wo ich anfangen sollte. Doch hier bin ich nun, und das ist mein Brief, mein Tribut an Dich.

Diejenigen, die sagen, dass Du nicht mehr bei uns seist, irren sich. Jeden Tag bist Du mehr bei uns, denn Dein Wesen ist unauslöschlich. Ich habe viele Erinnerungen an Dich.

Was hatten wir für einen Spass zusammen!!! Dein Lachen schallte durch unser Haus, durch Deine Praxis und Deine Freude übertrug sich auf unsere Seelen. Deine Umarmungen waren vollständig, voller Liebe und Zärtlichkeit. Eine unermessliche Wahrheit drang aus jeder Deiner Poren und Deiner REINEN Seele. DANKE!

Wir waren Freunde mit allem, was dies beinhaltet. Wir waren aufrichtig und liebevoll und haben Augenblicke miteinander geteilt, Ängste und Erfolge ohne irgendeine Gegenleistung dafür zu erwarten ausser dieser Freundschaft. Wir haben uns ausgesucht und uns direkt gemocht. Es war wie eine Seelenverwandschaft. Etwas sehr spezielles. (Das kann man doch auch haben, wenn man nicht einen Mann liebt, als Frau, sondern wie ich ihn sah als mein Papi, oder?)

Wer nun sagt, daß er Deinen Weggang bedauert, soll dies mit Seele und Herz tun oder einfach seine Worte fernhalten von uns. Wir, die wir Dich wirklich lieben, brauchen keine Falschheiten von anderen.

Vergiss nicht den Traum von Deiner zweiten Heimat. Deine geliebte Insel. Vergiss das Meer sowie das Rauschen des Meeres nicht. Vergiss die schönen Stunden, die Du dort verbringen konntest nicht. Auch vergesse dies nicht.
Vergiss nicht, dass Du mir gezeigt hast, wie gut es Dir geht. So will ich Dich sehen: frei und umgeben von Düften, die Frieden bedeuten. Ich werde niemals vergessen, wer Du bist. Und den, den Du liebtest, werde ich nicht im Stich lassen.

Ich verspreche Dir, dass ich Dir, wenn ich reise, immer ein Foto widmen werde, und wenn ich einen der Orte besuche, die Du mit soviel Leidenschaft beschrieben hast, werde ich Dir zu Ehren eine Blume hinterlassen. Bei Deiner geliebten Insel.

Ich werde mich nicht verabschieden, dafür gibt es keinen Grund. Ich fühle Deine Gegenwart, aber weil ich menschlich bin, fühle ich auch Deine Abwesenheit.

Flieg hoch, von Nord nach Süd, von Ost nach West. Fröne Deiner Leidenschaft, wenn Du willst, und mach die besten Fotos von diesem anderen und vollen Leben, das Du jetzt sicher hast. Bewahre sie auf, denn Gott weiss, daß wir uns irgendwann wiedersehen werden, und dann erzählst Du mir, was Du alles erlebt hast, welche Tönung dort alles hat, wie Deine Reisen sind und wie man in Frieden lebt.

Wir werden uns viel zu berichten haben, aber schau auf mich manchmal von dort oben und schenke mir eine Umarmung. Die kann ich manchmal nur zu gut gebrauchen.

Wenn Du meine Tante Mathilde oder Barbara triffst, stell Dich ihr als meinen Papi/Freund vor. Du wirst sie gerne mögen und .....ihr seid meine Schutzengel, und ich bin eine treue Freundin, die nicht vergisst.

Ich könnte noch lange weiterschreiben, mein Papi/Freund Urs. Blick einfach in mein Herz, und Du wirst die ganze Liebe sehen, die von dort zu Dir aufsteigt. Mehr braucht es nicht.

Meine Papi/Freund Urs..... komm bald zurück..... ich warte auf Dich.....

Auf immer in bedingungsloser Freundschaft an meinen Papi.
 
@ lilaengel1965

ja man kann als Stieftochter - den Stiefvater mehr lieben als seinen eigenen Vater. Ich behaupte sogar, dass Blut nicht immer dicker ist als Wasser.

"Wasser" kann zum Teil noch besser sein, vor allem klarer, die Liebe zum anderen Menschen.
Zweifle nicht mehr, wenn deine tochter dies sagt. es kann wirklich so sein. ich sehe das bei mir. Ich hing an diesem Mann-fast wahnsinnig........
Heute noch....

Ich rede oft mit ihm. Denn ich weiss - er hört mich. Obwohl ich seit August 2006 an Schlafstörungen leide, kann ich einschlafen, wenn ich mit ihm rede. Schlafe aber nicht durch.... Dennoch ich kann einschlafen. Er verhielft mir zur Ruhe.

Auch ich umarme Dich lila.... :)

lg
Sunshine
 
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Schmerz du ungebetener Gast,
wie oft holst du mich aus tiefstem Schlaf,
um mir zu zeigen, daß du wieder da bist.
Am Tage verfolgst du mich auf Schritt und Tritt,
machst so manches Vorhaben zunichte.

Rücksichtslos zeigst du mir
stetig meine Grenzen.

Wenn ich stumm werde,
weil du jede Freude,
jedes Lächeln in mir erstickst,
wenn ich mich schliesslich
in mich verkrieche,
können nur noch meine
stillen Tränen ausdrücken,
was ich fühle.

mein lieber Papi Du fehlst mir so...und der Schmerz ist gross.

Je schöner und voller die Erinnerung, desto
schwerer die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung
in stille Freude.
Man trägt das vergangene
Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein
kostbares Geschenk in sich.
 
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