drogen

hi sayalla, hi limerick,

Also ich hab die aussage von sayalla nicht als kränkend empfunden - nein im gegenteil in gewisser weise muss ich dir da auch recht geben, mit dem was du sagst -- da fehlt noch ne menge um den dingen auf den grund zu gehen ...
Versteht mich nicht falsch natürlich bin ich auch froh über die gut gemeinten ratschläge, ich mein egal was für welche das sind, ich finds einfach auch schon mal schön das ihr euch mit meinem thema so auseinander setzt und mit so viel rückmeldung hätte ich nicht gerechnet...
 
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hi sayalla

Also ich hab die aussage von sayalla nicht als kränkend empfunden - nein im gegenteil in gewisser weise muss ich dir da auch recht geben, mit dem was du sagst -- da fehlt noch ne menge um den dingen auf den grund zu gehen ...

Und damit lass dir bitte Zeit soviel du brauchst!!!
Es ist dein Leben, du musst das alles dann auch verkraften.
Fühl dich mal lieb umärmelt.
Und wenn was ist, was du einfach nur mal mitteilen willst OHNE eine Bewertung / Stellungnahme dazu zu hören: solange ich hier angemeldet bin, kannst dich gern auch per pn mitteilen. :)
 
hi fist

QUOTE]
ja also wenn dus vom Arzt verschrieben kriegst, dann kannst doch sicher mit ihm sprechen ob er nicht ganz langsam die Dosis verringern kann
,
naja ich bekomme das medikament ja von einem manchmal mehreren ärzten verschrieben wegen meiner wirbelsäule..die dosierung kann ich ja selbst bestimmen -weil ich bei ihm eh erst 2 wochen später wieder ankommen kann um ein rezept zu holen

vieleicht auf schwächere Preparate umsteigen...
das ist schon das niedrigste was es opiathaltig gibt...abgesehen davon brauch ich aber auch keine entwöhnung weils eher was psychisches ist.

die aussage mit dem placeboeffekt hab ich nicht verstanden - wie hast du das gemeint??

Sinnvolle Alternativen gibts ja genug fürs drogen nehmen - sport ja sicher wäre eine der besten..

Ja und nach musik bin ich natürlich süchtig.. ich schau mir fugazi mal an - danke für den Tipp ich bin immer auf der suche nach neuem...

zum thema leben oder sterben und das man sich entscheiden muss - hab ich noch zu sagen... das ich mir da einfach manchmal...aber mittlerweile viel weniger.. unsicher bin... was ich will.... aber im grunde meines herzens will ich natürlich leben...
 
die aussage mit dem placeboeffekt hab ich nicht verstanden - wie hast du das gemeint??

naja... wenn man 50 Personen ein Schmerzmittel gibt, und 50 Personen ein unwirksames präperat, von dem diese 50 aber GLAUBEN dass es ein Schmerzmittel ist, werden etwa 25 Personen weniger SChmerzen haben, also ohne dieses "Schmerzmittel"... der Placeboeffekt ;)

aber im grunde meines herzens will ich natürlich leben...

:)

dann muss es ja nur noch richtig klick machen... das passiert schon irgendwann ;)

Ja und nach musik bin ich natürlich süchtig.. ich schau mir fugazi mal an - danke für den Tipp ich bin immer auf der suche nach neuem...

Gerngeschehen.. ich zwing immer mal wieder gerne anderen Leuten meinen Musikgeschmack auf :lachen:

lG

FIST
 
eigentlich kann ich nur falsches zu dem thema schreiben ..und sage hiermit ganz deutlich ...dass es sich nur um meine meinung handelt und auf niemandem übertragbar ist....so....das dazu....drogen haben mich vor einer lehre bewahrt ...die ich eigentlich nicht machen wollte ....die auch nicht zu mir passte ...drogen haben mich mit der meditation in verbindung gebracht und haben mich menschen kennen lernen lassen ...die ich sonst wahrscheinlich nicht kennengelernt hätte...drogen haben mich zur therapie gebracht ...ein hochinteressantes thema...
indirekt bin ich durch drogen auf meinen eigenen seelenschrei aufmerksam geworden...
und dann wollt ich selbstständig werden ...da standen sie mir irgendwie im weg....zuviel chaos....dann hab ich für mich zu forschen begonnen und bin auf der suche nach meiner seele ...es reichte mir nicht mehr ...davon nur eine ahnung zu haben ...was meine seele ist ...ich will ganz mit ihr verschmelzen ...im sinne von:erkenne dich selbst...
ach ja ...und auf mancher droge bin ich im himmel gewesen:D
aber den muss man sich verdienen ....religion ist seitdem eben auch ein thema für mich geworden...
 
