"Dir geschehe nach Deinem Glauben?" - Der Placeboeffekt

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Reinfried

Guest
Schönen Guten Morgen! :kiss3:

@Mods: Ich weiß nicht genau, wohin das Thema dem Grunde nach gehört, ich habs mal in die Allgemeinen Diskussionen gestellt, weil ich denke, dass hier mehrere Bereiche angesprochen werden. Wenns falsch platziert ist, bitte ich um Nachsicht...

Ableitend vom Thread über die Wirkung oder Nicht-Wirkung von Homöopathie wurde mehrfach der Placebo-Effekt erwähnt.

Dieser ist an sich so interessant, dass es einen eigenen Threads bedürfte.

Frage an Euch: Was glaubt Ihr, sind die Ursachen eines Placebo-Effekts?

Die Überzeugung des Patienten, dass ihm geholfen wird?
Die Überzeugung des Behandelnden, dass er hilft?
Die Energieübertragung, die allein durch das Gespräch stattfindet?
Ein Eintreten in eine "andere Realitätsschiene" durch das Gefühl des Angenommen-Werdens?
Heilung durch "Erhöhung" und damit Anerkennung der Erkrankung?
.....?

Weitere Antworten sind willkommen!

Ich möchte nun noch um eines bitten: Bitte keine Diskussionen, die in Hetze gegen irgendwelche "Heilmethoden" ausarten, es sollte hier nur um den Placeboeffekt gehen....

Ich danke Euch schon im Voraus für Antworten!

Alles Liebe
Reinfriede
 
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Frage an Euch: Was glaubt Ihr, sind die Ursachen eines Placebo-Effekts?

Die Überzeugung des Patienten, dass ihm geholfen wird?
Die Überzeugung des Behandelnden, dass er hilft?
Die Energieübertragung, die allein durch das Gespräch stattfindet?
Ein Eintreten in eine "andere Realitätsschiene" durch das Gefühl des Angenommen-Werdens?
Heilung durch "Erhöhung" und damit Anerkennung der Erkrankung?
.....?

Wenn ich nicht irre, ist der Placebo-Effekt davon abhängig, dass der Patient/Bedürftige/Kranke etc. weiß, dass ihm, - mit welchem Mittel auch immer -, geholfen werden soll, oder?
Somit ist es m.E. die "Ausrichtung" des Systems auf Heilung. Wenn man zugrundelegt, dass der Körper im Prinzip über die Fähigkeit verfügt, sich grundsätzlich selber zu heilen und das auch tut, wenn man ihn läßt und nicht dabei stört, dann ist eine bleibende Erkrankung Ausdruck einer Blockade der Selbstheilungskräfte. Durch die innere Ausrichtung auf "mir wird geholfen", was im Ergebnis nichts anderes ist als "ich helfe mir", wird diese Blockade beseitigt und der Körper (oder besser:die Körper/Geist/Seele-Einheit) kann das System wieder in Schwung bringen.
Insofern also könnte man alle Deine Antworten als Erklärung annehmen.

Ich denke, wenn jemand bewußt oder unbewußt das innere Programm in sich trägt "mir kann nichts und niemand helfen", dann gibt es auch keinen Placebo-Effekt.
Übrigens, aber das nur so am Rande, ich denke ja, dass die Pharma-Industrie massgeblich vom Placebo-Effekt lebt, nicht etwa, weil sie nur mit Mehl gefüllt Kapseln vertreibt, sondern weil die Menschen einfach glauben, dass der ganze Kram hilft. Es ist ja irrsinnig, was die Menschen für ein Zeug in sich hineinschlucken.

Viele Grüße

Katarina
 
Katarina schrieb:
Wenn ich nicht irre, ist der Placebo-Effekt davon abhängig, dass der Patient/Bedürftige/Kranke etc. weiß, dass ihm, - mit welchem Mittel auch immer -, geholfen werden soll, oder?

Katarina

Liebe Katarina, liebe Tomsy!

Danke für Eure Antworten. Die Problematik beim "davon wissen", dass geholfen werden soll - die ergibt sich für mich z.B. bei Pflanzen, bei denen z.B. Bachblüten auch helfen.

Und zwar nur dann, wenn die "passenden" gegeben werden, und das lässt mich an der Theorie ein wenig zweifeln.

Bzw. würde ich jetzt mal rein hypothetisch, im guten Glauben etwas positives zu tun, der Pflanze etwas schädliches geben, müsste sie trotzdem gesunden. Und da steh ich gedanklich ein wenig an.

Wenn nämlich allein der Wille zu Helfen einerseits und der Glaube, dass geholfen wird andererseits ausreichen würde, so wäre es schlichtweg egal, WAS der "Patient" verabreicht bekommt (in unserem Beispiel etwas schädliches). *grübel*

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Hallo Reinfriede,

ich glaub nicht, dass ich der Pflanze auch was schädliches geben kann und würde ihr trotzdem helfen.

Ich bin überzeugt, dass der Glaube an die Gesundung auch neutrale Mittel positiv beeinflußt - ich glaub nicht wirklich daran, dass er negative Mittel *umdrehen* kann - aber abschwächen.

Was mich in diesem Zusammenhang immer wieder fasziniert sind die fallweisen Rufe nach wissenschaftlichen Doppelblindversuchen - vor Allem, wenn man sich mal überlegt, warum Doppelblindversuche eben doppelt blind sein müssen ;-) damit nämlich die Überzeugung der Versuchsleiter nicht das Ergebnis beeinflussen kann.

:schaukel:
 
Liebe Reinfriede,

Danke für Eure Antworten. Die Problematik beim "davon wissen", dass geholfen werden soll - die ergibt sich für mich z.B. bei Pflanzen, bei denen z.B. Bachblüten auch helfen.

