Ja, stimmt.
Einmal regten sich ein paar Veganer in ner Gruppe auf, dass in "ihr" veganes Lokal jemand mit Pelzkragen reinging und dass man demjenigen doch hätte klarmachen müssen, wie pietätlos und falsch das ist. - Anstatt dass man sich gefreut hat, dass auch ein Pelzträger (wo man ja nicht mal wusste, warum er Pelz trug - Uralt-Erbstück vielleicht) mal reingeht und dieses "vegan" vielleicht positiv kennenlernt. (Was ich dann bei manchen Kommentaren irgendwie bezweifelte, und das macht mich traurig, weil auch die Tiere darunter im Endeffekt wieder leiden. Und weil es tatsächlich so viele tolle vegane Sachen gibt.)
Ich meine, wenn man dann wiederum das tatsächliche Leid sieht, vielleicht sogar in der Realität, dort wo andere gar nicht hinschauen wollen (direkt beim Schlachthof, direkt in den Ställen, ...), während andere munter weiter ihren "Fest-der-Liebe-Braten" kochen und viele Abläufe vermutlich gar nicht kennen, dann verstehe ich schon, dass man da ab und an mal die Nerven verliert. Mir gehts manchmal vielleicht auch so. Aber ich versuche, mich zurückzuhalten (sorry, falls es nicht immer klappt
). Und wenn sich jemand neben mir im Lokal Fleisch bestellt, werde ich auch nicht kreischend davonlaufen. Es bringt ja niemandem etwas. Habe ja selbst mal Fleisch gegessen und als ich mich noch nicht mit der Realität befasst hatte, begriff ich auch nie, warum manche Veganer quasi die Nerven verloren.
Dazu gab es einen recht objektiven Bericht kürzlich auf ORF, aber habe ihn leider nicht mehr gefunden
Es ging dabei vor allem um Burger-Pattys. das Fazit war: Auch die veganen sollte man nicht jeden Tag essen, weil sie nicht fettärmer sind als die Fleischvarianten. Die meisten schnitten gesundheitlich dennoch besser ab, weil sie ernährungsphysiologisch als wertvoller galten. Ökologisch sowieso. Manche schnitten aber mind. gleich schlecht mit den Fleischprodukten ab, das waren meiner Erinnerung nach aber Produkte aus Amerika (wie Beyond Meat zB), einfach weil dort andere Produktionsbedingungen als in der EU gelten (gilt natürlich wiederum auch für Fleisch).
Ich achte jedenfalls sehr stark auf Inhaltsstoffe - auch schon vor meinem vegetarischem Dasein -, und ich kaufe grundsätzlich nur Ersatzprodukte, wo ich die Stoffe entziffern kann und weiß, was da drin ist
. Das gilt auch für die Milch. Der Rest ist übrigens ganz normales Wasser. Kann sich jeder daheim auch selbst machen: Nüsse im Mixer pürieren, etwas Wasser dazu (damit es dünnflüssiger wird) und als Emulgator etwas Öl (zB Rapsöl). Was Anderes ist in den meisten Pflanzenmilchprodukten auch nicht enthalten; evtl. ab und zu Calcium oder Johannisbrotkernmehl o.ä. um eine sämigere Konsistenz zu erhalten. Das Johannisbrotkernmehl musste ich übrigens sogar mal aus medizinischen Gründen einnehmen
.
Und wenn ich mir daheim meinen Haferbrei koche und ich würde die Haferflocken aussieben, hätte ich schon eine Art Hafermilch (die ist übrigens, neben Dinkel- und Kokosmilch, mein Favorit. <3 )