Hallo Limerik...

Ich würde gerne auf einige Passagen in deinem post näher eingehen...
da ich einiges (wenn auch nicht alles) doch anders sehe...
warum sollte Mia sich hier verstellen und uns einen vom Pferd erzählen wollen und alles ganz anders meinen?

DAS war eben auch das was mich an Sayallas Antwort störte...

Glaube auch nicht daran, dass Drogen (gleich welcher Art) wirklich das Bewusstsein erweitern, IMHO verzerren sie es nur.

Es gibt erwiesenermaßen Drogen, die das Bewußtsein erweitern, als auch solche, die es einschränkend dämpfen...(Beispiel:THC ist bewußtseinserweiternd, Alkohol bewußtseinstrübend)

Denn kein Therapeut der Welt kann jemandem helfen, der das nicht wirklich WILL.

Ja das stimmt...aber das hier
Um die Wahrheit zu sagen: Ich würde (wäre ich selbst "Betroffener") mir niemals einen Therapeuten suchen oder nehmen, der schon eigene (gar langjährige) Drogenerfahrung gemacht hatte und jetzt aus der Not eine Tugend zu machen oder mit eben dieser Erfahrung Geld zu verdienen versucht, weil er glaubt: Wer kennt sich besser aus auf dem Gebiet, als - oder wenn nicht - ICH?
stimmt nicht!!!!
Die AA (Anonymen Alkoholiker) bestehen aus ehemaligen, bzw. trockenen Alkoholikern und verzeichnen mit großem Abstand die HÖCHSTE Erfolgsquote vor allen anderen Institutionen, die Alkoholkranken helfen wollen...warum wohl??? Ich kann es dir sagen: weil alle dort jede nur erdenkliche Facette, Ausrede, Lüge, Abfahrt, Variante von Alkoholismus BESSER kennen...
Es gibt nun mal Erfahrungen, die man nicht weitergeben, beschreiben oder erklären kann (und das gilt nicht nur für Drogensucht, erkläre mal einen Orgasmus...wirklich WISSEN was du meinst, wird derjenige es erst, wenn er einen hatte...oder???)
...übrigens helfen die AA und Drobs (Drogenberatungssstellen) unentgeldlich, weil die alle ehrenamtlich arbeiten...

Trotz oder gerade des-WEGEN würde ich niemals zu einem Therapeuten mit eigener Drogenerfahrung gehen.

Auch hier muß ich dir widersprechen...
KEINER, der nicht am eigenen Leib (+Seele) erlebt hat, wie es ist, kann wirklich so gut nachvollziehen und verstehen, was da so abgeht...wie jemand der das selber alles durchlebt hat....

Ja, du hast recht...
viele Therapeuten haben selber vorher die Erfahrung gemacht...
und sich dann dazu entschlossen, anderen dabei zu helfen...

egal um welche Thematik es geht...seien es nun die AA, die Drobs oder Therapeuten, die sich auf sexuellen Mißbrauch spezialisiert haben...
EIGENE Erfahrungen qualifizieren zwar nicht zwangsläufig...sind aber trotzdem ein sehr hilfreicher Zusatzratgeber, den andere Therapeuten so nicht haben...
Da können die noch so viel studiert haben...:rolleyes:

Im Übrigen möchte ich hierzu noch etwas anmerken, bevor hier Mißverständnisse entstehen:
Respekt, Taimie und LuckySun - das hat mich wirklich sehr berührt und ich habe es mit großem Interesse gelesen.
Es gab Phasen in meinem Leben, wo ich morgens schon Schnaps soff und bis abends wohl eine ganze Flasche Korn (oder sogar mehr) intus hatte in Kombination mit Speed oder sogar auch Kokain (Kiffen war sowieso mein ständiger Begleiter), ich habe mit Schwerstabhängigen gelebt (in WG's und auf der Straße), viele davon sind heute schon tot oder sind noch "dabei" und vielleicht bald tot...trotzdem habe ich alleine aufgehört...einfach weil ich irgendwann begriff,...anders kann ich das grad nicht erklären...

