Dschungelpfade

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Ein Wanderer im Schimmer
der altbekannten Welt,
doch wandelbar schon immer;
vom Neubeginn erwählt.
Ich weiß dass der Leser, oder der Zuschauer eines Werkes immer eigenes mit reininterpretiert, ich frage trotzdem. :D

Der Wanderer bist du mit alten... ich sag mal Werten? Die den Neuen weichen. Also ist da nichts festgefahren für immer.


So flieht dunstbleich gespiegelt
des Nachts umwölkter Schein,
befreit, was lang versiegelt
und Frische weht herein.
In meinen Worten: die alten Werte bzw Ansichten oder so ähnlich wirkten verdüsternt, aber jetzt wurde etwas befreit. Frische die reinweht macht aktiv.

Der Tag frostkühl erwachend,
noch Mondlicht im Genick;
es mustert, Glut entfachend,
des Nordlichts sengend Blick.


©L.A.W.

Noch nicht ganz so gemütlich der kalte neue Morgen, das alte Mondlicht der Nacht (alte werte bzw gefühle oder ähnlich) ist noch leicht in Erinnerung.

Ich stehe ja auf sowas wie die letzten beiden Sätze.

es mustert, Glut entfachend,
des Nordlichts sengend Blick.

Energie! Und eine Richtung die dich anzieht.


Was hälst du von meiner Analyse?
 
Der Wanderer bist du mit alten... ich sag mal Werten? Die den Neuen weichen. Also ist da nichts festgefahren für immer.

In meinen Worten: die alten Werte bzw Ansichten oder so ähnlich wirkten verdüsternt, aber jetzt wurde etwas befreit. Frische die reinweht macht aktiv.

Noch nicht ganz so gemütlich der kalte neue Morgen, das alte Mondlicht der Nacht (alte werte bzw gefühle oder ähnlich) ist noch leicht in Erinnerung.


Energie! Und eine Richtung die dich anzieht.
Deine Analyse spricht mich an. Das Thema Wandel und die Suche nach Energie sind sicherlich die treibende Kraft hinter dem Werk. Ich empfinde den Winter als potenziell stark transformierend.
 
Deine Analyse spricht mich an. Das Thema Wandel und die Suche nach Energie sind sicherlich die treibende Kraft hinter dem Werk. Ich empfinde den Winter als potenziell stark transformierend.

Und wie siehts in Echt aus mit den Themen? Schreibst du über überwundenes oder aktuelles oder zukünftiges?

Ist es ok in deinem Thread zu fragen?
 
ZWIEGESPALTEN
*****

Zwiespältige Worte
in spiegelnder Weise
doppelte Orte
gefangen und leise
und dunkel die Reise

Entfliehende Stunden
im Spiegel verreisen
doppelt die Wunden
im Schmerze entgleisen
und einsam verwaisen

Fern Horizonte
im Winde verwehen
am Saume noch konnte
ein Lichtlein entstehen
mit Hoffnung versehen

Wandernd Gedanken
in Aufruhr erbebend
sich wiegen und wanken
und eifrig aufstrebend;
doch einsam verlebend.

Ein ewiges Ende
ein Wandel der Zeit
verhalten die Wende
doch stetig bereit
ein Anfang, befreit

Der Ebbe folgt Flut
und Schweigen umzieht
im Spiegel der Glut
wo Hoffnung verschied
Zweifel; antikblasses Lied


©L.A.W.
 
Wandernd Gedanken
in Aufruhr erbebend
sich wiegen und wanken
und eifrig aufstrebend;
doch einsam verlebend.

Ein ewiges Ende
ein Wandel der Zeit
verhalten die Wende
doch stetig bereit
ein Anfang, befreit

Der Ebbe folgt Flut
und Schweigen umzieht
im Spiegel der Glut
wo Hoffnung verschied
Zweifel; antikblasses Lied


©L.A.W.

Hi Wellenspiel, die Fett markierten stellen im Zitat fand ich von der "Rhytmik" her schön.

Zeile 3 und 4 jeweils, da kommt plötzlich Schwung rein und in der 5. Zeile wird dann gebremst. So wirkt es bei mir.

