Diplome sind wie schall und rauch nichts wert

Lebensberatung schrieb:
Ein Gewerbeschein hab ich schnell angemeldet das ist nicht eine wirkliche sicherheit finde ich

der gewerbeschein zum lebens- und sozialberater ist in A ein gebundenes gewerbe....den bekommt man nicht "einfach so..."
eine bestandene ausbildung allein reicht auch nicht, eine hohe anzahl belegter und dokumentierter praxis muss auch vorgelegt werden können.

abgesehen davon...wird das gewerbe nicht regelmässig ausgeübt und kann bei nachfrage nicht ein minimum an jährlicher weiterbildung in diesem bereich vorgelegt werden....kann der gewerbeschein entzogen werden.

und zum thema "auswendiglerner"...beratungssituationen sind sehr individuell...da kann nix "stur" auswendig gelernt werden...
 
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hallo an alle!
habe die diskussion hier eifrig verfolgt, weil ich so eine dipl. lebensberaterin aus wien bin!:stickout2
1. ich habe das diplom von der organisation bekommen wo ich die ausbildung machte, nachdem ich alle anforderungen erfüllt hatte, die das bundesministerium ausgearbeitet hat.
darunter war nach den 5 semestern seminare, selbsterfahrung, praktikum, gespräche und protokolle darüber, peergruppen und und und. das "krönchen" war dann die abschlußarbeit, die mir das diplom einbrachte. erst nachdem ich das alles hatte konnte ich den gewerbeschein einreichen! jedes jahr brauche ich nun zusätzlich weiterbildungsseminare und supervision.
was mir pers. am dipl. lebensberater gut gefällt ist das man eben keine matura haben muß. das mag einige zum schmunzeln bringen, aber ich steh dazu und außerdem war meine ausbildung sehr praxisbezogen und nicht so trocken wie manch ein studium! selbst mit matura würde ich nicht studieren, weil es eben nicht meins ist. wenn mich ein thema mehr interessiert, dann lese ich halt darüber was ich in die finger kriege. ich mag die arbeit mit leuten.
das es auch in diesem beruf menschen gibt, die keine geduld oder einfühlungsvermögen haben mag sein - ich könnte mir nichts schöneres vorstellen - ob mit oder ohne titel!!!!
lg claudia
 
Lebensberatung schrieb:
Ich find es ja immer lustig wen ich lese mit Diplom oder Diplom Lebensberater

Ein Diplom kann jeder austellen es hat aber keine Rechtliche Bewandnis und ist auch kein Nachweis für eine Begabung.

Du meinst also, ich könnte mit meinem Titel als Diplom-Esoteriker nichts anfangen? Schade, dabei wollte ich gerade beginnen, das große Geld zu verdienen. Dann muss ich doch wohl wieder in die Werkstatt und Schuhe reparieren.
 
Hallo,

Was bei diesem Thread schwierig ist, dass Äpfel und Birnen vermischt werden. Diplom ist ja nicht Diplom. Handelt es sich um eine öffentlich anerkannte Ausbildung - oder um eine private Bestätigung : das sind zwei VÖLLIG verschiedene Themen.

Sinn und Problematik öffentlich anerkannter (und reglementierter) Ausbildungen sind sicher diskutierbar. Sie geben Klienten eine Sicherheit über erworbene Grundkennnisse. Über die Qualität der Arbeit ist ihre Aussagekraft - genauso wie bei jeder anderen Ausbildung (es sind ja auch nicht alle Lehrer, Anwälte etc. beruflich Spitze.) Aber sie stellen zumindest klar, dass jemand sich eine Zeitlang ernsthaft mit der Materie beschäftigt hat.