@Fist

Das größte Problem bereitete mir das Aufhören mit dem Kiffen...
Ja, Fist...eben weil es ja eine ach so ungefährliche, weiche Droge ist...
die keine (keine?) Schäden hervorruft...bei anderen Drogen macht das dein Körper nicht lange mit ohne deutliche Signale zu senden...wenn du sie täglich in Mengen konsumierst...THC verändert aber deine Wahrnehmung bei Dauerkonsum derart, daß du die Veränderungen nicht bemerkst...sie sind eigentlich ausschließlich psychisch (emotional) und DAS ist das gefährliche daran...JEDER Kiffer verteidigt sein Dope als harmlos...kenne ich...:rolleyes:


DAS habe ich aber erst bestätigt bekommen, als ich GANZ frei von Drogen sein wollte, weil ich wissen wollte, ob ich eigentlich ein Problem hätte, OHNE Dope zu leben...Ja...hatte ich...UND WIE!!!!! Und das NEIN-sagen erst, wenn gekifft wurde, einfach daneben zu sitzen...Damit hatte ich sehr lange ein Problem...anfangs in den ersten 6 Monaten habe ich mir doch ab und an was gegönnt und mitgeraucht...und dann dachte ich:"Moment mal, kannst du wirklich nicht NEIN sagen??? Geht das nicht??? Bei dieser harmlosen Droge??? Du hast doch mit allem anderen aufhören können????" Ja genau, weil ich bei diesen Drogen wußte, wie gefährlich sie sind...aber immer verinnerlicht hatte: THC ist doch nicht schlimm....

Wirklich klar, was Dauerkonsum von Hasch anrichtet und verändert, wurde mir erst, als ich über 1 1/2 Jahre NULL geraucht habe...ich war unternehmungslustiger, fröhlicher, mein Denken wurde langsam wieder klarer, meine Wahrnehmung meiner Umwelt und meiner eigenen Emotionen und Gedanken wurde wieder THC-frei...sooo lange dauerte das nämlich...

Drogen, Alkohol, Medikamente o.ä. sind doch nur ein Ersatz für etwas was jemandem fehlt (Stichwort SehnSUCHT) oder sollen überdecken oder betäuben, was man zuviel hat...
Wir erhoffen uns ein Gleichgewicht, das wir OHNE nicht erreichen können...
und geraten doch noch mehr aus diesem natürlichen Gleichgewicht, als wir uns eingestehen wollen...AUCH bei THC-Konsum...der meiner Erkenntnis nach deshalb so gefährlich ist, weil es schleichend und unmerklich passiert und weil diese Droge verharmlost wird...

ich rede wohlgemerkt von Dauerkonsum, bzw, regelmäßigem Konsum...
Nichts einzuwenden ist sicherlich gegen ein gelegentliches Bierchen, eine gelegentlich genommene Schmerztablette oder eine gelegentlich gerauchte Tüte...Aufmerksamkeit, Selbstbeobachtung und Ehrlichkeit zu sich selber ist gefragt...Kritisch ist nicht der Konsum dieser Dinge, sondern der Selbstbetrug bezüglich des eigenen Umgangs damit, bzw der tatsächlichen Selbstbeeinflussung dadurch oder gar die Selbsttäuschung über eine mögliche Abhängigkeit, selbst wenn sie "nur" psychisch ist...

Stutzig werde ich immer, wenn verniedlicht wird...(ist doch nur ne harmlose Droge, die nicht schadet)...

So und jetzt war dieser post viel länger als beabsichtigt...:D

Gute Nacht alle miteinander...
 
Hallo Sayalla,

Danke sehr für deinen Beitrag Weiss ich sehr zu schätzen, wieviel Zeit du da investierst.:)
Es geht in meinem Schreiben um Wesensmerkmale einer Sucht, und die sind bei jedem gleich- oder willst du behaupten, jemand nimmt Drogen just for fun?


