Hallo lieber Topper!
Hallo liebe Allegrah!
Ich bekämpfe gerade meinen Schlaf und antworte dir noch schnell ... ob der Kampf aussichtslos ist wird sich herausstellen
Dein Posting geht in dieselbe Richtung wie: "Verzicht ist dann wahrer Verzicht, wenn man ihn nicht als solchen empfindet." Keine Aufmerksamkeit, keine Energie, null Problemo. Aber was machen, wenn die Sache schon da ist? Wenn ich froh sein kann, dass ich überhaupt erkennen haben dürfe, dass sie da ist? Weil ich es sonst unbewusst machen würde?
Sich über etwas bewusst sein, heißt ja nicht, dass man dagegen ankämpfen muss.
Bewusstwerdung ist schön. Wenn etwas bereits da ist, dann schaut man es sich „ohne Bewertung“ (kampflos/friedlich, distanziert und sachlich) an.
Die Seele arbeitet nicht immer mit dem Verstand. Sie identifiziert sich unbewusst meist damit, funktioniert jedoch unabhängig vom Verstand. Daher kann sie gegen Dinge unbewusst ankämpfen, ohne dass es dem Menschen bewusst wird: Vom Oberbewusstsein unerfasst, vom Verstand unverarbeitet und im Unterbewusstsein wuchernd.
Das passiert meist, wenn man halt gegen was ankämpft: Es bewertet, nicht annehmen will und sogar vor sich selbst verbirgt: „Unbewusstheit“
Die Gründe dafür können recht unterschiedlich sein, daher lohnt es sich nicht oberflächlich darüber zu spekulieren.
Als
oberflächliches Beispiel könnten wir hier das Ego nehmen:
Da ist eine Identifikation mit einer gedachten Person, die jedoch nicht gefällt. Die Seele fühlt sich wahrscheinlich durch diese Identifikation herabgesetzt, was ja seit je her in unserer Geschichte als „Sündenfall“ bezeichnet wird. Sie denkt also, dass sie diese Person ist, will es aber nicht sein (Bewertung) und kämpft dagegen an. Da eine gedachte Person keine Wahrheit besitzt, aber die Seele sie für wahr hält (Wahrnehmung) und sich mit ihr identifiziert, entwickelt sie Schattenanteile, also den versteckten Kampf gegen eine Illusion. Je mehr sie jedoch dagegen ankämpft (ernst nimmt und bewertet), um so mehr gewinnt es an Realität für sie.
Nehmen wir
noch ein Beispiel für dieses Beispiel:
Wenn ein Mensch einen Albtraum hat, dann hält er im Traum das Gesehene für wahr (Wahrnehmung/Scheinwahrheit). So kämpft er im Traum gegen das Gesehene an (Bewertung: Das Gesehene gefällt nicht), unbemerkt dessen, dass er träumt. Im Traum manifestieren sich seine Ängste auf eine sehr reelle Art für ihn. Erst wenn er aufwacht, bemerkt er, dass er geträumt hat. Doch bis dahin, kämpft er im Traum gegen das Gesehen an. Wenn es ihm im Traum bewusst würde, dass er gegen Traumgestalten, die seine Ängste symbolisieren, kämpft, würde der Kampf an Reiz verlieren und der Träumer entweder aufwachen oder angenehmer (bewusster) weiterträumen.
Nun ist es für den Träumer erst wichtig, sich darüber bewusst zu werden, dass er träumt und anschließend wäre es wichtig, sich die Ängste anzuschauen, die zu diesem Traum führten. Ängste kommen von Fehlidentifikationen und Bewertungen, die unbewusst unterdrückt werden.
Das Ganze ist recht kompliziert und schwer in einen Beitrag zusammenzufassen, daher belasse ich es bei diesem Beispiel.
Bewusst durch das Leben gehen und sich selbst beobachten ohne Bewertung ist eine gute Vorgehensweise. Man braucht nicht zu kämpfen, sondern einfach nur hinschauen und nicht bewerten.
Dazu gibt es massig viel Literatur. Man kann sich gerne anhand dieser über die Psyche und ihre Funktionsweise informieren.
