Dschihadismus aus psychiatrischer / psychologischer Sicht

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Mittlerweile gibt es sogar schon die so genannte "Sunday Assembly"-Bewegung, die auch schon religionsartige Züge annimmt. Ist das für dich auch Gehirnwäsche?

http://www.daserste.de/information/...rossbritannien-kirche-fuer-atheisten-100.html

Habe mir Deinen Link angesehen und a bisl darüber im Netz gelesen.
Für mich erschließt sich da auch kein Sinn.
Das ist für mich so, als würde ich mich jeden Tag mit jemanden treffen um "Nicht Geburtstag" zu feiern.

Aber jeder wie er will und wie er es braucht.
Glg W.
 
Es soll sich bitte keiner beleidigt fühlen, aber jeder der sein Leben auf "eine Religion" egal welche es auch ist, ausrichtet. Der beraubt sich seiner eigener Persönlichkeit. - Das ist meine Meinung.
Sehe ich nicht so. Ich bin durchaus religiös, aber es ist ein wesentlicher Teil meiner Persönlichkeit und ergänzt sie. Wobei Naturreligionen ohnehin kein Dogma kennen. Einschränkungen? Tabus haben andere Gründe als Dogmen...

LG
Grauer Wolf
 
Meine Freiheit endet dort, wo die Freiheit anderer beginnt. Mit dem Dschihad ist im Koran eindeutig der militärische Aspekt gemeint, mit dem Ziele erreicht werden sollen. Diesen Gedanken des Korans nun auch auf geistige Ziele auszudehnen, ist erst mit dem Umdenken in der Moderne aufgetaucht.

Ich denke, dass man nicht versuchen sollte, unselige Vorstellungen schön zu reden, denn damit werden sie nicht besser.


Merlin
 
@pan1234, wenn dich das Thema wirklich interessiert, könntest du dir auf youtube diesen Vierteiler ansehen:

"Die Bombe im Gehirn" erklärt extrem gut, wie und wieso es zu immer mehr Gewalt und psychopathischen Störungen kommt, nicht nur unter Moslems, sondern Allgemein. Mit klassischer Psychotherapie kommt man da nicht mehr weiter.

lg
 
Was sollte man mit Dschihadisten machen?
Handelt es sich um psychisch kranke Menschen, die der Hilfe eines Psychiaters bedürfen?

Nun, wenn du einfach die Leute meinst, die im IS auf einen guten, neuen Gottesstaat hoffen, der aus rein ideoligischen Gründen von den westlichen Medien übel dargestellt wird und eigentlich ganz toll ist: Da, wo sie können, kommen 50% oder mehr von denen wieder. Es können nun nicht alle, denn für gewöhnlich wird man, wenn man erstmal da ist, mit der Todesstrafe bedroht, wenn man versuchen sollte, wieder abzuhauen. Soll heißen, der Anteil derer, die zurückkommen wollen, wird vermutlich auch über den 50% liegen, die es zurück schaffen.

Dann wird es noch die Leute geben, die Spaß am Niedermetzeln haben. Und nunja, das kann man nun als psychiatrische Störung betrachten. Aber Tatsache dürfte sein, dass es wohl ein erhebliches Gefühl von Macht gibt, Morden zu können, ohne dafür bestraft zu werden. Mal abgesehen von den Gratis-Bordellen - dass man als Moslem derart sexuell gratis auf seine Kosten kommt, dürfte nun auch ein Service sein, den man nicht überall auf der Welt genießt.

Was die Leute angeht, die tatsächlich bloß Sinngebung suchen, denen kann ich das nicht verübeln. Man kann ihnen nichtmal vollkommen verübeln, dass sie so sehr darauf hoffen, endlich mal etwas Wahres und Gutes gefunden zu haben, dass sie über die Schlächterei und Barbarei und das mittelalterliche Niveau hinwegsehen, und bereit sind, sich selbst zum Sklaven des nächstbesten Imams zu machen, nur um endlich mal irgendeinen Zugang zu Allah zu finden, an den sie einfach nicht so richtig glauben können, solange sie sich innerhalb unserer sinnlosen, kapitalistischen Gesellschaft befinden.