Naja, doch - es gibt sicher welche, die sie "just 4" (or: "for MORE) fun" (in ihrem Leben) nehmen, weil sie sich nen Kick oder die "Erleuchtung" davon versprechen oder weils eben grad "hipp" ist oder sie einfach "neugierig" sind, oder ihr Leben zu langweilig finden, davon bin ich überzeugt (auch manchmal welche, die es nicht aufgrund verschiedener Traumata oder seelischer Ursachen wirklich "nötig" bzw. einen "Grund" dazu hätten ...)
"Man" fängt ja auch meist "klein" an und "steigert" sich dann erst, bis hin zur Abhängigkeit ...


Verstehe die Aufregung von dir und luckysun gar nicht.:dontknow:

Mich störte ein wenig deine letzte, recht provokativ klingende Antwort an Mia (ungefähr so wie: es sei doch eigentlich was ganz anderes, was sie grade denkt, sie solle ihre WUT endlich rauslassen, und die Antworten gingen ihr doch eigentlich am A ... vorbei usw.). Ich würde mich in einem solchen Forum sicher nicht "seelisch naggisch" machen, wenn ich nicht mal mein Gegenüber kenne - da bin ich schon recht vorsichtig (geworden).

Zudem legte deine Umschreibung, du seist "jemand, der selber diesen Weg gegangen sei" erstmal nahe, du habest damit eigene Erfahrungen gemacht (also am eigenen Leib).

Das, oder aber Möglichkeit 2: einer von diesen "neumodischen, experimentierfreudigen Therapeuten", die alles mit maximaler Konfrontation und Aggression nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung zu lösen versuchen .... :)
DAbei meinte ich, es sei nicht einer wie der andere, und nicht jeder könne oder WOLLTE das so, selbst wenn er in ner akuten Phase NICHT anders könnte und sich die Reaktionen und Verhaltesnmuster bei Süchtigen aller Couleur im akuten Schub da möglicherweise tatsächlich sehr gleichen.




Schaut doch einfach MUTIG hin, wenn eine Seele um Hilfe schreit... mal unabhängig von den Gründen generell... und nehmt das wahr. Das, meine ich, tat ich. Anerkennung dessen, was ist... als ersten Schritt aus der Sucht.

Du wirst "lachen" (naja, eher im übertragenen Sinne) - aber das tue und tat ich schon oft, und ja! es kann verdammt wehtun, daneben zustehen und zu SEHEN und selbst nicht viel TUN zu können - natürlich versuche ich mich hineinzuversetzen, mir vorzustellen, der/die andere wäre ich selbst bzw. umgekehrt ....was würde ich empfinden, was tun, wie reagieren ... soweit ich dazu in der Lage bin als NICHT-Erfahrungsträger - aber immerhin als "Beobachter von außen", der seinerseits wahrnehmen und sehen kann, wie sich der Betroffene durch seine Abhängigkeit zu seinen eigenen Ungunsten und dem Verhältnis zu seinen Freunden und Bekannten verändert und wie er sich peu a peu selbst ins Abseits katapultiert damit (bestenfalls noch "Freunde" aus der Szene hat, denen er auch noch mehr vertraut als denen, die ihn wirklich helfen wollen ...)
Ja, all das kenne ich auch von guten Bekannten (wenn auch kein so enger, vertrauter dabei war, dass ich selbst körperlich oder auch pausenlos seelisch darunter zu leiden gehabt hätte und mich nicht entziehen hätte können, wenns anfing, mich energetisch zu sehr anzugraben...)

Es ist der schwerste Schritt, denn erfahrungsgemäss kommt es sonst nicht selten zu sog. Suchtverlagerungen... eben, weil alle Beteiligten NICHT schauen wollen. Schauen ist am Allerallerschwersten und tut richtig weh. Tat es bei mir auch.

Das kann ich sehr gut verstehen, beim eigenen Partner muss es wohl NOCH mehr wehtun, zumal man nicht viel machen kann, wenn dieser es nicht wirklich ändern WILL und in seiner eigenen Schleife festhängt.
Und seine unmittelbare Umgebung noch mit hineinzieht, ohne dass ihm bewusst ist/wird, was er damit "anrichten" kann ...

Ich bin übrigens Angehörige, insofern co- abhängig und wäre es wohl noch... oder mittlerweile selbst abhängig, wenn ich nicht liebe Menschen getroffen hätte, die mir damals (ist lange her) klar gemacht hätten, wie wertvoll es ist, ehrlich zu sich selbst zu sein.

