Dissoziative Identitätsstörung

Ich verstehe nachwievor nicht, was du genau meinst. Mir ging es nicht um Zombies, das Thema tangiert mich momentan relativ peripher. Mir ging es um Identitätsstörung.


@ Kaamil:
Das ist in etwa meine Überlegung. Es gibt Menschen, die klagen über Rückenschmerzen z.B. oder über Kopfschmerzen, das sind Somatoforme Störungen (ohne medizinische Ursachen). Bei Depressiven kann Ähnliches der Fall sein (Probleme im Gastrointestinalbereich; Völlegefühl), ich möchte aber nicht wieder vom Thema abweichen. Die Frage nach den mehreren Seelen. Ich weiß inzwischen nicht mehr, was ich mit Begriff anfangen soll. Wenn Identität= Seele bedeutet (bedeuten würde), dann würde ich sagen "Ja". Früher wäre man auch davon ausgegangen, ein Körper mit mehreren Seelen. Es klingt plausibel (vor allem wegen dem Amnesie- Kriterium), aber ich weiß nicht wie ich das Wort Seele definieren soll.

Ich habe da ein anderes Konzept.

Ein Bewusstsein... eine Art Raum aus "reinem Sein", der absolut ohne Eigenschaften ist.

Dieser Raum beinhaltet zwei Möglichkeiten. "Ich bin das"....."Ich bin das nicht." Also eine Grundform von Ich und Nicht-Ich (Andere/s).

Und dieses "Ich-bin" muss ebenfalls nicht mehr als einmal existieren, sondern nur als ein Grundgefühl da sein, Identifikation-mit.

Dieses Ich-Gefühl identifiziert sich nun mit verschiedensten Wahrnehmungen, Aspekten, von sehr grundlegend bis immer konkreter... so dass es auch immer getrennter voneinander wird und zeitliche Abläufe scheinbar entstehen, obwohl es eigentlich eher ein großes Still-Leben ist. Und ein wichtiger Punkt ist dann eben die Dualität. Die Identifikation mit dem einen, trennt dann automatisch von dem anderen und erklärt es zu "nicht-Ich". Dadurch wird Individuum in Realität erschaffen... aber tatsächlich nur als Schein, der dadurch zustande kommt, dass verschiedene Arten der Wahrnehmung aufeinander Bezug nehmen. Einmal zeitlich... Jetzt nimmt Bezug auf eben und vor allem die vielen Arten der scheinbaren Interaktion, Kommunikation von "Ich" und "Nicht-Ich".

Nimm das hier als Beispiel... Denk Dir das hier sei ein weißes Blatt Papier. Das ist nur eins. Dann ist darauf Tinte... alles derselbe Stoff. Aber die Zeichen darauf werden auf unterschiedlichste Arten gebildet und interpretiert, so dass sie Kausalitäten und Sinn ergeben oder auch nicht. Auf ein und derselben Seite kann man mit derselben Tinte viele verschiedene Persönlichkeiten und deren Geschichten beschreiben, die inhaltlich gar keinen Bezug zueinander haben. Aber jede Geschichte nimm in sich selbst Bezug auf sich selbst... interagieren die Personen und Geschichten nehmen sie Bezug aufeinander, aber aus scheinbar unterschiedlichen Perspektiven.

Was ich damit sagen will ist: Es braucht dafür nicht unterschiedliche Seelen. Es braucht eher unterschiedliche Aspekte... wie physikalische Teilchen mit verschiedenen Ladungen, die miteinander interagieren, sich verbinden, Verbindungen teilweise aber auch ausschließen, sich zu Kollektiven zusammenschließen und in der Summe etwas anderes ergeben, ohne jedoch die Individualität zu verlieren.

Genau wie Tinte zu Buchstabe und Buchstaben zu Worten und Worte zu Sätzen, Sätze zu Aussagen und Geschichten usw. Und alles auf nur einem Blatt Papier, dass das alles wahrnimmt... alles auf einmal. Aber die eine Geschichte bleibt trotzdem sauber getrennt von einer anderen zu der es inhaltlich keinen Bezug gibt... obwohl selbes Blatt Papier und selbe Tinte, selbes Prinzip des Ausdrucks (Schrift-Sprache). Und auch ein und dieselbe Geschichte ist von sich selbst immerhin noch so getrennt, dass sie sich nicht auf einmal darstellt, sondern als zeitlicher Ablauf... Denn Zeit kommt meiner Ansicht nach genau aus demselben Prinzip zustande, wie die Trennung zwischen z.B. Dir/Deiner Geschichte und dem Asiaten und dessen Geschichte in meinem letzten Beitrag.

Ist verdammt schwer zu formulieren was ich meine. Aber es ist wirklich nicht so verrückt wie es vielleicht klingt. ;)

VG,
C.
 
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Ich verstehe nachwievor nicht, was du genau meinst. Mir ging es nicht um Zombies, das Thema tangiert mich momentan relativ peripher. Mir ging es um Identitätsstörung.


@ Kaamil:
Das ist in etwa meine Überlegung. Es gibt Menschen, die klagen über Rückenschmerzen z.B. oder über Kopfschmerzen, das sind Somatoforme Störungen (ohne medizinische Ursachen). Bei Depressiven kann Ähnliches der Fall sein (Probleme im Gastrointestinalbereich; Völlegefühl), ich möchte aber nicht wieder vom Thema abweichen. Die Frage nach den mehreren Seelen. Ich weiß inzwischen nicht mehr, was ich mit Begriff anfangen soll. Wenn Identität= Seele bedeutet (bedeuten würde), dann würde ich sagen "Ja". Früher wäre man auch davon ausgegangen, ein Körper mit mehreren Seelen. Es klingt plausibel (vor allem wegen dem Amnesie- Kriterium), aber ich weiß nicht wie ich das Wort Seele definieren soll.