Ist irgendwas davon für sich genommen psychologisch krank? - Vermutlich nicht. Es ist menschlich, und nichts Besonderes oder großartig Anderes im Vergleich zu dem, was monotheistische Religionen schon seit Jahrhunderten regelmäßig hervorbringen.
Ich kann zwar nun diese Religionen nicht besonders gut leiden, und ich denke, sie begünstigen Verhalten, das man als psychiatrisch oder psychologisch krankhaft einstufen könnte. Ich halte es andererseits auch für einen Fehler, Religiosität und Sinnsuche an sich pathologisieren zu wollen. Eigentlich ist die Suche nach etwas Höherem einer der Aspekte, die Menschen von den meisten Tierarten unterscheiden.

Dschihad im ursprünglichen Sinne bedeutet eigentlich auch eher, das eigene Ego und die eigenen niederen Triebe aufzugeben, um sich eben mit dem Höheren zu verbinden, und damit eins sein zu können. Dass die Leute im IS und überhaupt heutzutage viele Muslime ihre eigene Religion nicht verstehen, mag damit zusammenhängen, dass deren religiöse Führer auf den Trichter gekommen sind, den Koran sollten auch die Jungen bloß auswendig lernen, mit der strikten Vorgabe, niemals auch nur zu wagen, selbst über den Inhalt nachzudenken, sondern die Auslegung denen zu überlassen, die dazu autorisiert sind.
Nun haben es autoritäre Systeme an sich, diese Rechte zur Auslegung von einer Generation zur nächsten in immer korruptere Hände zu legen, weil das was mit Macht zu tun hat. Und das führt dann dazu, dass man innerhalb dieses Systems genausowenig mit Menschen rechnen braucht, die ihre eigene Religion verstehen, wie das im Christentum der Fall sein dürfte.

Leider kann man das nichtmal Pech nennen, denn es ist ein systematischer Fehler des gesamten Gebildes.
Aber psychologisch krank kann man es nun auch nicht nennen. Bloß mal wieder ... dumm. Typisch menschlich kurzsichtig und dumm.
In dem Fall leider mit erheblichen physischen Auswirkungen für diejenigen, die vernichtet werden sollen. Aber was will man machen ... wer einer Religion folgt, die Gehorsam an die erste Stelle setzt, hat einfach nicht zu meckern, wenn die Befehle mit Menschlichkeit mal nicht allzu viel zu tun haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dschihad bedeutet Kampf und hat nichts mit terroristischem Abschlachten anderer Menschen zu tun, sondern vielmehr mit dem Bekämpfen des inneren Schweinehundes.


Was Ihr hier verwechselt. Warum auch immer.

Ja.

Ich habe Gott erfahren als „wohlwollend, unendlich unendlich wohlwollend, allumfassend“. Der Satz „Jetzt bin ich geheilt …“ stand die ganze Zeit im Raum. Mit dieser Erfahrung einher ging das Gefühl der Glückseligkeit.


Als ich im Anschluss an diese Erfahrung den Koran, an dem ich mich vorher genau dreimal versucht hatte, nur um ihn dann mit dem Gedanken: Um Himmels willen, was ist das denn? zurück ins Regal zu stellen, wo er dann einige Jahre ungelesen vor sich hinstaubte, aufschlug, konnte ich dem ersten Vers der ersten Sure, der Basmallah,

bismi ’llāhi ’r-raḥmāni ’r-raḥīmi
‚Im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes‘

aus tiefstem Herzen zustimmen.


Jahre später las ich, ich meine, es war in der Kabbala von Papus, weiß es aber nicht mehr genau, dass hebräisch „rechem“ Gebärmutter bedeute, woraufhin mir „allumfassend“ in den Sinn kam.