Ja, was man bekämpft nimmt man auf jeden Fall ernst und aufmerksam wird man bestimmt auch darauf. Wenn man etwas 'bekämpft' versorgt man das mit Energie, ist mir klar.
Die Frage ist vielleicht (vorsicht, jetzt kommt meine philosophische Ader ein wenig durch): Was bedeutet bekämpfen?
Siehe oben.
Du stellst eine Verbindung her mit "Aufmerksamkeit" und da ist etwas was man vielleicht noch unterscheiden könnte. Ich habe z.B. diese Grundwahrheit übernommen: "Aufmerksamkeit ist ein Ausdruck der Seele." Aufmerksam und gewahr zu sein bei sich Selbst, im Jetzt und am gegenwärtigen Ort. Da ist alles vollkommen und nichts braucht bekämpft zu werden. Jede Unachtsamkeit und jedes Abrücken von dieser Aufmerksamkeit führt zur Entfernung vom Selbst, von Herz und Seele. Dann wird alles mühsam, anstrengend und zum Kampf. Ich bin nicht in meiner Mitte ... ich schlage mich durch und ich laufe Gefahr zu verlieren. Hier führt der Mangel an Aufmerksamkeit zur Niederlage. Die Aufmerksamkeit der Seele hat aber eine bezaubernde, anstrengungslose Kraft, die immer zum Sieg führt. Besser kann ich das nicht erklären.
Ja, wenn Aufmerksamkeit nicht gleich mit Fehlidentifikation und Bewertung einhergeht, dann stimmt das.
Das ließe sich noch um die energetische Perspektive erweitern. Nehmen wir ein praktisches Beispiel. z.B. ich habe Probleme mit einem Menschen. Wenn ich meine Aufmerksamkeit auf die Person richte, dann fließt Energie. Die Einfärbung (Sieg/Niederlage) ist aber noch nicht festgelegt. Denke ich jetzt Negatives über diese Person ... ist das jetzt weder für mich gut noch für die Person. Jetzt hab ich aber mal Probleme mit diesem Menschen. Um hier zu gewinnen wäre positives Denken besser. Wenn ich es schaffe diesen Menschen (oder die schwierige Sache) ANZUNEHMEN, dann fließt da eine produktive Energie. Durch das Annehmen kann sich diese Sache auflösen. Offensichtlich ist Annehmen auch so eine Seelenqualität, die der inneren Wahrheit entspricht und alles viel einfacher macht.
Wenn du Probleme mit einem Menschen hast, dann solltest du sicherlich aufmerksam hinschauen, warum das so ist? Das hat meist wieder mit Ego-Kämpfen zu tun. Die Fehlidentifikation will dann Bestätigung, sich durchsetzten, etwas für sich persönlich erreichen.
Aufmerksames Hinschauen und Selbstbetrachtung würden da sicherlich weiterhelfen.
Beim Annehmen sollte man schauen, was man da genau annimmt?
Nimmt man den anderen Menschen an?
Nimmt man die Situation an sich an?
Oder schaut man tiefer und nimmt die Wahrheit an?
Wenn man falsch annimmt, wird es zum „Hinnehmen“.
Je tiefer man hineinschaut und die Gründe einer Dissonanz beleuchtet, umso effizienter wird das Annehmen. Wenn es richtig gemacht wird, erzeugt das Annehmen ein unbeschreiblich wundervolles Befreiungsgefühl. Der Schatten löst sich dann auf.
So und jetzt nehm ich mal meinen Schlaf an. Mal sehen was passiert
Ich hoffe, du hast gut geschlafen.
Gegen den Schlaf ankämpfen, macht müde und krank.
Annehmen hingegen, ausgeruht, regeneriert und erfrischt.
Das ist sogar ein gutes Beispiel. Man könnte hier auch falsch annehmen, nämlich die Schlaflosigkeit „hinnehmen“.
Hingegen bedeutet Regeneration (hier Schlaf) annehmen, Gesundheit annehmen.
Eine klare Unterscheidung zwischen „Hinnehmen“ und „Annehmen“ ist wichtig.
"Nimmt" man das Ego als etwas Reelles "hin"? = Kampf
Oder "nimmt" man seine Fehlidentifikation "an"? = Frieden
„veni, vidi, vici“ (verGEISTigt)