hmm, ich bin drauf gekommen weil eine Krankheit oder Störung ja durch die Seele ausgelöst wird (Dahlke prinzip) Wenn eine Persönlichkeit mit loslassen Mühe hatt hätte sie ja andere Störungen als wenn sie mit annehmen Schwierigkeiten hatt..... Ich hab vom Thema keine Ahnung - aber ich find den Gedanken noch interessant

Liebe Grüsse
Kaamil
 
Es gibt eine Störung, die im DSMIV unter den Dissoziativen Störungen auf Achse- I klassifiziert ist und Dissoziative Identitätsstörung bezeichnet wird (früher: Multiple Persönlichkeitsstörung)
Zwar habe ich keine Erfahrung mit solchen Patienten gehabt, finde das Thema jedoch faszinierend. Kurz: Es darum, dass die Person mindestens 2 verschiedene Identitäten hat (am häufigsten 5-10), welche sich hinsichtlich Fähigkeit, Persönlichkeitseigenschaften, Alter und sogar Geschlecht unterscheiden (unterscheiden können). Diese unterschiedliche Identitäten können sich an die Tätigkeiten der jeweils anderen wenig erinnern und vergessen sogar autobiographische Fakten (Kindheit usw.). Diese ist nicht mit einer einfachen Amnesie zu erklären.
Es soll Fälle geben, wo eine Identität Diabetes hat, während die andere Identität völlig gesund ist. Dasselbe kann (oder soll) auch für Sinnesorgane gelten. Nun, ich kann mir das gut vorstellen, nur hatte ich nie Kontakt zu solchen Menschen. Was haltet ihr von diesem Phänomen ? Psychoanalytiker gehen von einer extremsten Form der Verdrängung aus. Wie würdet ihr es aus esoterischer Sicht sehen ? Könnt ihr euch vorstellen, dass es so etwas gibt, und wieso das zustande kommen könnte (jetzt mal nicht aus wissenschaftlicher Perspektive)

Hi,

google mal nach einem Hans Ulrich Gresch, dort kann man auch ein pdf herunterladen, wo beschrieben ist wie persönlichkeitsspaltungen herbeigeführt werden. Wo diese persönlichkeitsspaltungen sind, sind auch Täter. Die sind immer in der unmittelbaren umgebung der " opfer ". Sind staaten ( Folter ) der täter gibt es nicht so viele persönlichkeitfragmente, aber im privaten bereich gibt es täter, die im prinzip beliebig viele persönlichkeiten erstellen können. ( emotionale Erpressung ) erst in der beobachtung von täter und opfer ( hehe ) kommt man an das " ganze " heran, werden sie klarer sichtbar. (Zwischen täter und Opfer " fliessen " Energien) In einem selbst erzeugt der umgang mit vielen persönlichkeiten in einem menschen " aufmerksamkeit ", da man ja erstmal nie weiss mit wem man es eigentlich zu tun hat. Das muss man ja erstmal selbst herausfinden, körpersprache und vor allem in welchem ton gesprochen wird sagt mehr über das dahinter und vor allem schneller. Der dissoziative darf nie selbst bemerken, dass er eventuell jetzt gerade beobachtet wird.

Im esoterischen sinne besteht so eine art gerechtigkeit, das opfer hat mit den persönlichkeiten die auch den täter und seine taten kennen, sicht auf eine welt " hinter der persönlichkeit ", auf etwas, wo der täter niemals hinkommt. Sie wissen etwas. Sie haben keine angst vor dem tod, im tiefsten inneren herrscht ruhe eben wegen diesen wissens. An der oberfläche herrscht unruhe, angst vor banablen dingen.

Der täter bezahlt ein weit höheren preis, seine motive für des herbeiführen von persönlichkeiten sind meist eigenschaften mit denen man in religionen teufel, lucifer oder so etwas klasifiziert. Macht-geld-sex-gier...eitelkeit....usw...in den tätern gibt es auch immer den stolz, stolz über die hörigkeit, und stolz ist der im esoterischen religiösen sinn der oberteufel^^....er verhindert am meisten eine reduzierung des ichs zugunsten eines etwaigen innerem und am ende zählt halt alleine dies, eventuell hehe, und dann " droht " der sichere Tod, die vollkommene löschung. Der täter weiss das, man kann ihn fragen. Auf seele oder geist angesprochen gibt es keinerlei vorstellungen. unruhe, panische angst vor dem tod sind kennzeichen. Der Täter ist das eigentliche Opfer^^

Mehr oder weniger kann man die spaltungen in jedem menschen wahrnehmen, es ist aber ein kennzeichen der erleuchtung immer derselbe zu sein, egal wann oder wo. Nur hat der halt sein ich, die eine persönlichkeit, die er einmal wurde,komplett abgegeben^^

Grüsse
 
Ich gehe davon aus, dass es nur ein ungetrenntes Bewusstsein gibt, das wie ein Raum fungiert der u.a. die Erfahrung von Individualität und Trennung (Ich ...Nicht-Ich) zulässt. Objektiv gesehen existiert m.A.n. keine Trennung und keine Individualität, auch kein zeitlicher Ablauf. Alles eins und alles letztlich gleich und alles jetzt/immer. Aber in der Erfahrung durch Wahrnehmung existieren zeitliche Abläufe, inhaltlich voneinander abgetrennte Geschichten sozusagen...

