Ich würde da aber schon einen Unterschied machen. Ein Amokläufer hat eine ganz andere Motivation als jemand, der ne Drohne steuert. Amokläufer sind in der Regel Gedemütigte, die irgendwann explodieren. Und die Tatsache, dass Millionen Ego-Shooter-Spieler nicht zu Amokläufern werden, ist im Grunde schon ein gültiger Beweis gegen die Egoshooter-Amokläufer-These.
Jemand der eine Drohne steuert, und das ist im Grunde der relevantere Link zum Egoshooter, hat eine große Distanz zu dem was geschieht - eben wie in einem Computerspiel. Obwohl er auch sozusagen einen "Abzug" zieht (er drückt eben nen Knopf), wirkt das natürlich deutlich anders... Tausende Km entfernt, in einem Sessel sitzend, schaut er auf einen Monitor und tötet daher vermutlich auch psychologisch mit sehr großer Distanz.
Das Problem dabei ist: Die Distanz verführt insgesamt zur Leichtfertigkeit. Der Schütze selbst reagiert nicht unbedingt leichtfertig, weil er einfach Befehle ausführt. Er wählt die Ziele ja auch nicht selbst. Aber die vielen zivilen Opfer werden ja nie wirklich gesehen. Frauen und Kinder werden zu rein statistischen Zahlen, zu Kollateralschäden. Das wird dann deutlich lockerer einfach in Kauf genommen. Anders sind die vielen zivilen Opfer von Drohnenangriffen eigentlich nicht zu erklären. Denn an Präzision fehlt es ja eigentlich nicht unbedingt.