Ja, diese Möglichkeit hatte ich auch in Erwägung gezogen, ich war nur sehr erstaunt, dass jemand solches dann eine solche Empfehlung an eine/n gibt, der ernsthaft um Ausstieg und Rat/Unterstützung darin von anderen bemüht ist (und Mia kommt mir durchaus so vor).
Also sorry, wenn es da ein Missverständnis gab.
Ich wollte dir keineswegs zu nahe treten.

(Mich würde ja interessieren, wie die Sache für dich/euch ausgegangen ist ... hast du dich letztendlich von deinem Partner trennen müssen, weil du es nicht mehr ausgehalten und gesehen hast, dass es nirgendwohin führt als bestenfalls ins Chaos oder in die echte Co-Abhängigkeit ...^^?)
Falls dir das zu privat ist, musst du nicht antworten (oder kannst es gern per PN tun, ich verspreche, es für mich zu behalten, kenne ja auch schon so einige, ähnlich gelagerte Fälle und bin selbst sehr diskret im Umgang mit Informationen dazu ...)


Dir und der threaderstellerin und auch luckysun alles Liebe!:)

Danke, dir natürlich auch! Ich glaube, vor allem Mia kann das jetzt gut gebrauchen - vor allem Menschen, die sie in ihrem Vorhaben konsequent und liebevoll unterstützen können und echte FREUNDE sind...)

LG

P.S. Ein guter Suchttherapeut muss sich vor allem mit Sucht auskennen. Davon gibt es nicht viele, und viele Therapeuten haben nun mal so gar keine Ahnung von diesem schwierigen Thema und verfehlen dann das Ziel, klar.
Ich empfehle daher unbedingt jemanden, der diese Zusatzqualifikation hat und / oder anerkannte Selbsthilfegruppen.

Dem stimme ich durchaus zu, in allen Punkten.
Leider :/
 
Hi Aymara!

Ich habe nicht alles gelesen, aber da Du Tramadol erwähnst... Da weiß ich wovon Du sprichst. Ich bekam es zwar tatsächlich wegen Schmerzen und es war nötig, aber ich nahm verdammt viel und in vollem Bewusstsein abhängig zu werden und das mit kurzem Unterbrechungen über viele Jahre. Zwischenzeitlich auch Härteres, echte Morphine. Es gab zwar wirklich medizinische Gründe dafür, weil ich oft extreme Schmerzen hatte, aber erstens nahm ich mehr als jeder von dem ich je hörte, zweitens war ich eben wirklich irgendwann auch psychisch abhängig. Und das ist der große Knackpunkt. Das Körperliche ist es nicht... Es ist wirklich die Psyche.

Warum ich Dir antworte ist genau das. Denn ich habe einige Erfahrung mit Entzügen von dem Zeug und je mehr ich meine Psyche in den Griff bekam, desto leichter wurde es, obwohl die Dosis zu späteren Zeiten viel viel höher lag. Ich fing immer wieder an, weil ich eben Schmerzen hatte, aber ich bekam die psychische Komponente wirklich gut in den Griff, so dass ich zwar nach wie vor auf dem Standpunkt bin: Wenn es wieder so kommen sollte (Schmerzen dieser Art) nehme ich es wieder, aber ich weiß das ich auch wieder davon loskomme.

Das Wichtigste ist, das Du Dein Denken darüber verstehen lernst. Solltest Du es nehmen weil Du Schmerzen hast oder hattest... Dann war das mal ein Grund, aber wenn Du abhängig bist, und wie Du es beschreibst ist bei Dir die psychische Abhängigkeit gegeben, dann ist DAS der Ansatzpunkt - Psyche. Wenn Du das nicht in den Griff bekommst, wirst Du zwar körperlichen Entzug durchstehen, aber nicht lange... bzw. greifst Du genau dann wieder zu dem Zeug, wenn Du das Körperliche durch hast. Vielleicht hast Du diese Erfahrung sogar schon gemacht.

Wie Du die Psyche in den Griff bekommst ist, dass Du wirklich Dein Denken kennenlernst und verstehst.

Es gibt da verschiedene Ansätze, bzw. Eckpunkte.