Gehen wir von dieser Idee aus, es gibt nur ein einziges Bewusstsein. Dieser eine Raum (oder Bewusstsein) erfährt durch Wahrnehmung Individualität, doch wie geht das vor ? Warum trennt sich das Bewusstsein ? Wie kann sich ein Bewusstsein in mehrere "aufteilen" und gleichzeitig mit seinen eigenen Teilen wahrnehmen ? (zumindest tut es das vielleicht nicht gleichzeitig) Umschalten geschieht auch nicht wirklich, ich kann nicht jetzt plötzlich Condemn sein (zumindest würde ich nicht aus deinen Körper wahrnehmen)--> und genau das verstehe ich nicht. Was ist man sich eigentlich bewusst ? Du sprachst von Erfahrung, man kann sich also nur seinen eigenen Bezugsgeschicht bewusst werden und sie als zugehörig erleben. Nur bin ich "gefangen" in diesen Unterzustand des Urzustandes (Unter- Bewusstsein des Urbewusstseins) und vermag nicht ausserhalb dieses Systems zu denken und wahrzunehmen. Verstehst du was ich meine ? Ich erlebe meine Identität anhand meiner Erfahrungen (Erinnerungen) und richte mich danach. Doch woran liegt es, dass "Ich" mich ausgerechnet an diesem Teil des ganzen Bewusstsein angeknüpft habe und ausschließlich daraus wahrnehme ? Basiert das auf Schwingungen, die eine bestimmte Resonanz tragen ? (ich glaube wir müssten ein paar neue Worte erfinden, um dieses Thema transparenter zu machen :mad2:)

Beispiel: Wenn Du Dich fragst, was macht Dich zu GenFu und irgendeinen Asiaten den Du nicht kennst zu "Nicht-GenFu", dann ist die Antwort im Wahrnehmungsfokus zu finden. Das eine Bewusstsein beobachtet sozusagen Euch beide, aber da es selbst keine Eigenschaften hat, und das was es wahrnimmt keinen inhaltlichen Bezug zueinander hat, sind es zwei verschiedene Abläufe, zwei Individuen die sehr unterschiedliche Leben führen. Der GenFu-Fokus ist ja deshalb ein Individuum weil er immer wieder Bezug auf die eigene Geschichte nimmt... "Vor 10 Jahren, vor 3 Wochen, gestern, vor einer Minute".... und dasselbe was die Zukunft betrifft. In jedem Moment ist aber immer nur ein Einzelaspekt vorherrschend, ein Bild, ein Gedanke... aber die Inhalte dieser Gedanken und Bilder und sonstigen Wahrnehmungen bilden einen Kontext, einen sinnvollen Ablauf.

Ja, doch was ich mich frage ist: wodurch, bzw. was trägt dazu bei, dass meine Erfahrungen auch Meine sind und ich aufgrund derer darauf Bezug nehme? Ich hätte in jedem x- beliebigen Körper rein theoretisch Bewusstsein haben können und Erfahrungen, aufgrund derer ich eine Identität aufbaue.. doch ist man immer in einem bestimmen Mikrosystem und zwar zeitlich überdauernd. Ich sehe durch meine Augen, aber warum sind meine Augen meine und nicht die eines anderen ? Ich unterscheide mich von irgendeinem Asiaten der Gen Fu heißt, weil der Name kein Kriterium für Identität ist. Wenn du fragst "wie heißt du?", und ich dir sage "ich heiße Peter", dann reicht das nicht, weil es noch viele andere Peters gibt. Ich bin im Fokus meiner Erfahrungen, doch wie wäre das anders auch denkbar? Wie kann ich als "Ich" nicht Bezug auf meine Geschichte haben ? Ich versuche vergeblich zu formulieren was ich meine, aber irgendwie klingt das alles nur noch verwirrender. Sprache verzerrt die Sachen nur noch mehr. Worte sind auch nur subjektive Bedeutungsträger und können oft unterschiedlich interpretiert werden..
mir ist jetzt gerade eben ein Beispiel durch den Kopf gegangen (passt ja auch, weil gerade die WM war :D) ich habe die Tore von Ronaldo 2002 gegen Deutschland irgendwie anders in Erinnerung gehabt, als ich es dann auf dem Bildschirm gesehen hab. Dann sagte ich mir "Moment Mal, das lief doch anders, Ronaldo hatte das Tor doch vom linken Flügel aus geschissen und nicht von der Mitte aus" :rolleyes:
Das nur als Beispiel, wie Erinnerungen verzerrt werden können.



Und psychologisch könnte dasselbe Prinzip, dass das eine Bewusstsein GenFu und Condemn und alle anderen als voneinander getrennte Individuen wahrnimmt, dazu führen dass das eine Bewusstsein verschiedene Individuen mit unterschiedlichen Geschichten in ein und demselben Körper wahrnimmt.

Meiner Ansicht nach besteht eine Persönlichkeit aus Einzelaspekten verschiedener Intensität die miteinander interagieren, mehr oder weniger voneinander getrennt sind (inhaltlich mehr oder weniger Bezug aufeinander nehmen), und selbst sozusagen Individuen sind, die erst als Kollektiv und in einem scheinbaren zeitlichen Ablauf das Individuum, eine Persönlichkeit mit Lebensgeschichte, ergeben.

Ja, da ist auch nichts Unnormales dabei. Bei jeder Person gibt es unterschiedlich stark ausgeprägt Persönlichkeitseigenschaften, die je nach Entwicklungsphase variieren können. So weit so gut, aber die Identität ist mehr als die Persönlichkeit. Wobei die Frage aufkommt, welche Identität da "zu Bruch geht", für mich klingt das nach einem Untergang der Permanenz. (also dem zeitlich überdauernden Gefühl einer Identität), ob die synchrone Identität dabei beschädigt wird, kann ich mir nicht vorstellen (wird sie auch nicht).
Wenn ich deine Überlegung auf die Dissoziative Identitätsstörung übertrage, ließe sich schlussfolgern, dass innerhalb des eigenen Mikrosystems noch weitere Unter- Mikrosysteme ("Bewusstseine") gebildet wurden. In der integrativen Trauma- Therapie versucht man diese scheinbar unvereinbaren Selbst- Anteile zu einem Ganzen wieder zu integrieren (nach dem Gestaltpsychologischen Motto: das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile). Das hört sich plausibler an, als ich lange Zeit geglaubt habe.
Dies ist auch kein großes Geheimnis, was aber nicht geht, ist das ich mein Bewusstsein mit deinem (oder das von Schooko oder sonstwen) fusioniere. Genau an diesem Punkt komme ich nicht weiter.


