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Wellenspiel
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REGENTAG
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Schwülträges Wispern, wolkennass,
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Schwülträges Wispern, wolkennass,
zartherber Fichtenduft erzählt
von Leben, Liebe und Verlass
und davon, dass, auch wenn’s mal quält,
die Erde stets das Leben wählt.
Vorüberzieh’nd Gesichter blass
manch Selbstsucht liegt am Wegesrand,
ein Wunsch, in Fehde mit dem Hass,
sich vorwärts kämpft, bis übermannt
von seinen Zweifeln, eng verwandt.
Dem Regentag, getrübt im Winde,
manch freudig Strahlen weichen muss,
doch auch kühl tröstend Hand gelinde,
sanft wie ein frühlingsjunger Kuss,
ist er des Sommers Wohlgenuss.
Ein Rabe krächzend sich erhebt
aus wankend Wipfeln hoch am Hang,
grüßt Morgentau, in dem noch lebt
der letzten Tage Sonngesang;
erinnernd, voll mit Überschwang.
Schwarz des Schattens Flügelschlag,
dem Jenseits flüsternd jener Bote,
schwülträges Wispern, Regentag;
im Wasser spiegelnd sich blutrote,