1. Der Wille (...oder auch Un-Wille, es zu lassen)

Diesen Punkt musst Du aufrichtig vor Dir klären. Stell Dir z.B. die Frage, ob Du "soweit" bist, das Du sagst: Wäre ich auf einen Schlag davon befreit, würde ich das wollen? Frei sein wollen alle... aber der Gedanke es nie mehr zu nehmen... ist das schon ein Gedanke der für Dich Freiheit bedeutet oder eher eine Art Wehmut auslösen würde, selbst wenn Du keinen Entzug durchmachen müsstest, weder physisch noch psychisch? Beantworte diese Frage vor Dir aufrichtig-emotional und nicht mit Logik und Vernunft (die hält nämlich nicht ;) )...


2. Das Motiv es zu nehmen

Wenn dieses Motiv noch eine große Rolle spielt, wirst Du noch gar nicht den Willen haben wirklich davon frei zu sein. Und wenn Du Dein Motiv das Zeug zu nehmen (oder auch anderes... ) nicht kennst, wird es noch eine große Rolle spielen.

Um das Motiv zu erkennen, achte darauf in welchen Situationen Du Tramal oder andere Drogen willst. Bei mir war es Ruhe. Körperlich gesehen das ich keine Schmerzen hatte und eine Art körperliche Ruhe fand, die mich schlafen ließ (ich hatte oft Phasen mit Schlafproblemen), psychisch lies es mich klarer, weil ruhiger denken. Wer jetzt denkt: Das ist Junkie-Gerede und Rechtfertigung... ist es nicht... Das war wirklich so. Es geht nicht darum es zu verteufeln. Geh aufrichtig mit dem um was es Dir gibt und leugne das nicht, aber mach Dir klar das es auf der negativen Seite eben einen Ausgleich schafft... nämlich genau den Gegenpart zu dem was Du wünscht, irgendeine Form von Druck.


3. Schuld

Finde heraus, inwiefern Du zumindest vor Dir selbst dazu stehen kannst abhängig zu sein. Ich hatte damit nie große Probleme. In meinem Umfeld wusste jeder das ich das Zeug nehme und brauche. Falls Du daraus ein Selbstwert-Problem machst, im Sinne von Schwäche usw., Dich verurteilst, ist das negativ weil erhaltend.

Sollte Deine Abhängigkeit vor anderen sehr heimlich ablaufen ist das nicht wesentlich. Aber vor Dir selbst ist es absolut wesentlich inwiefern Du selbst Dir Vorwürfe machst. Ich glaube, dass das der Punkt ist der es mir sehr erleichterte, weil ich immer das Selbstbewusstsein hatte zu sagen: "Klar... bin abhängig... physisch, psychisch.. ist momentan so, wird auch wieder anders werden." Ich sagte das sogar vor Ärzten.


4. Angst

Dieser Punkt hat mit allen anderen zu tun und kann alle anderen aufdecken. Und zwar dann, wenn Du Dich fragst und herausfindest, wo Deine Ängste liegen, es zu lassen. Deine Angst wird zum Teil den körperlichen Entzug betreffen, zumindest dann wenn Du ihn kennst. Aber: Selbst der wird wirklich extrem von der Psyche gesteuert. Ich hatte bei meinem ersten Entzug Anfang 04 krassere Symptome als bei meinem letzten im Dezember 08 (seitdem ich auch nichts mehr genommen habe), obwohl ich da wirklich eine viel höhere Dosierung nahm. Deutlich mehr als Du wahrscheinlich!


Ein wichtiger Punkt ist auch der freie Wille aufzuhören. Es sollte kein Zwang durch andere sein, da Du eine Art psychische Reinheit brauchst um auch wirklich frei davon zu werden. Wenn Du irgendwie unter Druck gesetzt wirst und es daraufhin absetzt, wirst Du es dann wieder nehmen wenn dieser Druck irgendwie nachlässt.