Damit will ich sagen: Rein vom Prinzip her wäre dieses Phänomen dann nicht so verrückt wie man eigentlich denken würde. Bzw. nicht verrückter als diese Realität sowieso schon ist. :D

Übrigens ist das was die Psychologen Verdrängung nennen philosophisch gesehen doch ebenfalls gar nichts anderes, als das z.B. "ich" verdrängt habe dass ich das eine Bewusstsein bin, alle und alles bin, oder auch gar nichts... falls die Summe wirklich Null ergibt. ;) Wenn objektiv keine Trennung existiert, aber definitiv die Erfahrung von Trennung gemacht wird, dann kann sie ja nur subjektiv-inhaltlich sein. Und dann gäbe es wiederum objektiv keinen Unterschied ob ich Erinnerungen aus meiner Geschichte verdrängt habe, oder die Erinnerung dass ich sowieso nicht nur meine Geschichte bin.

Frickliges Thema. :D

Die Abwehrmechanismen sind meiner Meinung nach das Brauchbarste, was die Psychoanalytiker entworfen haben (ein gewisser User vor einem Jahr wollte das nicht anerkennen..) Ich glaube schon, dass diese Abwehrmechanismen ihren Sinn haben (die Verdrängung z.B.), deswegen zweifle ich auch, ob es richtig ist in jedem Fall integrative Therapien zu machen ( und ob man nicht abwarten sollte damit). So ähnlich könnte das mit dem Ur- Bewusstsein sich verhalten. Vielleicht brauchen "wir" einfach mehr Zeit um zu erkennen. Tötest du jemanden, vernichtest du damit nur einen anderen Zustand deines ursprünglichen Seins und musste später genau dort hineinschwingen um etwas auszugleichen. Genauso tust du dir selbst etwas Gutes, wenn du jemand anderem Freude bereitest oder ihm verzeihst
 
Du gehst davon aus, dass die Antwort etwas anderes ist als die Frage
und, dass du woHin gelangen kannst. (durch die Beantwortung der Fragen)
 
Gehen wir von dieser Idee aus, es gibt nur ein einziges Bewusstsein. Dieser eine Raum (oder Bewusstsein) erfährt durch Wahrnehmung Individualität, doch wie geht das vor ? Warum trennt sich das Bewusstsein ? Wie kann sich ein Bewusstsein in mehrere "aufteilen" und gleichzeitig mit seinen eigenen Teilen wahrnehmen ?
Wichtig dabei ist: Das grundlegende Bewusstsein ist vollkommen ohne Eigenschaften. Vergleich es am besten mit reinem Licht.. ein Zustand der dem "Alles" genauso wie dem "Nichts" entspricht. Weil es ohne Eigenschaften ist, wird es zu dem was es wahrnimmt... In Religionen heißt es doch oft sinngemäß, "Gott gibt sich total"... "Gott verschenkt sich" usw.

Jetzt denk Dir, dieses eine Bewusstsein spiegelt sich selbst absolut exakt in die Wahrnehmung... Was passiert? Gar nichts. Weiterhin keinerlei Wahrnehmung, keine Eigenschaften. Und jetzt denk Dir, es spiegelt sich in 2 Teilen in die Wahrnehmung:
Das gesamte Bewusstsein nimmt Teil A wahr und ignoriert Teil B.
Das gesamte Bewusstsein nimmt Teil B wahr und ignoriert Teil A.
Das gesamte Bewusstsein nimmt Teil A und B wahr, was keine Wahrnehmung bedeutet.


Damit werden sozusagen drei Instanzen gebildet: Teil A und Teil B werden regelrecht ins Leben gerufen, das Ganze bleibt als sich selbst erhalten. Und wichtig dabei ist: Diese drei Instanzen existieren dann sozusagen tatsächlich parallel. Obwohl das reine Bewusstsein nur einmal existiert, scheint es sich eben so oft aufzuspalten wie das was es wahrnimmt.

Wahrnehmung findet immer nur statt, wenn ein Teil ausgeschlossen wird, Wahrnehmung ist sozusagen das Resultat von Trennung. Und wenn Du Dir mal anschaust wie wir wahrnehmen und wie wir trennen, dann hat das mit "Wahrheit" zu tun, mit Ausschließlichkeit. Wir nehmen nicht nur etwas wahr, sondern wir sagen: "Es ist jetzt NUR SO." Damit will ich sagen, wir schließen die Möglichkeit des jeweiligen Gegenteils in dem Moment der Wahrnehmung aus. Wahr-nehmen ist im Grunde so etwas wie "real-machen"... und dazu gehört das jeweilige "unreal-machen" des Gegenteils (zumindest in "dem" Moment).




(zumindest tut es das vielleicht nicht gleichzeitig) Umschalten geschieht auch nicht wirklich, ich kann nicht jetzt plötzlich Condemn sein (zumindest würde ich nicht aus deinen Körper wahrnehmen)--> und genau das verstehe ich nicht.
Das was Du WIRKLICH bist... das reine Bewusstsein, tut ja genau das. Es ist GenFu und es ist Condemn. Aber die GenFu-Perspektive kann nicht Condemn sein und umgekehrt. GenFu müsste ja etwas mitbringen, Erinnerung an GenFu, damit er überhaupt bemerkt: Wow... ich bin in Condemns Körper, aber ich bin eigentlich GenFu. Da das reine Bewusstsein aber selbst vollkommen eigenschaftslos ist, ist es mal GenFu und mal Condemn, auch beides gleichzeitig... und in jedem Moment WIRD es zu dem was es wahrnimmt, "lebendig macht".