Meine anschließende Suche ergab folgendes:

Das hebräische Wort für Barmherzigkeit, rachamim, ist die Mehrzahl von "rechem", was eigentlich wörtlich Gebärmutter bedeutet. Solcherart ist Gottes Barmherzigkeit: mütterlich, bergend, ein Ort an dem wir heranwachsen können, Er liebt uns zum Leben! Die Wortwurzel "cham" bedeutet: Wärme.... Das ist ein ganz archaisches Bild, das uns tief an der Wurzel unseres Seins anspricht (und weit mehr ist als Verzeihung) - die wärme- und lebensspendende Mütterlichkeit Gottes. Sie hat heilende Kraft.
http://www.kathpedia.com/index.php?title=Barmherzigkeit_Gottes



bismillâh ir-rahmân ir-rahîm

ir-rahmân=the beneficent, the merciful, the compassionate, the One who continually showers all of creation with blessings, nourishment and prosperity
Root r-h-m:womb, kinship, mercy, compassion, tenderness requiring the exercise of beneficence (= Wohlwollen).

ir-rahîm= the compassionate, the merciful, the One who gives even more to those who live in loving harmony and righteousness
Root r-h-m: womb, kinship, mercy, compassion, tenderness requiring the exercise of beneficence (=Wohlwollen).
http://wahiduddin.net/quran/fatiha.htm



Das Wort „Erbarmen“ ist im Hebräischen „rachem“, 200-8-40. In seinem Stamm ist es eng mit dem Wort „rechem“, ebenfalls 200-8-40, verwandt, das „Gebärmutter“ bedeutet. Barmherzigkeit hat also mit dem Gefühl der Mutter für Ihr Kind, das in ihr wächst, zu tun. Es ist das beschützende Weibliche, das dieser Eigenschaft zugrunde liegt.

Wir sahen, dass der Name „Herr*“ auch die Zahl 72 in sich birgt. Diese Zahl nun gibt den Wert der Komponenten des Wortes „chesed“ wieder: Dieses Wort bedeutet Güte, Liebe und wird auch gelegentlich mit Gnade übersetzt. Es ist Ausdruck einer aktiven Zuneigung, der Bereitschaft, sich hinzugeben, um dem anderen Gutes zu tun. Die erste Sefira, die an der Stelle des ersten Schöpfungstages steht, mit der also die Schöpfung beginnt, trägt den Namen „chesed“.

Dieses Wort „chesed“ wird 8-60-4 geschrieben und hat den Gesamtwert der Komponenten von 72. Es besteht also ein Zusammenhang, eine enge Beziehung zwischen diesem Namen „Herr*“ und dem Begriff „chesed“.
Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort, Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, S. 894







*Und der Name Gottes, den wir mit „der Herr“ übersetzen,das bekannte Tetragramm, drückt nichts anderes aus als das Sein. Das Sein an sich, das Sein überhaupt, das Sein in allen Zeiten. Man sollte diesen Namen eigentlich mit „Sein“ übersetzen, ein immer gegenwärtiges Sein. Er war, er ist und er wird sein.
Friedrich Weinreb: Leiblichkeit als Ausdruck des ewigen Menschen, S. 23
 
Wenn es richtig ist - und ich gehe davon aus, dass es das ist -, dass „Islam“ „ganz, heil, intakt“ bedeutet,


Shin-Lamedh-Mem is the triconsonantal root of many Semitic words, and many of those words are used as names. The root meaning translates to "whole, safe, intact".
http://en.wikipedia.org/wiki/%C5%A0-L-M


Das Wort ist übrigens von der Wurzel Sim-Lam-Mim (SLM) abgeleitet, die "heil, ganz sein" bedeutet. Es ist also kein idealisierendes Geschwafel, wenn man definiert: Ein Moslem (als solcher werden im Koran ja auch bspw. Abraham und Jesus bezeichnet) ist ein seelisch heiler Mensch, der mit sich selbst und dem Rest der Welt im Reinen ist.
http://www.taz.de/!40306/


dann ist das:

Der Satz „Jetzt bin ich geheilt“ stand die ganze Zeit im Raum. Mit dieser Erfahrung einher ging das Gefühl der Glückseligkeit.