Mit psychischer Reinheit meine ich: Die Freiheit gedanklicher Dynamiken die Dich dazu bringt es zu wollen und alles dafür zu tun es auch zu bekommen. Und diese Freiheit kommt dann, wenn Du Deine Überzeugungen kennst und als Ü b e r z e u g u n g e n ER-kennst... also nicht Wahrheiten. Da ist körperlicher Entzug ein Beispiel. Du bist mit Sicherheit davon überzeugt gewisse Symptome zu haben wenn Du es absetzt. Ich habe mich mal eine Zeitlang im Netz damit beschäftigt und einiges nachgelesen. Und da las ich absolute Horrorgeschichten. Weil ich aber schon wusste wie stark die Psyche ist, war mir klar das es so nicht sein muss. Du musst nicht zitternd im Bett liegen. Wie gesagt... ich nahm Dosierungen die extrem hoch waren, aber meine Symptome waren nicht so hart. Ich konnte sogar schlafen, was früher unmöglich war. Restless-Legs-Syndrom kenne ich von früher, hinterher war es nicht mehr oder sehr wenig. Schwitzen... einen Tag. Das einzige womit ich eben wirlich zu kämpfen hatte: Eine Woche lang körperliche Schwäche und mir war dauernd kalt. Psychisch gesehen eine Art Ausgebrannt-Sein. Aber ich hatte gedankliche Ruhe, was früher ganz anders war und körperliche Symptome extrem verstärkte, denn ich kenne da wirklich die ganze Latte.

Was ich Dir damit sagen will: Das was Du durch Berichte von anderen kennst, muss nicht so sein. Das was Du eventuell aus Erfahrungen kennst, muss sich nicht wiederholen. Es ist ein psychisches Problem! Das sollte Dir klar sein, was es sicher schon ist. Wie Du damit umgehst ist Dir noch nicht klar. Und das solltest Du lernen. Achte darauf was Du denkst, mach es Dir bewusst. Ich habe es aufgeschrieben... Fragen gestellt und mir selbst beantwortet.

Das ist übrigens eine extrem gute Schule was auch andere Themen betrifft. Alle Probleme haben immer mit "brauchen" und Abhängigkeiten zu tun, mit negativen Ursachen die man ausschalten will... das jeweilige Mittel mit dem es funktioniert, zumindest tendenziell (ich meine Mittel sehr allgemein) erzeugt Abhängigkeit. Das kann sogar Beziehungen betreffen, oder Geld, oder irgendwelche Formen der Unterhaltung. Die gedanklichen Dynamiken sind immer gleich und sie verschwinden erst wenn man sie durchschaut, sie kennenlernt. Es ist nicht mal so schwer... Du musst sie Dir einfach nur vor Augen führen und dabei gründlich sein. Was es schwer macht ist, das genau diese Dynamik Dich davon abhalten wird es auch zu tun. ;) Achte darauf... das kann Augen-öffnend wirken. Denn Du wirst vielleicht jetzt denken: Condemn hat vielleicht Recht! Das versuche ich mal! Ich setze mich jeden Tag 2 Stunden hin und durchforste meine Psyche...

Aber wenn Du das machst, wirst Du vielleicht schon nach 5 Minuten aufgeben. Frag Dich dann "warum?", aber ohne Selbstvorwürfe. Achte darauf wie Du verurteilst... was ist egal. Ob die Ursache zu einer Droge zu greifen (die Du vielleicht gar nicht wirklich kennst) oder auch Dich selbst... Was Du verurteilst bleibt vorerst erhalten. Hebe Verurteilungen durch Verständnis auf. Im Grunde kannst Du diesen Beitrag auf die letzten Aussagen reduzieren. ;)

VG,
C.
 
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(Mich würde ja interessieren, wie die Sache für dich/euch ausgegangen ist ... hast du dich letztendlich von deinem Partner trennen müssen, weil du es nicht mehr ausgehalten und gesehen hast, dass es nirgendwohin führt als bestenfalls ins Chaos oder in die echte Co-Abhängigkeit ...^^?)

Ok, ganz kurz, da dass nicht mein thread ist:
ich war schon richtig co- abhängig. Und das darfst du dir genauso hart vorstellen, als wenn ich jeden Tag Schnappes gesoffen hätte... denn der Effekt ist für Körper, Geist und Seele derselbe.
Ertappe mich heute mitunter sogar noch dabei, schwer änderbar ;)

Und... klar haben wir uns getrennt. Irgendwann halt auf dem Wege verloren. Ich habe was für mich gemacht, er nicht... also wurde er immer mehr zum Fremden. War ok dann so (für mich), denn er fing das grosse Jammern an.;)

@ luckysun: ich habe es so empfunden, dass du dich aufregst. Hast du nicht- auch gut.

LG Sayalla :)
 
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