Bisschen wie Kino... Das Licht des Projektors gibt sich auch in jedes Bild


Was ist man sich eigentlich bewusst ? Du sprachst von Erfahrung, man kann sich also nur seinen eigenen Bezugsgeschicht bewusst werden und sie als zugehörig erleben. Nur bin ich "gefangen" in diesen Unterzustand des Urzustandes (Unter- Bewusstsein des Urbewusstseins) und vermag nicht ausserhalb dieses Systems zu denken und wahrzunehmen. Verstehst du was ich meine ? Ich erlebe meine Identität anhand meiner Erfahrungen (Erinnerungen) und richte mich danach. Doch woran liegt es, dass "Ich" mich ausgerechnet an diesem Teil des ganzen Bewusstsein angeknüpft habe und ausschließlich daraus wahrnehme ? Basiert das auf Schwingungen, die eine bestimmte Resonanz tragen ? (ich glaube wir müssten ein paar neue Worte erfinden, um dieses Thema transparenter zu machen :mad2:)[/B]
Ja.. :D
Und ja, ich weiß was Du meinst. Um zu ergründen was Dich zu Dir macht, kannst Du es so machen dass Du Dir vorstellst immer mehr wegzurechnen. Denk Dir Du verlierst Deinen Körper, bist ab jetzt nur noch unsichtbarer Geist... nicht-materiell und kannst durch Wände gehen. Du wärst trotzdem noch Du. Aber wenn man Dir alle Erinnerungen nimmt, da nichts mehr ist das in irgendeiner Weise gespeichert ist, dann bist Du auch nicht mehr GenFu.

Was man ist stelle ich persönlich mir so vor: Ein grundlegendes Identitätsgefühl (das ebenfalls alle teilen... sozusagen eine "Stufe" nach "reinem Bewusstsein") fungiert wie ein verbindendes Element (Identifikation) für zueinander passende Aspekte. Es ist übrigens auch gleichzeitig "Zeitgefühl". Es ist wirklich ein Gefühl von "verbindet" und ein Gefühl von "Zeit"... sowohl in Vergangenheit wie auch in Zukunft. Es muss etwas mit "Bedeutung" zu tun haben, da sich immer Bedeutungen verbinden... und Bedeutung ist immer auch ein Ungleichgewicht zwischen Polaritäten...

"Krankheit" hat extrem große Bedeutung wenn das Gegenteil nicht mehr wahrnehmbar ist. Sind Krankheit und Gesundheit im Gleichgewicht würden wir es Gesundheit nennen, aber wir nehmen das gesamte Thema dann gar nicht wahr. Gleichgewicht verschwindet aus dem Fokus. Aber wenn sich die Bedeutungen abwechseln, und das ist bei allen Themen die Bedeutung haben der Fall, bildet sich sowohl ein zeitlicher Ablauf wie sowieso alle Aspekte die das Leben und Existenz als solche überhaupt ausmachen. Wir schwanken ja ständig zwischen "fühle mich gut"...."fühle mich schlecht"... mit jeder Menge Schattierungen zwischen den Extremen. Und dann die Tausend "WEILS".... "arm...reich..." (und eben alles dazwischen, so dass das Thema trotzdem selten ohne Bedeutung ist)... gesund-krank... hässlich-schön... beliebt-unbeliebt... Daraus ergibt sich eine gesamte Matrix aus Bedeutung durch Ungleichgewicht innerhalb von Zeit. Und Zeit ist dabei dann wieder lediglich zeitliches Denken:

Jetzt wahrnehmen - und interpretieren
Interpretieren auf Basis der Vergangenheit (Erinnerung), mit Blick auf die Zukunft ("Vorstellung"). Und auch im zeitlichen Denken kann man sehr gut erkennen, wie das Thema BEDEUTUNG die Dinge bestimmt. Erinnere Dich an etwas, dass für Dich sehr von Bedeutung ist und Du siehst sogar Bilder... es kann zu einer körperlichen Erfahrung werden, obwohl die Erinnerung eigentlich 10 Jahre in der Vergangenheit liegt. Je weniger Bedeutung die Erinnerung hat, desto weniger vergisst Du dabei das Jetzt.

Und interessant ist auch: Wann ist die Bedeutung hoch?
Wenn sie mit sehr vielem "verbunden" ist... Wenn etwas das in der Vergangenheit liegt großen Einfluss auf Gegenwart und Zukunft hat/haben wird.

Es ist ein Spiel aus Mustern, die mehr oder weniger miteinander verbunden sind, die mehr oder weniger "Intensität" haben. Und hohe Intensität bedeutet dann, dass das Gegenteil jeweils aus der Wahrnehmung verschwindet (wie bei Krankheit-Gesundheit), dass der Einfluss auf andere Muster immer größer wird (Krankheit wird dann z.B. auch das Thema Finanzen beeinflussen), und es wird immer dauerhafter... Denn Bedeutung hat immer auch mit dem Thema Zeit zu tun. Hohe Bedeutung heißt immer auch Dauerhaftigkeit.

Hohe Intensität - hohe Bedeutung - Glück/Leid - Dauerhaftigkeit - großer Einfluss auf "Umfeld" - Dual (schließt Gegenteil dann jeweils aus)


Und... natürlich können wir nicht außerhalb dieses Systems denken, weil wir gar nicht unbedeutend denken können. Bzw. wir können es nur deshalb simulieren, weil wir dahinter dann wieder Bedeutung sehen. Ich glaube, dass es mir etwas bringt wenn ich die Dinge möglichst distanziert und nüchtern durchdenke... die ganze Denkerei findet also schon auf einer Basis statt die wiederum hohe Intensität-hohe Bedeutung hat.