Und zwar nur dann, wenn die "passenden" gegeben werden, und das lässt mich an der Theorie ein wenig zweifeln.

Unter einem Placebo verstehe ich eine Substanz ohne irgendeinen heilsamen Wirkeffekt (z.B. Mehl gegen Kopfschmerzen). Bachblüten haben ja einen Wirkeffekt, - auch wenn er sich auf einer Ebene bewegt, die mit den uns zur Verfügung stehenden Methoden nicht messbar ist. Die Erfahrung und intuitives Einfinden kann aber bestimmte Blüten eben bestimmten Seelenzuständen zuordnen. Das ist m.E. etwas ganz anderes als ein Placebo.
Ich denke, wenn du einer Pflanze Mehlpillen verabreichst, tut sich da auch nichts, weil sie nicht zu der intellektuellen Schlussfolgerung fähig ist : "Mit diesen Pillen wird mir geholfen."

Bzw. würde ich jetzt mal rein hypothetisch, im guten Glauben etwas positives zu tun, der Pflanze etwas schädliches geben, müsste sie trotzdem gesunden. Und da steh ich gedanklich ein wenig an.

Du meinst, wenn du ihr aus Versehen Zynkali gibst in der Annahme, es handele sich um Rescue-Tropfen, müßte die Pflanze gesund werden? Nein, Zynkali ist eine schädigende Substanz, - das ist kein Placebo.

Wenn nämlich allein der Wille zu Helfen einerseits und der Glaube, dass geholfen wird andererseits ausreichen würde, so wäre es schlichtweg egal, WAS der "Patient" verabreicht bekommt (in unserem Beispiel etwas schädliches). *grübel*

Bei einer Substanz ohne irgendeinen Wirkeffekt auf den Organismus mag das so sein, aber Gift und dergleichen ist damit nicht zu vergleichen. Und i.ü., ich weiß nicht, ob Du damit etwas anfangen kannst, aber wenn ich jemandem eine schädliche Substanz verabreiche, dann passiert das m.E. nicht zufällig- Auch wenn ich mir dessen nicht bewußt bin, ist meine unbewußte Absicht in einem solchen Fall nicht die des "Helfenwollens". Damit würde die reine Absicht des "Helfenwollens" fehlen.

Liebe Grüße

Katarina
 
Ich denke, der Placebo ist die verrückteste medizinische Erungenschaft!

Ein Placebo ist ja eine kleine Pille mit großem Beipackzettel und diversen Nebenwirkungen. Die einzige medizinisch wirksame Ingredienz ist zB Traubenzucker, oder, noch besser, eine grässlich schmeckende, aber wirkungsvolle Substanz, denn Medizin muss ja bitter sein. Trotzdem wirken diese Medikamente in 30 bis 50 Prozent aller Fälle.
Allein der Glaube an das Medikament setzt so viel Energie frei, dass das Immunsystem einen kleinen Quantensprung macht und die Krankheit ganz locker besiegt!
Tatsächlich wirksame Stoffe des Medikaments sind nur der Glaube an die Fähigkeit des Arztes, den Beipackzettel und die Wirkung des Mittels selbst.
Wobei jeder einzelne Punkt ein eigenes Placebo darstellt, speziell das Vertrauen in den Arzt. Der Körper nutzt dieses Vertrauen quasi als Turbolader oder Ausrede, um sich selbst zu helfen.


Wie mächtig das Wissen um bestimmte eingenommene Substanzen wirklich ist, zeigte auch folgender Versuch:

Bei einer Untersuchung gab man Studenten Aufputschmittel (rote Pillen) und beruhigende Substanzen (blaue Pillen) und beobachtete die Folgen. Der zusätzliche Reiz bestand darin, dass ein forschender Geist wie der eines Studenten nicht jeden Tag illegale Substanzen wie Amphetamin zu Versuchszwecken völlig legal einnehmen darf.

Die Inhaltsstoffe waren jedoch ohne Wissen der Versuchspersonen vertauscht. Es handelte sich hier also nicht um Placebos, sondern um genau entgegengesetzt wirkende Stoffe: Die angeblichen „Upper“ waren rot verpackte „Downer“ und umgekehrt.
Völlig unbeeindruckt von dieser simplen Tatsache wurden fast alle Studenten von den Aufputschmitteln aufgeputscht und von den Beruhigungspillen beruhigt.
Sie waren einfach überzeugt von deren Wirksamkeit.

Somit ließe die (mentale) Kraft zur umkehrenden Wirkung einigen Phantasieraum...

Liebe Grüsse
Mentak
 
Schönen Guten Morgen!

Ich möchte mich herzlich bei Euch allen für Eure Beiträge bedanken, war viel für mich dabei....

Auch den Gedankengang, dass es keinen "Zufall" gibt, wenn ich einer Pflanze "irrtümlich" etwas Schädliches geben würde, hab ich total übersehen....

Ich finde es schade, dass der Placeboeffekt nicht besser erforscht wird, liegt doch meiner Meinung nach genau hier der Schlüssel fürs Schloss :)

Liebe Grüße & Danke
Reinfriede
 
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Huhu,

meine Theorie zu den Placebos:

Viele Krankheiten/Symptome sind psychosomatisch. Deshalb hilft es auch so oft, einfach nur an die Wirkung zu glauben (Placebos). Im Prinzip wird also "dort" geheilt, wo auch die Ursache entstanden ist....

Btw, Yelloscout hatte gerade im Newsletter eine Story über Placebos, genaueres ist auf der Yelloscout-HP nachzulesen...

Lg Shanna
 
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