Drohnenkrieg - reales Videospiel?

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Wenn man das so liest, läuft das Argument mancher, Ego-Shooter hätten nichts mit Amokläufen zu tun, voll ins Leere.
 
Wenn man das so liest, läuft das Argument mancher, Ego-Shooter hätten nichts mit Amokläufen zu tun, voll ins Leere.

Ich würde da aber schon einen Unterschied machen. Ein Amokläufer hat eine ganz andere Motivation als jemand, der ne Drohne steuert. Amokläufer sind in der Regel Gedemütigte, die irgendwann explodieren. Und die Tatsache, dass Millionen Ego-Shooter-Spieler nicht zu Amokläufern werden, ist im Grunde schon ein gültiger Beweis gegen die Egoshooter-Amokläufer-These.

Jemand der eine Drohne steuert, und das ist im Grunde der relevantere Link zum Egoshooter, hat eine große Distanz zu dem was geschieht - eben wie in einem Computerspiel. Obwohl er auch sozusagen einen "Abzug" zieht (er drückt eben nen Knopf), wirkt das natürlich deutlich anders... Tausende Km entfernt, in einem Sessel sitzend, schaut er auf einen Monitor und tötet daher vermutlich auch psychologisch mit sehr großer Distanz.

Das Problem dabei ist: Die Distanz verführt insgesamt zur Leichtfertigkeit. Der Schütze selbst reagiert nicht unbedingt leichtfertig, weil er einfach Befehle ausführt. Er wählt die Ziele ja auch nicht selbst. Aber die vielen zivilen Opfer werden ja nie wirklich gesehen. Frauen und Kinder werden zu rein statistischen Zahlen, zu Kollateralschäden. Das wird dann deutlich lockerer einfach in Kauf genommen. Anders sind die vielen zivilen Opfer von Drohnenangriffen eigentlich nicht zu erklären. Denn an Präzision fehlt es ja eigentlich nicht unbedingt.
 
Ich würde da aber schon einen Unterschied machen. Ein Amokläufer hat eine ganz andere Motivation als jemand, der ne Drohne steuert. Amokläufer sind in der Regel Gedemütigte, die irgendwann explodieren. Und die Tatsache, dass Millionen Ego-Shooter-Spieler nicht zu Amokläufern werden, ist im Grunde schon ein gültiger Beweis gegen die Egoshooter-Amokläufer-These.

Jemand der eine Drohne steuert, und das ist im Grunde der relevantere Link zum Egoshooter, hat eine große Distanz zu dem was geschieht - eben wie in einem Computerspiel. Obwohl er auch sozusagen einen "Abzug" zieht (er drückt eben nen Knopf), wirkt das natürlich deutlich anders... Tausende Km entfernt, in einem Sessel sitzend, schaut er auf einen Monitor und tötet daher vermutlich auch psychologisch mit sehr großer Distanz.

Das Problem dabei ist: Die Distanz verführt insgesamt zur Leichtfertigkeit. Der Schütze selbst reagiert nicht unbedingt leichtfertig, weil er einfach Befehle ausführt. Er wählt die Ziele ja auch nicht selbst. Aber die vielen zivilen Opfer werden ja nie wirklich gesehen. Frauen und Kinder werden zu rein statistischen Zahlen, zu Kollateralschäden. Das wird dann deutlich lockerer einfach in Kauf genommen. Anders sind die vielen zivilen Opfer von Drohnenangriffen eigentlich nicht zu erklären. Denn an Präzision fehlt es ja eigentlich nicht unbedingt.

Ich stimme Dir völlig zu.
Mein Gedanke bei der Sache ist, daß ich damals in alten DOOM-Zeiten auch an mir Veränderungen festgestellt hatte. Ich weiß zumindest, wie ich im Keller an der Ecke stehen muß...:D

Es gibt so einen Punkt, wo Mensch sich entscheidet.
Entweder zum Amok oder zum "Dienst" für Uncle Sam.
It ist your brain that creates the world.
Ebenso wie Haschisch keine Einstiegsdroge ist, so kann es doch der Zugang in eine Szene sein - in ein Denk- und Lebenshaltungsgebäude.
Man trainiert bestimmte Verhaltens- und Denkmuster.
Manche werden dafür erschossen, andere bekommen ein Gehalt.
 
Ende April hat eine Antikriegsaktivistin die Rede von Obama-Berater John Brennan gestört:


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Mit dem im Januar verabschiedeten Gesetz ist der Weg dafür schon frei gemacht worden.

Ja... vom Prinzip her ist das auch nichts Neues. Es ist "nur" deutlich effektiver. Auch früher gabs z.B. schon Aufklärungsflüge mit Tornados (!!!) über Demonstrationen wo auch scharfe Fotos gemacht wurden.

http://www.taz.de/!79026/

Aber es ist natürlich ein deutlicher Unterschied, ob da nen Jet über ne Demonstration fliegt und das natürlich in hoher Geschwindigkeit, oder eine Drohne irgendwo herumschwebt, mit der absolut gezielt sehr scharfe Fotos gemacht werden können. Und das wird schon gemacht und es wird sich deutlich ausbauen. Ich glaube, dass es schon in naher Zukunft kaum noch bemannte militärische Flüge geben wird. Weder Kampfeinsätze noch "Aufklärung"...
 
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