Ja, doch was ich mich frage ist: wodurch, bzw. was trägt dazu bei, dass meine Erfahrungen auch Meine sind und ich aufgrund derer darauf Bezug nehme? Ich hätte in jedem x- beliebigen Körper rein theoretisch Bewusstsein haben können und Erfahrungen, aufgrund derer ich eine Identität aufbaue.. doch ist man immer in einem bestimmen Mikrosystem und zwar zeitlich überdauernd. Ich sehe durch meine Augen, aber warum sind meine Augen meine und nicht die eines anderen ? Ich unterscheide mich von irgendeinem Asiaten der Gen Fu heißt, weil der Name kein Kriterium für Identität ist. Wenn du fragst "wie heißt du?", und ich dir sage "ich heiße Peter", dann reicht das nicht, weil es noch viele andere Peters gibt. Ich bin im Fokus meiner Erfahrungen, doch wie wäre das anders auch denkbar? Wie kann ich als "Ich" nicht Bezug auf meine Geschichte haben ? Ich versuche vergeblich zu formulieren was ich meine, aber irgendwie klingt das alles nur noch verwirrender.

Nein... verstehe schon was Du meinst.

Das was ich oben sagte, dass diese ganzen Muster sich miteinander verbinden bedeutet ja auch, dass sie sich an irgendeiner Stelle extrem abgrenzen. Dein Mikrokosmos ist die Summe Deiner Muster die innerhalb einer bestimmten Zeit ihre Rolle spielen... sie verbinden sich neu, sie lösen sich auf, sie verändern ihre Bedeutung/Intensität. Und dabei sind natürlich Muster die für Dein GenFu-Empfinden absolut unerlässlich sind. Und das ist nicht Dein Name... Den kannst Du vergessen und Du bleibst trotzdem GenFu mit seinen charakterlichen Eigenschaften. Du kannst wahrscheinlich jedes dieser Muster verlieren ohne dass Du Dich vollkommen veränderst. Aber das Gesamtspiel der Muster, das erst durch die Verbindungen untereinander GenFu ergibt... zu verlieren würde GenFu beenden.

Es ist hier sehr schwer darzustellen... Zeit, bzw. Zeitgefühl ist schon ein Grundmuster und dual.

********ZEIT/V-Z***************...................KEINE ZEIT/JETZT..........


Auf der einen Linie findet das Denken in Vergangenheit und Zukunft statt, auf der anderen findet Wahrnehmung-jetzt statt. Und wir schwanken ständig hin und her. JETZT und die Wahrnehmung von z.B. körperlichem Schmerz.... und dann Interpretation dessen auf der Basis von Zeit.

Die Bedeutung kommt immer aus der Zeit... und wir übertragen sie auf die Gegenwart. Etwas das Du jetzt wahrnimmst, hat immer nur Bedeutung wenn Du es als eine Ursache für Glück oder Leid für die Zukunft (nahe oder fern) ausmachen kannst. Das wiederum tust Du auf der Basis Deines "Wissens" aus der Vergangenheit.

Und was in der Vergangenheit hohe Bedeutung hat/te, setzt sich über die Zeit hinweg fort... und unterdrückt sozusagen das Gegenteil, stärkt sich selst indem es Einfluss auf sein Umfeld nimmt. Das kann man sehr praktisch erkennen... Nimm wieder das Thema Krankheit. Wird sie nur stark genug, nimmt sie extrem Einfluss auf das Umfeld und begünstigt sich damit selbst... Ein kranker Mensch wird dann z.B. auch finanziell schwach, was seine Chancen auf Gesundheit möglicherweise weiter verringert... oder natürlich auch im Denken depressiv und hoffnungslos, was ebenfalls den Zustand Krankheit begünstigt. Deshalb sind die sehr bedeutsamen Muster auch so schwer zu durchbrechen, weil sie sich auf viele andere Bereiche ausgebreitet haben.

Sprache verzerrt die Sachen nur noch mehr. Worte sind auch nur subjektive Bedeutungsträger und können oft unterschiedlich interpretiert werden..
Ja... Sprache gehört auch dazu... Im Grunde ist das alles ja "Ausdruck". Alles sind Informationen die sich Form geben. Ideen die umgesetzt werden, Gedanken die in Vorstellungen zu Bildern werden, Gedanken die man sprachlich ausdrückt... die ganze Realität folgt diesem Prinzip. Und da ist auch interessant: Je höher die Bedeutung, desto stärker und dauerhafter der Ausdruck. Ist Dir mal aufgefallen das Du nicht nicht ausdrücken kannst was für Dich von Bedeutung ist? Es sei denn, Du drückst aus, dass Du genau DAS nicht willst (was dann noch höhere Bedeutung hätte ;) ). Und wenn etwas hohe Bedeutung hat.. wird es immer objektiver und immer abgetrennter. Es wird sozusagen unabhängig von Dir. Und auch wenn Du jetzt nicht sagen würdest, dass der Tisch an dem Du möglicherweise sitzt hohe Bedeutung für Dich hat... Du würdest erkennen wie hoch dessen Bedeutung ist, wenn er auf einmal nicht mehr da wäre, einfach verschwinden würde. Nicht weil er dann fehlen würde, sondern weil er Dein komplettes Denksystem vollkommen durcheinanderbringen würde... Es würde extreme Angst auslösen, wenn Dinge die Du als dauerhaft einschätzt einfach verschwinden könnten.

Es ist wirklich schwer zu formulieren was ich meine. Daraus ergibt sich eine Art Matrix... alles schwingt ständig zwischen Polaritäten und erscheint nur dann in der Wahrnehmung, wenn es nicht im Gleichgewicht ist und es wird umso deutlicher und bedeutsamer je größer das Ungleichgewicht ist. Das macht es dann gleichzeitig auch dauerhafter... Und Zeit selbst ist ebenfalls diesem Prinzip unterworfen, durch die ständige Schwankung zwischen Jetzt und Zeit-Denken. Und alles was sehr in der Polarität ist, nimmt immer sehr großen Einfluss auf alles andere... wirkt anziehend auf manches und abstoßend auf anderes. Man könnte auch sagen: Erzeugt Konflikt... Und Konflikt ist schöpferisch bis er sich auflöst.