Private Diplome sind eine eigene Angelegenheit. Ausbildungen sind ja im Sozialbereich DAS Geschäft - in der Regel viel ergiebiger als die Arbeit mit Klienten. Sie geben aber dem Klienten die Möglichkeit, einen ersten Eindruck von der Grundqualifikation eines Therapeuten/Beraters zu geben. Man kann dann zB. im Internet nachschauen (oder in Foren fragen) - welchen Eindruck man von dem Ausbildner / Ausbildungsinstitut hat. ZB. eine Ausbildung bei Paul Meek zum "Spiritual Healer" - das hätte für mich schon eine positive Aussagekraft.

Jede Reglementierung schafft Probleme, klar. Aber reiner Wildwuchs ist auch nicht das Gelbe vom Ei. "Familienaufstellung" zB. ist ein ungeschützter und nicht-reglementierter Begriff. Wenn ich will, kann ich eine Nacht ein Buch von Hellinger unter den Kopfpolster schieben - und dann mein erstes Familienaufstellungsseminar veranstalten. Zumindest in Österreich bekomme ich mit, dass Familienaufstellungen zunehmend auch skeptisch gesehen werden, weil sie auch von völlig unausgebildeten Leuten betrieben werden - mit entsprechenden haarsträubenden Auswüchsen.

In Österreich haben wir in dem Bereich SEHR viel Freiheit - wenn man sich an die korrekten Bezeichnungen hält, und keine Qualifikation vortäuscht, die man nicht erworben hat. Psychotherapeut, Lebensberater etc. darf sich nur der nennen, der diese Ausbildungen tatsächlich durchlaufen hat. Ich weiß jetzt nicht die aktuellen Bezeichnungen - aber bei uns gibt oder gab es das Gewerbe des "kosmobiologischen Beraters" - und das ist ohne Ausbildungsverpflichtung. Bei uns kann eigentlich jeder frei arbeiten - vorausgesetzt, dass er Klienten korrekt informiert (also nicht zB. eine medizinische oder therapeutische Qualifikation / Berechtigung vortäuscht, die er nicht hat.)

Es gab in letzter Zeit sogar einen oberst-gerichtlichen Freispruch für eine auf religiöser Ebene tätigen Heilerin vom Vorwurf der Kurpfuscherei.

Paradoxerweise haben Menschen OHNE öffentlich-rechtliche Berufsberechtigung mehr Freiheiten in ihrer Tätigkeit - da sie auch nicht die Berufspflichten haben. (ZB. gab es in einem Bundesland Bestrebungen in der eigenen Standesvertretung, ÄrztInnen die Anwendung energetischer Behandlungsformen, Bachblüten etc. zu verbieten, weil sie unwissenschaftlich wären.)

Es ist beides wichtig : Therapeuten / Berater mit anerkanntem Ausbildungsniveau UND die Möglichkeit für Menschen mit heilenden Fähigkeiten zu wirken, ohne mit einem Fuß im Kriminal zu stehen.

Entscheidend ist die Eigenverantwortung des Klienten, wie und wen er sich als Therapeuten / Berater wählt. Diplome sind eine Möglichkeit (neben anderen) sich ein Bild von der Qualifikation von jemanden zu verschaffen - vorausgesetzt, ich schaue mir genauer an, was das Diplom wirklich wert ist und lasse mich nicht nur von dem schönen Goldrand beeindrucken.

LG, Reinhard

PS.: In Österreich können NICHT nur Menschen mit Matura etc. die Ausbildung zum Psychotherapeuten machen. Wir haben den sogenannten "Genie-Paragraphen" - wenn jemand seine Eignung glaubhaft machen kann, kann er auch dann die Ausbildung beginnen, wenn ihm aus irgendwelchen Gründen ein adäquater Schulabschluss nicht möglich war.
 
Mich verwundert eure Diskussion etwas.
Hier zuerst einmal nicht differenziert zwischen einem Diplom als Abschluss einer weiterführenden Ausbildung (z.B. ein Diplomingenieur für Elektrotechnik hat schliesslich einen anderen Ausbildungsstand als ein Elektrotechniker), und den Bescheinigungen in nicht staatlich geregelten Ausbildungen, die sich Diplom, Zertifikat oder auch nur Teilnahmebescheinigung nennen.