Das ist ein sehr cooles Mittel der Sprache um einer besonderen Aussage Schönheit zukommen zulassen, bzw Bedeutung.

Weiter so.

lg
 
Hi Wellenspiel, die Fett markierten stellen im Zitat fand ich von der "Rhytmik" her schön.

Zeile 3 und 4 jeweils, da kommt plötzlich Schwung rein und in der 5. Zeile wird dann gebremst. So wirkt es bei mir.

Das ist ein sehr cooles Mittel der Sprache um einer besonderen Aussage Schönheit zukommen zulassen, bzw Bedeutung.

Weiter so.

lg
Danke, sehr gut bemerkt! Zeile 4 und 5 sind jeweils außerdem "optional" und stimmungsverstärkend, d.h. das Gedicht würde auch als Dreizeiler ohne diese beiden Zeilen funktionieren (wenn auch nicht so viel hermachen).
 
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STERBENDE TAGE
(CHANT ROYAL)
*****

Feurige Tage, verwelkend so schnell,
dem Herbste entflieht er, der goldene Schein.
Kaltschwer erstickt und verdüsternd, einst hell
Flammen, im Dunkel nur zuckend und klein.
Verwegen der Herbstwind, sterbend die Glut,
verzweifelt sich windend, doch fern jeder Mut.
Östlich versinkt, zu eilig entschwindend,
verabschiedend, Tage in Düsternis bindend,
ein Tor, dessen Schloss sich verschlossen erhält.
Trostlose Fragen, Leere nur findend,
entschwindend und sterbend in unserer Welt.

Die Meere entgleisen im Sternlichterglanz,
doch nichts steigt hervor und still nur umweht
die Wellen der Wandel, fordend zum Tanz
unter dem Mond, der aus Silber besteht.
Flüsternd durchdringt jene Nacht, abgrundstief,
die Mahnung; den Schatten drohende rief:
Vergeht wie das flammende Licht und weilt fern,
entflieht in die Schwärze, umarmt euren Stern!
Wie auch das Schicksal stets Gleichgewicht hält,
dem Winter, ihm weicht auch der goldene Kern,
entschwindend und sterbend in unserer Welt.

Die Freude getrübt und Zwietracht zieht ein,
der Lichtzeit folgt Schweigen, suchende Schuld
erwacht und giert hungernd nach Frohsinn allein.
Nur selten erglimmt sie: rettend Geduld,
ein Aufgang der Sonne in Melancholie,
wechselnde Zeiten - von Dauer doch nie.
Schwermut erwacht in kaltgrauem Morgen,
klamm und versunken in träumenden Sorgen,
die geistergleich wandernd wie vormals bestellt,
schleichen, wo manch ein Geheimnis verborgen;
entschwindend und sterbend in unserer Welt.

Rot wird zu Blau und im Frost bleibt’s verwahrt,
das Bild, das dem Tode den Schlüssel vergab;
das Antlitz des Herbstes im Frühling gar narrt
Friedhöfen ähnelnd; Vergangenheitsgrab.
Wandernd in Phasen die Tage enteilen,
hastig die Flucht, sie gar niemals verweilen.
Am Himmel hoch wechseln die Sterne den Raum;
tauschen die Plätze, verharren dort kaum.
So zügig, dass manch einer nieder gar fällt,
verstoßen wie Blätter vom herbstlichen Baum,
entschwindend und sterbend in unserer Welt.

Doch bald schon geglättet das wogende Meer
spiegelnde Zukunft erhebt sich und singt;
mit Hoffnung erfüllt und nicht mehr so leer,
die eignen Dämonen sie nieder nun ringt.
Auch, wenn der Wind aus dem Norden noch beißt,
verletzt er doch nur, wenn die Ruhe entgleist,
sucht Wunden voll Schuld, die doch niemals real,
und wandert auf Graten, eisig und schmal.
Gewiss bleibt nur eines in klirrender Kält’:
diese Tage, sie enden stets ganz ohne Wahl,
entschwindend und sterbend in unserer Welt.


©L.A.W.
 
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