Interessant ist, wenn Du Dir ein Einzelthema auf die Art anschaust. Sagen wir das Thema Gesundheit-Krankheit

Sagen wir Krankheit ist -
Gesundheit ist +

Gesundheit fühlt sich gut an... auf der Basis von Vergleichen mit Erinnerungen an krankheit z.B. dann ist man in der +Polarität

Ist + und - ausgeglichen spielt das gesamte Thema gar keine Rolle. Das ist im Grunde wahre Gesundheit... weil das gesamte Thema abwesend ist. Wenn ich Dich dann aber frage: Wie geht es Dir? kommt möglicherweise ein kurzer vergleichender Gedanke und Du sagst: Super.. bin nie krank

Wenn es sehr in - (Krankheit) geht, wird sich das auf andere Themen auswirken. Möglicherweise ebenfalls negativ auf das Thema Finanzen, möglicherweise aber sogar positiv auf das Thema Beziehungen weil Dir die Menschen mit mehr Mitgefühl begegnen. Es kann natürlich auch umgekehrt sein... Vielleicht bekommst Du eine super Versicherung ausgezahlt, aber weil Du nie mehr ausgehst, verlierst Du Kontakte.

Und da sind die vielen kleinen + und - , in Form von Symptomen und Anzeichen, dass Du den Schluß ziehst: Gesund oder krank. Und dann sind von da ausgehend die vielen Verbindungen zu anderen Themen des Lebens. Das gesamte System macht Dich aus.


So.. muss mal aufhören. Hoffe, Du kannst einigermaßen nachvollziehen was ich da zusammenschreibe. :D

VG,
C.
 
Ja, da ist auch nichts Unnormales dabei. Bei jeder Person gibt es unterschiedlich stark ausgeprägt Persönlichkeitseigenschaften, die je nach Entwicklungsphase variieren können. So weit so gut, aber die Identität ist mehr als die Persönlichkeit.
Ich glaube, dass die Summe der Persönlichkeits-Aspekte eine Art Hintergrund bildet, der das Identitätsgefühl erzeugt. Dieser Hintergrund ist all das, worauf wir sehr einfach zugreifen können, uns erinnern, Fähigkeiten, Charaktereigenschaften... Das Zugreifen ist dann immer eine Sache dessen was wir jeweils im Moment wahrnehmen. Bzw. löst m.A.n. das Objektiv der Wahrnehmung immer ein passendes Gegenstück aus dem Potential, wodurch eine Art Austausch entsteht. Manches davon beinhaltet das Gefühl bzw. die Überzeugung die Kontrolle zu haben, anderes nicht. Letztlich ist das Prinzip aber vollkommen unpersönlich und fast mechanisch... oder physikalisch wie das Wechselspiel von Kleinst-Teilchen oder sowas.



Wobei die Frage aufkommt, welche Identität da "zu Bruch geht", für mich klingt das nach einem Untergang der Permanenz. (also dem zeitlich überdauernden Gefühl einer Identität), ob die synchrone Identität dabei beschädigt wird, kann ich mir nicht vorstellen (wird sie auch nicht).
Wenn ich deine Überlegung auf die Dissoziative Identitätsstörung übertrage, ließe sich schlussfolgern, dass innerhalb des eigenen Mikrosystems noch weitere Unter- Mikrosysteme ("Bewusstseine") gebildet wurden.
Ich glaube, dass auch hier das was ich im letzten Beitrag mit "Intensität" zu beschreiben versuchte eine große Rolle spielt. Hohe Intensität bedeutet in diesem Zusammenhang, dass es zu einer Art "Ausschließlichkeit" kommt, einer Verengung des Fokus auf den jeweiligen Aspekt unter Ausschluß anderer Möglichkeiten (auch Entwicklungsmöglichkeiten).

Ein Beispiel das für jeden nachvollziehbar ist:
Nimm Deine momentane Stimmung. Ich denke mal, sie ist in einem Normalbereich... keine extrem hohe Intensität. Du hast "von dort aus" Zugriff auf viele Deiner Aspekte, Deine gesamte Identität, oder zumindest den größten Teil.

Jetzt denk Dir, dass etwas geschieht dass Dich in eine Ausnahmesituation versetzt. Nehmen wir als Beispiel, dass Dich etwas unglaublich wütend macht. So wütend wie Du Dich selbst kaum mal kennst. Dein Fokus verengt sich dann.... Das was im Vordergrund ist, die Wut und die Wut-ausdrückenden Handlungen (etwa schimpfen, schlagen, Sachen kaputt machen) hat sehr hohe Intensität und lässt gar nichts anderes zu. Die Drohung "Sei vorsichtig.... Sonst vergesse ich mich" trifft es ziemlich auf den Punkt, denn eine hohe Intensität schließt das übrige Potential aus.

Der netteste Mensch den Du kennst, kann Dir in dem Moment wo er sehr wütend ist wie jemand vorkommen den Du gar nicht kennst. Und wenn Du das Prinzip noch etwas weiter ziehst.. auf Persönlichkeits-Störungen... dann halte ich für denkbar, dass es eben auch so abläuft: Die jeweiligen Identitäten sind eigentlich Aspekte einer Identität. Aber sie haben eine so hohe Intensität, dass sie dadurch abgetrennt werden und ein scheinbares Eigenleben führen.

Übrigens passt das Konzept auch auf uns ganz allgemein, wenn man als Basis ein Bewusstsein annimmt... Auch Du und ich, als Individuen, sind dann solche Fokus-Verengungen. In Wirklichkeit sind wir lediglich Aspekte des großen Ganzen. Aber wir sind gleichzeitig so "abgetrennt", dass wir ein Eigenleben zu führen scheinen, Einzelindividuen sind.