Islam.


Das deutsche Wort „selig“ geht auf althochdeutsch „sälig“ = „gut, glücklich; gesegnet; heilsam“, und dieses wiederum, ebenso wie Salam und Shalom, auf noachitisch sel zurück.
 
In diesem Wikipedia-Artikel ist von einer Neuinterpretation bzw. einer neuen, zusätzlichen Bedeutung des Dschihad die Rede:

Ghazali gab auch dem Dschihad durch die Neuinterpretation eines Koranverses (4, 95) eine neue, zusätzliche Bedeutung: Nicht nur der Kampf auf dem Schlachtfeld sei Dschihad, sondern auch der Kampf gegen das eigene niedere Ich (an-nafs al-ammara).



Ich bin der Auffassung, dass die Interpretation Al Ghazalis die eigentliche, ursprüngliche und auch einzig zulässige Bedeutung ist, da, ich wiederhole mich, ich weiß, alles andere mit der Barmherzigkeit Gottes unvereinbar ist.

113 der 114 koranischen Suren beginnen mit der Formel „Im Namen Gottes, des Allbarmherzigen, des Allerbarmers“. Seine Barmherzigkeit beschreibt Gott im Koran als absolut. Das Einzige, zu dem sich Gott im Koran verpflichtet hat, ist Barmherzigkeit. In Sure 6, Vers 12 heißt es: „Er hat sich selbst der Barmherzigkeit verpflichtet.“ Diese Aussage wiederholt sich in derselben Sure im Vers 54. Der Koran geht sogar noch einen Schritt weiter: Er stellt die Barmherzigkeit nicht nur als Attribut Gottes, sondern als Wesenseigenschaft Gottes dar, die von Gott nicht getrennt werden kann, ja er setzt sie Gott gleich. So heißt es in Sure 17, Vers 110: „Ruft Allah, oder ruft ar-Rahman [den absolut Barmherzigen], egal was ihr ruft, ihm gehören die edelsten Namen.“; hier wird „Allah“ mit ar-Rahman gleichgesetzt. Auch der Koran selbst wird als Barmherzigkeit beschrieben: In Sure 7, Vers 52 heißt es: „Wir haben eine Schrift verkündet (...) als Rechtleitung und Barmherzigkeit für diejenigen, die daran glauben.“ Mit den Worten „Wir [Gott] haben dich [Mohammed] lediglich als Barmherzigkeit für alle Welten entsandt.“ (Koran 21:107), unterstreicht der Koran die Barmherzigkeit als Hauptanliegen und Hauptaspekt der Botschaft des Propheten Mohammeds.
http://www.eulenfisch.de/news-startseite/216-gottes-bedingungslose-zuwendung-slider?start=1
 
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Die „Ungläubigen“ im Koran, die es zu töten gilt, sind nach meinem Verständnis, und offensichtlich nicht nur nach meinem, das, was hier im Forum auch manchmal das „Ego“ genannt wird.

Indem Du erklärst das der Jehad der grosse heilige Krieg ist, der sich gegen das Ego, also das falsche Selbst richtet.


Was für ein Gottesbild muss vorliegen, wenn Gott beleidigt werden kann? Sie rufen Allahu Akbar - Gott ist groß, aber wie groß kann ein Gott sein, der sich beleidigt fühlt?

Menschliche Vorstellungen werden beleidigt - schwache Menschen wollen sich stark fühlen, indem sie morden, sie benutzen Gott für ihre persönlichen Rachegefühle.

Stärke zeigt ein Mensch, der seine Ängste besiegt und genau das meint auch der "dschihad" - sich selbst überwinden, sich selbst transzendieren.

LGInti
 
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