Ich beziehe mich nachfolgend auf die letzteren.
Seriöse Institute zeigen meist den Umfang auf (unterrichtete Themen oder Dauer der Ausbildung). Ich muss gestehn, ich fühle mich auch wohler (ob bei Kosmetikerin oder Lebensberatung) wenn ich weiss, dass diese Person eine Ausbildung - in welcher Art auch immer- gemacht hat, als nur ein Buch darüber gelesen oder es an einem Samstag nachmittag von ihrer Nachbarin gelernt hat.
Ich denke, da spielt auch unser Umfeld eine Rolle. Wenn man nach Asien schaut, dann spielen diese "Zettel" keine Rolle (z.B. bei Reiki oder Tibetischer Medizin), sondern nur das KÖNNEN. Bei uns ist alles bürokratisch reglementiert, deshalb benötigt man diese Scheine auch zur rechtlichen Sicherheit (= ich weiss, was ich tue).

Natürlich ist ein Diplom oder Zertifikat NIE eine Garantie für Qualität. Es gibt in ALLEN beruflichen Zweigen (ob Arzt oder Geistheiler, Mechaniker oder Medium, Ingenieur oder Lebensberater) ausreichend Menschen, die trotz Diplomen eine Niete in ihrem Beruf sind, und welche, die einfach gut sind. Ein Diplom an der Wand ersetzt für den Kunden/Klienten also nicht den gesunden Menschenverstand und, nicht zu vergessen, den rat der "inneren Stimme".

Trotzdem macht es in fast allen Fällen (es gibt natürlich auch wenige Ausnahmen) einen Unterschied, ob jemand in dem was er tut nur ein Wochenende oder aber viele Wochen oder sogar Jahre ausgebildet wurde. Die wenigsten sind Naturtalente, die auf eine fundierte Ausbildung verzichten können. Und bei denen mit ausführlicher Ausbildung kommt es dann, wie gesagt, auf jeden einzelnen drauf an, was er daraus macht, ob er seine Arbeit gewissenhaft und sorgfältig machen wird, oder ob er die Hälfte wieder vergisst und sich so durchs Leben mogelt.

Ich wünsche Euch allen, dass ihr zu dem/der "Richtigen" geleitet werdet, der gut für euch ist.

:welle:

Liebe Grüsse
Anni
 
Auch ich will mich mal dazu äußern. ich habe auch ein Dipl., als Oecotophologin. Jahrelanges studieren an einer Fachhochschule. Also nicht alle Dipl. so abwerten. Es gibt solche und solche. Die FH an der ich war ist eine staatlich anerkannte wie viele Unis und Fh`s. Also vorsicht mit " alle über einem kamm scheren".:confused:
 
Deutschland ist ein Papierland - ok, nicht nur Deutschland. Was gedrucktes ist immer besser als etwas das man nur hört, zumeist wird dies so dargestellt.

Was interessiert mich ein Diplom? Ich habe genug Gripps zwischen den Ohren um für mich selbst zu entscheiden ob ich dem Nadelstreifen mit Diplom traue, oder eher dem freien der aus eigener Überlegung arbeitet. Mal ist der eine besser, mal der andere - niemand ist irgendwo wirklich ein Meister in einem Fach, eien Koryphäe vielleicht, aber auch die kennen nicht alle Aspekte...

Mir persönlich ist's wie gesagt egal ob jemand ein Diplom vorweisen kann oder nicht, Hauptsache die Leistung stimmt. Nur mal so aus der Sicht des Kunden... ;)

hmm, falls jemand interesse daran hat, stelle ich ihm auch gerne ein Iron-Diplom aus. Damit ist man dann diplomierter Nicht-diplomierter!
Das ist doch mal was, oder? ;)

l.g.
Ingo
 
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