In der integrativen Trauma- Therapie versucht man diese scheinbar unvereinbaren Selbst- Anteile zu einem Ganzen wieder zu integrieren (nach dem Gestaltpsychologischen Motto: das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile). Das hört sich plausibler an, als ich lange Zeit geglaubt habe.
Dies ist auch kein großes Geheimnis, was aber nicht geht, ist das ich mein Bewusstsein mit deinem (oder das von Schooko oder sonstwen) fusioniere. Genau an diesem Punkt komme ich nicht weiter.
Ich halte auch letzteres für rein theoretisch möglich. Ich glaube, dass Intuition, Mitgefühl, Empathie schon in diese Richtung geht und das sehr viel weiter gehen könnte. Genauso wie es ja auch in die andere Richtung gehen kann... Menschen denen die Fähigkeit sich in andere hineinzuversetzen vollkommen fehlt. Ich glaube, da sind wirklich beide Extreme möglich.

Was Du zur integrativen Therapie sagst sehe ich genauso. Im Grunde ist das sogar ein Weg den wir alle sowieso gehen. Das Bewusstsein ist ständig bestrebt seine Einzelaspekte zu integrieren, bzw. sind die Einzelaspekte untereinander um Ausgleich bemüht, was Integration bedeutet.

Und wenn ich Psychologe wäre, dann würde ich versuchen aus dem jeweiligen Zustand "Intensität" herauszunehmen. Und Intensität ist gleichbedeutend mit Bedeutung... Das was die Einzelpersönlichkeiten aufrechterhält und sie gleichzeitig abtrennt hat in irgendeiner Form einen Hintergrund von hoher Intensität, der sich durch die jeweiligen Einzelpersönlichkeiten ausdrückt. Auch das ist m.A.n. vergleichbar mit den vorherrschenden Aspekten einer als gesund geltenden Persönlichkeit. Nimm als Beispiel ein in Gesellschaft eher stilles und immer freundliches junges Mädchen... Dieser vorherrschende Aspekt ist nicht mehr nur spontaner Ausdruck, sondern hat irgendeinen Hintergrund der mit Angst verknüpft ist.... es hat irgendeinen Sinn, dass sie immer freundlich und eher still ist. In der Regel ist eine grundlegende Motivation die Angst davor abgelehnt zu werden, die dann Methoden sucht und auch vermeintlich findet, um das zu umgehen... also Überzeugungen im Sinne von "Wenn ich immer schön freundlich bin und schön still, so dass ich keine Fehler mache, ist das Risiko geringer abgelehnt zu werden." Das Problem dabei ist: Diese Überzeugungen sind zwar in ihrem Ausdruck sichtbar, aber sie sind nicht bewusst... man kann sie aber erst hinterfragen und dann die Intensität herausnehmen, wenn sie bewusst werden. Das was als absolute Wahrheit erscheint geht an uns vorbei. Daher ist jede Art der psychischen Heilung mit Bewusstmachen verbunden.


Die Abwehrmechanismen sind meiner Meinung nach das Brauchbarste, was die Psychoanalytiker entworfen haben (ein gewisser User vor einem Jahr wollte das nicht anerkennen..) Ich glaube schon, dass diese Abwehrmechanismen ihren Sinn haben (die Verdrängung z.B.), deswegen zweifle ich auch, ob es richtig ist in jedem Fall integrative Therapien zu machen ( und ob man nicht abwarten sollte damit). So ähnlich könnte das mit dem Ur- Bewusstsein sich verhalten. Vielleicht brauchen "wir" einfach mehr Zeit um zu erkennen. Tötest du jemanden, vernichtest du damit nur einen anderen Zustand deines ursprünglichen Seins und musste später genau dort hineinschwingen um etwas auszugleichen. Genauso tust du dir selbst etwas Gutes, wenn du jemand anderem Freude bereitest oder ihm verzeihst
Ja.. und das Beispiel kannst Du auf Deine innere Kommunikation umsetzen. Ablehnung und Kampf sind daher niemals effektiv wenn es darum geht einen leidvollen Zustand zu beenden, sondern es ist immer der Ausgleich. Und Vergebung ist im Grunde das effektivste Mittel, weil Vergebung tatsächlich auch wahr ist... Vergeben bedeutet in dem Zusammenhang, dass man nicht mehr behauptet "A" sei die Ursache und daher Schuld an Zustand "B", den man als leidvoll wahrnimmt ("B" ist schuld das ich leide, A ist schuld das B existiert).... Wenn man erkennt, dass diese Kausalität nicht objektiv ist, sondern eine Frage von Überzeugungen.. selbst gestrickt sozusagen (und es ist wirklich wie gestrickt... ein in sich greifendes Gebilde aus Überzeugungen, die umso wahrer wirken je bedeutsamer sie sind, was sie dann sind, wenn man sie mit Leid oder Glück verbunden sieht), dann bringt man Ausgleich in das Gesamtgebilde... man sieht etwas nicht mehr nur als "das führt zu dem und bedeutet das ich leide", sondern als das was es in dem Moment der Wahrnehmung ist.

Denn was wir wahrnehmen ist ja hauptsächlich unsere Projektion über die Bedeutung dessen was wir wahrnehmen. Und die Bedeutung ist immer kausal mit Leid oder Freunde verbunden... dazwischen liegen nur die Überzeugungen, die dann bestimmen was für mich gut und was schlecht ist. Und von da aus gehen alle Kausalitäten und m.A.n. ist keine davon objektiv und/oder absolut wahr. Aber je höher Bedeutung und damit Intensität, desto objektiver und wahrer erscheinen diese Kausalitäten und haben dann eine Art "Eigenleben"... ein bisschen wie Programmabläufe die durch nur einen Mausklick in Bewegung versetzt werden.


Übrigens... wollte ich Dir schon mal zeigen:
Ich habe vor kurzem ein Buch gekauft, dass Dich möglicherweise interessieren könnte:

http://www.amazon.de/verborgene-Code-Bewusstseins-Quantengeist-Naturwissenschaft/dp/386616159X

Die nicht ganz gute Rezension ist v.a. der Tatsache geschuldet, dass es nicht ganz einfach ist. Aber es ist wirklich gut...

VG,
C.
 
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